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Über die Hängebrücke in die Klinik<br />

Ole Hensel hilft in Nepal aus<br />

J ENS MÜLLER<br />

Für den hallschen Arzt Ole Hensel ist Nepal mehr als nur ein exotisches und fernes Reiseziel:<br />

Ende September war er erneut für drei Wochen in einem Krankenhaus, dem Amppipal Hospital,<br />

helfend im Einsatz.<br />

Etwa 200.000<br />

Menschen leben<br />

im Einzugsgebiet<br />

des Krankenhauses.Nepal<br />

zählt zu den<br />

ärmsten Ländern<br />

der Welt, nur etwa<br />

zehn Prozent<br />

der Bevölkerung<br />

haben Zugang<br />

Ole Hensel, Foto: privat zu einer Gesundheitsversorgung.<br />

In ländlichen Gebieten herrscht absoluter<br />

Ärztemangel. Die nächsten Krankenhäuser<br />

oder Ärzte liegen meist lange Fußmärsche<br />

entfernt, die Ausstattung wie auch die Lebensbedingungen<br />

sind nur sehr einfach. Der Verein<br />

Nepalmed (www.nepalmed.de) hat sich zur<br />

Aufgabe gemacht, nepalische Initiativen zur<br />

Aus- und Weiterbildung des medizinischen<br />

Personals zu fördern und zudem direkt in der<br />

Krankenversorgung zu helfen.<br />

Einer der sich engagierenden Ärzte ist Ole<br />

Hensel, der an der halleschen <strong>Uni</strong>versitätsklinik<br />

und Poliklinik für Neurologie arbeitet und<br />

dort seine Facharztausbildung macht. Hensel<br />

war nun dreimal im Einsatz in dem Land zwischen<br />

China und Indien, einmal sogar für ein<br />

halbes Jahr. Das Krankenhaus hat 46 Betten<br />

und nur zwei Ärzte. Darunter ein erfahrener<br />

Arzt aus Deutschland: Dr. Wolfgang Starke,<br />

der die Patienten – egal mit welcher Erkrankung<br />

oder Verletzung, betreut. Zudem arbeitet<br />

ein junger, einheimischer Arzt im Krankenhaus.<br />

Olaf Hensel löste Dr. Starke für drei<br />

SCIENTIA HALENSIS 3/09<br />

Wochen ab, damit dieser sich von seiner intensiven<br />

Arbeit erholen konnte.<br />

Täglich suchen zwischen 40 und 120 Patienten<br />

die Klinik auf, die versucht, das gesamte<br />

medizinische Spektrum – von Geburten<br />

bis Zahnbehandlungen – abzudecken. Narkosen<br />

werden durch den Operierenden selbst<br />

durchgeführt, die diagnostischen und therapeutischen<br />

Möglichkeiten sind eingeschränkt<br />

und nicht mit Deutschland vergleichbar. Das<br />

Krankenhaus befindet sich in ca. 1100 m Höhe.<br />

Es ist nicht über eine Straße erreichbar,<br />

nicht gehfähige Patienten müssen getragen<br />

werden. Viele Patienten können die Behandlungskosten<br />

nicht bezahlen, sodass diese von<br />

Spenden aus Deutschland abgedeckt werden.<br />

Die Angehörigen sorgen für die Ernährung<br />

und Pflege der Patienten, übernachten sogar<br />

mit im Krankenhaus.<br />

„Als Arzt lernt man bei der medizinischen<br />

Arbeit, wieder auf seine Sinne zu vertrauen,<br />

denn Geräte für die Diagnostik stehen nicht<br />

zur Verfügung“, sagt Ole Hensel, der auch ein<br />

Informatik-Studium absolviert hat: „Ich habe<br />

während meiner Arbeit in Nepal viel gelernt“.<br />

Auch menschlich habe ihm die Zeit ihm sehr<br />

viel gebracht. „Ich bin deutlich gelassener<br />

geworden.“ Und der 35-Jährige hat einige<br />

Freunde in Nepal gewonnen.<br />

■<br />

Blick in den großen OP-Saal<br />

Wer das Krankenhaus Amppipal besuchen will, muss<br />

diese Hängebrücke überqueren. Fotos: Ole Hensel<br />

Dr. Ole Hensel<br />

Klinik und Poliklinik für Neurologie<br />

Telefon: 0345 557 2107<br />

E-Mail: ole.hensel@medizin.uni-halle.de<br />

37<br />

P ERSONALIA

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