SchlossMagazin Fünfseenland Oktober 2017

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16 | REGION | DAS KLEINE FORMAT, DIESSEN Qualitative Kunst zum kleinen Preis. Ein Erfolgsrezept des „Kleinen Formats". Mehr als 240 Künstler haben sich seit 2008 schon daran beteiligt. Mit fast 20.000 Besuchern in den vergangenen Jahren ist die Dießener Produzentenausstellung einer der wichtigsten Kunstevents in der Fünfseenregion. In diesem Jahr lautet das Thema „Romantik – Die Poesie der Gegenwelten". TEXT Maren Martell Das „Kleine Format" in Dießen Ein kleines Baby in einem filigranen Korb aus geflochtenem Glas. „Jeden Morgen musste ich ein neues Eisbaby holen, denn am Abend war von ihm nur noch eine kleine Wasserpfütze übrig. Die „Babys" lagerten in der Kühltruhe eines Metzgers im Ort", erinnert sich die Initiatorin und Kuratorin Annunciata Foresti. Das „Eisbaby" von Masayo Oda war 2008 die erste Installation des „Kleinen Formats". Mit außergewöhnlichen Aktionen, Performances, aber auch Vorträgen und Sonderausstellungen hob sich die Dießener Produzentenausstellung schon immer von anderen Veranstaltungen ab. „Vor zwei Jahren wässerte ich im Ausstellungsraum regelmäßig einen kleinen Rasen", führt Foresti weiter aus. Der Wiesenabschnitt war Teil einer Installation des jungen Münchner Künstlers Nico Kiese. Er hatte ihn aus dem Garten seines Elternhauses in einen beleuchteten Transportkoffer verpflanzt. Fast 20.000 Besucher, gut 240 regionale, überregionale und internationale Künstler: Das „Kleine Format" ist schon längst ganz groß und wie Foresti zu Recht bilanziert, „eine wahre Erfolgsgeschichte". Zu dem Kulturevent im Blauen Haus, das in diesem Jahr zum achten Mal veranstaltet wird, kommen mittlerweile nicht nur Besucher aus der Region. Die Ausstellung mit Kunstwerken im maximalen Format von 40 mal 40 Zentimeter lockt auch viele Fans aus München und Augsburg an. „Unsere Präsentation zeitgenössischer Kunst mit Bildern und Skulpturen, wird vom Publikum immer als ein ganz besonderes Kunsterlebnis empfunden", betont Foresti nicht ohne Stolz. Dabei habe sich das „Kleine Format" auch zu einer wichtigen Kommunikationsplattform entwickelt – für die vielen Künstler aus der Region im Dialog miteinander und mit überregionalen und internationalen Künstlern aus England, Italien, Schweden, Syrien und Südkorea. In diesem Jahr ist „Romantik – Die Poesie der Gegenwelten" das Thema, ein neuer Trend in unseren Tagen. 42 Künstler werden während der zweiwöchigen Werkschau im Oktober ihre Arbeiten zeigen, darunter Malerei, Skulptur, Fotografie und Plastik. Unter den teilnehmenden Künstlern sind in diesem Jahr Ernst Heckelmann, der Kunstpreisträger von 2016, und bereits zum vierten Mal der renommierte Maler Bernd Zimmer mit acht Originalen unter dem Titel „Reflex“. Außerdem werden auch Arbeiten des in diesem Jahr verstorbenen, über die Region hinaus bekannten Malers Hans Dumler aus Utting zu sehen sein. Ein besonderes Anliegen ist der Initiatorin und Kuratorin Foresti schon länger die Präsentation von Installationen – quasi als „Ergänzung zur Flachware, also den Bildern an der Wand“. In diesem Jahr ist dafür durch eine Raumerweiterung sogar mehr Platz. Nahmen in den vergangenen Jahren meist zwei Installations-Künstler teil, so sind es diesmal fünf Vertreter: Florian Froese-Peeck mit seinem Fotokasten und Alexandra Hendrikoff aus München mit Papierskulpturen, Monika Supé aus Hohenschäftlarn mit Skulpturen aus Drahtgeflechten sowie Eva Zenetti aus Andechs mit einem installativen Beitrag des Projekts Schund- Schicksal und Hanna Zwerger aus Landsberg mit Papiercollagen. Qualitativ hochwertige Kunst zum kleinen Preis: Auch junge Kunstfreunde sollen sich Kunst leisten können. Das ist eine der Grundideen des „Kleinen Formats". So sind die Exponate nicht nur in ihrem Format limitiert, sie dürfen jeweils auch nicht mehr als 500.- Euro kosten. # INFORMATIONEN Das kleine Format“ im Blauen Haus in Dießen 14. bis 29. Oktober, jeweils Fr bis So von 14:00 bis 18:00 Uhr. Vernissage 13. Oktober ab 20:00 Uhr www.das-kleine-format.de Ursula Singer „Romantik“ (Ausschnitt) FOTO privat
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