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my city<br />

ROTTERDAM<br />

Noch verschmähen viele<br />

Touristen die Stadt zugunsten<br />

ihrer bunteren<br />

Schwester Amsterdam.<br />

Doch für Architekten besteht<br />

schon lange keine Zweifel, welche<br />

Stadt die spannendste der Niederlande<br />

ist: Rotterdam. Denn während<br />

Amsterdams enge Gassen inzwischen<br />

an Besuchermassen ersticken,<br />

baut Rotterdam unverdrossen<br />

weiter an der Zukunft.<br />

Auch den Wiener Architekten<br />

Johannes Pilz hat der Ruf aus der<br />

Stadt an der Maas ereilt. Deren<br />

tatkräftige Vitalität hat ihn sofort<br />

angesteckt. »Die Bewohner beschreiben<br />

Rotterdam gerne als die<br />

einzig wirkliche Stadt der Niederlande«,<br />

sagt Johannes Pilz. »Als<br />

Underdog gegenüber dem allzeit<br />

gefeierten Amsterdam durchzieht<br />

die Stadt ein gewisser Stolz, mit<br />

harter Arbeit ihren Weg zu beschreiten.«<br />

Geboren aus dem Geist der<br />

Moderne der 20er-Jahre und des<br />

Wiederaufbaus der 50er-Jahre,<br />

hat der Wille zum Neu-Denken<br />

und Neu-Bauen die Stadt nie losgelassen.<br />

Ihr offizieller Slogan<br />

lautet »Make it happen«, und<br />

MVRDV, das 1993 von Winy<br />

Maas, Jacob van Rijs und Nathalie<br />

de Vries in Rotterdam gegründete<br />

Büro, ist der perfekte Beweis<br />

dafür: Ihre ungewöhnlichen, oft<br />

provokanten, aber immer klug<br />

durchdachten Ideen sind längst<br />

eine globale Marke mit Projekten<br />

von Taiwan bis Wien. Ihre gestapelte<br />

Landschaft auf der »EXPO<br />

2000« sorgte ebenso für Aufsehen<br />

wie die Kombination von<br />

Markthalle, Wohnen und Kunst<br />

in ihrer Heimatstadt.<br />

So macht die jahrhundertelange<br />

Tradition der Handels- und Hafenstadt<br />

auch heute immer wieder<br />

das Unmögliche möglich. Make it<br />

happen.<br />

Mit seinem typischen<br />

Optimismus, das<br />

Neue zu probieren,<br />

verändert sich<br />

Rotterdam derzeit<br />

rasant und drängt<br />

sich nicht nur bei<br />

Touristen stärker ins<br />

Rampenlicht denn je.<br />

JOHANNES PILZ<br />

Der Wiener ist Projektleiter für<br />

den deutschsprachigen Raum beim<br />

renommierten Architekturbüro MVRDV.<br />

Nach seinem Studium an der TU Wien<br />

und der ETSA Barcelona arbeitete er bei<br />

namhaften Büros in Wien, bevor er 2013<br />

nach Rotterdam wechselte. mvrdv.nl<br />

LANDMARKS<br />

Erasmusbrücke<br />

»Als Verbindung über die Maas<br />

leitete die Brücke eine bauliche<br />

Entwicklung in Richtung Stadtsüden<br />

ein. Mit den dortigen<br />

Hochhäusern schafft sie eine<br />

Silhouette mit Vorbildcharakter.<br />

Und wenn sie für Boote<br />

aufklappt, eine spektakuläre<br />

Wartepause.«<br />

Entwurf: Ben van Berkel, 1996<br />

Van Nelle Fabrik<br />

»Die ehemalige Tabakfabrik<br />

Van Nelle ist Unesco-Weltkulturerbe<br />

und beeindruckt<br />

durch ihre gläserne Fassade.<br />

Heute bietet sie Raum für<br />

Messen und Büros.«<br />

Entwurf: Brinkman &<br />

van der Vlugt, 1931<br />

Markthal<br />

»Das neue Wahrzeichen<br />

der Stadt bringt Markt,<br />

Restaurants, Supermarkt<br />

und 228 Wohnungen unter<br />

ein Dach. Die Innenseite ziert<br />

eines der größten digitalen<br />

Kunstwerke der Welt.«<br />

Entwurf: MVRDV, 2014<br />

Timmerhuis<br />

»Eine Pixelwolke erweitert<br />

im Stadtzentrum das Haus<br />

aus den 50er-Jahren. Durch<br />

eine Stahlkonstruktion konnten<br />

flexible Grundrisse geschaffen<br />

werden, die u. a. das<br />

Rotterdam Museum und Büros<br />

beherbergen.« Entwurf: OMA/<br />

Rem Koolhaas, 2015<br />

Fotos: alamy, MVRDV/Daria Scagliola Stijn Brakkee, Sebastian Van Damme, beigestell<br />

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