Passion Genuss 01/2017 - passgen_1_2017_blaetterkatalog.pdf
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SYMPOSIUM<br />
Broten einbezogen würden, in welcher Form<br />
auch immer, da profitierten sie, berichtet<br />
Kneppe. Beim Kochen erinnerten sie sich an<br />
die Vorgänge des Kochens selbst und daran,<br />
wie sie früher mit Kartoffeln, Karotten oder<br />
Eiern umgegangen seien. Ihnen falle ein, was<br />
ihnen geschmeckt habe und was der Familie,<br />
und was wer nicht gemocht habe. Dazu die<br />
sinnlichen Eindrücke, die mit dem Kochen verbunden<br />
sind, die Gerüche, die Geräusche: Wo<br />
all das wichtig genommen werde, da könnten<br />
selbst Demente wache, frohe Augenblicke<br />
erleben, und die wögen stark, sagt Kneppe.<br />
Er zitiert eine Erkenntnis aus der Psychologie:<br />
„Ein ausgedrücktes Gefühl der Belastung<br />
verliert an negativer Kraft. Ein ausgedrücktes<br />
positives Gefühl gewinnt hinzu.“<br />
Dass eine solche Fokussierung alle Abläufe<br />
in einem Seniorenheim betreffen kann und<br />
wird und dass es nicht immer einfach ist,<br />
Verantwortliche von deren Notwendigkeit<br />
zu überzeugen, spricht die Diskussionsrunde<br />
ebenfalls an: Tagesabläufe, Einkaufswege und<br />
gegebenenfalls Kostenpläne müssen überarbeitet<br />
werden, eingespielte Gewohnheiten<br />
überdacht. Das gilt für die Heimleitung und<br />
für die Pflegenden.<br />
Und es gilt für jene, die am wichtigsten sind,<br />
wenn es um die Qualität des Essens geht.<br />
Dieter Heinecke, Teilnehmer der Diskussionsrunde<br />
und Leiter der Zentralküche eines<br />
Pflegeheims im anhaltinischen Köthen, bringt<br />
es auf den Punkt: Es seien dieselben, die sie<br />
überall bräuchten, und mit seinem Fazit neigt<br />
sich der Tag in der Brüderkirche dem Ende zu:<br />
„Die Leute in der Küche möchten bitte mit<br />
dem Herzen dabei sein.“ •<br />
Win-win-Situation<br />
Kann Essen glücklich machen? Wer gerne gut<br />
isst, wird „Ja“ sagen. Kann Essen alte Menschen<br />
in Heimen glücklich machen? Diese<br />
Frage, so lautet grob zusammengefasst ein<br />
Ergebnis des Symposiums in der Brüderkirche,<br />
wird viel zu selten gestellt. Das, obwohl mit<br />
dem Wichtig nehmen des Essens Antworten<br />
auf viele Fragen gegeben werden können.<br />
Nicht zuletzt auf die, wie ein idealer Tag in<br />
einer Gemeinschaftseinrichtung aussehen<br />
kann. „Man sollte Leute in einem Heim nicht<br />
einfach abspeisen, sondern sie soweit es geht<br />
auf eigenen Füßen stehen lassen. Das Kochen<br />
ist dazu eine gute Möglichkeit“, erklärt der<br />
Ernährungspsychologe Prof. Dr. Christoph<br />
Klotter, der an der Universität Fulda lehrt.<br />
Von einem achtsamen Umgang mit den<br />
Lebensmitteln, von der Konzentration auf die<br />
Zubereitung von Mahlzeiten als einer auch<br />
pädagogischen Arbeit profitierten Senioren<br />
und die Senioreneinrichtungen selbst, heißt es<br />
in einer Diskussionsrunde zum Abschluss des<br />
Symposiums. Von einer emotionalen Rendite<br />
ist die Rede: Gesteigertem Wohlbefinden der<br />
Bewohner folge die Linderung ihrer Beschwerden,<br />
was wiederum dazu führe, dass das Personal<br />
mehr Zeit für mehr als nur die dringend<br />
notwendige Zuwendung habe.<br />
Die Gewinne<br />
Die Gewinner des Wettbewerbs und die weiteren drei Nominierten<br />
wurden mit dem Siegel Impulsgeber für emotionalen <strong>Genuss</strong><br />
2<strong>01</strong>7 ausgezeichnet, das Transgourmet Deutschland erstmalig<br />
verliehen hat. Darüber hinaus dürfen sich die drei Siegereinrichtungen<br />
über eine von Transgourmet Deutschland finanzierte<br />
Imagekampagne freuen.<br />
PASSIONGENUSS <strong>01</strong>.17<br />
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