Uni-Magazin 3_2009.indd - Zentrale Universitätsverwaltung - Martin ...
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Ehrensenator Gerhard Holland verstorben<br />
Am 12.07.2009 verstarb der Ehrensenator der<br />
<strong>Uni</strong>versität und Ehrenpräsident des Kuratoriums<br />
der Vereinigung der Freunde und Förderer<br />
der MLU, Dr. Gerhard Holland. Mit ihm<br />
verliert die <strong>Uni</strong>versität einen ihrer engagiertesten<br />
Förderer und Unterstützer.<br />
Gerhard Holland, geboren am 11.11.1925 in<br />
Halle, studierte ab 1946 Volkswirtschaftslehre<br />
und Rechtswissenschaft an der MLU, ging<br />
Mitte 1949 nach Westdeutschland, setzte seine<br />
Studien fort und wurde 1960 im Fach Staatswissenschaften<br />
an der <strong>Uni</strong>versität Graz promoviert.<br />
Doch er blieb ein überzeugter Hallenser,<br />
hielt immer die Verbindung zu seiner Heimatstadt,<br />
aber auch zu den Hallensern, die wie<br />
er die Sowjetische Besatzungszone und später<br />
die DDR aus politischen Gründen verlassen<br />
hatten. So gehörte er auch zum Freundeskreis<br />
um Hans-Dietrich Genscher.<br />
Dr. Holland war Vorstandsmitglied einer Aktiengesellschaft<br />
für Bergbau und Hüttenindustrie<br />
sowie der Frankfurter Handelsbank. Er<br />
förderte zudem die Industrieforschung, an der<br />
er sich selbst aktiv beteiligte, z. B. im Bereich<br />
der Materialwissenschaft. Seine berufliche<br />
Vielseitigkeit kommt darin zum Ausdruck,<br />
dass er seit 1955 Geschäftsführer der Deutsche<br />
Filmwochenschau GmbH „Blick in die Welt“<br />
war und mit dieser Firma eines der größten<br />
Filmarchive der Zeitgeschichte aufgebaut hat.<br />
Die Verbindung nach Halle wurde mit dem<br />
Fall der Mauer sofort intensiviert. Und so kam<br />
auch schnell wieder die Verbindung zur <strong>Uni</strong>versität<br />
und zur neu gegründeten Vereinigung<br />
der Freunde und Förderer (VFF) zustande, in<br />
der er sich stark engagierte, mit persönlichen<br />
Spenden Projekte unterstützte und viele Per-<br />
sönlichkeiten für die Mitwirkung interessierte.<br />
So war es nur folgerichtig, dass er im Juli<br />
1992 zu einem der gleichberechtigten Präsidenten<br />
der VFF gewählt wurde.<br />
Es ist nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass<br />
die Vereinigung eine segensreiche Wirkung<br />
für die <strong>Uni</strong>versität entwickelt hat. Ein Beispiel<br />
ist die Unterstützung des Jubiläumsjahres<br />
1994. Der Dank des Rektorats und des<br />
Senats drückte sich darin aus, dass Holland<br />
in ebendiesem Jahr zum Ehrensenator ernannt<br />
wurde und auch in dieser Eigenschaft<br />
stark in das <strong>Uni</strong>versitätsleben involviert war.<br />
Zu nennen sind die von ihm organisierten<br />
Jahresabschlussveranstaltungen sowie die<br />
Sommerfeste, bei denen Angehörige der Fakultäten<br />
und des Rektorats, aktive Mitglieder<br />
der <strong>Uni</strong>versität und aktive Ruheständler mit<br />
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens<br />
zum Gedankenaustausch zusammenkamen<br />
und dabei manch wichtige Entscheidung für<br />
die <strong>Uni</strong>versität vorbereiteten.<br />
Nach Beendigung seiner Amtszeit im Vorstand<br />
der VFF wurde Holland gebeten, den<br />
Vorsitz und später die Ehrenpräsidentschaft<br />
des Kuratoriums der Vereinigung zu übernehmen.<br />
