DER KONSTRUKTEUR 5/2018
DER KONSTRUKTEUR 5/2018
DER KONSTRUKTEUR 5/2018
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19073<br />
05 MAI <strong>2018</strong><br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
20 I WERKSTOFFE: PRÄZISION<br />
IN POLYAMID<br />
34 I ROBOTIK: NICHTS<br />
ZWICKT UND ZWACKT<br />
THOMAS WEBER:<br />
„WIR GEHEN MIT VERTRETBAREN<br />
MITTELN AN DAS TECHNISCHE LIMIT<br />
<strong>DER</strong> DIREKTANTRIEBSTECHNIK“<br />
TITELSTORY<br />
TORQUEMOTOREN:<br />
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Teilnehmer <strong>2018</strong>:
EDITORIAL<br />
MO<strong>DER</strong>N TIMES<br />
Wer kennt ihn nicht, den Filmklassiker mit Hauptakteur Charlie Chaplin<br />
und in der tragenden Nebenrolle das Fließband? Oder hatte doch eher das<br />
Fließband die Hauptrolle und Chaplin die Nebenrolle? Natürlich ist klar,<br />
moderne Zeiten wären heute anders auf dem „Flatscreen“ darzustellen.<br />
Als Autor würde ich die tragenden Nebenrollen sensitiven Robotern mit<br />
den Namen Cobots geben. Der Protagonist wäre wieder ein ambitionierter<br />
Mensch. Der Tatort, der wäre wesentlich facettenreicher als der der alten<br />
„Modern Times“. Er würde alle Bereiche des täglichen Lebens des Protagonisten<br />
umfassen. Denn meine Vision ist, dass in Zukunft in allen Lebensbereichen<br />
diese Cobots als Helfer bereitstehen – sei es bei der Arbeit, beim<br />
Konsum, bei der Mobilität oder im Haushalt. Und dann ginge es wie bei<br />
Chaplin um die Frage: Wer beherrscht wen? Der Mensch die Cobots, oder<br />
die Cobots den Menschen? Diese Fragen lasse ich mal so stehen und<br />
komme zurück zu dem Hier und Jetzt der Robotik.<br />
Cobots verändern nicht nur die industrielle Fertigung. Sie werden als<br />
sensitive, ihre Umwelt wahrnehmende Maschinen im Dienstleitungssektor<br />
zum Helfer, Betreuer oder Chauffeur, im Medizinbereich zum Operateur<br />
– zur Schnittstelle zwischen Arzt und Skalpell. Roboter haben heute schon<br />
viele Gesichter und Hände. Sie können die unterschiedlichsten Aufgaben<br />
erfüllen.<br />
Den Weg zur sensitiven Robotik haben wir längst eingeschlagen. Diese<br />
eröffnet immenses Entwicklungspotenzial und ein weites Feld an Herausforderungen<br />
für kreative Konstrukteure. Seien Sie dabei.<br />
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Dr. Michael Döppert<br />
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INHALT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
03 Editorial: Modern Times<br />
06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />
Oliver Wagner<br />
08 Konstruktion 2025:<br />
Sicherheitstechnik – Vernetzt nach innen und außen<br />
10 Whiteboard: Antriebsstark<br />
Sonia Bonfiglioli – energiegeladen und immer<br />
in Bewegung<br />
10<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
12 Klebstoffe treiben an<br />
16 Composites: Über Stock und Stein<br />
18 5 TRENDS<br />
Technische Kunststoffe und ihre Anwendungen<br />
20 Präzision in Polyamid<br />
22 Ecodesign in Stahl<br />
26 Verbindungselemente:<br />
Gewicht und Kosten optimiert<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
28 TITELSTORY<br />
Torquemotoren: Bewegtes Design<br />
16<br />
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4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong><br />
18
SPECIAL<br />
ROBOTIK<br />
34 Zykloidgetriebe: Nichts zwickt und zwackt<br />
38 KLARTEXT<br />
Antrieb für den Roboter<br />
40 Messsysteme: Positioniergenauigkeit<br />
signifikant steigern<br />
44 Greifsystem: Kistenschleppen ade<br />
48 Antriebstechnik: Visionen leben<br />
SERVICE<br />
47 Inserentenverzeichnis<br />
50 Impressum<br />
51 Vorschau<br />
Sicherer Bereich.<br />
Starke Lösung. Beste Aussicht.<br />
