SchlossMagazin Fünfseenland Oktober 2017
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| GENUSS | 23<br />
Fleisch. Bei Hirsch unterscheidet man zwischen gezüchtetem<br />
Damwild und wildem Rotwild. Hirschfleisch vom Rotwild ist<br />
dunkelrot, fest und mager. Für die passende Weinbegleitung<br />
sollte man wissen, wie das gute Stück zubereitet ist und in welcher<br />
Begleitung es serviert wird. Obwohl Wildfleisch generell<br />
etwas intensiver und kräftiger als Nutztierfleisch schmeckt,<br />
spielen auch in diesem Fall die begleitende Sauce, aromagebende<br />
Kräuter und Gewürze sowie die Zubereitungsart eine<br />
entscheidende Rolle. Für den zukünftigen Weinpartner ist es<br />
zudem wichtig, ob das Fleisch roh mariniert, pochiert, gekocht,<br />
gebraten oder gegrillt wird, weil sich durch die Zubereitungsart<br />
der Geschmack des Fleisches entscheidend verändert. Geräuchertes<br />
Wildfleisch, z. B. aus der Wildscheinkeule, schmeckt<br />
am besten mit fruchtbetonten süffigen Rotweinen, die auch<br />
gut zu Hirschsteaks passen. Beim Kurzbraten von Steaks entstehen<br />
Röstaromen, die sich auf die Gerbstoffe des Rotweins<br />
einstellen.<br />
WARUM ROTWEIN<br />
ROT IST<br />
Rotwein ist eine Weinart, die ausschließlich<br />
aus roten Trauben hergestellt wird.<br />
Die rote Farbe kommt allerdings nicht<br />
vom Fruchtfleisch, sondern aus der Schale.<br />
Dort sind auch die Gerbstoffe (Tannine) enthalten, die dem<br />
Rotwein einen Großteil seiner Struktur geben. Im Gegensatz<br />
zur Weißweinherstellung gären bei der Rotweinherstellung<br />
deshalb Schale und Most zusammen. Je länger die Gärung dauert,<br />
desto intensiver die Farbe und umso höher der Tanningehalt.<br />
Rotweine haben mehr Inhaltsstoffe als Weißweine, dadurch<br />
schmecken und riechen sie in der Regel viel intensiver.<br />
Damit sie ihre Aromen besser entfalten können, müssen die<br />
meisten Rotweine länger reifen. Durch die enthaltenen Tannine<br />
sind sie aber auch haltbarer. #<br />
10 GOLDENE REGELN FÜR DIE<br />
KOMBINATION VON WEIN & FLEISCH<br />
1. Rotwein-Gerbstoffe werden durch Röstaromen gepuffert.<br />
Dunkle, fast bittere Röstaromen eines scharf angebratenen<br />
Steaks lassen gerbstoffreiche Weine weicher schmecken und betonen<br />
deren Fruchtaromen.<br />
2. Intensive Röstaromen durch gegrilltes Fleisch, in Verbindung<br />
mit Fett und Salz, sind perfekte Puffer für kräftige, intensive<br />
oder jugendlich ungestüme und gerbstoffbetonte Rotweine.<br />
3. Fleisch mit einem hohen Fettgehalt, beispielsweise Gänsebraten<br />
oder Ente, passt gut zu fruchtbetonten, säurereichen Rotweinen.<br />
4. Gekochtes Fleisch verträgt sich – je nach Sauce – sehr gut mit<br />
saftig-cremigen Weißweinen.<br />
5. Dunkles Fleisch mit einer reichhaltigen Rahmsauce passt in der<br />
Regel besser zu einem gehaltvollen, im Barrique ausgebauten<br />
Weißwein als zu einem Rotwein.<br />
6. Jus (Röstaromen), bestimmte Gemüse und Salz können perfekt<br />
als Puffer und Brückenbauer genutzt werden und die jeweiligen<br />
Kombinationen harmonisieren.<br />
7. Geschmortes Fleisch liebt Spätburgunder (Pinot Noir).<br />
8. Kurzgebratenes Fleisch passt zu Bordeaux-Cuvees.<br />
9. Je pikanter das Fleisch gewürzt ist, desto üppiger und fruchtbetonter<br />
muss der passende Rotwein sein.<br />
10. Ist das Gericht sehr scharf, passt kein Rotwein mehr. Dann<br />
sind balancierte Süßweine die bessere Wahl.<br />
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