Uni-Magazin 3_2009.indd - Zentrale Universitätsverwaltung - Martin ...

ıFacetten der Gerechtigkeit„
Vortragsreihe vor dem Hintergrund zweier Jubiläen
Anlässlich des 60. Geburtstags des Grundgesetzes
und des 20. Jahrestags der Maueröffnung
organisiert das Hallesche Forum für
Verwaltungsrecht, das am Lehrstuhl für Öffentliches
Recht der MLU angesiedelt ist, in
diesem Jahr die Vortragsreihe „Facetten der
Gerechtigkeit“.
Der Startschuss fiel im Mai. Durchgeführt
wird die Reihe in Kooperation mit der Stiftung
Rechtsstaat Sachsen-Anhalt e. V. sowie
dem Ministerium der Justiz des Landes
Sachsen-Anhalt. Vor dem Hintergrund beider
Jubiläen wird in den Vorträgen die allgemeine
Thematik der Gerechtigkeit aus einer wissenschaftlichen
Perspektive aufgegriffen und
Fruchtbare Partnerschaft
Senshû Universität Tokio wird 130 Jahre alt
– ausgehend von der grundsätzlichen Frage
der Beziehung zwischen Recht und Gerechtigkeit
– der Entfaltung des Prinzips der Gerechtigkeit
in zentralen Politikfeldern nachgespürt.
„Die bisherigen Vorträge haben gezeigt, dass
vor allem die jungen Studierenden eine hohe
Sensibilität für theoretische und praktische
Gerechtigkeitsfragen besitzen und sich in die
Diskussion einbringen“, resümiert Prof. Dr.
Winfried Kluth, Inhaber des Lehrstuhls für
Öffentliches Recht an der MLU und Initiator
der Vortragsreihe. „Wenn jede Veranstaltung
zehn neue Zuhörer zum Nachdenken über das
Thema Gerechtigkeit anregt, ist das wichtigste
Ziel der Vortragsreihe erreicht.“
Die Senshû Universität Tokio ist mit der MLU seit 13 Jahren eng verbunden. Foto: Senshû Universität
„Creating a student-focussing university“
– unter diesem Motto feiert die traditionsreiche
Senshû-Universität in Tokio in diesem
Jahr ihr 130-jähriges Bestehen. Seit 13 Jahren
ist sie der MLU als Partneruniversität eng
verbunden. Die Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens
markierte 1996 den Beginn
einer intensiven Zusammenarbeit, die von
der halleschen Japanologin Prof. Dr. Gesine
Foljanty-Jost und dem Juristen Prof. Dr. Yoshihiro
Hidaka, heute Präsident der Senshû-
Universität, initiiert und von beiden ausgebaut
und gefestigt wurde. „Yoshihiro Hidaka gebührt
großer Dank für sein Engagement“, sagt
Gesine Foljanty-Jost. „Er intensivierte ständig
die Partnerschaft mit der MLU, indem er das
Kooperationsnetz persönlich und institutionell
immer weiter ausbaute, sodass Studierende,
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SCIENTIA HALENSIS 3/09
Zum Abschluss findet am 19. November 2009
eine prominent besetzte Podiumsdiskussion
zum Thema „Wiedervereinigungsgerechtigkeit“
statt, zu der u. a. Sachsen-Anhalts
Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und der
langjährige Bundesaußenminister Hans-Dietrich
Genscher erwartet werden. „Ziel der Abschlussveranstaltung
soll u. a. sein, an einem
konkreten Beispiel deutlich zu machen, dass
Gerechtigkeit ohne Gewährleistung bürgerlicher
Freiheit undenkbar ist. Schon deshalb
war und ist die Wiedervereinigung mit einem
weit reichenden Gerechtigkeitsschub verbunden“,
ist Prof. Kluth überzeugt.
P. H.
Doktoranden und Lehrende auf beiden Seiten
auch weiterhin profitieren werden.“ Aus Anlass
des Jubiläums wird die hallesche Japanologie-Professorin
Ende Oktober in Vertretung
des Rektors Wulf Diepenbrock als Festrednerin
nach Tokio reisen. Sie trifft dort gute
Freunde und Kollegen.
1880 gegründet, ist die Senshû-Universität
im Zentrum der Metropole Tokio eine der
traditionsreichsten privaten Universitäten
des Landes, die sich besonders durch ihren
Beitrag bei der Einführung eines modernen
westlichen Rechtssystems nach Japan in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervorgetan
hat.
Heute gehört sie mit sechs Fakultäten, in denen
über 20.000 Studenten eingeschrieben
sind, zu den großen privaten Universitäten des
Landes. Sie bietet den Studierenden der MLU
hervorragende Sprachkurse und ein breites
Studienangebot, aber auch die Möglichkeit,
japanische Sportarten und Kultur in studentischen
Zirkeln selbst zu erproben.
Mehr als 50 Studierende haben in den vergangenen
13 Jahren an dem Austausch teilgenommen,
viele davon mit Stipendien des
japanischen Kultusministeriums. Der Deutsche
Akademische Austauschdienst (DAAD)
hat die Partnerschaft über Jahre hinweg
großzügig gefördert. Gemeinsame Projekte
– darunter die ökologischen Sommerschulen,
Forschungen zu den Ursachen von Gewalt
an Schulen in Deutschland und Japan oder
auch die aktuelle Kooperation in der vergleichenden
Erforschung von Bürgergesellschaft
in beiden Ländern – zeugen neben dem kontinuierlichen
Austausch von Studierenden aus
unterschiedlichsten Fachrichtungen von der
Fruchtbarkeit der wissenschaftlichen Zusammenarbeit.
U. O.
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V ARIA