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Mehr Natur in Dorf und Stadt - Isebek-Initiative

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Lebensräume an Verkehrswegen, auf Wirtschaftsflächen<br />

<strong>und</strong> Brachland<br />

Man kann nicht genügend oft betonen, wie wichtig e<strong>in</strong>e artenreiche Krautschicht<br />

für unsere Tierwelt ist:<br />

Als Nahrungsspezialisten s<strong>in</strong>d vor allem viele wirbellose Tiere - zum<strong>in</strong>dest<br />

<strong>in</strong> gewissen Entwicklungsstadien - auf nur jeweils e<strong>in</strong>e Wildpflanzenart<br />

spezialisiert. In Schleswig-Holste<strong>in</strong> verlieren z.B. pro vernichteter Pflanzenart<br />

an ~egrand-Ökosystemen im Schnitt 10 wirbellose Tierarten ihre<br />

Lebensmöglichkeiten.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>den ganz allgeme<strong>in</strong> sehr viele Arten an den Wildpflanzen<br />

Nahrung, neben Wirbellosen auch pflanzenfressende Kle<strong>in</strong>vögel (2.B.<br />

Distelf<strong>in</strong>ken, Dompfaffen) <strong>und</strong> pflanzenfressende Kle<strong>in</strong>säuger @.B.<br />

Mäuse).<br />

Tierarten, die von lnsekten <strong>und</strong> anderen Wirbellosen leben, wie wiederum<br />

Insekten, Amphibien, Reptilien, Kle<strong>in</strong>vögel <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>säuger profitieren<br />

ebenfalls von dem hier herrschenden Reichtum.<br />

In den Nahrungsnetzen höher stehende Konsumenten wie Eulen, Greife,<br />

Wiesel, Iltis, Marder werden ebenso gefördert.<br />

Am Beispiel e<strong>in</strong>es lange nicht gemähten Straßenrandes sei die Bedeutung<br />

der Wildkrautvegetation noch e<strong>in</strong>mal verdeutlicht. Wird dieser Straßenrand<br />

plötzlich gemäht, so gehen z.B. die Kle<strong>in</strong>vögel um bis zu 30 % zurück. Man<br />

muß sich dabei vor Augen halten, daß der Straßenrand <strong>in</strong>sgesamt nur e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Teil des Gesamtreviers etwa e<strong>in</strong>er Kohlmeise ausgemacht hat,<br />

die eventuell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Baum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er angrenzenden Ackerfläche brütete.<br />

Entspricht das Revier dieses Vogels e<strong>in</strong>em mit e<strong>in</strong>igen Krümeln bedeckten<br />

Tisch, so war der Straßenrand e<strong>in</strong> auf dem Tisch stehender Teller mit Suppe.<br />

Nicht nur im Sommerhalbjahr bieten die Wildpflanzen Nahrung, sondern<br />

dies gilt auch für den W<strong>in</strong>ter: In den Samenständen stehengebliebener<br />

Stauden f<strong>in</strong>den pflanzenfressende Vögel immer noch verwertbare Reste,<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>sektenfressende Kle<strong>in</strong>vögel hacken lnsekten aus den hohlen<br />

Stengeln der Pflanzen heraus.<br />

Mit den <strong>in</strong> Stengeln überw<strong>in</strong>ternden Insekten ist e<strong>in</strong>e weitere Bedeutung<br />

der Gräser <strong>und</strong> Kräuter angesprochen. Sie bieten nicht nur Nahrung, sondern<br />

auch Versteck <strong>und</strong> Unterschlupf für Wirbellose, Amphibien, Reptilien,<br />

Vögel <strong>und</strong> Säugetiere.

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