Mehr Natur in Dorf und Stadt - Isebek-Initiative
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untere<strong>in</strong>ander kennen. Bürger<strong>in</strong>itiativen ermöglichen mehr Basisdemokratie<br />
als Verbände. Da ihnen ke<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>sfesseln auferlegt s<strong>in</strong>d, müssen sie <strong>in</strong><br />
manchen Fällen auch nicht so vorsichtig agieren wie diese. Den Vorteilen ste-<br />
hen als Nachteile folgende Charakteristika gegenüber: da Bürger<strong>in</strong>itiativen<br />
meist an e<strong>in</strong>em eng umrissenen Thema arbeiten, fallen sie ause<strong>in</strong>ander, so-<br />
wie sie nicht mehr vorwärtskommen oder ihre Aufgabe erledigt ist. <strong>Natur</strong>-<br />
schutz aber ist e<strong>in</strong>e Daueraufgabe. Gegenüber e<strong>in</strong>getragenen Verbänden er-<br />
halten Bürger<strong>in</strong>itiativen auch schwieriger F<strong>in</strong>anzmittel, womit allerd<strong>in</strong>gs auch<br />
die Versuchung entfällt, wegen Geldzuweisungen Konzessionen zu machen.<br />
Wenn Bürger<strong>in</strong>itiativen sich e<strong>in</strong>en Dachverband wählen, werden ihre<br />
Informations- <strong>und</strong> Austauschmöglichkeiten praktisch so gut wie die der Ver-<br />
bände. In den "oberen Etagen" geht leider automatisch e<strong>in</strong> Teil der Basis-<br />
demokratie wieder verloren.<br />
E<strong>in</strong>es sollten Bürger<strong>in</strong>itiativen <strong>und</strong> Verbände auf jeden Fall vermeiden: sich<br />
gegene<strong>in</strong>ander abzugrenzen <strong>und</strong> als "Chaoten" bzw. "Reaktionäre" zu be-<br />
schimpfen. Gewisse Unterschiede <strong>in</strong> Arbeitsweise <strong>und</strong> Organisationsform<br />
können durchaus ihren jeweiligen spezifischen Anteil zum Gesamterfolg bei-<br />
tragen.<br />
Verbände müssen sich parteipolitisch neutral verhalten, wenn sie ihre Aner-<br />
kennung als geme<strong>in</strong>nütziger Vere<strong>in</strong> nicht verlieren wollen. Im Normalfall liegt<br />
parteipolitische Neutralität durchaus im Interesse des <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> Umwelt-<br />
schutzes: es kommt darauf an, <strong>in</strong> alle Parteien h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuwirken <strong>und</strong> die not-<br />
wendigen Informationen für e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Umweltpolitik zu vermitteln.<br />
Schwierig wird es, wenn e<strong>in</strong>e regierende Partei <strong>in</strong> ihrer Politik so gut wie ke<strong>in</strong><br />
umweltpolitisches Engagement zeigt, sondern fortwährend gegen <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong><br />
Umweltschutzbelange entscheidet. Auf der Basis der Kritik von Sachentschei-<br />
dungen müssen <strong>Natur</strong>schutzverbände dann den Verantwortlichen das Leben<br />
so schwer wie möglich machen.<br />
Viel zu selten loben die <strong>Natur</strong>schützer bisher Entscheidungsträger. E<strong>in</strong>erseits<br />
ist es oft wirklich schwer, selbst bei größter Bereitschaft, Politiker <strong>und</strong> Behör-<br />
denvertreter für ökologisch s<strong>in</strong>nvolle Taten zu loben: es gibt zu wenige, <strong>und</strong><br />
die sollten dann meistens eigentlich selbstverständlich se<strong>in</strong>. Manchmal liegt<br />
es immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fach am Des<strong>in</strong>teresse <strong>und</strong> vielleicht an schlechter Gewohn-<br />
heit, wenn positive Veränderungen oder Entscheidungen nicht öffentlich be-<br />
grüßt werden. In der Umweltschutzpolitik gilt aber genauso wie <strong>in</strong> der Erzie-<br />
hung ganz allgeme<strong>in</strong>, daß durch Bestrafung zwar unerwünschtes Verhalten