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Mehr Natur in Dorf und Stadt - Isebek-Initiative

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1) Zum Begriff "<strong>Natur</strong>garten". Manche Kritiker der <strong>Natur</strong>garten-Bewegung<br />

<strong>und</strong> Leute, die sich gern mit Def<strong>in</strong>itionen von Begriffen beschäftigen, ver-<br />

weisen darauf, daß das Wort "<strong>Natur</strong>garten" <strong>in</strong> sich unstimmig sei. Garten<br />

als etwas vom Menschen Gestaltetes, Bee<strong>in</strong>flußtes, stehe der <strong>Natur</strong> als<br />

eigenständiger Kraft im völligen Gegensatz gegenüber. Fest steht, der Be-<br />

griff ist unscharf. Verschiedene Versuche, andere Begriffe zu f<strong>in</strong>den, etwa<br />

"naturnahe Gartengestaltung" oder "ökologischer Garten", s<strong>in</strong>d Zeichen<br />

dafür. Diese Schwierigkeit soll uns nicht stören, solange klar ist, was<br />

geme<strong>in</strong>t ist.<br />

Der oben dargestellte Widerspruch Iäßt sich vielleicht auch auflösen, <strong>in</strong>-<br />

dem wir endlich den Menschen als Bestandteil der <strong>Natur</strong> begreifen. Jedes<br />

Lebewesen aber bee<strong>in</strong>flußt, ändert oder stabilisiert das Gesamtgefüge,<br />

manchmal so offensichtlich wie der Biber, der ganze Landschaften<br />

umbaut, zum Glück nicht so radikal <strong>und</strong> gefährlich, wie wir Menschen das<br />

tun.<br />

2) Ziel naturnaher Gartengestaltung ist es, unsere eigenen Bedürfnisse nach<br />

Erholung, Spiel, Arbeit <strong>und</strong> Lebensmittel-Erzeugung auf unserem Gr<strong>und</strong>-<br />

stück so zu befriedigen, daß möglichst viele verschiedene Mitgeschöpfe<br />

neben uns auf der gleichen Fläche leben können.<br />

3) Es gibt nicht den <strong>Natur</strong>garten. Im Gegensatz zu modernen Zier- <strong>und</strong> Vorgär-<br />

ten sieht jeder <strong>Natur</strong>garten anders aus. Das liegt e<strong>in</strong>mal an den personli-<br />

chen Bedürfnissen <strong>und</strong> der Situation des Besitzers. Hat er Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der im<br />

Krabbelalter, wird er e<strong>in</strong>em tieferen Teich skeptisch gegenüberstehen.<br />

Tobt er gerne auf e<strong>in</strong>er Grasfläche herum, <strong>und</strong> zwar barfuß, ist e<strong>in</strong>e hohe<br />

Wiese zu anfällig, wird er bei e<strong>in</strong>em reichen Klee-Anteil im Rasen oft von<br />

Bienen gestochen. Für e<strong>in</strong>e breite Hecke ist vielleicht das Gr<strong>und</strong>stück zu<br />

kle<strong>in</strong>. Die Nachbarn s<strong>in</strong>d eventuell sehr empf<strong>in</strong>dlich, was Wildkräuter anbe-<br />

langt, so daß der Gartenbesitzer um des lieben Friedens willen kurztritt.<br />

Für alte Menschen ist e<strong>in</strong> hubbeliger Trampelpfad gefährlich, sie brauchen<br />

e<strong>in</strong>en Plattenweg, können dafür aber e<strong>in</strong>e bunte Wiese wachsen lassen.<br />

Zu diesen durch die Besitzer, die Gr<strong>und</strong>stücksgröße <strong>und</strong> die Nachbar-<br />

schaft gesetzten, sehr unterschiedlichen Bed<strong>in</strong>gungen kommen die natur-<br />

gegebenen Faktoren h<strong>in</strong>zu. Da standortgerechte Pflanzen für den <strong>Natur</strong>-<br />

garten typisch s<strong>in</strong>d, sieht e<strong>in</strong> Garten auf fettem Boden <strong>in</strong> warmer Lage<br />

anders aus als e<strong>in</strong>er auf sandigem, w<strong>in</strong>dig-kaltem Standort.<br />

4) Wir sollten uns weder über - noch unterfordern, sondern jeweils soweit<br />

gehen, wie wir es eben noch verkraften können. Was nützt es, e<strong>in</strong> Buch

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