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Reise durch Baden - ZG Raiffeisen

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<strong>Reise</strong> <strong>durch</strong> <strong>Baden</strong><br />

Hoch im Kurs<br />

Die innovativen Vermarktungsmodelle der<br />

<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong><br />

Trotz großer Preisschwankungen am Getreidemarkt<br />

verlässliche Gewinne machen, das versprechen die<br />

Vermarktungsmodelle der <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong>. Wer risikofreudig<br />

ist, kann zudem an großen Preissteigerungen<br />

teilhaben. Die Zauberformeln: ALGELA und PAP.<br />

600.000 Tonnen – das sind 48.000 LKW-Ladungen.<br />

Hintereinander aufgereiht, ergibt sich eine Strecke<br />

von 480 Kilometern, einmal von Karlsruhe nach<br />

Hannover. Diese Menge an Getreide und Ölsaaten<br />

ist 2010 in die Erfassungslager der <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong><br />

geflossen. In Relation zu den geringeren Erträgen ist<br />

dies ein Zuwachs an Marktanteilen. Diese Steigerung<br />

sei vor allem den Vermarktungsmodellen ALGELA<br />

(Alternative Getreidelagerung) und PAP (Preisabsicherungsprämie)<br />

zu verdanken, erläutert Uwe<br />

Fülle, Fachbereichsleiter Mais- und Rapssaat. „Die<br />

Produkte haben eingeschlagen wie eine Bombe“.<br />

Allein über 75.000 Tonnen erhielt die <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong><br />

über PAP-Kontrakte. Nutzen kann die neuen Modelle<br />

jeder, der mindestens 50 Tonnen Getreide verkauft<br />

und Mitglied ist. Die Statistik zeigt: die Mitgliederzahl<br />

ist 2010 erneut gestiegen, „nicht zuletzt wegen der<br />

attraktiven Vermarktungsmodelle“, so Fülle.<br />

Preisabsicherungsprämie<br />

Konkret bedeutet PAP: Der Landwirt verkauft<br />

seine Ware zum Tagespreis – abzüglich einer Versicherungsprämie.<br />

Dafür hat er bis Ende Februar<br />

des Folgejahres die Möglichkeit, nachzufixieren, das<br />

heißt an möglichen Preissteigerungen teilzuhaben.<br />

Laut Fülle haben die Landwirte diese Möglichkeit<br />

für die Ernte 2010 gut genutzt. „Bei Raps konnten<br />

einige Mitglieder bis zu 150 Euro pro Tonne hinzuverdienen.“<br />

Meßkirch – Memmingen<br />

Das PAP-Modell ermutige viele Landwirte zudem,<br />

sogenannte Vorkontrakte mit der <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong><br />

abzuschließen. „Das bietet uns eine größere<br />

Sicherheit beim Handel“, freut sich Fülle. Zudem<br />

könne man sich während der Ernte dann auf eine<br />

reibungslose Getreideannahme konzentrieren.<br />

Alternative Getreidelagerung<br />

ALGELA richtet sich an risikofreudige Landwirte, die<br />

von den Chancen eines steigenden Marktes profitieren<br />

wollen. Und so funktioniert es: Der Landwirt verkauft<br />

sein Getreide in der Ernte zum Wochenpreis an<br />

die <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong>, die es in ihre Lager nimmt. Er kauft<br />

die Waren dann mittels eines physischen Warenkontrakts<br />

wieder zurück. Diesen kann er bis zu einem<br />

festgelegten späteren Zeitpunkt erneut an die<br />

<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> verkaufen. Die Kurse werden jeweils<br />

von der Pariser Warenterminbörse Euronext/<br />

Matif abgeleitet. Der Gewinn bzw. Verlust wird mit<br />

dem Landwirt verrechnet.<br />

Viele Mitglieder würden das Risiko eingehen, denn<br />

„sie sind gut informiert“, berichtet Fülle. Sogenannte<br />

Realtime-Anschlüsse an die Warenterminbörse seien<br />

bei Landwirten keine Seltenheit mehr. Mit PAP und<br />

ALGELA bediene die <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> dieses Interesse<br />

und sei dem Wettbewerb so die entscheidende<br />

Nasenlänge voraus. Seine Erfahrung: „Die Konkurrenz<br />

versucht, uns zu kopieren, hat es aber bis<br />

jetzt noch nicht geschafft.“<br />

Im Dienste der Landwirtschaft<br />

Neben den innovativen Modellen können Landwirte<br />

ihre Ware zum Tagespreis verkaufen oder die Treuhändische<br />

Vermarktung in Anspruch nehmen. Dabei<br />

erhält der Landwirt am Tag der Anlieferung einen Abschlag,<br />

etwa 70 Prozent des Tagespreises. Zum Ende<br />

der Handelssaison bekommt er dann die <strong>durch</strong>schnittliche<br />

Steigerung der Verkaufserlöse nachbezahlt.<br />

Bevor das Getreide vermarktet werden kann, muss<br />

die Erntelogistik reibungslos funktionieren. Das heißt<br />

schnelle Erfassung, leistungsfähige Anlagen zur<br />

Trocknung und Lagerung sowie eine kostengünstige<br />

Logistik. Beispiel: Meßkirch-Menningen. Hier ist die<br />

<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> seit 2010 „sehr gut aufgestellt“, wie<br />

Fülle berichtet. Der neue Standort verfügt über ein<br />

modernes Lager, das bis zu 6.000 Tonnen Getreide<br />

und 2.000 Tonnen Düngemittel fasst. Die Getreideannahme<br />

garantiere eine zügige Ernteerfassung,<br />

„was in der hektischen Erntezeit zum wesentlichen<br />

Erfolgsfaktor wird“: für den Landwirt und für die<br />

<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong>.<br />

Ein weiterer Pluspunkt: die Lage am Wasser. Über<br />

die Wasserstraßen lassen sich laut Fülle im Schnitt<br />

fünf bis 15 Euro pro Tonne an Transportkosten sparen.<br />

Ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz, denn die<br />

<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> erfasst etwa 70 Prozent des Getreides<br />

an Wasserstandorten. Beim Volumen 2010 sind das<br />

immerhin 33.600 LKW-Ladungen auf einer Strecke<br />

von 336 Kilometern.

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