Reise durch Baden - ZG Raiffeisen
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6<br />
1.<br />
Jahresbericht des Vorstands<br />
Geschäfts- & Rahmenbedingungen<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Nachdem die deutsche Wirtschaft 2009 in den<br />
Strudel der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
geriet, war das Jahr 2010 von einem kräftigen Aufschwung<br />
gekennzeichnet. Vor dem Hintergrund<br />
einer moderaten Inflationsrate (1,7 %) stieg die<br />
Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 3,6 %, wobei<br />
die Arbeitslosigkeit auf 7,7 % zurückging.<br />
Agrarpolitische Rahmenbedingungen<br />
Die Diskussionen über die Zukunft der Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik (GAP) nach 2013 sind in vollem<br />
Gange. Als Ergebnis des bisherigen Konsultierungsprozesses<br />
zwischen EU-Kommission und EU-Agrarministern<br />
kristallisiert sich ein Festhalten am Zweisäulenmodell<br />
heraus, jedoch wird neben die Basisprämie<br />
eine Art Umweltprämie treten. Wie genau<br />
dieses sogenannte „greening“ ausgestaltet wird,<br />
hängt von den weiteren Diskussionen ab. Auf den<br />
Weltagrarmärkten sind die Preise nach der Baisse<br />
2009 wieder deutlich angestiegen. Hierfür waren<br />
neben wetterbedingten Einflüssen insbesondere in<br />
Osteuropa die wachsende Weltbevölkerung, die veränderten<br />
Verzehrgewohnheiten in den Schwellenländern,<br />
die wachsende Ethanolproduktion aus Getreide<br />
und Mais sowie die verstärkte Nachfrage nach<br />
Investmentfonds für Agrarrohstoffe verantwortlich.<br />
Der Milchmarkt zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
in einer deutlich besseren Verfassung. Infolgedessen<br />
hat sich der Milchpreis vom Tiefpunkt gelöst<br />
und lag im Schnitt ca. 6 Cent über dem des Vorjahres.<br />
Vor dem Hintergrund der gestiegenen Energie-,<br />
Maschinen- und Futterkosten ist jedoch auch dieses<br />
Preisniveau nach wie vor für die meisten Betriebe<br />
nicht kostendeckend.<br />
Einem nach wie vor hohen Preisdruck ist ebenfalls<br />
die Schweinefleisch-, Rindfleisch- und Geflügelproduktion<br />
ausgesetzt. Während die Obstbauern eine<br />
gute Ernte auf einem akzeptablen Preisniveau einfahren<br />
konnten, mussten die Winzer einen um ca.<br />
10 % schwächeren Herbst in Kauf nehmen.<br />
Auch bei Getreide war die Erntemenge im vergangenen<br />
Jahr rückläufig. Sowohl in Deutschland<br />
als auch in <strong>Baden</strong>-Württemberg lag die Erzeugung<br />
11 % unter dem Vorjahr. Erschwerend kam hinzu,<br />
dass aufgrund der Niederschläge während der Ernte<br />
große Teile des Getreides getrocknet werden mussten.<br />
Durch die kleiner gewordenen Weltvorräte hat<br />
die Volatilität der Preise stark zugenommen. Mit Hilfe<br />
eines strikten Risikomanagements und der Absicherung<br />
über die Warenterminbörse gelingt es<br />
der <strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong>, die Preisausschläge für die<br />
Mitglieder abzufedern.<br />
Die landwirtschaftlichen Einkommen haben sich<br />
spiegelbildlich zu den Märkten entwickelt. Nach dem<br />
extremen Einkommensrückgang im Wirtschaftjahr<br />
2008/2009 sanken die Gewinne der landwirtschaftlichen<br />
Unternehmen im Wirtschaftsjahr 2009/2010<br />
um weitere 6 %. In der zweiten Jahreshälfte 2010<br />
konnten jedoch aufgrund der gestiegenen Preise<br />
für fast alle Agrarprodukte wieder steigende<br />
Einkommen erwirtschaftet werden.<br />
2.<br />
Ertragslage<br />
Das Geschäftsjahr 2010<br />
Umsatzentwicklung<br />
Nach dem preisbedingten Umsatzrückgang im<br />
Vorjahr konnte 2010 mit einem Plus von 8,0 %<br />
wieder an das organische Wachstum der Vorjahre<br />
angeknüpft werden. Wie immer wiesen die einzelnen<br />
Geschäftsbereiche dabei unterschiedliche<br />
Entwicklungen auf.<br />
Der Umsatz im Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion<br />
und Tiernahrung stieg um 2,6 % auf 148,5<br />
Mio. EUR an. Sowohl bei Futtermitteln als auch bei<br />
Düngemitteln konnte der Absatz gesteigert werden.<br />
Der Umsatz im Geschäftsbereich Vermarktung lag<br />
ausschließlich preisbedingt mit 189,0 Mio. EUR um<br />
6,7 % über dem des Vorjahres. Mit einer Erfassungsmenge<br />
von 606.000 t konnte fast das Niveau<br />
des Vorjahres erreicht werden. Entgegen den ursprünglichen<br />
Erwartungen hat sich das Investitionsklima<br />
in der Landwirtschaft im zweiten Halbjahr<br />
deutlich verbessert. Infolgedessen konnte der Geschäftsbereich<br />
Technik um 6,8 % auf 86,0 Mio. EUR<br />
zulegen. Den Werkstätten gelang es, das hohe Vorjahresniveau<br />
nochmals um 3,0 % zu steigern.<br />
Mit Hilfe eines neuen Marktauftrittes und zwei<br />
neuer Märkte konnte der Geschäftsbereich<br />
<strong>ZG</strong> <strong>Raiffeisen</strong> Märkte den Umsatz um 10,0 % auf<br />
71,8 Mio. EUR steigern.<br />
Im Geschäftsbereich Energie setzte sich der<br />
mengenmäßige Rückgang auch im Jahr 2010 fort.<br />
Während der Anstieg an den Rohölmärkten zu einem<br />
Umsatzzuwachs von 12,0 % führte, war die abgesetzte<br />
Menge um 12,0 % rückläufig. Offensichtlich<br />
gibt es strukturelle Veränderungen auf der<br />
Nachfrageseite, weshalb organisatorische Veränderungen<br />
eingeleitet wurden.<br />
Jahresabschluss<br />
Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 55,5 Mio. EUR<br />
oder 8,0 % auf 752,4 Mio. EUR, der Wareneinsatz<br />
stieg um 49,7 Mio. EUR oder 8,1 % auf<br />
664,0 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Erträge<br />
inklusive der aktivierten Eigenleistungen verminderten<br />
sich um 3,0 Mio. EUR auf 7,9 Mio. EUR<br />
(Vj.: 10,9 Mio. EUR). Daraus ergibt sich ein um<br />
2,8 Mio. EUR (Vj.: 4,9 Mio. EUR) besseres Rohergebnis<br />
von 96,2 Mio. EUR (Vj.: 93,4 Mio. EUR).<br />
Der Personalaufwand ist um 1,7 Mio. EUR (+ 3,7 %)<br />
auf 48,1 Mio. EUR (Vj.: 46,4 Mio. EUR) gestiegen.