In dieser neuen Funktion setzte er seine<br />
segensreiche Wirkung für die <strong>Uni</strong>versität fort.<br />
Mit dem Neuaufbau der <strong>Uni</strong>versität seit der<br />
friedlichen Revolution 1989/90 ist Gerhard<br />
Holland eng verbunden. Durch seinen Einsatz<br />
wurde manches Vorhaben verwirklicht, das<br />
die MLU mit eigenen Mitteln nicht hätte in<br />
Angriff nehmen können. Für diese Leistungen<br />
wird die <strong>Uni</strong>versität ihrem verdienten Förderer<br />
ein immerwährendes Andenken bewahren.<br />
Gunnar Berg<br />
Im Jahr des 300. Jubiläums der <strong>Martin</strong>-Luther-<strong>Uni</strong>versität, 1994: Senator E. h. Dr. Gerhard Holland (l.),<br />
damals Präsident der Vereinigung der Freunde und Förderer der MLU e. V., und der damalige Prorektor für<br />
Strukturreform und Entwicklungsplanung, Prof. Dr. Hans-Hermann Hartwich, stellen die Jubiläumsmedaille<br />
bei einer Pressekonferenz vor. Foto: Archiv<br />
SCIENTIA HALENSIS 3/09<br />
Neuberufungen<br />
T HEOLOGISCHE FAKULTÄT<br />
Prof. Dr. Stefan Schorch<br />
<strong>Uni</strong>versitätsprofessor (W2) für Bibelwissenschaften<br />
seit 1. August 2009<br />
Geboren am 3. August 1966 in Erfurt<br />
stefan.schorch@theologie.uni-halle.de<br />
1987-1994 Studium der Evangelischen Theologie,<br />
Semitischen Sprachwissenschaft und<br />
Judaistik in Leipzig, Berlin und Jerusalem.<br />
1994-1997 Promotionsstipendiat an der Hebräischen<br />
<strong>Uni</strong>versität Jerusalem und der <strong>Uni</strong>versität<br />
Leipzig<br />
1998 Promotion zum Dr. theol.<br />
1997-1999 Assistent am Institut für Semitistik und<br />
Arabistik der Freien <strong>Uni</strong>versität Berlin<br />
1999-2009 Hochschullehrer für Hebräisch und Altes<br />
Testament an der Kirchlichen Hochschule<br />
Bethel, Bielefeld<br />
2003 Honorary Fellow am <strong>Uni</strong>versity College<br />
London<br />
2003 Habilitation im Fach Altes Testament an<br />
der Kirchlichen Hochschule Bethel<br />
F ORSCHUNGSSCHWERPUNKTE:<br />
Literatur-, Religions- und Theologiegeschichte Altisraels<br />
und des Judentums (6. Jh. v. Chr.-2. Jh. n. Chr.), Hebraistik<br />
P UBLIKATIONEN (AUSWAHL)<br />
• Die Vokale des Gesetzes: Die samaritanische Lesetradition<br />
als Textzeugin der Tora. Band 1: Genesis. Berlin;<br />
New York: de Gruyter, 2004.<br />
• L. Morenz / St. Schorch (Hgg.): Was ist ein Text?<br />
– Ägyptologische, altorientalistische und alttestamentliche<br />
Perspektiven. Berlin; New York: de Gruyter, 2007.<br />
• Die Auslegung des Danielbuches in der Schrift „Die<br />
Quellen der Erlösung“ des Don Isaak Abravanel (1437-<br />
1508), in: K. Bracht / D. du Toit (Hgg.), Die Geschichte<br />
der Daniel-Auslegung in Judentum, Christentum und<br />
Islam. Berlin; New York: de Gruyter, 2007, 179-197.<br />
• Spoken Hebrew of the Late Second temple period<br />
according to the oral and the written Samaritan tradition,<br />
in: J. Joosten / J.-S. Rey (edd.): Conservatism and Innovation<br />
in the Hebrew Language of the Hellenistic Period.<br />
Leiden: Brill. 2008, 175-190.<br />
• Sakralität und Öffentlichkeit: Bibelübersetzungen als<br />
Paradigmen jüdischen Übersetzens, in: E. Lezzi / D.<br />
Salzer (Hgg.): Dialog der Disziplinen: Jüdische Studien<br />
und Literaturwissenschaft. Berlin: Metropol Verlag, 2009,<br />
51-76.<br />
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P ERSONALIA