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Pfalz-Magazin Frühjahr 2018

Das Freizeitmagazin für die Metropolregion Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden. Alles erfahren, wenn es um Genuss, Wein, Kultur und Reisen geht.

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Wein und Käse<br />

– eine himmlische Kombination<br />

Ein herzhaftes Stück Gouda genießt man vorzugsweise zusammen mit einem kräftigen Rotwein – so jedenfalls die landläufige<br />

Meinung. Schließlich gelten Käse und Rotwein als kulinarisches Traumpaar. Eine Volksweisheit, die sich hartnäckig hält, obwohl sie<br />

längst überholt ist.<br />

Foto: DWI<br />

Manche Wein-Käse-Kombinationen können einem sogar<br />

gehörig auf die Geschmacksnerven gehen. Fakt ist: Die Auswahl<br />

der perfekten Partner ist aufgrund der großen Vielfalt<br />

nicht einfach, zumal sich viele Käsesorten am besten mit Weißweinen<br />

vertragen. Der Grund: Käse enthält neben Milcheiweiß salzige,<br />

saure, würzige oder süße Komponenten, vor allem Fett, das den<br />

Geschmack verstärkt und feine Aromen des Weines überdecken<br />

kann. Außerdem spielen die Milch (von Kuh, Ziege oder Schaf) sowie<br />

der Reifegrad eine Rolle. Um sich besser zurechtzufinden, hilft es deshalb,<br />

die Käsearten in Typen und Gruppen aufzuteilen.<br />

Köstliche Kombinationen<br />

Frischkäse (Doppelrahm, Ricotta, Robiola, Sainte-Maure frais): Ein<br />

frischer, fruchtsüßer Weißwein passt perfekt, weil er den Käse mit<br />

seinen fruchtigen Noten geschmacklich unterstützt.<br />

Ziege und Schaf (Banon, Bouton de Culotte, Crottin de Chavignol,<br />

Sainte-Maure de Touraine): Ist der Käse jung, wählt man frische,<br />

fruchtbetonte Weine. Im Laufe der Reifung und/oder mit würzigen<br />

Kräutern versehen: mittelkräftige bis komplexe Weißweine, welche<br />

die intensiveren Käse-Aromen gut auffangen.<br />

Käse mit nicht erhitztem, gepresstem Teig (Appenzeller, Gouda alt,<br />

Saint Nectaire, Tomme de Savoie): Ein Fall für elegante, komplexe<br />

Tropfen sowie für üppig fruchtbetonte, cremige Weißweine mit<br />

wenig Säure und hohem Alkoholgehalt.<br />

Käse mit gewärmtem und gepresstem Teig (Comté extra vieux,<br />

Gruyère, Manchego, Parmigiano, Sbrinz): Aufgrund des konzentrierten<br />

Salz- und Fettgehaltes ist das Milcheiweiß dieser Käse in der Lage,<br />

Tannine zu binden. Deshalb gehören diese Käse zu den wenigen guten<br />

Rotwein-Begleitern.<br />

Weichkäse mit gewaschener Rinde (Ami, Chambertin, Epoisses,<br />

Langres, Livarot, Munster, Reblochon): Hier sind opulente Weine mit<br />

und ohne Holzeinsatz, höherem Alkohol und Schmelz richtig.<br />

Weichkäse mit Weißschimmel (Brie de Meaux, Brillat-Savarin, Camembert,<br />

Chaource, Coulommiers): Dieser Käsetyp puffert die Säure<br />

der Weine, lässt die Frucht angenehm in den Vordergrund treten. Dazu:<br />

fruchtbetonte, leicht gereifte Rotweine mit moderatem Holzeinsatz<br />

wie Pinot Noir und Chianti.<br />

Weichkäse mit Blauschimmel (Fourme d’Ambert, Gorgonzola,<br />

Roquefort, Stilton): Je nach Salzgehalt und Reifestadium sind hier<br />

Süßweine in verschiedenen Süßeabstufungen gefragt.<br />

dem Gebiet der Wein- als auch der Käseproduktion. Sie bezeichnen<br />

das Trio von Wein, Käse und Brot sogar als „Heilige Trinität“. Käse und<br />

Wein haben nun ja auch sehr viel gemeinsam: Beides sind köstliche<br />

Naturprodukte, beide sollten kühl und dunkel gelagert werden und<br />

von beiden gibt es eine unendliche Sortenvielfalt, die, je nach Herkunft<br />

und Herstellungsweise bedingt, stark variieren. Deshalb bilden<br />

Käse und Wein die perfekte Verbindung von Genuss und Lebensart.<br />

Dass zu einer gut sortierten Käseplatte Weintrauben gehören, ist wohl<br />

jedem hinreichend bekannt. Aber erst die dazu passenden Weine<br />

schaffen den einfachsten Grundstein für ein geselliges Beisammensein.<br />

Sowohl Wein als auch Käse brauchen einige Zeit, um ihr volles<br />

Aroma zu entfalten. Deshalb den Käse etwa eine Stunde vor dem<br />

Verzehr aus dem Kühlschrank holen und auch nicht vergessen, die<br />

Weinflaschen einige Minuten vor dem Verkosten zu öffnen, damit der<br />

Wein „atmen“ kann. Wer es ganz professionell machen will, dekantiert<br />

den Wein; das heißt, man gießt ihn vorsichtig in eine eigens<br />

dafür vorgesehene Karaffe durch ein kleines Sieb, welcher den unerwünschten<br />

Weinstein zurück hält.<br />

Wir haben bereits ein paar wenige Käsesorten einem Wein gegenüber<br />

gestellt. Grundätzliches über die Kombination Käse und Wein findet<br />

man hier: In erster Linie sollte die Käsesorte und der Reifegrad des Käses<br />

die Weinauswahl beeinflussen. Aber – wie so oft im Leben – erlaubt<br />

ist, was schmeckt. Welche Käsesorten Sie wählen, ist in erster Linie<br />

von Ihren kulinarischen Vorlieben, beziehungsweise von dem Geschmack<br />

Ihrer Gäste abhängig.<br />

§1 Je cremiger der Käse, desto mehr Säure darf der Wein haben.<br />

§2 Säuerliche Käsesorten verlangen nach einem halbtrockenen oder<br />

edelsüßen Wein.<br />

§3 Zu salzigen Käsesorten passen oft edelsüße Weine oder Weine mit<br />

kräftiger Säure.<br />

§4 Je härter der Käse ist, desto mehr Gerbstoffe darf der Wein aufweisen.<br />

§5 Bei Käseplatten, zu denen nur ein einziger Wein gereicht wird,<br />

sollte sich dieser Wein nach dem kräftigsten Käse richten.<br />

§6 Weine und Käse aus einer Region passen in der Regel am besten<br />

zusammen.<br />

Die Griechen hielten Käse für ein Geschenk der Götter und die<br />

Römer hatten immer ein Stück Käse im Marschgepäck. Im Mittelalter<br />

hielten Mönche die Einzelheiten der Wein- und Käseherstellung<br />

schriftlich fest. Bekanntlich sind ja die Franzosen Experten sowohl auf<br />

§7 (Das wichtigste:) Beim Aroma sollten Käse und Wein sich ergänzen.<br />

TS<br />

f<br />

73

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