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Mehr Natur in Dorf und Stadt - Isebek-Initiative

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wieder zu erwähnen ist die Bodenversiegelung, da manche lnsektenarten auf<br />

offenen, sandig-trockenen Boden angewiesen s<strong>in</strong>d. Für den Siedlungsraum<br />

noch besonders hervorzuheben s<strong>in</strong>d Änderungen an Gebäuden. Während<br />

früher mehr <strong>Natur</strong>-Materialien beim Bau e<strong>in</strong>gesetzt wurden <strong>und</strong> sich <strong>in</strong>folge<br />

f<strong>in</strong>anzieller Not - teils auch durch Krieg bed<strong>in</strong>gt - viele Wohn- <strong>und</strong> Wirt-<br />

schaftsgebäude <strong>in</strong> erbärmlichem Zustand präsentierten, hat sich <strong>in</strong> den ver-<br />

gangenen Jahren das Bild unserer Ortschaften stark gewandelt. Alte Gebäude<br />

wurden modernisiert oder, wenn das nicht lohnte, abgerissen. Die Häuser<br />

wurden <strong>in</strong> nahezu perfekten Zustand versetzt. Die verwendeten Braumateria-<br />

lien <strong>und</strong> lsolierstoffe für Außenwände wurden glatter. Bei den Modernisierun-<br />

gen wurden normalerweise ke<strong>in</strong>e gezielten Hilfsmaßnahmen für typische<br />

hausbewohnende Arten durchgeführt.<br />

Nahrung <strong>und</strong> Unterschlupf, zwei gr<strong>und</strong>legende Bedürfnisse unserer Tierwelt.<br />

E<strong>in</strong>mal abgesehen von dem Aufhängen von Nisthöhlen für e<strong>in</strong>ige beliebte<br />

Gartenvögel, haben auch <strong>Natur</strong>fre<strong>und</strong>e diese Lebensansprüche weitgehend<br />

außer acht gelassen.<br />

Nahrung <strong>und</strong> Unterschlupf alle<strong>in</strong> aber reichen immer noch nicht aus, um<br />

Tieren das Überleben zu ermöglichen. Sonst könnte man ja <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em drei<br />

Quadratmeter großen Vorgarten <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>er Großstadt z.B. e<strong>in</strong> Igelhäus-<br />

chen aufstellen, jeden Abend e<strong>in</strong>en Teller mit Katzenfutter füllen, e<strong>in</strong> lgelpaar<br />

holen, <strong>und</strong> schon wäre e<strong>in</strong> neuer Lebensraum für diese beliebte Tierart ge-<br />

schaffen. Das entscheidende Wort ist schon gefallen: Lebensraum. Tiere<br />

müssen sich artgemäß verhalten können, sie müssen wandern, jagen, sich<br />

paaren <strong>und</strong> fortpflanzen unter Bed<strong>in</strong>gungen, auf die sie "programmiert" s<strong>in</strong>d.<br />

Sie brauchen dazu e<strong>in</strong>e bestimmte Komb<strong>in</strong>ation von Räumen, Strukturen, Ve-<br />

getation, Kle<strong>in</strong>klima usw., stellen dabei <strong>in</strong> den unterschiedlichen Jahreszeiten<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsphasen oft auch verschiedene Ansprüche. Man denke nur<br />

an Frösche, Kröten, Libellen. Am ausführlichsten werden die verschiedenen<br />

Lebensansprüche e<strong>in</strong>er Art <strong>in</strong> diesem Buch für den Ste<strong>in</strong>kauz beschrieben,<br />

siehe Teil III.<br />

Bei knapp 40.000 Tierarten <strong>in</strong> unserer Heimat können <strong>und</strong> brauchen wir nicht<br />

für jede e<strong>in</strong>zelne Tierart spezielle Lebensraum - Schutzmaßnahmen durchfüh-<br />

ren. Worauf es ankommt: die Vielfalt wertvoller, weil naturnaher Biotope <strong>in</strong><br />

Gestalt von Brachflächen, <strong>in</strong>takten Feuchtgebieten, Hecken <strong>und</strong> Baumbe- .<br />

ständen, Grünland, Hofkoppeln zu erhalten <strong>und</strong> wieder herzustellen.

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