Interkulturelle Kompetenzentwicklung - ABWF
Interkulturelle Kompetenzentwicklung - ABWF
Interkulturelle Kompetenzentwicklung - ABWF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 <strong>Interkulturelle</strong> Kompetenzen<br />
definieren, messen und entwickeln<br />
Barbara Weißbach, IUK Institut GmbH<br />
In diesem Kapitel wird zunächst erläutert, wie im Projekt interkulturelle<br />
Kompetenzen definiert und wie diese Kompetenzen für jedes Unternehmen<br />
„übersetzt“ wurden: Was bedeutet jede der definierten Kompetenzen für<br />
die unterschiedlichen Zielgruppen in den einzelnen Unternehmen? Angesichts<br />
der unternehmensspezifisch sehr unterschiedlichen Anforderungen<br />
an die Zielgruppen und der innerhalb der Zielgruppen verschiedenen (Lern-)<br />
Voraussetzungen schien dies die einzige Möglichkeit, realistische und anforderungsgerechte<br />
Soll-Profile interkultureller Kompetenz festzulegen.<br />
Im zweiten Schritt wird die Messung interkultureller <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />
als Abgleich zwischen Soll-Profilen, Ist-Zustand zu Beginn des Projekts<br />
und nach Abschluss der betrieblichen Maßnahmen vorgestellt.<br />
Im dritten Schritt wird die Vorgehensweise bei der Entwicklung interkultureller<br />
Kompetenz verdeutlicht.<br />
2.1 <strong>Interkulturelle</strong> Kompetenzen: Definition<br />
Unter interkulturellen Kompetenzen verstehen wir die Fähigkeit zum Verständnis<br />
und zur Entschlüsselung fremdkultureller Denk- und Verhaltensweisen.<br />
Umgangssprachlich haben wir diese Kompetenz in den betrieblichen<br />
Maßnahmen oft so formuliert: verstehen lernen, wie Menschen<br />
aus anderen Kulturen „ticken“. Diese Fähigkeit lässt sich in zwei Bereiche<br />
(Gaitanides 2000) unterteilen:<br />
– die Wissensebene: Orientierungswissen über andere Kulturen und ihre<br />
aktuelle Entwicklung, ihre Codes und deren Einfluss auf die mentalen<br />
Programme der Menschen, Kenntnisse über Migrationsprozesse und<br />
ihren Einfluss auf menschliche Identität sowie Sprachkompetenz;<br />
– die Handlungsebene: die Fähigkeit, sich selbst als kulturell geprägte<br />
Persönlichkeit wahrzunehmen und eigene kulturelle Muster zu erken-<br />
15