blu Mai 2018
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8 BÜHNE<br />
ERIK<br />
LEUTHÄUSER<br />
JAZZ<br />
FOTO: L. WASSMANN<br />
Deutsch als Sprache der Musik ist<br />
so erfolgreich wie damals in den<br />
1970ern oder zu (unseligen) NDW-<br />
Zeiten. Einer der Guten legt jetzt im<br />
Wonnemonat <strong>Mai</strong> los.<br />
Erik Leuthäuser, ein Sänger aus<br />
Berlin, präsentiert gerade sein Album<br />
„Wünschen“ und macht alle Hörer,<br />
die deutsche Lyrik lieben, wunschlos<br />
glücklich. „Ich habe genauso wenig auf<br />
die Stilistik geachtet wie auf ein Zielpublikum.<br />
Ich habe einfach all meine<br />
musikalischen Ideen zusammengeschnürt<br />
und Musik draus gemacht“,<br />
verrät der Musiker. Daraus entstanden<br />
ist das Album „Wünschen“ – auch inspiriert<br />
von seinen Erfahrungen als junger<br />
schwuler Mann.<br />
„Ich bin vielleicht ein wenig exhibitionistisch<br />
veranlagt und habe mir<br />
durchaus manchmal überlegt, ob das<br />
zum Problem werden könnte. Aber<br />
dann merkte ich, dass es mir eigentlich<br />
völlig egal ist. Ich will ehrlich zu mir<br />
selbst sein, als Mensch wie als Musiker“,<br />
verrät der Künstler. „In einer Doku über<br />
Nina Simone wurde mir bewusst, dass<br />
es keinen Unterschied zwischen ihrer<br />
Privat- und Künstlerpersönlichkeit gab.<br />
Das war der ausschlaggebende Punkt<br />
für mich zu sagen, ich will alles, was in<br />
mir ist, in Musik packen. Musik ist der<br />
Raum, in dem man die innersten Angelegenheiten<br />
nicht nur gut unterbringen<br />
kann, sondern in dem sie auch geschützt<br />
sind.“ Unsere Anspieltipps sind<br />
„Ich hab gehört, man schwebt im Toten<br />
Meer“, „Wenn ich mir was wünschen<br />
dürfte“ und „Kannst Du mein Kangaroo<br />
sein“. *rä<br />
erik-leuthaeuser.de