Interkulturelle Kompetenzentwicklung - ABWF
Interkulturelle Kompetenzentwicklung - ABWF
Interkulturelle Kompetenzentwicklung - ABWF
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Pausen mit ihren deutschen Kollegen, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern<br />
und mehr über die deutsche Lebensweise zu erfahren.<br />
Jedoch hat sich trotz positiver Resonanz auf die Basis-Workshops kein<br />
signifikanter Kompetenzzuwachs ergeben. Dies mag möglicherweise auf<br />
die relativ geringe Anzahl identischer Teilnehmender an beiden Befragungen<br />
zurückzuführen sein.<br />
3.3 Gesprächskultur: Offen für Fehler und Konflikte<br />
Theo Schülken, SET GbR und Christel Thiel, VOGT GmbH<br />
Die betrieblichen Maßnahmen der <strong>Kompetenzentwicklung</strong> setzten in dem<br />
Unternehmen, das Gebäudereinigung und Dienstleistungen anbietet, auf<br />
unterschiedlichen Hierarchieebenen an: Geschäftsleitung, Objektleiter<br />
– die die Reinigungsobjekte verantwortlich betreuen – , Vorarbeiter und<br />
Mitarbeiter. Neben interkulturellen Trainings und Maßnahmen zur Team-<br />
und Führungskräfteentwicklung wurde auch ein Teilprojekt zur Etablierung<br />
einer offenen Gesprächskultur initiiert, das in diesem Beitrag vorgestellt<br />
werden soll.<br />
Ausgangslage: Warum eine offene Gesprächskultur anregen?<br />
Bei Kick-off-Veranstaltungen im Vorfeld der interkulturellen Trainings zeigte<br />
sich, dass unter Mitarbeitern und Führungskräften ein stark problemorientiertes<br />
Denken vorherrschte: ein Denken, das eher auf rückwärts<br />
gewandte Schuldzuweisungen bei der Entdeckung von Fehlern und Defiziten<br />
ausgerichtet war als auf die proaktive Lösung von Problemen. Das<br />
Erkennen und Aufdecken von Defiziten und Fehlern löste Ängste um den<br />
eigenen Arbeitsplatz aus. Das führte dazu, dass Fehler grundsätzlich an<br />
über- oder untergeordneten Stellen gesucht und gefunden wurden und<br />
nicht in der eigenen Abteilung oder Gruppe. Sich selbst sahen Mitarbeiter<br />
und Führungskräfte als Opfer der Fehler anderer. Die Selbstverantwortung<br />
war nur sehr gering ausgeprägt. Auch fiel bei den Trainings ein sehr<br />
unterentwickeltes Gefühl von Zusammengehörigkeit in den Teams auf.<br />
Über interkulturelle Trainings, Team- und Führungskräfteentwicklung hinaus<br />
schienen umfassendere Maßnahmen erforderlich:<br />
37