akzent Magazin Mai '18 BO
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
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allem seit den 80er-Jahren, die Welt pluralistischer geworden. Vorher<br />
hatte man nur die Wahl zwischen konservativen Bauformen und<br />
den strengen Formen der Moderne. Spätestens seit der Postmoderne<br />
der 80er-Jahre haben wir auch in der Bodensee-Region das Prinzip<br />
„Anything goes“: konventionelle und schräge Formen – Beton, Stahl/<br />
Leichtmetall und Holz – Bauhaus-weiß oder bunt – beispielhaft gute<br />
Architektur oder Kitsch.<br />
1<br />
Die deutlichste Gegenbewegung zu den streng geometrischen Formen<br />
der klassischen Moderne ist die organische Architektur, deren bekanntestes<br />
Beispiel am Bodensee die Naturata 3 in Überlingen ist – ein<br />
Holzbau, dessen Formen von der Natur inspiriert sind.<br />
Bei den Bauaufgaben reagiert die Architektur und Stadtplanung auf<br />
die gesellschaftlichen Veränderungen seit 1968: Die Individualisierung<br />
der Gesellschaft erfordert mehr Single-Wohnungen, für die aber auch<br />
mehr Möglichkeiten der Begegnung geboten werden müssen. Und der<br />
Gegentrend hin zu kollektiven Lebensformen führt zu neuen Bauformen<br />
mit flexiblen Grundrissen und gemeinschaftlichem Bauen.<br />
2<br />
4<br />
Der Bau von Großsiedlungen oder gar Trabantenstädten ist am Bodensee<br />
kein Thema, aber auch hier zeigt sich, dass eine Planung mit<br />
weniger „unwirtlichen“ Ergebnissen möglich ist. In den Großstädten<br />
wurden neue Siedlungen so gestaltet, dass sie nicht nur „Schlafstädte“<br />
sind. Der Wohnpark Alterlaa 4 (1973–1985) in Wien ist so beispielhaft,<br />
dass er auch diesseits des Arlbergs bekannt geworden ist, zuletzt<br />
durch den Film „Häuser für Menschen“, der im Februar bei einer Veranstaltung<br />
zum Thema „gemeinschaftliches Wohnen“ in Konstanz<br />
gezeigt wurde. Diese Siedlung mit ca. 3200 Wohnungen besteht aus<br />
mehreren langgestreckten Hochhäusern, die im unteren Teil vielfältig<br />
nutzbare Gemeinschaftsräume enthalten – und auf den Dachterrassen<br />
sieben Schwimmbäder. Die Wohnzufriedenheit ist so groß, dass die<br />
Fluktuation der Bewohner ebenso gering ist wie die Kriminalität.<br />
Das Prinzip, die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner schon bei<br />
der Planung neuer Baugebiete und Gebäude einzubeziehen, setzt sich<br />
auch am Bodensee in den Planungsämtern immer mehr durch – auch<br />
das eine Idee der „68er“.<br />
TEXT & FOTO: PATRICK BRAUNS<br />
Die Bodensee-Hafen-Gesellschaft mbH sucht<br />
Investor,<br />
Pächter oder Betreiber<br />
für einen Gastronomie-Neubau<br />
auf der Radolfzeller Mole<br />
Nähere Informationen dazu finden Sie unter www.stadtwerke-konstanz.de/immobilien<br />
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