SPORTaktiv April 2018
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In der Edelausführung mit<br />
Holzgriffen, Brooks-Sattel<br />
und kanadischem Ahorn.<br />
Infos auf www.geero.at<br />
Wartung beim Tretlager wird als sehr<br />
einfach beschrieben. Die sehr leichten<br />
Geero-Räder (15,6 kg) werden übrigens<br />
nicht lackiert, sondern bekommen eine<br />
dauerhafte Pulverbeschichtung.<br />
Geero ist noch klein. Zwei Modelle<br />
(Klassik, Tiefeinsteiger) in zwei Farben<br />
gibt es, fertig. Davon hat man im ersten<br />
Jahr in einer ersten Kleinserie 250 Räder<br />
verkauft, im Vorjahr waren es 1250,<br />
heuer soll es in Richtung 3000 gehen.<br />
„Und unser Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
können uns nur wenige nachmachen“,<br />
bekräftigt Thomas. Die Räder<br />
sind ab 2399 Euro zu haben, nicht im<br />
Geschäft, nur online.<br />
Was im Bauernhof in Gabersdorf bei<br />
Leibnitz begann, führte zu einem Großbetrieb<br />
in Saaz (Gemeinde Paldau),<br />
wo man in der schmucken Halle von<br />
Logistikpartner Niceshops mit 30<br />
Mitarbeitern die Planung und Endfertigung<br />
macht. „Wir produzieren und<br />
entwickeln alles selber, die gesamte<br />
Wertschöpfungskette liegt in unseren<br />
Händen, dadurch sind wir schnell beim<br />
Handeln“, erzählt Christoph Schreiner,<br />
der Geschäftsführer von Niceshops.<br />
Nachsatz von Thomas Rath: „Und wir<br />
machen mehr in Österreich als alle<br />
anderen.“ Aus seiner Zeit in der Fahrradindustrie<br />
in Shanghai kennt er alle<br />
Player und Fabriken und weiß über die<br />
Konkurrenz Bescheid.<br />
Die Räder<br />
Die Liebe zum Detail ist bei Geero erstaunlich.<br />
Allein 20 Firmen (!) liefern<br />
die Elemente für den Rahmen, weil<br />
so viele individuelle Ideen einfließen.<br />
Sättel, Griffe (auch aus Holz, gefedert),<br />
Gepäckträger und die Schutzbleche<br />
aus kanadischem Ahorn unterstreichen<br />
den Ansporn, sich von der Masse abzuheben.<br />
Der Motor der Eigenmarke<br />
BOS (Bikee Open Speed) sitzt in der<br />
Nabe des Hinterrades, liefert wie bei<br />
den stärksten Mittelmotoren 500 Watt<br />
Maximalkraft und schaltet ab 25 km/h<br />
ab. Ohne Motor fährt sich das Rad<br />
ohne jeglichen Widerstand. Die Akkus<br />
sind hochkapazitive Spezialzellen von<br />
Panasonic, wie sie von Tesla verbaut werden.<br />
„Das haben die anderen nicht, sie<br />
halten wesentlich länger.“ Reichweiten<br />
bis 125 km sind bei optimaler Nutzung<br />
möglich. Der Akku sitzt im Unterrohr,<br />
die Elektronik im Sattelrohr, die zentrale<br />
Die Visionen<br />
Die Zentrale in Saaz ist kreativ und mit<br />
bunten Möbeln, Kantine, Darts-Automat<br />
und Wuzzler-Tisch wohnlich<br />
eingerichtet. So entstehen Ideen. In<br />
den Köpfen von Entwicklern wie den<br />
Rath-Brüdern schwirren noch viele<br />
Innovationen herum. Nicht alle sind<br />
schon für Veröffentlichungen gedacht,<br />
auch wenn wir neugierig nachbohren.<br />
Aber es gibt die Idee eines „Health-Bikes“,<br />
das die Motorleistung auch über<br />
den Puls steuert, es gibt die Vision (und<br />
den Prototypen) einer streng limitierten<br />
Edel-Rennradserie mit Carbonrahmen<br />
und 9,9 kg und eine neue Software auf<br />
Open-Source-Plattform, an der jeder<br />
mitentwickeln kann. „Komplett neue<br />
Konzepte, wir werden in den nächsten<br />
Jahren einiges investieren“, sagt Thomas<br />
Rath. Dann bekommt es noch ein<br />
paar neue Seiten, das Drehbuch zur<br />
Geschichte der Rath-Brüder aus der<br />
Südsteiermark.<br />
Fotos: Geero<br />
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