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Stahlreport 2017.07

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Meilenstein bei der digitalen Transformation<br />

Thyssenkrupp vernetzt Maschinenpark<br />

Fotos, 3: Vallourec<br />

Blick in den Kontrollraum der neuen<br />

Anlage (hier mit Besuchern): „Die<br />

Kombination von moderner Anlagentechnik<br />

und Prozessautomatisierung<br />

beschleunigt den Produktionsprozess<br />

deutlich und ermöglicht es uns gleichzeitig,<br />

höchste Qualitätsstandards<br />

zu halten“, erläuterte Werksleiter<br />

Christoph Bem.<br />

men dagegen nur zu rund einem Drittel<br />

den Öl- und Gasmarkt, rund 50 %<br />

gehen in industrielle Anwendungen.<br />

Europa als zentralen<br />

Standort konsolidieren<br />

In den vergangenen Jahren hat der<br />

Konzern tiefgreifende Restrukturierungen<br />

vornehmen müssen. Hintergrund<br />

war hauptsächlich die negative<br />

Entwicklung der Öl- und Gasbranche.<br />

Organisatorisch hat der<br />

Konzern nun in Deutschland die<br />

Walzaktivitäten konzentriert, während<br />

die französischen Standorte auf<br />

das High-end-Finishing der Produkte<br />

fokussieren. Strategisch soll Europa<br />

als zentrales „Premium-Zentrum“ der<br />

Gruppe konsolidiert werden, sagte<br />

CEO Philippe Crouzet. 2<br />

Philippe Crouzet, Vorstandsvorsitzender<br />

der Vallourec-Gruppe<br />

Tyssenkrupp hat seinen Maschinenpark<br />

in der Werkstoffsparte mit einer neuen<br />

digitalen Plattform vernetzt, welche die Anlagen<br />

direkt miteinander kommunizieren lässt.<br />

In Zukunft soll so auch durch Predictive Maintenance<br />

der Wartungsbedarf der Maschinen<br />

vorausgesagt werden.<br />

Die Plattform „toii“ des Geschäftsbereichs<br />

Materials Services wurde komplett inhouse<br />

von Unternehmensexperten aus dem<br />

Bereich Software Engineering entwickelt<br />

und speziell auf die Gegebenheiten bei<br />

Materials Services zugeschnitten. Denn der<br />

Anlagenpark des Geschäftsbereichs, der<br />

sich auf den weltweiten Handel mit Werkund<br />

Rohstoffen sowie auf umfangreiche<br />

Anarbeitungsdienstleistungen konzentriert,<br />

ist äußerst vielschichtig: Die Maschinen<br />

führen verschiedenste Arbeiten aus, stammen<br />

von zahlreichen Herstellern und sind<br />

unterschiedlich alt.<br />

Dank toii können nun Bandsägen und Kantmaschinen,<br />

mobile Objekte, darunter Krane<br />

und Gabelstapler, und komplexe Produktionsanlagen<br />

wie komplette Längs- und Querteilanlagen<br />

sowie anspruchsvolle Anarbeitungslösungen<br />

durch Fräsmaschinen und<br />

Laseranlagen ganz im Sinne des „Industrial<br />

Internet of Things“ (IIoT) vernetzt werden.<br />

Die digitale Plattform ermöglicht sowohl<br />

den Datenaustausch und die Kommunikation<br />

von Maschinen untereinander als auch<br />

Foto: Thyssenkrupp<br />

Bereits heute vernetzt: Maschinenpark bei Thyssenkrupp<br />

zwischen Maschinen und IT-Systemen. So<br />

können Abläufe optimal und flexibel geplant<br />

sowie aufeinander abgestimmt werden –<br />

standortübergreifend, weltweit. Ein weiterer<br />

großer Nutzen der Plattform ist die einfache<br />

Datenanalyse.<br />

„Wir haben eine Komplettlösung geschaffen,<br />

die genau auf unsere Anforderungen<br />

zugeschnitten ist. Sie ermöglicht uns, die<br />

Automatisierung in der Produktion schnell<br />

voranzutreiben und macht unsere Abläufe<br />

deutlich effizienter“, sagt Hans-Josef Hoß,<br />

Vorstandsmitglied von thyssenkrupp Materials<br />

Services. „Damit bringen wir den digitalen<br />

Wandel jetzt auch in das „Kernland“<br />

unseres Geschäfts: in die Werkshallen, in<br />

den Maschinenpark, an die Materialien. Das<br />

kommt natürlich unseren Kunden zugute –<br />

aber auch uns.“<br />

Neues Kaltwalzwerk geordert<br />

Die Risse + Wilke Kaltband GmbH & Co. KG hat den Auftrag zum Bau eines neuen Kaltwalzwerks<br />

erteilt. Inklusive Elektrik und Automatisierung wird die neue Anlage von Maschinenbauunternehmen<br />

Andritz geliefert. Das neue Kaltwalzwerk soll die Bandqualität verbessern<br />

und die Produktivität steigern. Es ist für Breiten von 750 mm und Dicken von bis zu 5 mm<br />

ausgelegt. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für das dritte Quartal 2018 vorgesehen.<br />

Auch strategisch hat das Unternehmen eine Veränderung zu vermelden: Risse + Wilke hat<br />

mit Wirkung zum 1.7.2017 das italienische Unternehmen GBS (General Business Service<br />

S.r.l.) übernommen. GBS ist ein Verarbeiter und Händler von Sägenbandstahl zur Herstellung<br />

von Steingattersägen. Die Marke „GBS“ ist insbesondere auf dem chinesischen Markt<br />

von großer Bedeutung und hat dort ein Markenimage als Anbieter von Material mit hohem<br />

Qualitätsanspruch. Risse + Wilke will GBS als Kompetenzzentrum für Steingattersägen weiterführen.<br />

GBS erzielt mit einer Versandtonnage von ca. 1.300 t einen Umsatz von rd.<br />

3,5 Mio. €. Die Wilke GmbH erzielt mit dem Spalten von Warmband bei einer Jahresversandtonnage<br />

von 22.000 t einen Umsatz in Höhe von 13 Mio. € pro Jahr.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 7/8|17<br />

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