Stadionzeitung_Nr4_Leverkusen_Koeln
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Dauerbrenner<br />
Er kennt den Weg. Weil er ihn schon unzählige Male hinter sich<br />
gebracht hat. Die Außenlinie rauf, die Außenlinie runter. Zdenek<br />
Pospech, der Dauerrenner – ein Dauerbrenner bei Mainz 05. In<br />
der vergangenen Spielzeit absolvierte der tschechische Rechtsverteidiger<br />
36 der 37 Mainzer Pflichtspiele, stand auch in dieser<br />
Saison in allen Partien auf dem Platz. Von der ersten bis zur letzten<br />
Minute. Erwartet hätte das kaum jemand von dem 34-Jährigen,<br />
der im Frühjahr seinen Vertrag bis Sommer 2014 ver längerte.<br />
Nicht einmal Pospech selbst. Doch der 31-fache Nationalspieler,<br />
der im Sommer 2011 vom FC Kopenhagen nach Mainz ge -<br />
wechselt war, erlebt in seiner dritten Saison im Trikot der Nullfünfer<br />
eine Art zweiten Frühling. Besser denn je – im Angesicht<br />
des nahenden Karriereendes.<br />
Zdenek, viele deiner Teamkollegen weilten zuletzt bei ihren<br />
Nationalmannschaften. Du dagegen hast das spielfreie Wochenende<br />
bei deiner Familie in Tschechien verbracht.<br />
Ja, und das war auch ganz wichtig für mich. Es ist immer schön, meine<br />
Frau und meine Tochter zu sehen. Das funktioniert schließlich nicht oft.<br />
Die Zeit mit ihnen ist mir sehr wichtig.<br />
Du bist also froh, dass das Thema Nationalelf für dich keines<br />
mehr ist?<br />
Ja, das stimmt. Mittlerweile bin ich wirklich sehr froh darum.<br />
Ich fühle mich besser, weil ich mehr Zeit für mich und<br />
eben die Familie habe. Und natürlich kann ich mich auch voll<br />
Erlebst du deshalb eine Art zweiten Frühling deiner Karriere?<br />
Immerhin warst du in der vergangenen Saison, nach dem endgültigen<br />
Ende deiner Nationalmannschafts-Karriere, mit 33 Liga-<br />
Spielen einer der Mainzer Dauerbrenner und hast auch in dieser<br />
Saison bisher alle Partien absolviert.<br />
Klar, die vergangene Saison war die bessere meiner beiden Spielzeiten<br />
in Mainz. Das lag allerdings nicht unbedingt daran, dass nur<br />
ich persönlich besser in Form war. Die Mannschaft war in der letzten<br />
Saison insgesamt viel besser als im Jahr davor. In dieser Saison hät-<br />
Meine Erfahrung macht mich stärker, als ich vielleicht<br />
auf Mainz und die Bundesliga konzentrieren und mit meinen vor zehn Jahren war. Die Spielstärke ist vielleicht die<br />
Kräften haushalten.<br />
gleiche, aber im Kopf bin ich einfach etwas ruhiger und<br />
Das ist mit 34 Jahren auch nicht ganz unwichtig.<br />
geduldiger geworden.”<br />
Natürlich, denn ich merke das Alter schon. Und diese Pausen<br />
helfen enorm. Während meiner Zeit in der Nationalmannschaft war ich te ich allerdings tatsächlich gedacht, dass es noch schwerer wird,<br />
viel mehr unterwegs, musste zwischendurch quer durch Europa fliegen. meinen Stammplatz zu halten. Auf der anderen Seite habe ich mich<br />
Das war schon eine große Belastung. Jetzt fahre oder fliege ich eben wirklich gut auf diese Spielzeit vorbereitet. Und bisher läuft ja auch<br />
nach Hause, wenn Länderspielpausen anstehen.<br />
alles prima.<br />
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