2017-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR
Wirtschaft: Dortmunds neue Dynastien Interview: Stephan Harbort – Frauen töten anders Comedy: Ruhrhochdeutsch – Festival im Spiegelzelt Genuss: C.T.C.Mit Patrick Arens im T&Bone
Wirtschaft: Dortmunds neue Dynastien
Interview: Stephan Harbort – Frauen töten anders
Comedy: Ruhrhochdeutsch – Festival im Spiegelzelt
Genuss: C.T.C.Mit Patrick Arens im T&Bone
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Meinung<br />
Nein, ich will kein<br />
Windrad vor meiner Tür!<br />
EINE POLEMIK<br />
Nennen Sie mich Florian, aber ich will<br />
einfach nicht! Ich will keins von diesen<br />
immer größer werdenden Windrädern<br />
in meiner Nähe haben. Ich finde diese riesenhaften<br />
Spargel, die seit Jahren in immer<br />
größerer Anzahl überall aus der Landschaft<br />
poppen, unsagbar hässlich. Ja, könnten Sie<br />
jetzt sagen, aber dafür sind sie nachhaltig<br />
und produzieren grüne Energie, und sie<br />
retten unseren Planeten. Nein, tun sie<br />
nicht. Man will uns nur weismachen, dass<br />
Windenergie gut für alle ist. Zeit, mit ein<br />
paar Mythen aufzuräumen.<br />
WINDKRAFT IST GÜNSTIG?<br />
Am 2. Weihnachtsfeiertag 2<strong>01</strong>6 wehte ein<br />
ordentlicher Wind. Alle intakten Windräder<br />
drehten sich. Feiertagsbedingt wurde<br />
jedoch z.B. in der Industrie wenig Strom<br />
verbraucht. Da wir (noch) nicht in der Lage<br />
sind, Windstrom dauerhaft zu speichern,<br />
haben wir unseren Nachbarländern 20<br />
(!) Millionen Euro dafür bezahlt, dass wir<br />
bei ihnen unseren Ökostrom verklappen<br />
durften. Parallel dazu haben wir Atomstrom<br />
aus Frankreich importiert. Das Institut<br />
für Wettbewerbsökonomik der Uni<br />
Düsseldorf hat errechnet, dass die Energiewende<br />
im Bereich Stromerzeugung die<br />
Bürger zwischen 2000 und 2<strong>01</strong>5 bereits<br />
150 Milliarden € gekostet hat. Bis 2025<br />
kommen nochmals 370 Milliarden dazu.<br />
Auf eine vierköpfige Familie umgerechnet<br />
sind das 25.000 €. Verdienen tun an der<br />
Windkraft nur die Landbesitzer und die<br />
Windradbauer, bezahlen tun wir sie alle.<br />
WINDKRAFT IST NACHHALTIG<br />
UND ÖKOLOGISCH?<br />
Für jedes Windrad läuft im Hintergrund<br />
ein konventionelles Kraftwerk auf Standby.<br />
Muss es mangels Wind angefahren werden,<br />
benötigt es viel mehr Energie als bei<br />
Dauerbetrieb. In vielen Windrädern wird<br />
zudem Neodym verbaut, ein Metall, das<br />
bei der Verarbeitung vor allem in China die<br />
Umwelt vergiftet. An Windrädern werden<br />
Greifvögel und Fledermäuse geschreddert.<br />
Man sollte meinen, dass Naturschutzorganisationen<br />
hier aufschreien, aber sogar der<br />
NABU hat mittlerweile offiziell den Klimaschutz<br />
über den Artenschutz gestellt.<br />
WINDKRAFT IST GESUNDE ENERGIE?<br />
Windräder erzeugen Infraschall, ein Schall<br />
in den Frequenzen von 0 bis 20 Hertz,<br />
Frequenzen, wie sie in der Natur z.B. bei<br />
Föhn oder Erdbeben vorkommen. Zahlreiche<br />
Untersuchungen legen gesundheitliche<br />
Beeinträchtigungen durch Infraschall<br />
nahe. Während Dänemark den Bau<br />
weiterer Windräder eingestellt hat, um<br />
zunächst eingehende Studien zum Infraschall<br />
durchzuführen, wird dieses Problem<br />
erst ganz allmählich in Deutschland<br />
zur Kenntnis genommen. Tatsächlich hat<br />
der Infraschall bis jetzt an der deutschdänischen<br />
Grenze gestoppt und ist dann<br />
um Deutschland herum weitergeflossen,<br />
um in unseren Nachbarländern wieder<br />
wahrgenommen zu werden – faszinierend!<br />
Und einfach dadurch erklärt, dass Infraschall<br />
in Deutschland bisher mit Geräten<br />
gemessen wurde, die nicht in der Lage<br />
sind, Infraschall zu messen!<br />
Ich könnte noch eine Weile so weitermachen,<br />
aber so viel Platz hab ich nicht! Ich<br />
finde, für einige der Milliarden sollten wir<br />
Filteranlagen bauen und in Ländern wie<br />
China in den Industrieanlagen einbauen<br />
lassen – damit würden wir viel mehr CO2<br />
einsparen als die 0,02 % des weltweiten<br />
CO2-Ausstoßes durch Stromerzeugung,<br />
für die Deutschland verantwortlich ist. n<br />
Text: Britta Röttger<br />
30 Frühjahr <strong>2<strong>01</strong>7</strong> · top magazin DORTMUND