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TE KW 35

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Die Wahlvorbereitungen sind nicht nur im Bezirk Imst schon in<br />

vollem Gange. Ein spannendes politisches Ereignis, findet auch<br />

Bürgermeister der Gemeinde Umhausen, Abgeordneter zum Tiroler<br />

Landtag und zudem Klubobmann des Landtagsklubs der<br />

Tiroler Volkspartei, Jakob Wolf. Im Gespräch mit der RUND-<br />

SCHAU äußert er sich außerdem über Olympia, Kraftwerksprojekte,<br />

den Ötztal-Pitztal-Zusammenschluss und viele weitere zentrale<br />

Angelegenheiten.<br />

Von Anna Praxmarer<br />

Nicht nur in Umhausen stand die<br />

problematische Situation der Familie<br />

Falkner aus Farst unlängst im Zentrum<br />

der öffentlichen Aufmerksamkeit.<br />

Diese muss jährlich hohe Fahrtkosten<br />

aufbringen, um ihre Kinder vom weit<br />

abgelegenen Wohnort teilweise dreimal<br />

täglich in die Schule und wieder<br />

nach Hause zu bringen. Die Gemeinde<br />

Umhausen zahle der Familie das<br />

Kilometergeld, wenn eine Kilometeraufstellung<br />

weitergeleitet werden<br />

würde, so der Umhauser Bürgermeister.<br />

„Damit haben wir als Gemeinde<br />

unsere Verpflichtung erfüllt. Ansonsten<br />

wäre es durchaus wünschenswert,<br />

wenn man sich in Wien um eine<br />

bessere Regelung für solche Familien<br />

bemühen würde, denn die Gemeinde<br />

sehe ich in erster Linie dafür nicht zuständig.“<br />

ENERGIEVERSORGUNG.<br />

Wie es nun mit dem Kraftwerksprojekt<br />

Tumpen-Habichen weitergeht,<br />

liegt zurzeit am Landesverwaltungsgericht<br />

in Innsbruck. „Ich hätte mir<br />

einen schnelleren Verfahrensverlauf<br />

gewünscht. Das Ganze ist seit beinahe<br />

zehn Jahren im Verfahren“, wird<br />

beanstandet. Bei dem aus geologischer<br />

Sicht umstrittenen Standort bleibe es<br />

jedoch vorerst, denn die Gutachten<br />

seien positiv ausgefallen und Genehmigungen<br />

lägen bereits vor. Der Bescheid<br />

für das Sellrain-Silz-Kraftwerk<br />

werde erwartet und auch das Kraftwerksprojekt<br />

Imst-Haiming wird derzeit<br />

vorangetrieben. „Wir brauchen<br />

die Kraftwerke“, ist Wolf überzeugt.<br />

„Tirol soll bis 2050 energieautonom<br />

sein. Die Umsetzung aller Projekte<br />

wird aber nicht möglich sein. Es gilt,<br />

die Balance zwischen Umweltschutz<br />

und Energieversorgung zu halten.“<br />

PITZTAL-ÖTZTAL. Die Verfahren<br />

zum Zusammenschluss der beiden<br />

Skigebiete laufen gut: Im Jänner 2018<br />

sollen die ersten Gelder bereits ausgezahlt<br />

werden können. Im Herbst werde<br />

es aber noch einen Landtagsbeschluss<br />

brauchen. „Ich bin sehr zufrieden mit<br />

der Entwicklung und froh, dass im<br />

Wahlkampf – „kurz und knackig“?<br />

Jakob Wolf im Sommergespräch mit der RUNDSCHAU<br />

Tiroler Landtag alle Parteien einer Genehmigung<br />

zugestimmt haben.“ Das<br />

Pitztal sei aufgrund hoher Abwanderungszahlen<br />

ein „Sorgenkind“. Es sei<br />

an der Zeit, über sinnvolle Anliegen<br />

wie Straßenverbesserungen und Lawinenverbauungen<br />

nachzudenken. „Das<br />

Steinbockzentrum wird sicher ein<br />

Highlight werden.“ Auch in puncto<br />

Nahversorgung müsse aufgerüstet werden.<br />

„Es ist nicht einfach, aber machbar.<br />

In Roppen wurde es beispielsweise<br />

vorbildlich angegangen. Dort wurden<br />

viele Maßnahmen zur besseren Nahversorgung<br />

durchgeführt. Die Gemeinde<br />

stellte Geld zur Verfügung,<br />

um Privatpersonen zu unterstützen.“<br />

LANDTAG. „Den Imster Bürgermeister<br />

Stefan Weirather und mich<br />

beschäftigen als Sprecher im Tiroler<br />

Landtag vor allem die Förderungen<br />

für das Pitztal. Ein besonders großes<br />

Anliegen ist der Ausbau des Krankenhauses<br />

Zams. Dabei ist es uns schon<br />

gelungen, große Summen vom Land<br />

zu bekommen.“ Einen fundamentalen<br />

Erfolg stellt der Neu- und Zubau<br />

des Krankenhauses Zams um rund 85<br />

Millionen Euro dar. Als nächste große<br />

Intention kristallisiert sich der Tschirganttunnel<br />

heraus: „An diesem ,harten<br />

Brett‘ sind wir schon lange dran!“<br />

FLÜCHTLINGE. „Ich sehe die<br />

Flüchtlingssituation im Bezirk Imst<br />

entspannt“, so Jakob Wolf. „Ich muss<br />

