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ewe-aktuell 4/2017

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Seite 8 Seite 9<br />

Neben all den spannenden Erfahrungen aus dem<br />

Unterricht hat mir die Schule aber noch etwas<br />

ganz anderes ermöglicht: Freunde zu finden. Ich<br />

hatte das Glück, zusammen mit einigen Student<br />

Teachers aus Lusaka meine Arbeit hier zu<br />

beginnen. Da wir alle neu und relativ jung waren,<br />

habe ich schnell Kontakt zu ihnen geknüpft.<br />

Inzwischen sind mir einige von ihnen wirklich<br />

ans Herz gewachsen, und wir verbringen auch<br />

unsere Nachmittage nach der Arbeit zusammen.<br />

Bei ihnen habe ich sozusagen ein zweites Zuhause<br />

gefunden, und ich weiß, dass ich bei ihnen immer<br />

willkommen bin. Das ist wirklich toll! Nur schade,<br />

dass sie bald wieder zurück nach Lusaka aufs<br />

College müssen, aber dann kommen wir uns eben<br />

gegenseitig besuchen…<br />

Außerdem habe ich herausgefunden, dass zum<br />

Beispiel drei weitere Volontäre aus Deutschland und<br />

eine weitere Volontärin aus Norwegen in meiner Stadt<br />

wohnen. Manchmal tut es eben einfach gut, mit Leuten<br />

aus der Heimat über die gemachten Erfahrungen zu<br />

After some time I focussed more on the deaf children,<br />

to learn more about the different partsof the school.<br />

Thanks to the patient help of my deaf collegues<br />

and pupils I can by now say almost everything in<br />

sign language and am able to communicate with<br />

the children. Sign language is very much fun and<br />

extremely popular at my school, so that we sometimes<br />

even use it between the hearing, because it is simple<br />

and fast and includes our deaf friends. The only<br />

problem comes up when deaf and blind people want<br />

to communicate, then they need help from someone<br />

to translate. In my next weeks I plan to visit some of<br />

the vision impaired lessons too, to learn more about<br />

the writing techniques in Braille.<br />

Apart from those experiences my school made<br />

something very important possible for me: Finding<br />

my own friends. Luckily, I started my work there<br />

together with a group of young student teachers from<br />

Lusaka, who made it easy for me to socialize. Also the<br />

other collegues are very openminded and nice, so that<br />

I became close to some of my workmates. Now we<br />

spend our afternoons after work together and I found<br />

something like a second home with them. Just sad that<br />

they have to get back to Lusaka soon, but then we will<br />

visit each other …<br />

I also found out that there are 3 other german<br />

volunteers and one volunteer from Norway in my<br />

town. Sometimes it just feels good to see them and<br />

to talk about our experiences here and our far away<br />

homes, so I really enjoy their company.<br />

quatschen, und so genieße ich auch ihre Gesellschaft<br />

sehr.<br />

Ansonsten habe ich auch in der Kirche mehr<br />

Anschluss gefunden, seit ich im englischen Chor<br />

singe. Singen ist etwas super Schönes, was Freude und<br />

Gemeinschaft bringt. Jeden Dienstag, Donnerstag<br />

und Samstag proben wir zusammen. Letzten Samstag<br />

haben wir sogar zusammen einen Ausflug an den<br />

Karibasee gemacht, wo wir gegrillt, gebadet und<br />

natürlich gesungen und getanzt haben.<br />

Wenn ich nicht bei Freunden, in der Schule oder<br />

in der Kirche bin, dann findet man mich Zuhause.<br />

Auch wenn mir das Einleben hier aufgrund der<br />

Sprachbarriere zum Teil immer noch nicht ganz<br />

so leicht fällt, gebe ich mir wirklich Mühe, mich zu<br />

integrieren. Letztens habe ich zum Beispiel deutsche<br />

Brötchen und eine Pizza gebacken, die bei allen sehr<br />

gut angekommen sind. Meine Mutter wollte sogar<br />

aufhören, Brot zu kaufen, und mein Vater hat sich<br />

einen Tag lang g<strong>ewe</strong>igert, das typische Nshima zu<br />

essen. Im Alltag komme ich dann<br />

aber doch nicht dazu, jeden Tag<br />

für 10 Leute zu backen…<br />

Abschließend kann ich sagen,<br />

dass sich mein Wunsch aus dem<br />

letzten Bericht erfüllt hat: Wenn<br />

ich über die Straßen laufe, merke<br />

ich, dass sich die meisten an den<br />

Anblick einer Weißen gewöhnt<br />

haben und mir nur noch selten<br />

“Mzungu“ oder “Mugua“<br />

hinterherrufen. Vielmehr freuen<br />

sich die Menschen, die mich<br />

tatsächlich kennen, wenn sie<br />

mich sehen, und rufen mir ein<br />

“Taonga, muli bwanji?“ hinterher<br />

(Taonga, wie geht’s?). Ich bin<br />

also nicht mehr nur die Fremde,<br />

sondern werde Tag für Tag mehr<br />

ein Teil Sambias.<br />

Jolina Bilstein<br />

Moreover I am part of my church since I joined the<br />

english church choir. Singing is something amazing, it<br />

brings joy and togetherness. Every Tuesday, Thursday<br />

and Saturday we rehearse for the Sunday mass. Last<br />

Saturday we even had a picnic near the Karibalake,<br />

where we made barbeque, sang and danced.<br />

If I am not with friendy, at work or at church, you will<br />

find me home. Although I still find it hard sometimes<br />

to feel like I was with my own family because of the<br />

language barrier, I try to integrate by doing things like<br />

baking buns or pizza with my family. My mom here<br />

liked my buns so much that she told me she never<br />

wants to buy bread again, and my dad refused to eat<br />

Nsima for one day. In reality, I do not manage to bake<br />

everyday, but at last once in a while I make buns for<br />

everyone…<br />

To sum it up I can say that my wish from the last<br />

report became true: When I cross a street nowadays,<br />

I feel that people are used to seeing me around. Most<br />

of them stopped calling me “Mzungu“ or “Mugua“.<br />

Only those ones<br />

who really know<br />

me are happy to see<br />

me and greet me<br />

with “He Taonga,<br />

muli bwanji?“ I<br />

am not the white<br />

stranger anymore,<br />

but become every<br />

day more a part of<br />

Zambia.<br />

Jolina Bilstein

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