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SPORTaktiv April 2018

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erichtet. „Alleine 189 Besuchertouren<br />

haben wir pro Jahr und dazu kommen<br />

dann noch die Schulführungen.“<br />

Massenabfertigung ist das aber hier<br />

wie da keine. Die Gruppen umfassen<br />

sowohl im Nationalpark Hohe Tauern<br />

als auch im Karwendel zwischen 10 und<br />

maximal 20 Leuten. „Denn es will ja<br />

jeder Teilnehmer etwas haben davon“,<br />

sind sich die beiden Ranger einig. Zwischen<br />

zwei und fünf Stunden dauern<br />

solche Touren in der Regel. Abhängig<br />

von der Gruppe und ihrem Beobachtungsdrang<br />

kann die Zeit variieren.<br />

In die Ferne schweifen<br />

Ihren Ausgang haben diese Touren aber<br />

ganz wo anders genommen. 2009 haben<br />

Tirol Werbung und Swarovski Optik das<br />

„Nature Watch“-Programm entwickelt.<br />

Den Gästen sollte ein Mehrwert geboten<br />

werden. „Unter professioneller Begleitung<br />

sollen sie die Natur anders erleben<br />

und Tiere und Pflanzen beobachten, die<br />

sie sonst nicht zu Gesicht bekämen“,<br />

sagt Julia Leitner von Swarovski Optik.<br />

Die Firma stellt den Parks kompakte<br />

Ferngläser und Beobachtungsfernrohre,<br />

sogenannte Spektive, zur Verfügung.<br />

Durch die 8-10-fache Vergrößerung<br />

kann man Steinböcke, Gämsen oder<br />

Bartgeier in bis zu einem Kilometer<br />

Entfernung beobachten. „Den Steinböcken<br />

kommen wir oft aber auch so<br />

nahe, dass man sie mit freiem Auge gut<br />

beobachten kann“, sagt Markus Lackner<br />

vom Nationalpark Hohe Tauern. 30, 40<br />

Schritte Distanz zu diesen fantastischen<br />

Kletterern sind keine Seltenheit. Anhand<br />

von Spuren und der Losung – wie die<br />

Ausscheidungen der Tiere im Fachjargon<br />

heißen – wissen die Ranger und Naturführer,<br />

wo sich die Tiere aufhalten.<br />

„Und weil wir viel Erfahrung haben<br />

und über den Lebensraum des Wildbestands<br />

Bescheid wissen.“ Im Sommer<br />

zum Beispiel findet man die Steinböcke<br />

oft in höheren Lagen, wo noch kleine<br />

Schneefelder liegen. „Dort können sie<br />

sich abkühlen.“<br />

Gämsen dagegen kommt man nicht<br />

leicht so nahe. „Trotzdem haben wir im<br />

Karwendel auf unseren Touren fast eine<br />

Gams-Garantie“, sagt Toni Heudorfer<br />

Noch eine Spur kleiner<br />

ist das CL Pocket<br />

Mountain, mit 8-facher<br />

Vergrößerung.<br />

Beide sind dank<br />

Drehaugenmuscheln<br />

auch für Brillenträger<br />

optimal.<br />

nicht ohne Stolz. Er und seine Kollegen<br />

verwenden die Ferngläser aber nicht nur<br />

für die große Entfernung. Damit kann<br />

man auch eineinhalb Meter in eine Blumenwiese<br />

hineinschauen und entdeckt<br />

Neues. Aber es geht auch ganz anders.<br />

Dreht man die Ferngläser nämlich um,<br />

und geht ganz nahe an ein Objekt heran,<br />

kann man sie als Lupe verwenden. „Das<br />

ist immer ein großes Aha-Erlebnis für<br />

die Teilnehmer“, sagt Heudorfer.<br />

Und eben auch etwas, das die Leute<br />

von den Nature-Watch-Touren mitnehmen.<br />

„Du lernst, genau hinzuschauen.<br />

Immer wieder sagen Leute: ‚Das haben<br />

wir noch nie gesehen, obwohl wir schon<br />

so oft da waren.‘“<br />

Fotos durch das Fernglas<br />

Die Erlebnisse in der Natur hinterlassen<br />

einen bleibenden Eindruck. „Ganz egal,<br />

ob Kinder oder Erwachsene“, sagt Markus<br />

Lackner. „Wenn sie zum ersten Mal<br />

einen Steinbock oder eine Gams durch<br />

das Fernglas oder hautnah sehen, merkst<br />

du an der Reaktion, dass das ein besonderes<br />

Erlebnis ist.“ Eines, dass dank der<br />

modernen Technik auch nicht nur im<br />

Kopf gespeichert werden kann. Ans Okkular<br />

der Ferngläser kann man per Adapter<br />

ein Smartphone anschließen und<br />

Auf den Nature-<br />

Watch-Touren dabei:<br />

das CL Companion von<br />

Swarovski mit 8-facher<br />

Vergrößerung, kompakt<br />

und mit 490 g leicht, der<br />

perfekte Wanderbegleiter.<br />

den Steinbock, die Gämse, den Bartgeier<br />

auch in einem Kilometer Entfernung<br />

so fotografieren, wie man ihn durch das<br />

Glas gesehen hat.<br />

Damit Naturliebhaber dann auch<br />

Information für zu Hause haben, bekommen<br />

sie auf den Karwendel-Touren<br />

folierte Booklets mit Infos zu ihrer Tour.<br />

„Darauf sieht man die Gämsen zum<br />

Beispiel im Sommer- und Winterkleid,<br />

sowie die Vegetation in Frühling und<br />

Herbst“, sagt Heudorfer. Bei ihm sind<br />

es neben Gämsen auch Steinadler, Flussuferläufer<br />

und Ringdrosseln, die es zu<br />

beobachten gibt.<br />

Bei Markus Lackner ziehen neben den<br />

Steinböcken vor allem Steinadler und<br />

Bartgeier die Besucher an. „Das Schöne<br />

ist: nichts sehen gibt es eigentlich<br />

nicht.“ Darum gibt es auch keine beste<br />

Jahreszeit für einen Besuch am Fuße<br />

des Glockners oder in den Alpenparks<br />

Karwendel. Wiewohl beiden der Herbst<br />

am liebsten ist: Denn da ist in ihrem<br />

Arbeitsgebiet der große Ferienandrang<br />

vorbei und Lackner und Heudorfer<br />

kommen zu dem, was sie am liebsten<br />

tun – selbst in die Berge gehen.<br />

Fotos: Swarovski Optik<br />

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