an die Bevölkerung ein ,Dankeschön‘<br />

richten. Alles ist gut gelaufen und ich<br />

bin sehr zufrieden und stolz, dass wir<br />

die Situation so gemeistert haben.“<br />

IMPULSGEBER OLYMPIA?<br />

In Tirol als Olympiaschauplatz würde<br />

eine Investition von rund einer<br />

Milliarde Euro gesteckt werden.<br />

„Auf der anderen Seite gibt es Bedenken,<br />

dass eine Preistreiberei die<br />

Folge sein wird. Trotzdem sehe ich<br />

Olympia als Chance. Wenn das internationale<br />

Olympische Komitee<br />

olympische Spiele im kleinen, feinen<br />

Rahmen haben will, soll es uns<br />

den Zuschlag geben. Ansonsten machen<br />

wir es nicht.“ Abschließend zitierte<br />

Wolf den Landeshauptmann:<br />

„Ich sehe ein klares Duell zwischen<br />

Kern und Kurz“, stellt Jakob Wolf eine<br />

erste Prognose für den Wahlkampf im<br />

Herbst. <br />

RS-Fotos: Praxmarer<br />

Ob dieses Angebot angenommen<br />

werden soll, „soll die Bevölkerung<br />

entscheiden und nicht die Politik“.<br />

Dabei fordert er dezidiert die jüngere<br />

Generation auf, am 15. Oktober<br />

ihre Stimmen bei den Nationalratswahlen<br />

abzugeben.<br />

ARMUT. Mit dem Einkommen<br />

auskommen – das ist für über 17800<br />

Tiroler laut dem Institut für höhere<br />

Studien nur schwer möglich: Sie leben<br />

knapp oder unter der Armutsgrenze.<br />

Wolf sieht seitens der Landes- aber<br />

in erster Linie seitens der Bundesregierung<br />

Handelsbedarf: „Ich bin<br />

sehr froh, dass jetzt der Mindestlohn<br />

beschlossen worden ist. Als Landesregierung<br />

können wir jedoch nur begleitende<br />

Maßnahmen setzen. Es ist aber<br />

eine Aufgabe, die von allen Parteien<br />

gemeinsam erfüllt werden muss.“<br />

LANDESPOLITIK. „Kira Grünberg<br />

als Quereinsteigerin wird eine<br />

wichtige Funktion erfüllen“, kommentiert<br />

der Klubobmann des Landtagsklubs<br />

der Tiroler Volkspartei.<br />

„Sebastian Kurz will mit seiner Bewegung<br />

etwas Neues bringen. Im Oberland<br />

wird Elisabeth Pfurtscheller die<br />

Liste anführen und ich gehe davon<br />

aus, dass Dominik Schrott als junger<br />

ÖVP-Chef platziert wird.“ Schrott<br />

müsse sich nun um Vorzugsstimmen<br />

bemühen. Jakob Wolf zeigt sich optimistisch,<br />

dass ein neuer Bundeskanzler<br />

im Herbst Sebastian Kurz heißen<br />

könnte. „Der Wahlkampf im September<br />

wird kurz und knackig. Ich<br />

sehe ein klares Duell zwischen Kern<br />

und Kurz. Kurz kann junge Menschen<br />

für Politik interessieren, das<br />

schätze ich an ihm.“ Rot und Blau<br />

stünden dem Kandidaten gegenüber.<br />

Für die Landtagswahl werden die Listen<br />

erst im November erstellt. „Ich<br />

kann noch keine Prognosen stellen,<br />

würde aber furchtbar gerne noch eine<br />

Runde im Landtag mitmischen.“ Es<br />

gäbe seinerseits jedoch keinerlei Ambitionen,<br />

von der Landes- auf die<br />

Bundesebene zu wechseln.<br />

PRIVATLEBEN. „Das Handy<br />

auszuschalten ist bei mir eigentlich<br />

schon ein Problem, weil ich immer<br />

erreichbar sein muss – zunächst für<br />

den Herrn Landeshauptmann, weil<br />

ich eine zentrale Funktion als Klubobmann<br />

hab‘.“ Sich regelmäßig<br />

für ein paar Tage auszuklinken – das<br />

sei das Geheimnis, um einen klaren<br />

Kopf zu bewahren. „Ich gehe sehr<br />

gern wandern oder auf die Jagd – das<br />

ist mein Ausgleich. Für die bevorstehenden<br />

Wahlgänge fühle ich mich<br />

aber nun nach einem Kuraufenthalt<br />

ausgeruht und vorbereitet!“<br />

Brand in Telfer Carport<br />

(GeSch) In einem Carport in Telfs ist am Sonntag gegen halb sechs Uhr früh ein<br />

Brand ausgebrochen. Einigen Fahrzeugbesitzern gelang es noch rechtzeitig, ihre<br />

Fahrzeuge aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Ein Motorrad wurde allerdings<br />

völlig zerstört, ein Pkw schwer beschädigt, zwei Autos stark verunreinigt. Laut Augenzeugen<br />

soll es eine kleine Explosion, vermutlich durch den Treibstoff im Motorradtank,<br />

gegeben haben. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Hinweise<br />

werden dringend an die PI Telfs unter Tel. 059 133 7126 erbeten. Foto: zeitungsfoto.at<br />

RUNDSCHAU Seite 10 30./31. August 2017

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