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79. Ernst Hesse<br />
1858 Penig/Sachsen –<br />
vor 1923<br />
„Pyramus und Thisbe“.<br />
Pinsel in Grau, Bleistift<br />
und Feder in Schwarz<br />
und Grau, auf Velin, mit Bleistift umrandet, links unten signiert „E. Hesse.“; auf Untersatz montiert, dort betitelt. 12,9:19,9 cm.<br />
Der als Zeichner, Illustrator, aber auch als Bildhauer tätige Hesse studierte seit 1878 an der Kunstakademie in Dresden und war<br />
1883/84 Schüler von T. Grosses (1829-1891). Er fertigte Tusch- und Schabzeichnungen an, die Themen entstammten meist Märchen<br />
und Sagen, die er auch illustrierte. Daneben sind Studienköpfe überliefert.<br />
Die literarische Vorlage des tragischen Schicksals von Pyramus und Thisbe stammt aus Ovids Metamorphosen.<br />
Hesse stellt das babylonische Liebespaar, das ein nächtliches Treffen unter einem Maulbeerbaum verabredet hatte, um vor den<br />
Eltern zu fliehen, kurz nach dem Tode von Pyramus dar. Er glaubte seine Geliebte von einem Löwen – im Hintergrund links –<br />
getötet und wählte den Freitod mit dem Schwert. Thisbe, den Toten findend, wählte in ihrer Verzweiflung das gleiche Schicksal.<br />
Die nächtliche Situation suchte Hesse mit grauer Lavierung zu betonen, wenn auch die Szenerie durch eine unbestimmte Lichtquelle<br />
die Figurengruppe mit dem trauernden Herold rechts im Vordergrund hervorhebt.<br />
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