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akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
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BILDUNG & WIRTSCHAFT AM SEE<br />
Stellungnahme:<br />
Verein Bürgerpark Büdingen e.V.<br />
Niemand, auch nicht der Verein, stellt<br />
das bestehende Baurecht grundsätzlich<br />
in Frage. Der Investor versucht, für sich<br />
den „besten Deal“ auszuhandeln. Wie<br />
sonst ist zu erklären, dass das erträgliche<br />
Maß der Bebauung bereits mehrfach<br />
überschritten und nun wieder teilweise<br />
reduziert wurde. Es wird nicht wie angekündigt<br />
bei 32 zu fällenden Bäumen im<br />
Baufenster bleiben; auch zum See hin<br />
wird es mehr Fällungen geben, wie Architekt<br />
Horvath auf einer Pressekonferenz im<br />
Bodenseeforum unumwunden zugab. Der<br />
Café-Pavillon ist außerhalb des zulässigen<br />
Baufensters direkt an der Seestraße.<br />
Auch hier fallen weitere Bäume, die an<br />
der ursprünglich vorgesehenen Stelle<br />
nicht bedroht wären. Außerdem überschreitet<br />
er das im Bebauungsplan zugewiesene<br />
Volumen um ein Mehrfaches.<br />
Das Außenbad befindet sich ebenfalls außerhalb<br />
des Baufensters. Es beansprucht<br />
weitere 800 Quadratmeter Fläche, und<br />
weitere Bäume müssten fallen.<br />
Die Stadt Konstanz hätte den Büdingen-<br />
Park kaufen oder sogar pachten können.<br />
Von diesem Angebot hat sie nie Gebrauch<br />
gemacht. Jahrelang wurde vom Baurecht<br />
kein Gebrauch gemacht, eine bestehende<br />
Genehmigung nur immer verlängert. Ein<br />
zweiter Stadtgarten im Büdingen-Park<br />
in zentrumsnaher Lage an der Seestraße<br />
wäre der Gesamtbevölkerung und allen<br />
Gästen der Stadt zugutekommen. Der<br />
politische Wille dafür war nicht vorhanden!<br />
Seinerzeit wurde ein nicht unerheblicher<br />
fünfstelliger Betrag gesammelt(Anm.: Bürger<br />
konnten 2007 virtuelle Anteilsscheine an<br />
einem künftigen Bürgerpark zeichnen), der<br />
inzwischen an die Einleger zurückgezahlt<br />
wurde. Es war leider nicht absehbar, ob<br />
die Sammlung einen nennenswerten Beitrag<br />
zu einem Kauf hätte leisten können.<br />
Crowdfunding-Instrumente wie heute<br />
waren damals noch unbekannt. Dennoch<br />
war bemerkenswert, wie wichtig den Einlegern,<br />
die dafür keine Spendenquittung<br />
geltend machen konnten, der Erhalt des<br />
Parks war!<br />
<strong>akzent</strong>: Überrascht Sie der Widerstand, der<br />
Ihnen entgegenschlägt?<br />
Hans Jürg Buff: Die Aggressivität überrascht<br />
mich, das ging ja auch ins Persönliche …<br />
<strong>akzent</strong>: Man befürchtet, Sie bauen ohne große<br />
Rücksicht auf den Bebauungsplan.<br />
Hans Jürg Buff: Nein, der Bebauungsplan<br />
sagt uns klipp und klar, wie wir bauen können.<br />
Ich bin aber von einer falschen Voraussetzung<br />
ausgegangen, was das Personal<br />
und die Personalunterkünfte angeht. Bei der<br />
Bauvoranfrage hatten wir keine Personalunterkünfte<br />
geplant und nachher habe ich<br />
gemerkt, dass in Konstanz an allen Ecken<br />
Wohnraum für Berufstätige fehlt. Dann sagte<br />
ich: Also Pablo (Anm.: Pablo Horváth, Architekt),<br />
wir bauen im Nordteil Personalzimmer.<br />
Deswegen haben wir nach der Bauvoranfrage<br />
diese 10 000 Kubikmeter, die Personalzimmer,<br />
im Norden des Hotels angebaut, das<br />
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