Mehr Natur in Dorf und Stadt - Isebek-Initiative
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Da Schleiereulen sehr dunkle Stellen als Tagesverstecke aufsuchen, dient ei-<br />
ne Innen-Abtrennung zum Abdunkeln der größeren Kammer. Der Kastenboden<br />
wird mit e<strong>in</strong>er dünnen Schicht aus Sägespänen bedeckt, e<strong>in</strong>ige e<strong>in</strong>gelegte<br />
Schleiereulen-Gewölle sollen die Neuannahrne fördern.<br />
4. Ste<strong>in</strong>kauz:<br />
Die Lebensraumansprüche des Ste<strong>in</strong>kauzes wurden im vorangegangenen<br />
Kapitel bereits dargestellt. Die Nisthilfe ist e<strong>in</strong>e Röhre mit zwei E<strong>in</strong>gangswän-<br />
den dicht h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander, mit gegene<strong>in</strong>ander versetzten E<strong>in</strong>schlupflöchern.<br />
Während der Ste<strong>in</strong>kauz sich um die Ecken zu w<strong>in</strong>den vermag, wird der Ste<strong>in</strong>-<br />
marder dadurch ausgesperrt. Die Technik wurde entwickelt, weil der relativ<br />
häufige Ste<strong>in</strong>marder sich <strong>in</strong> manchen Gegenden auf das systematische Ab-<br />
suchen der Nisthilfen spezialisiert hat, wobei er e<strong>in</strong>en Großteil der Ste<strong>in</strong>kauz-<br />
population erbeuten konnte. Die Niströhren werden waagerecht <strong>in</strong> 3-5 Meter<br />
Höhe entweder auf Ästen von Obstbäumen oder Eichen oder auf die Köpfe ge-<br />
schneitelter Bäume geb<strong>und</strong>en. In Landschaften, <strong>in</strong> denen der Ste<strong>in</strong>kauz über-<br />
wiegend Hausbrüter <strong>in</strong> Reetdächern ist, wurden gute Erfolge durch Anbr<strong>in</strong>gen<br />
der Röhren am Dachgiebel (<strong>in</strong>nen h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>schlupfloch oder außen)<br />
oder an der Schornste<strong>in</strong>basis erzielt. Wenn z.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Reetdachhaus Ste<strong>in</strong>-<br />
käuze brüten, das Haus aber im Zuge e<strong>in</strong>er Renovierung e<strong>in</strong> neues Dach erhal-<br />
ten soll, sollten rechtzeitig vorher an mehreren Nachbarhäusern oder <strong>in</strong> Bäu-<br />
men Niströhren angebracht werden, damit die Käuze umziehen können. In der<br />
Zeit der Brut <strong>und</strong> Jungenaufzucht, von Anfang April bis Ende Juli, sollte auf<br />
die Renovierung des Dachstuhls selbstverständlich ganz verzichtet werden,<br />
wenn <strong>in</strong> dem Haus Ste<strong>in</strong>käuze ihren angestammten Brutplatz haben. In die<br />
auch <strong>in</strong>nen dunkel gestrichene Röhre wird e<strong>in</strong>e Schicht Sägespäne e<strong>in</strong>ge-<br />
bracht, damit die Eier nicht verrollen. Ste<strong>in</strong>käuze bauen ke<strong>in</strong> Nest.<br />
Die aus Holzlatten genagelte Röhre wird gut zu dreiviertel mit e<strong>in</strong>er Schicht .<br />
Dachpappe umgeben. Der nicht mit Dachpappe umgebene Teil weist bei der<br />
Röhre nach der Aufhängung nach unten, damit dort Feuchtigkeit wegsickern<br />
kann. Die Röhre sieht schöner aus, wenn über die Teerpappe noch e<strong>in</strong>e Reet-<br />
matte geb<strong>und</strong>en wird. Nach der Fertigstellung wird die Röhre mit nichtrosten-<br />
dem Draht an drei Stellen umwickelt, damit sie lange hält.<br />
Zur Aufhängung <strong>in</strong> <strong>und</strong> an Gebäuden kann es günstig se<strong>in</strong>, wenn wir die Röhre<br />
an e<strong>in</strong>e Dachlatte b<strong>in</strong>den, die vorn <strong>und</strong> h<strong>in</strong>ten übersteht. Liegt die Röhre nicht<br />
direkt auf e<strong>in</strong>em Ast oder Dach, so br<strong>in</strong>gen wir unter dem E<strong>in</strong>gang noch e<strong>in</strong>en<br />
Ast oder Stock an, von dem aus die jungen, aber noch nicht flüggen Käuze die<br />
Gegend betrachten <strong>und</strong> auf das Dach oder Geäst Ubersteigen können.