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blu Mai 2018

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BUCH<br />

HANDBUCH<br />

Der Bart gehört<br />

zum Mann<br />

Bart ist Ausdruck eines individuellen<br />

männlichen Lebensstils.<br />

Zur Jahrtausendwende war es noch ein Statement<br />

gegen den glatt rasierten <strong>Mai</strong>nstream der<br />

ausklingenden (nachwirkenden) 1990er, dass<br />

Mann rasiert sein müsse, um gepflegt zu sein. Was<br />

für ein Unfug! Inzwischen wissen wir alle: Jeder,<br />

wie er will. Und in den letzten Jahren ist ein regelrechter<br />

Kult um den haarigen Mann entstanden.<br />

Er wird nicht mehr als testosterongesteuert, dominant<br />

und gefährlich wahrgenommen – schlimm,<br />

dass das mal so war –, er ist nun das, was er schon<br />

immer war: ein behaarter Mitmensch. Und mit<br />

gepflegtem Bart auch super, super sexy.<br />

Dieses Gedankens nimmt sich auch auf über<br />

170 Seiten das Buch „Ein Mann – Ein Bart – Das<br />

Stilbuch für den bärtigen Gentleman“ von Captain<br />

Peabody Fawcett alias Richard Finney an. „Um<br />

den Bart hat sich ein regelrechter Kult entwickelt:<br />

mit Bartwettbewerben, einer neuen Barbershop-<br />

FOTO: CAPTAIN FAWCETT LIMITED / JACQUI SMALL, PHOTOGRAPHY BY IAIN CROCKART<br />

Szene, die alte Traditionen der Rasier- und Frisierkunst wiederbelebt, und neuen<br />

Bart- und Haarpflegeprodukten. Bart zu tragen ist Ausdruck eines individuellen<br />

männlichen Lebensstils geworden, der eine neue Wertschätzung für handwerkliches<br />

Können und tradierte Gentleman-Tugenden einschließt“, verrät der Autor. 292<br />

Farb- und 73 Schwarz-Weiß-Fotografien und Illustrationen runden das Werk ab.<br />

Groß, das Buch! *rä<br />

„Ein Mann – Ein Bart – Das Stilbuch für den bärtigen Gentleman“ von Captain<br />

Peabody Fawcett, teNeues, www.teneues.com<br />

ROMAN<br />

Eine Wiener Queergeschichte<br />

Spätestens seit der großartigen TV-<br />

Serie „Vorstadtweiber“ denkt man auch<br />

in Deutschland über das Szenelben in<br />

Österreich nach. Und jetzt gibt es das<br />

als Roman.<br />

„Eine Wiener Altbauwohnung voll<br />

mit Schwulen um die dreißig, die die<br />

Lieblingsklamotten ihrer toten Mutter<br />

trugen und in kollektiver Verzückung mit<br />

Blümchen ‚Wie ein Boom-Boom-Boomerang<br />

komm ich immer wieder bei dir<br />

an‘ kreischten: In der nächsten Therapiestunde<br />

mit Herrn Richter würde Steph<br />

einiges zu besprechen haben.“<br />

Schon diese Leseprobe macht klar: Der<br />

Autor Christopher Wurmdobler (geboren<br />

1965 in Freiburg im Breisgau) nimmt sich<br />

in „SOLO“ mit viel Witz und Ironie des<br />

scheinbar nicht enden wollenden Tanzes<br />

eines gewissen Teils der Szene an, den<br />

diese „spaßiges Leben“ nennt. Freundschaft,<br />

Liebe, Kunstevents, Konsum,<br />

Fitnesstraining sowie Sex, Körperkult und<br />

Älterwerden – die Geschichte um, mit<br />

und über Kinderarzt David (Mitte 30, 200<br />

qm Luxuswohnung, die beste Freundin<br />

Bloggerin und Schwulenmutti) bietet alle<br />

Zutaten, die Mann lesen will. Bierernst<br />

sollte man das nicht nehmen, aber<br />

Denkanstöße gibt dieser erfrischend lustige<br />

Roman durchaus. Wir empfehlen! *rä<br />

Christopher Wurmdobler: SOLO,<br />

www.czernin-verlag.com<br />

FOTO: GREGOR HOFBAUER / GREGORHOFBAUER.PHOTOGRAPHY

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