C - AWO Landesverband Berlin eV
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Podiumsdiskussion<br />
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Antworten gibt. Jeder Mensch ist unterschiedlich und braucht auch etwas Unterschiedliches,<br />
das darf man auch nicht vergessen.<br />
Frau Dr. Seus: Nach der kleinen Einstimmungsrunde möchte ich das Podium jetzt<br />
gerne öffnen und um ihre Beiträge und Fragen bitten. Hier ist ein Mikrophon im Mittelgang.<br />
Publikumsfrage: Meine Frage geht speziell an Frau Gerlach. Sie haben sich in Vorbereitung,<br />
haben Sie gesagt, erkundigt über die Defizite in der <strong>Berlin</strong>er Justizverwaltung<br />
und dem Vollzug. Würden Sie sich denn trauen, darüber mal ein paar Dinge zu<br />
benennen, die Ihnen da aufgefallen sind, die man künftig bearbeiten müsste, das<br />
wäre ganz interessant. Das zweite: In meiner Arbeitsgruppe haben die Experten besonders<br />
darauf hingewiesen, dass im geschlossenen Vollzug ja eben gerade nicht<br />
alle möglichen Formen von Entwicklung betrieben werden. Wenn man also sagt, die<br />
sollen da Weiterbildung, Kunst und weiß der Teufel was sonst betreiben und gerade<br />
das da eben nicht, denn die sitzen im Gefängnis, dann widerspricht das dem ja. Deshalb<br />
wollte ich einfach mal wissen, was gemeint war. Danke schön.<br />
Frau Gerlach: Ich habe mich vielleicht vorher nicht ganz klar ausgedrückt. Ich möchte<br />
das noch einmal sagen. Ich habe mich im Vorfeld nicht über Defizite informiert. Das<br />
ist vielleicht ein bisschen schief rüber gekommen. Was ich gesagt habe, ist, dass ich<br />
mich im Vorfeld auch Dank sehr kompetenter Kolleginnen in unserer Abteilung intensiv<br />
mit dieser Problematik befasst habe. Dass es Defizite gibt, auch im Vollzug, Defizite<br />
in allen Bereichen, das ist doch überhaupt keine Frage, das ist unstrittig. Vieles<br />
wäre schön im Leben, und auch im Vollzug wäre vieles schön und auch im öffentlichen<br />
Dienst, und auch im Land <strong>Berlin</strong> generell. Wir könnten von vielen Dingen, die<br />
wir haben, noch mehr gebrauchen, das ist auch richtig. Auf der anderen Seite, will ich<br />
jetzt nicht in diese allgemeine Debatte wieder verfallen, die auch jetzt vielleicht nicht<br />
zum Thema gehört, Personalausstattung und all diese Dinge. Das finde ich jetzt vielleicht<br />
auch ein bisschen zu weit.<br />
Einwurf aus dem Publikum: Sie möchten die Frage nicht beantworten.<br />
Frau Gerlach: Natürlich beantworte ich Ihre Frage gerne. Es gibt aber eine Überschrift,<br />
zu der wir uns hier unterhalten sollten. Ich habe gesagt, dass ich Defizite gesehen<br />
habe und das ist, was das Thema hier konkret betrifft. Dabei wie wir als Verwaltung,<br />
wir als Ministerium teilweise auch in Ausführungsvorschriften, um es ganz<br />
konkret zu sagen, nicht in allen Fällen den Besonderheiten des Frauenstrafvollzuges<br />
gerecht werden. Ich habe auch gesagt, dass wir uns damit in bester Gesellschaft mit<br />
allen anderen Bundesländern befinden. Das habe ich auch gesagt. Das ist allerdings,<br />
und das hat heute morgen auch Herr Lieber, wenn Sie schon da schon da waren,<br />
gesagt, dass es durchaus Veranlassung gibt, auch die Übertragung der Gesetzgebungskompetenz<br />
zu nutzen und sich Gedanken zu machen, hier noch deutlichere<br />
Akzente zu setzen. Habe ich Ihre Frage jetzt ein bisschen beantwortet?<br />
Publikumsantwort: akustisch nicht zu verstehen, da nicht das Mikrophon genutzt<br />
wurde.<br />
Frau Gerlach: Ich könnte wahrscheinlich noch ganz lange hier reden, aber ich bin ja<br />
nicht die Einzige, die hier sprechen möchte. Aber eins will ich auch sagen, ich will<br />
auch wenn ich jetzt für dieses Haus, für diese Senatsverwaltung hier spreche, überhaupt<br />
nicht behaupten, dass in den Anstalten in den einzelnen Vollzugsbereichen<br />
alles so toll und so schön ist, wie wir uns das häufig wünschen. Wir haben hier in<br />
<strong>Berlin</strong> eine schwierige Gesamtlage, und wir haben eine sehr desolate Haushaltslage,<br />
das wissen Sie alle. Wir haben hier im <strong>Berlin</strong>er Vollzug, auch im Frauenvollzug, und<br />
dort ist es wahrscheinlich ein Bereich, wo es besonders schmerzhaft ist, Personal<br />
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