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Stadionzeitung_Nr4_Leverkusen_Koeln

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Plötzlich Präsident<br />

wicklung von Mainz 05. „Am Anfang stand uns das Wasser bis zum<br />

Hals, erst einmal ging es für uns nur ums Überleben. Das war ein steiniger<br />

Weg, oft eine Sisyphusarbeit, bei der wir um jede Unterstützung<br />

gekämpft haben, die wir bekommen konnten“, sagt Strutz. „Aber mit<br />

der Zeit haben wir es geschafft uns zu konsolidieren und den Verein in<br />

ruhigere Gewässer zu bringen.“<br />

Und sportlich bekam er den nötigen Rückenwind. Die Nullfünfer schafften<br />

1990 direkt den Wiederaufstieg und bissen sich fortan Jahr um<br />

Jahr in der Zweiten Bundesliga fest. Die 1990er Jahre sind auch die<br />

Geburtsstunde eines modernen, aggressiven Mainzer Fußball-Stils, der<br />

im Wirken von Trainer Wolfgang Frank seinen Ursprung hatte und später<br />

unter Jürgen Klopp mit dem ersten Bundesliga-Aufstieg 2004 einen<br />

phänomenalen Aufschwung erlebte.<br />

Dass sportliche und wirtschaftliche Entwicklung in Mainz immer Hand<br />

in Hand gingen, ist kein Zufall. Den Verein zu führen, die internen Strukturen<br />

auszubauen, Visionen zu verfolgen, aber dennoch die Entwicklung<br />

behutsam und Schritt für Schritt voranzutreiben, dies ist das Erfolgsrezept<br />

des Vereins.<br />

Christian Heidel 1992 als Manager in den Vorstand integriert zu haben,<br />

bezeichnet Strutz heute als die wichtigste Entscheidung in 25 Jahren<br />

Amtszeit. „Er hat mit seinem kaufmännischen Geschick und herausragender<br />

Transferpolitik die sportliche und wirtschaftliche Entwicklung von<br />

Mainz 05 entscheidend geprägt“, sagt Strutz und holt seine Vorstandskollegen<br />

gleich mit ins Boot. „Wie auf dem Platz auch ist Vorstandsarbeit bei<br />

Mainz 05 Teamwork. Wir haben schwere Zeiten gemeinsam durchstanden,<br />

haben in der Frühzeit einen Lizenzentzug und eine Insolvenz abgewendet.<br />

Und trotzdem haben immer nach vorne geschaut und uns nie den<br />

Optimismus nehmen lassen. Diese gesamte Entwicklung konnte nur auf<br />

Basis großen gegenseitigen Vertrauens entstehen.“<br />

Die mit Strutz an jenem Montagabend im September 1988 in den<br />

Vorstand gewählten Jürgen Doetz und Karl-Heinz Elsäßer sind aktuell<br />

noch Vizepräsidenten des Vereins. Peter Arens ist bereits seit 31<br />

Jahren Präsidiumsmitglied und damit sogar noch vor seinen Kollegen<br />

dienstältester Nullfünfer im Vorstand.<br />

Heute ist Harald Strutz sogar dienstältester Vereinspräsident der Bundesliga.<br />

Unter ihm und seinen Präsidiumskollegen hat Mainz 05 zwei<br />

Stadien gebaut, ist zweimal in die Bundesliga aufgestiegen, hat sich<br />

zweimal für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert, sich nun<br />

auch dank Thomas Tuchel, dem nächsten vielbeachteten Mainzer Trainer,<br />

im fünften Jahr in der Bundesliga eingenistet, dort zu einem beachteten<br />

Farbtupf er gemausert und nebenbei zu einem wirtschaftlich<br />

topseriös geführten Unternehmen. Für die aktuelle Saison plant der<br />

Verein mit einem Gesamtetat von 72 Mio. Euro. Das ist beinahe das<br />

100-fache des Etats, den der Verein vor 25 Jahren anführte. Das ist fürwahr<br />

eine andere Welt als an jenem Tag, an dem Harald Strutz plötzlich<br />

Präsident wurde.<br />

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