Drehen-am-Rad-der-Zeit

Der Kunstmaler George Gessler, genannt GeGe, der seit 1970 in Ottenbach lebt, hat sich mit keinem anderen Ottenbacher
Thema mehr beschäftigt als mit dem «Spräggele»- Brauch. Im Bild der jährliche «Spräggele»-Markt vom zweiten Freitag im
Dezember im Dorfzentrum von Ottenbach.
belgeissen». Gessler, genannt GeGe, lebt und
arbeitet seit 1970 in Ottenbach. Dennoch wäre
es falsch, ihn als Ottenbacher Künstler zu bezeichnen.
Als junger Mann hat er – vor allem in
Paris – die dominanten Strömungen der Malerei
in sich aufgesogen, hat sich intensiv mit Picasso,
Léger, der «Brücke» und dem «Blauen Reiter»
auseinandergesetzt. Seit er in Ottenbach lebt,
haben ihn neue Strömungen nicht mehr interessiert.
Er hat seine Interpretation der Kunst der
Nachkriegszeit weiterentwickelt, weg vom aktuellen
Kunstgeschmack, weg von den Stilrichtungen,
die in den Galerien gefragt sind. Ottenbach
hat sein Schaffen nur wenig beeinflusst.
Einerseits hat er seine Eindrücke verarbeitet,
die er auf Reisen vom Mittelmeerraum bis zum
mittleren Osten gewonnen hat. Anderseits hat
er seine Figuren, vor allem die Frauenfigur Dominique,
die er immer wieder gemalt hat, in seiner
Fantasie weiterentwickeln lassen. Er benötigte
keine Modelle mehr, er liess seine Modelle
in seinem Gedächtnis älter werden. Eine weiteres
Thema, das ihn interessierte, waren Maskeraden.
Dies dürfte der Grund dafür sein, dass
die Spräggele das Ottenbacher Sujet darstellte,
das ihn am meisten interessierte.
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