Stahlreport 2017.07
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Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Das neue Schrägwalzwerk ist mit einer Drei-Walzen-Technik ausgerüstet und<br />
leistungsstärker als das alte Modell, das noch aus den 1960er-Jahren stammte.<br />
Vallourec Deutschland investiert in Produktionstechnologie<br />
Neues Schrägwalzwerk eingeweiht<br />
Vallourec hat im Rohrwerk Pilgerstraße in Düsseldorf-Rath ein neues Schrägwalzwerk in Betrieb<br />
genommen. Das Aggregat ist dem Unternehmen zufolge das weltweit größte und modernste<br />
Walzwerk seiner Art. Der französische Stahlrohrproduzent rüstet sich damit für die schnelle,<br />
hochwertige und energieeffiziente Produktion von Qualitätsrohren höher- und hochfester Güten.<br />
Das mit einer Drei-Walzen-<br />
Technik ausgerüstete Schrägwalzwerk<br />
ist leistungsstärker und präziser als<br />
das alte Modell. In Kombination mit<br />
dem Pilgerwalzwerk am Düsseldorfer<br />
Standort Rath bietet es unter deutlich<br />
verringertem Energieeinsatz eine<br />
größere Flexibilität bei den Abmessungen<br />
(Außendurchmesser, Wanddicken<br />
und Längen).<br />
Wachsende Nachfrage<br />
nach Premium-Stahlrohren<br />
Mit der neuen Anlage, in welche die<br />
Gruppe rund 45 Mio. € investiert hat,<br />
wolle man die Position als Marktführer<br />
stärken, erläuterte CEO Philippe<br />
Crouzet. Mit dem Schrägwalzwerk<br />
sei man bestens gerüstet, der Nachfrage<br />
nach hochfesten und/oder hochlegierten<br />
Stahlrohren zu begegnen.<br />
Lieferant der Anlage ist das italienische<br />
Maschinenbauunternehmen<br />
Danieli.<br />
Insbesondere für Stahlrohre aus<br />
Legierungen mit einem optimalen<br />
Verhältnis aus Festigkeit und Gewicht<br />
sieht Valllourec eine wachsende<br />
Anzahl an Anwendungen: unter anderem<br />
im Maschinenbau (Zylinderrohre<br />
und Krankomponenten), im Stahlbau<br />
(Bauteile für Bohrplattformen), in der<br />
Energieindustrie (Futterrohre und<br />
Gewinderohre, Leitungsrohre), im<br />
Kraftwerksbau (Kesselrohre) und in<br />
der Petrochemie.<br />
Neben der Investition in das neue<br />
Walzwerk hat der französische Konzern<br />
auch intern an Verbesserungen<br />
bei Produktion und Qualität gearbeitet<br />
sowie den gesamten Prozessablauf<br />
vollständig automatisiert.<br />
Die Wiege der<br />
Nahtlos-Produktion<br />
Historisch gesehen befindet sich das<br />
neue Walzwerk ohnehin am richtigen<br />
Standort. Nahtlose Rohre entstehen<br />
in Deutschland bereits seit über<br />
einem Jahrhundert: Im Jahr 1899 nahmen<br />
die Brüder Mannesmann in Düsseldorf<br />
die Produktion auf und legten<br />
den Grundstein für den weiteren<br />
Erfolg. 1997 gingen die Mannesmannröhren-Werke<br />
AG und die Vallourec-<br />
Gruppe ein Joint Venture ein, und es<br />
entstand Vallourec & Mannesmann<br />
Tubes, das 2005 hundertprozentige<br />
Tochter des französischen Konzerns<br />
wurde. Seit dem 1. November 2013 firmiert<br />
das deutsche Unternehmen als<br />
Vallourec Deutschland GmbH.<br />
In Düsseldorf-Rath wird eine<br />
umfangreiche Palette nahtloser Stahlrohre<br />
sowie runder, rechteckiger und<br />
quadratischer Hohlprofile gefertigt.<br />
Zudem befindet sich dort das Vallourec<br />
Reserach Center Germany. In den<br />
Rather Werken sind rund 1.600 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Weitere Standorte<br />
des Konzerns in Deutschland<br />
sind das Presswerk Düsseldorf-Reisholz<br />
und das Rohrkontiwalzwerk Mülheim<br />
an der Ruhr.<br />
Insgesamt beschäftigt der Konzern<br />
rund 19.000 Mitarbeiter in über<br />
20 Ländern. Rund zwei Drittel des<br />
Gesamtgeschäfts machen Anwendungen<br />
der Öl- und Gasbranche aus,<br />
inklusive Petrochemie. Vallourec<br />
Deutschland bedient für sich genom-<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 7/8|17