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Der Burgbote 1990 (Jahrgang 70)

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kunstreiche Form, die, von<br />

kirchlicher Choralmelodik be<br />

fruchtet, strengen Stil mit mo<br />

dernem Klange verbindet. In<br />

seinen Kompositionen kirchli<br />

chen und religiösen Charakters<br />

stets ein besonders geschätzter<br />

Tonmeister, hat Neumann in<br />

diesem Requiem ein Werk ge<br />

schaffen, das in der Männerchorliteratur<br />

nicht nur keines<br />

seiner Art zur Seite hat, son<br />

dern auch an innerem Gehalte<br />

und kunstvoller Form von kei<br />

nem früheren Werke des Kom<br />

ponisten übertroffen wird."<br />

Persönlich wird Mathieu<br />

Neumann als liebenswürdiger<br />

Mensch voller Humor geschil<br />

dert. Seine ausgeprägte Künst<br />

lernatur und vitale Tatkraft hät<br />

ten sich in seinem Werk nie<br />

dergeschlagen und ihm zu ei<br />

ner zentralen Bedeutung für<br />

das Männerchorwesen seiner<br />

Zeit verholfen (R. Heinemann).<br />

"Seiner Zeit" scheint hier mit über 200 Werken in allererdas<br />

Schlüsselwort zu sein, ster Linie Chorkomponist,<br />

denn schon bald nach seinem auch wenn er einiges in ande-<br />

Tod, vor allem aber nach dem ren Sparten schuf, darunter<br />

2. Weltkrieg, war Neumanns zwei unveröffentlichte Opem-<br />

Stern gesunken, ja, geriet er in einakter, Kammermusik und<br />

Vergessenheit. Es ist sympto- Klavierlieder,<br />

matisch, daß namhafte Musik-<br />

Kompositionstechnisch war<br />

lexika unserer Tage ihm nicht sein spätromantischer Stil<br />

einmal einen kurzen Artikel durch eine häufige Verwengönnen.<br />

Das dürfte dem allge- dung von Alterierungen,<br />

meinen Stil- und Geschmacks- Quartsext-, Sept- und Nonakwandel<br />

zuzuschreiben sein, korden gekennzeichnet, die<br />

Offenbar stand Neumann allzu den Text oft nur tonmalerisch<br />

fest auf dem Boden der Nach- illustrieren und oftmals der<br />

romantik. Formal setzte er puren Virtuosität und einem<br />

mehr noch als seine ebenfalls manchmal bombastischen Efals<br />

Chorkomponisten hervor<br />

fekt dienen.<br />

getretenen Zeitgenossen wie Ein verstärktes Interesse<br />

Hugo Jüngst, Rudolf Buck oder könnte zur Wiederbelebung<br />

Karl Kämpf die Tradition eines von ausgewählten Chören<br />

Friedrich Hegar fort, der mit führen und erweisen, inwieseinen<br />

Chorballaden einen ei<br />

genen Weg eingeschlagen hat-<br />

sik auch heute noch - oder<br />

te und einen Gegenpol zur wieder - bei Gesangvereinen<br />

schlichteren, vom Volkslied- und Publikum Gefallen findet,<br />

haften geprägten Musik bilde und so das Bild des Komponi<br />

te, eben einer unromantische-<br />

sten aus heutiger Sicht neu<br />

ren Richtung, der seit den bestimmen; ein Versuch, der<br />

zwanziger Jahren die Zukunft sich lohnen dürfte,<br />

gehörte. Denn Neumann war<br />

Dr. Helmut Jensen<br />

weit Mathieu Neumanns Mu<br />

Das rticil der Menge r<br />

aber niemals verzagt.<br />

lache dich iinirier nachdcnkiich.<br />

I'lfiliiii fiJ7—<br />

Cht.)<br />

i^DahUnem<br />

MITINHABER: WILLI RUSSMANN I. BASS

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