Passion Genuss 01/2017 - passgen_1_2017_blaetterkatalog.pdf
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CHRISTKÖNIG<br />
an frischem Futter finden, fressen die Tiere<br />
lediglich gutes Getreide. Diese hochwertige<br />
Ernährung sieht man ihrem Fleisch nicht nur<br />
an, das schmeckt man vor allem.<br />
Nach jeder Mahlzeit erkundigen sich<br />
Koch Torsten Beinroth (unten) und seine<br />
Kollegen bei ihren Gästen, ob sie mit dem<br />
Essen zufrieden waren<br />
es kein Fleisch gibt. „Das wird hier keiner vermissen“,<br />
erklärt uns der Küchenleiter. „Unsere<br />
Senioren sind in einer Zeit groß geworden, wo<br />
es nur am Sonntag Fleisch gab und viele preiswerte<br />
und trotzdem leckere Gemüsegerichte<br />
an den Wochentagen. Das funktioniert heute<br />
sogar noch besser als früher: Wir hatten noch<br />
nie so eine große Auswahl an Lebensmitteln<br />
wie heute und auch nicht so eine Vielzahl an<br />
attraktiven Zubereitungsarten.“<br />
Im Speisesaal durchdringt nur das Klappern<br />
von Messer und Gabel die erwartungsfrohe<br />
Stimmung, die Bewohner geben sich ganz dem<br />
besonderen Weihnachtsschmaus hin. „Hier<br />
sitzen viele erfahrene, gestandene Hausfrauen<br />
am Tisch, die ihr Leben lang gekocht<br />
haben“, freut sich Transgourmet-Fachberaterin<br />
Claudia Heim. „Die können den qualitativen<br />
Unterschied zu einer Mastgans deutlich herausschmecken.“<br />
Der Unterschied in der Qualität<br />
ist tatsächlich groß: Betreut von einem<br />
erfahrenen Gutsleiter und bewacht von zwei<br />
Hütehunden, grasen die freilaufenden Gänseherden<br />
entspannt auf den Weiden der weiten,<br />
wunderschönen Landschaft Mecklenburg-<br />
Vorpommerns. Neben dem, was sie draußen<br />
„Die Alten, das sind die Weisen“, sagt Herbert<br />
Thill auf dem Weg in den Speisesaal. „Die wissen,<br />
was schmeckt.“ Deshalb halten es die drei<br />
Köche des Pflegeheims wie in einem Sternerestaurant.<br />
Nach jeder Mahlzeit wandern sie<br />
von Tisch zu Tisch und erkundigen sich bei<br />
ihren Gästen, ob es ihnen geschmeckt hat.<br />
Das macht Sinn, denn aus Lob, Kritik und ganz<br />
individuellen Wünschen entsteht regelmäßig<br />
der Speiseplan. „Das ist bei unseren Senioren<br />
im Speisesaal nicht anders als in der gehobenen<br />
Gastronomie“, erläutert uns Herbert Thill.<br />
„Die Gäste wollen es schön haben, sie wollen<br />
wählen können, sie wollen Wünsche äußern,<br />
sie wollen mitentscheiden. Auch und besonders,<br />
was die Qualität der Speisen betrifft.“<br />
Qualität und Nachhaltigkeit werden im Haus<br />
Christkönig großgeschrieben. „Das Ursprung-<br />
Fleisch wird hier schon seit zwei Jahren eingesetzt“,<br />
erklärt Fachberaterin Claudia Heim.<br />
„Natürlich nicht jeden Tag, denn so hochwertige<br />
Produkte kosten auch etwas mehr. Und da<br />
die Tiere nicht am Fließband produziert werden,<br />
ist ihr Fleisch auch nicht immer verfügbar.<br />
Eigentlich genau wie früher.“<br />
Mittlerweile ist jeder Teller leer gegessen,<br />
jedes Weinglas ausgetrunken. Auch die Köche<br />
haben ihren Rundgang beendet, nur vor Herbert<br />
Thill hat sich eine Schlange von Senioren<br />
gebildet, die ihn verabschieden und ihm für<br />
seine Freundlichkeit, seine Energie und seinen<br />
Einsatz danken wollen. Und natürlich für das<br />
hervorragende Essen.<br />
Wie beruhigend für die Bewohner, dass die<br />
kulinarische Tradition im Haus Christkönig von<br />
Frank Dornsiepen auch in Zukunft weitergeführt<br />
wird. Der nachfolgende Küchenleiter<br />
hat in den vergangenen Jahren viel von seinem<br />
Küchenchef gelernt, und Koch Torsten Beinroth,<br />
der bereits zwei volle Jahrzehnte neben<br />
Herbert Thill gearbeitet hat, bleibt den kulinarisch<br />
verwöhnten Senioren ebenfalls erhalten.<br />
So wie die Ursprung-Produkte, da ist sich<br />
Claudia Heim sicher. »<br />
PASSIONGENUSS <strong>01</strong>.17<br />
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