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Sankaracharya_Atma Bodha

Sankara (788-820), der Kodifikator des Advaita Vedanta, Verfasser vieler grundlegender Schriften des Hinduismus und Begründer zahlreicher Klöster des alten Indien, erläuter in dieser Schrift in 68 Sutras die Praxis der Erkenntnis des Selbst. Die klaren, umfangreichen und für das Verständnis des Texten ungemein erhellenden Erläuterungen stammen vermutlich von Swami Nikhilananda.

Sankara (788-820), der Kodifikator des Advaita Vedanta, Verfasser vieler grundlegender Schriften des Hinduismus und Begründer zahlreicher Klöster des alten Indien, erläuter in dieser Schrift in 68 Sutras die Praxis der Erkenntnis des Selbst. Die klaren, umfangreichen und für das Verständnis des Texten ungemein erhellenden Erläuterungen stammen vermutlich von Swami Nikhilananda.

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Geschmacksempfindungen wie die Salzigkeit oder<br />

Süße und Farbwahrnehmungen wie das Rote oder<br />

Gelbe sind auf Beimegungen fremder Stoffe<br />

zurückzuführen. Das Wasser selbst ist<br />

geschmacksneutral.<br />

* * *<br />

Wenn die Kaste, die Farbe usw. natürliche Merkmale<br />

des <strong>Atma</strong>n (des Selbst) wären, müsste man sich ihrer<br />

auch im Tiefschlaf bewusst sein, wenn der <strong>Atma</strong>n<br />

Seiner eigenen Reinheitsnatur sehr nahe kommt. Oder<br />

der Forscher nach der Wahrheit müsste sich dieser in<br />

der tief-sten spirituellen Erfahrung bewusst sein, in der<br />

der <strong>Atma</strong>n seine wirkliche Natur enthüllt. Wenn der<br />

Mensch jedoch durch die upadhis begrenzt ist, kann er<br />

die ihm durch seine Pflichten zugekommenen<br />

Merkmale seiner Kaste oder Herkunft in der<br />

Gesellschaft nicht vergessen. Die Erfüllung der<br />

Pflichten reinigt den Verstand, und ein gereinigter<br />

Verstand kann die Verehrung der Erkenntnis des<br />

eigenen Selbst kultivieren.<br />

Im Menschen gibt es drei upadhis bzw. begrenzende<br />

Beifügungen, die bewirken, dass der <strong>Atma</strong>n (das<br />

Selbst) von sich Selbst unterschieden zu sein scheint.<br />

Aufgrund der Unwissenheit geschaffen, sind dies der<br />

grobe Körper, der subtile Körper und der kausale<br />

Körper. Der Aspirant, der die Fähigkeit zur<br />

Unterscheidung besitzt, muss diese vom <strong>Atma</strong>n<br />

unterscheiden lernen. Die genannten verschiedenen<br />

Körper werden in den folgenden drei Strophen<br />

beschrieben. Als erstes der grobe Körper:<br />

11<br />

Der grobe Körper, das Mittel, mit dem das<br />

individuelle Selbst (jiva) Freuden und Schmerzen<br />

erfährt, wird festgelegt durch die vergangenen<br />

Taten und geformt durch die fünf großen subtilen<br />

Elemente, die dann zu groben Elementen werden,<br />

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