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Reise durch Baden - ZG Raiffeisen

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<strong>Reise</strong> <strong>durch</strong> <strong>Baden</strong><br />

Heimisches Gewächs<br />

<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> schreibt 100-jährige<br />

Erfolgsgeschichte<br />

Sie ist seit 100 Jahren im Dienste der Landwirtschaft<br />

und des ländlichen Raums in <strong>Baden</strong> unterwegs: die<br />

<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong>. Was als Selbsthilfeorganisation der<br />

badischen Bauern begann, ist heute ein modernes<br />

Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit rund<br />

einer Milliarde Euro Umsatz.<br />

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen<br />

viele“, so formulierte es seinerzeit Friedrich<br />

Wilhelm <strong>Raiffeisen</strong>, als er seinen „Brodverein“ gründete,<br />

aus dem sich schon bald die Unternehmensform<br />

der Genossenschaft entwickelte. Diesem<br />

genossenschaftlichen Grundgedanken hat sich auch<br />

die <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> seit ihrer Gründung im Jahre 1911<br />

bis heute verschrieben. Das Ziel: Interessen bündeln<br />

und Ressourcen gemeinsam nutzen, um so die<br />

Wirtschaftskraft des einzelnen Mitglieds zu stärken.<br />

Aus der Not des Hungerwinters von 1846/47 geboren,<br />

entwickelte sich aus den Ideen von Friedrich<br />

Wilhelm <strong>Raiffeisen</strong> und Hermann Schultze-Delitzsch<br />

bald eine landesweite Genossenschaftsbewegung.<br />

Sie erreichte <strong>Baden</strong> in den 1850er Jahren. 1858 wird<br />

in Karlsruhe die erste Genossenschaft <strong>Baden</strong>s<br />

gegründet, ein sogenannter „Vorschussverein“,<br />

eine Vorläuferorganisation der späteren Kreditgenossenschaften.<br />

Die Ur-Zentralgenossenschaft <strong>Raiffeisen</strong><br />

Die badischen Ortsgenossenschaften scharten sich<br />

ursprünglich um zwei historische Kerne. In Karlsruhe<br />

schlossen sich die nordbadischen Landwirte 1883<br />

zum „Verband der badischen landwirtschaftlichen<br />

Konsumvereine“ zusammen, 1885 entstand für<br />

Süd- und Mittelbaden der Badische Bauernverein.<br />

Freiburg<br />

Im Dezember 1910 wurde in Freiburg dann die erste<br />

Zentralgenossenschaft auf badischem Boden gegründet,<br />

die „Zentral-Bezugs und Absatz-Genossenschaft<br />

des Badischen Bauernvereins eGmbH“. Am<br />

1. Januar 1911 nahm die Ursprungsorganisation der<br />

<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> ihre Arbeit auf. Ein Jahrzehnt später,<br />

im November 1920, folgten die nordbadischen Landwirte<br />

mit der Gründung der „Badischen landwirtschaftlichen<br />

Hauptgenossenschaft eGmbH“ in<br />

Karlsruhe. Am 28. November 1929 gaben beide<br />

Organisationen ihre Fusion zur „Badischen landwirtschaftlichen<br />

Zentralgenossenschaft eGmbH“ bekannt.<br />

Ihren heutigen Namen „<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> eG“<br />

erhielt das Unternehmen am 18. Juni 2004.<br />

Gemeinsam Handel(n)<br />

Schon vorher waren die Ortsgenossenschaften mit<br />

Aufgaben konfrontiert, die sie allein nicht mehr<br />

bewältigen konnten. Bereits 1901 wurde deshalb in<br />

Mannheim ein „Getreidebureau“ eingerichtet, das<br />

sich um die Vermarktung der pflanzlichen Erzeugnisse<br />

kümmern sollte. Mit der Getreidebörse und der<br />

Anbindung an die Rheinschifffahrt galt Mannheim als<br />

idealer Standort. Das Getreidebureau ging 1924<br />

in der Karlsruher Hauptgenossenschaft auf.<br />

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten<br />

1933 entging auch die <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> nicht der<br />

Gleichschaltung. Wie alle Agrarproduzenten wurden<br />

die Genossenschaften 1934 in den sogenannten<br />

„Reichsnährstand“ zwangsintegriert, die Organisation<br />

der NS-Agrarpolitik. Das Ziel: Die gesamte<br />

deutsche Industrie sollte von ausländischen Importen<br />

unabhängig gemacht werden. Im Zuge dieses<br />

sogenannten „Erzeugungsschlacht“-Programms<br />

errichtete die <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> 1935 das Flachswerk in<br />

Osterburken.<br />

Nach der Kapitulation liegt das Deutsche Reich und<br />

mit ihm <strong>Baden</strong> in Trümmern. Die Menschen sind<br />

vollauf damit beschäftigt, ihr Überleben zu sichern.<br />

In den unmittelbaren Nachkriegsjahren drohen sich<br />

beide Zweige der badischen Zentralgenossenschaft<br />

wieder auseinanderzuentwickeln. Die Zonengrenze<br />

verläuft quer <strong>durch</strong> <strong>Baden</strong>. Erst mit Gründung<br />

der Trizone 1948 finden beide Zweige wieder<br />

zusammen.<br />

Aus weniger wird mehr<br />

Mit der Nachkriegszeit setzt ein gewaltiger Strukturwandel<br />

in der Landwirtschaft ein. Von den Landwirten,<br />

die überhaupt aus dem Krieg heimgekehrt<br />

sind, finden viele bessere Angebote in der Industrie,<br />

andere müssen aufgeben. Einzelne Lagerhäuser und<br />

kleine Verarbeitungsbetriebe werden unrentabel.<br />

Zentralgenossenschaften übernehmen mehr und<br />

mehr Aufgaben, denen die Primärgenossenschaften<br />

selbst nicht mehr effizient gewachsen sind.<br />

Die Auswirkungen der Technisierungswelle, die mit<br />

der Verbreitung von Elektromotor und Schlepper in

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