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Bremen 2 17

Event: Abschied Markus Poschner · Savoir Vivre: Ratskeller · Luxury: Inspirations · Top Marques Monaco · Living: Outdoor Special

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52 b | finest interview<br />

Herzkatheter?<br />

– KEINE Angst!<br />

In den meisten Köpfen der Menschen ist fest verankert, dass ein<br />

Herzkatheter – also die Untersuchung der Herzkranzgefäße über<br />

die Arterien – eine gefährliche Operation ist, vor der die meisten<br />

Menschen Angst haben. Um diese Ängste einmal genauer zu<br />

beleuchten, haben wir bei dem Kardiologen Herrn Dr. Markus<br />

Klos, einem Spezialisten auf dem Gebiet der Durchführung von<br />

Herzkathetern, genauer nachgefragt:<br />

© Foto: Christine Plüger<br />

Können Sie diese Ängste bestätigen?<br />

Ja, natürlich. Patienten berichten mir<br />

immer wieder, dass sie Angst vor<br />

einem Herzkatheter haben. Das Problem<br />

ist, dass sie keine wirkliche Vorstellung<br />

davon haben, was der Herzkatheter<br />

genau ist. Außerdem ist das<br />

Herz ja ein Organ, bei dem man zu<br />

Recht besonders aufmerksam und<br />

vorsichtig ist. Zunächst einmal kann<br />

man viele Patienten beruhigen, dass<br />

ein Herzkatheter keine Operation<br />

ist! Der Herzkatheter ist eine schnelle<br />

Untersuchung, die sowohl über die<br />

Leiste (die Beinarterie) als auch über<br />

den Arm (die Armarterie auf Pulshöhe)<br />

durchgeführt werden kann. Eine<br />

Narkose ist nicht erforderlich und<br />

nach der Untersuchung wird nur<br />

noch ein Druckverband an der Punktionsstelle<br />

angelegt und der Patient<br />

kann sofort oder nach einigen Stunden<br />

wieder aufstehen.<br />

Wie lange dauert eine solche Untersuchung<br />

und welche Aussagekraft<br />

erlangt man hiermit?<br />

Im Schnitt benötigt man für<br />

eine sogenannte diagnostische<br />

Herzkatheteruntersuchung ca. zehn<br />

Minuten. Wenn man therapeutisch<br />

eingreifen muss, dauert es dann ca.<br />

15-45 min länger, je nachdem, wie<br />

aufwendig die »Reparatur« ist. Der<br />

Katheter ist die einzige Untersuchung,<br />

bei der man zu 100% die<br />

Herzkranzgefäße einsehen und somit<br />

beurteilen kann. Durch die Kontrastmitteldarstellung<br />

der Herzkranzgefäße<br />

kann man jede Engstelle oder auch<br />

einen kompletten Gefäßverschluss<br />

darstellen. So kann über eine Herzkatheteruntersuchung<br />

auch 100%ige<br />

Sicherheit gegeben werden. Alternative,<br />

sogenannte nicht-invasive Verfahren<br />

wie Ultraschall, CT oder MRT<br />

können im Einzelfall auch sinnvoll<br />

und hilfreich sein, kommen aber noch<br />

nicht an die Darstellungsqualität des<br />

Herzkatheters heran.<br />

Ist die Untersuchung schmerzhaft<br />

bzw. ist eine Untersuchung am Herzen<br />

nicht riskant?<br />

Nein, bis auf die lokale Betäubung<br />

an der Einstichstelle merkt man in<br />

der Regel gar nichts. Riskant ist die<br />

Untersuchung, wenn sie von geübter<br />

Hand durchgeführt wird, nicht,<br />

wenngleich natürlich ein geringes<br />

Restrisiko besteht. Für ernste Komplikationen<br />

liegt die Rate beim Herzkatheter<br />

bei deutlich unter 0,2%.<br />

Gibt es neben der Sicherheit zum<br />

Ausschluss einer Erkrankung<br />

noch andere Vorteile für einen<br />

Herzkatheter?<br />

Wenn eine behandlungsbedürftige<br />

koronare Herzkrankheit, also eine<br />

Stenose (=Engstelle), entdeckt wird,<br />

bietet der Herzkatheter die einzige<br />

Möglichkeit, unmittelbar therapeutisch<br />

eingreifen zu können, indem<br />

man z.B. einen Stent setzt. Die Stentimplantationen<br />

werden seit Jahren<br />

immer erfolgreicher durchgeführt, so<br />

dass damit, um nochmals die Angst<br />

vor einer sogenannten Operation aufzugreifen,<br />

auf eine Bypass-Operation<br />

verzichtet werden kann. Auch chronisch<br />

verschlossene Gefäße können<br />

inzwischen oft wieder geöffnet werden.<br />

Bei einem Herzinfarkt wird,<br />

möglichst schnell, immer ein Katheter<br />

durchgeführt um das verschlossene<br />

Gefäß wieder zu öffnen.

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