Drehen-am-Rad-der-Zeit
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BAUTEN JENSEITS DER REUSS<br />
Reformation, Zölle und Brückenbau<br />
72<br />
«Das denkmalgeschützte<br />
Bauernhaus in Abtwil ist seit<br />
<strong>der</strong> Renovation eine Perle<br />
fürs Auge.»<br />
zu erzielen und gegebenenfalls ein eidgenössisches<br />
Schiedsgericht anzurufen, statt Drohungen<br />
vorzubringen. Ziel waren <strong>der</strong> Bau einer<br />
Stras se vom «Fahr» nach Birri und die Aufhebung<br />
<strong>der</strong> Zölle zwischen Zürich und dem Aargau.<br />
Die Aargauer gaben vorerst nur in <strong>der</strong> Frage<br />
<strong>der</strong> Strasse nach, die je zur Hälfte von Otten bach<br />
und Birri finanziert und von den Kantonen mit<br />
einer Subvention unterstützt wurde. 1828 liess<br />
sich <strong>der</strong> Kanton Aargau schliesslich auch zur<br />
Aufhebung des Zolls bewegen.<br />
Die Ottenbacher wollten schon lange das<br />
«Fahr» durch eine Brücke ersetzen. Diese Bestrebungen<br />
wurden nach dem Bau <strong>der</strong> Strasse<br />
nach Birri und <strong>der</strong> Aufhebung des Zolls ver-<br />
stärkt. Allerdings beabsichtigte Ottenbach als,<br />
wie sie argumentierte, finanzschwache Gemeinde,<br />
anstelle <strong>der</strong> Gebühr für die Fähre einen Brückenzoll<br />
zu erheben. Diese For<strong>der</strong>ung missfiel<br />
Zürich, während Aarau das Einverständnis zum<br />
Brückenbau abhängig machte vom Bau einer<br />
Strasse von Ottenbach über Aesch und Birmensdorf<br />
nach Zürich. Der Son<strong>der</strong>bundskrieg von<br />
1847 unterbrach diese Bestrebungen. Erst im<br />
Zus<strong>am</strong>menhang mit dem Bau <strong>der</strong> Eisenbahnlinie<br />
Zürich – Affoltern <strong>am</strong> Albis – Zug k<strong>am</strong> neues<br />
Leben in die Frage <strong>der</strong> Zufahrtswege zu den<br />
Bahnhöfen. Unterstützt von <strong>der</strong> «Kulturgesellschaft<br />
des Frei<strong>am</strong>tes» in Muri argumentierte<br />
die Gemeinde Ottenbach, die Brücken von Sins<br />
und Bremgarten lägen vier Stunden auseinan<strong>der</strong>.<br />
Eine Brücke in Ottenbach befände sich<br />
exakt in <strong>der</strong> Mitte und dränge sich deshalb auf.<br />
Die Kantone Aargau und Zürich weigerten sich<br />
aber, das Gesuch an den Bundesrat weiter zu<br />
leiten, da sie es als chancenlos beurteilten. Nun<br />
wurden Ottenbach und Muri selbst aktiv und<br />
sandten ein Gesuch an den Bundesrat. Dieser<br />
wies das Gesuch ab, worauf die Gemeindevers<strong>am</strong>mlung<br />
Ottenbach <strong>am</strong> 9. März 1862 entschied,<br />
die Brücke selbst zu bauen unter <strong>der</strong><br />
Beim 1999 gebauten Kin<strong>der</strong>garten von Aristau war das<br />
Baubüro Ruedi Egli für Submission und Bauleitung im<br />
Auftrag von Wey Elementbau Villmergen zuständig.<br />
Auch hier ist Holz ein dominanter Werkstoff.