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Stahlreport 2017.07

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Stahlverarbeiter<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Zukunftsorientierte Fragen jetzt klären<br />

Der Stahlbau im BIM-Prozess<br />

Mit zunehmender Digitalisierung der Wirtschaft wird auch das digitale Planen, Bauen und Betreiben<br />

von Gebäuden immer wichtiger. An diesen Punkten setzt Building Information Modeling ein (kurz:<br />

BIM), das gerade für den Stahlbau viele Vorteile bietet. Stahlbauspezialisten haben bislang aber<br />

versäumt, sich in den Gesamtprozess einzutakten. Um den Fachbereich zukunftsorientiert weiterzuentwicklen,<br />

ist es jetzt nötig, die anstehenden Fragen gemeinsam zu erörtern. Das meint Andreas<br />

Kohlhaas, GSP Network GmbH/buildingSMART German Speaking Chapter, in seinem Gastbeitrag.<br />

GERMAN SPEAKING CHAPTER<br />

[ Kontakt ]<br />

buildingSMART e.V.<br />

Wiener Platz 6<br />

01069 Dresden<br />

Tel. +49 30 55571996-<br />

0<br />

www.buildingsmart.de<br />

Info buildingSMART e.V.<br />

Die neue Arbeitsmethode<br />

basiert auf der integralen Vernetzung<br />

aller Beteiligten und bedeutet<br />

eine grundsätzlich bauteilorientierte<br />

Herangehensweise. Dabei<br />

werden Bauwerke in der Planungsphase<br />

aus parametrischen 3D-<br />

Objekten „modelliert“, die neben<br />

den geometrischen Informationen<br />

zahlreiche notwendige alphanumerische<br />

Informationen enthalten.<br />

Viele einzelne sogenannte „Fachmodelle“<br />

können in allen Phasen<br />

und mit unterschiedlichen Zielen<br />

über offene Schnittstellen koordiniert<br />

und ausgewertet werden (zum<br />

Beispiel Mengenermittlung, Bauablaufplanung,<br />

Wartungsintervalle).<br />

Das BIM-Modell wird so über den<br />

gesamten Lebenszyklus von Generationen<br />

von Anwendern genutzt<br />

und ständig fortgeschrieben.<br />

Softwareneutraler Datenaustausch<br />

bietet Vorteile<br />

Die Kommunikation und der softwareneutrale<br />

Datenaustausch zwischen<br />

den zahlreichen Baubeteiligten<br />

(„Open BIM“) wird durch den<br />

offenen IFC-Standard („Industry<br />

Foundation Classes“) ermöglicht,<br />

der von der internationalen buildingSMART-Initiative<br />

seit Mitte der<br />

1990er-Jahre ständig weiterentwickelt<br />

wird und in vielen Softwareprodukten<br />

implementiert ist. Leider<br />

erschwert der zögerliche Einstieg<br />

der Öffentlichen Hand als wichtiger<br />

Bauherr die Entwicklung von<br />

BIM hierzulande. Dabei liegen<br />

Der buildingSMART e.V. wurde 1995 auf Initiative führender deutscher<br />

Planungs-, Ausführungs- und Bausoftwareunternehmen gegründet, um<br />

den damals noch neuen Überlegungen zu modellbasierten, intelligenteren<br />

Planungstools Vorschub zu leisten. Ein zentraler Punkt ist dabei die Verbesserung<br />

des immer wieder nicht zufriedenstellenden Datenaustauschs<br />

auf Grund fehlender und ungenügender Schnittstellen der IT-Lösungen im<br />

Bauwesen. Der Verein ist offen für alle Unternehmen, Forschungs- und<br />

Bildungsstätten sowie Einrichtungen der öffentlichen Hand, die mit dem<br />

Bauwesen verbunden sind.<br />

gerade die Vorteile auch für den<br />

Stahlbau auf der Hand.<br />

Standardprozesse müssen<br />

definiert werden<br />

Wird in Bauprojekten von Anfang<br />

an nach der BIM-Methode geplant,<br />

zum Beispiel schon in der Leistungsphase<br />

Null, in der die Anforderungen<br />

der Auftraggeber formuliert<br />

werden, können die Planer<br />

frühzeitig entscheiden, in welcher<br />

Form Stahlbau benötigt wird und<br />

zu welchen Phasen hierfür Mitarbeiter<br />

in das Projekt einsteigen sollten.<br />

Obwohl es schon seit vielen Jahren<br />

bewährte und zum Teil BIMfähige<br />

Softwareprodukte zur<br />

Berechnung und Konstruktion gibt,<br />

haben es die Stahlbauspezialisten<br />

bislang versäumt, sich in den<br />

Gesamtprozess mit anderen Beteiligten<br />

in der Planung und Ausführung<br />

einzutakten. Notwendig wäre<br />

es, die idealtypischen Prozesse im<br />

Stahlbau sowie die Schnittstellen<br />

zu anderen Gewerken zu definieren<br />

und ebenso selbstbewusst wie diese<br />

eine möglichst frühe Beteiligung<br />

im Planungs- und Ausführungsprozess<br />

zu beanspruchen.<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17

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