11.08.2017 Aufrufe

01/2017 KiGa-Heft

Fritz + Fränzi

Fritz + Fränzi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grün – gelb – rot<br />

Mit einer ausgewogenen Ernährung bleiben Kindergarten- und Schulkinder<br />

leistungsfähig. Im Kindergarten wird die Zwischenverpflegung gemeinsam<br />

eingenommmen. Aber nicht alles ist erlaubt. Text: Claudia Landolt und Ruth Hoffmann<br />

Im Chindsgi ist das Znüni<br />

etwa so wichtig wie das Kindergartentäschli<br />

und der<br />

Leuchtstreifen. Es wird ge ­<br />

meinsam eingenommen und<br />

ist ein Fixpunkt im Kindergartenmorgen.<br />

Auch bei den Kindern: Wer<br />

hat welches Znüni dabei? Mit wem<br />

könnte ich tauschen? Für manche<br />

Eltern ist ein selbst zubereitetes<br />

Znüni Neuland – besonders, wenn<br />

die Kinder eine Krippe besucht<br />

haben, wo das Znüni von den Erzieherinnen<br />

zubereitet wurde.<br />

In vielen Kindergärten gilt ein<br />

sogenanntes Znüni-Ampelsystem:<br />

grün, gelb und rot. Kindergärten,<br />

die kein Ampelsystem haben, kontrollieren<br />

das Znüni der Kinder und<br />

erklären, was als Zwischenmahlzeit<br />

unerwünscht ist. Bei Bedarf geben<br />

sie ein Informationsblatt mit. Aus<br />

diesen Vorgaben entstanden im<br />

Netz zahlreiche Anleitungen für feine<br />

Znüni-Varianten: Melonenschiffli,<br />

Rüeblistängeli, Käsewedel und<br />

vieles mehr. Doch nicht alle Eltern<br />

haben am Morgen Zeit und Musse,<br />

für den Nachwuchs Rüebli- und<br />

Gurkenscheiben auszustechen. Als<br />

pragmatische Faustregel gilt daher:<br />

mindestens eine Frucht oder ein<br />

Gemüse. Bei Bedarf ein Milch- oder<br />

ein Käseprodukt sowie Getreide<br />

(Brot, Nüsse) und Wasser.<br />

Gesunde Ernährung im Fokus<br />

Warum eine Zwischenmahlzeit? Ein<br />

Kindergartentag kann ganz schön<br />

anstrengend sein. Um optimal mit­<br />

halten zu können, braucht ein Kind<br />

konstante Glukosezufuhr. Süssigkeiten,<br />

Chips und Weissbrot, aber auch<br />

eine Banane lassen den Blutzuckerspiegel<br />

in die Höhe schnellen und<br />

rasch wieder abfallen. Das Kind<br />

kann sich so nur schlecht konzentrieren.<br />

Ausserdem können diese<br />

Lebensmittel Karies verursachen.<br />

Das gilt auch für die meisten Getreideriegel<br />

und für Dörrfrüchte.<br />

Milch- und Vollkornprodukte,<br />

Obst und Gemüse lassen den Blutzuckerspiegel<br />

dagegen nur mässig<br />

ansteigen und sorgen für optimale<br />

Leistungsfähigkeit. Auch genügend<br />

Flüssigkeit ist wichtig: am besten in<br />

Form von Wasser oder ungesüsstem<br />

Tee. Faustregel: Ein Mix aus Kohlenhydraten,<br />

Eiweiss und Fett plus Vitamine<br />

und Mineralstoffe sind das<br />

Rezept für eine gesunde Ernährung.<br />

Die gute Basis ist ein Frühstück.<br />

Es füllt die in der Nacht geleerten<br />

Energiespeicher wieder auf und<br />

schafft eine gute Grundlage für<br />

einen erfolgreichen Tag im Kindergarten<br />

und in der Schule. Zahlreiche<br />

wissenschaftliche Studien kommen<br />

zum Schluss: Kinder, die ein Frühstück<br />

essen, sind am Vormittag leistungsfähiger,<br />

reagieren schneller<br />

Ein Kindergartentag ist<br />

anstrengend. Um<br />

durchzuhalten, braucht das<br />

Kind einen Znüni.<br />

und ermüden weniger als Kinder,<br />

die nicht oder nicht ausreichend<br />

frühstücken. Das Zmorge eignet<br />

sich ideal, um bereits eine der drei<br />

empfohlenen Tagesportionen Milch<br />

und Milchprodukte zu geniessen<br />

und eine Portion Früchte zu essen.<br />

Ein gesundes Znüni bringt den<br />

nötigen Energienachschub für den<br />

zweiten Teil des Vormittages und<br />

verhindert einen Leistungsabfall.<br />

Was in die Znünibox kommt, hängt<br />

auch davon ab, was das Kind zum<br />

Frühstück isst: Isst es ausgiebig, reichen<br />

ein Getränk und eine Frucht.<br />

Frühstücksmuffel brauchen dagegen<br />

eine üppigere Zwischenmahlzeit.<br />

Bitte kein Gemüse!<br />

Ob das Kind das Znüni auch essen<br />

wird, ist nicht sicher. Vielleicht<br />

tauscht es mit seinem Kindergartengspänli.<br />

Oder es isst die Paprika<br />

auf dem Heimweg, weil es vor lauter<br />

Aufregung im Znünikreis keinen<br />

Bissen runterbringt.<br />

Kinder, die nicht freiwillig zu<br />

Früchten und Gemüse greifen, brauchen<br />

Vorbilder, sagen Ernährungswissenschaftler.<br />

Je echter und selbstverständlicher,<br />

desto besser, denn<br />

Kinder haben feine Antennen für<br />

36 Sommer 2<strong>01</strong>7 Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi Kindergarten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!