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Stahlreport 2017.03

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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BDS<br />

Berufsbildung<br />

Was der DQR tatsächlich leisten kann<br />

Vergleichbar ist nicht gleich<br />

Sofern der DQR überhaupt schon in der deutschen Berufsbildungslandschaft angekommen ist,<br />

gilt er dort als willkommenes Werkzeug für zu Höherem Berufene. Deshalb ist es wichtig, in<br />

diesem Zusammenhang die dem Qualifikationsrahmen eigene Botschaft von Vergleichbarem<br />

und Gleichem genau zu analysieren. Dabei stößt man schnell auf entscheidende Inhalte, meint<br />

nachfolgend Dr. Ludger Wolfgart, Bereichsleiter Berufsbildung beim BDS.<br />

Seit seiner Einführung in<br />

das deutsche Bildungssystem wird<br />

über den Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

(DQR) und sein europäisches<br />

Pendent (EQR) ausgesagt,<br />

dass er mit seinen unterschiedlichen<br />

Stufen die eingeordneten<br />

Abschlüsse vergleichbar macht,<br />

aber nicht gleich. Das gilt auch im<br />

Bereich des Bundesverbandes<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS), der<br />

sich in seiner Bildungsarbeit inzwischen<br />

seit fast zehn Jahren entsprechend<br />

ausrichtet.<br />

Vergleichbar ist nicht gleich:<br />

Das wird zum DQR unmittelbar<br />

einsichtig, wenn man sich den<br />

Inhalten einerseits und den<br />

Niveaus andererseits zuwendet:<br />

z Eine Berufsausbildung für Kaufleute<br />

im Groß- und Außenhandel<br />

etwa vermittelt in weiten Teilen<br />

ganz andere Inhalte als z.B. eine<br />

Lehre für Industriekaufleute. Und<br />

ein zukünftiger Meister im Elek-<br />

trohandwerk hat sich mit anderen<br />

Dingen zu beschäftigen als<br />

ein angehender Bachelor in der<br />

Umwelttechnik.<br />

z Trotzdem ist den Abschlüssen<br />

dieser beiden Beispiele gemeinsam,<br />

dass sie jeweils auf der Basis<br />

von allgemeinen Lernzielen sowie<br />

der Überprüfung ihres Erreichens<br />

ein- und demselben DQR-Niveau<br />

zugeordnet sind. Die Stufe 4 ist<br />

es im ersten Fall, im zweiten<br />

Zusammenhang geht es um die<br />

Stufe 6.<br />

Diese Erkenntnisse gelten, obwohl<br />

sich im ersten Fall beide Beispiele<br />

auf die berufsbildende Säule des<br />

DQR beziehen, während es im zweiten<br />

Fall in Sachen Bachelor-Student<br />

um den akademischen Teil<br />

dieses Systems geht. Die Niveaus,<br />

auf denen gelernt wird, sind vergleichbar.<br />

Die Lerninhalte, mit<br />

denen man sich auseinander zu<br />

setzen hat, sind dagegen in den<br />

meisten Fällen nicht gleich.<br />

Die Kombination von Lerninhalten<br />

und -niveaus im Deutschen<br />

Qualifikationsrahmen sind aber<br />

trotzdem für alle wichtig, die etwa<br />

von beruflichen in akademische<br />

Qualifikationen wechseln möchten<br />

– auch das aus zwei Gründen:<br />

z Erstens gibt es durchaus Bereiche<br />

mit vielen inhaltlichen Berührungen.<br />

Das merkt beispielsweise in<br />

Sachen Materialkunde ein ausgebildeter<br />

Maurer, der sich zu<br />

einem Studium des Bauingenieurwesens<br />

entschließt.<br />

z Und er merkt zweitens, dass ihm<br />

die in der Berufsausbildung<br />

erworbenen Lernkompetenzen im<br />

Studium sehr viel nutzen können.<br />

Deshalb ist es gut, dass sich<br />

der DQR eben nicht nur auf Fachkompetenz<br />

aus Wissen und Fertigkeiten<br />

bezieht, sondern auch<br />

auf die personale Kompetenz. 2<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 3|17

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