Erfahrene Anlagenplaner und Konstrukteure wissen: Die Überwachung von<br />
Gefahrenbereichen ist für die Automatisierung genauso unverzichtbar wie<br />
die Sicherung am Berg. Risiken müssen sofort erkannt und zuverlässig<br />
verarbeitet werden. Auf der Basis langjähriger Erfahrung im Bereich der<br />
optoelektronischen Sensoren macht Pilz jetzt den nächsten Schritt. Mit einer<br />
neuen Produktgruppe: flexibel konfigurierbare Sicherheits-Laserscanner zur<br />
produktiven Flächenüberwachung. Gehen Sie auf Nummer sicher: Sensorik,<br />
Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Visualisierung. Alles aus einer Hand.<br />
Die Komplettlösung von Pilz.<br />
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Weitere Informationen zum<br />
Sicherheits-Laserscanner von Pilz:<br />
www.pilz.com/scanner<br />
Pilz GmbH & Co.KG<br />
www.pilz.de
OLIVER WAGNER<br />
arbeitet als Diplom-Ingenieur<br />
Elektrotechnik bei dem<br />
Hydraulik-Spezialisten Stauff in<br />
Werdohl. Sein Aufgabengebiet<br />
umfasst hier die Entwicklung<br />
von Elektronikkomponenten.<br />
Sie haben sich schon in Ihrem Elektrotechnik-Studium<br />
mit Hydraulik<br />
beschäftigt?<br />
Erst im späteren Verlauf meines Studiums<br />
bin ich verstärkt mit Hydraulik in Berührung<br />
gekommen. Interessiert haben mich<br />
dabei die Vorteile einer möglichst aussagekräftigen<br />
Ölzustandsermittlung, die direkten<br />
Einfluss auf die Reduzierung von Stillständen<br />
und Wartungstätigkeiten haben<br />
kann. Deswegen habe ich mich in meiner<br />
Diplomarbeit mit dem Thema Ölanalyse<br />
durch Partikelzählung beschäftigt.<br />
In welchen Themenfeldern der Elektronik/<br />
Sensorik bewegen sie sich bei Stauff?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Ich befasse mich heute über die Ölanalyse<br />
hinaus mit der Sensorik zur Ermittlung und<br />
laufenden Überwachung der weiteren wesentlichen<br />
Parameter der Hydraulik, darunter<br />
Druck, Temperatur, Durchfluss und<br />
Füllstand.<br />
Wie leben Sie die Zusammenarbeit mit der<br />
Mechanikkonstruktion?<br />
Für mich schafft der enge Kontakt zu und<br />
rege Austausch mit den Kollegen aus der<br />
mechanischen Konstruktion ein ideales<br />
Arbeitsumfeld. Bei der gemeinsamen Entwicklungsarbeit<br />
ergänzen wir uns perfekt<br />
und profitieren vom tiefgehenden Wissen<br />
der Experten.<br />
Was war für Sie die bislang interessanteste<br />
Entwicklungsaufgabe?<br />
Die Vielfalt macht den Reiz meiner Arbeit<br />
aus, aber zu den interessanten Projekten<br />
gehörte wohl die Entwicklung von Druckaufnehmern,<br />
die den Messwert kabellos<br />
und ohne jegliche Energieversorgung mittels<br />
RFID-Technologie an den Maschinenbetreiber<br />
oder -instandhalter übermitteln.<br />
OLIVER WAGNER,<br />
KONSTRUKTION UND ENTWICKLUNG<br />
WALTER STAUFFENBERG GMBH & CO. KG<br />
IM ENGEN KONTAKT ZU DEN<br />
KOLLEGEN <strong>DER</strong> MECHANI-<br />
SCHEN KONSTRUKTION<br />
FINDE ICH EIN IDEALES<br />
ARBEITSUMFELD<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
DR. MANFRED WITTENSTEIN ERHÄLT GERMAN<br />
LEA<strong>DER</strong>SHIP AWARD <strong>2018</strong><br />
Einmal im Jahr<br />
prämieren junge<br />
Ingenieure – Absolventen<br />
des Collège<br />
des Ingenieurs – vorbildliche<br />
Unternehmensführung<br />
mit<br />
dem „German<br />
Leadership Award“. In<br />
diesem Jahr hat Dr.<br />
Manfred Wittenstein,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Wittenstein<br />
SE, die Auszeichnung<br />
erhalten. Überzeugt hat die Jury die Kombination aus<br />
unternehmerischer Vision und neuen Führungs- und Managementansätzen,<br />
die Manfred Wittensteins unternehmerisches<br />
Lebenswerk prägt: „Dr. Manfred Wittenstein hat sich sowohl als<br />
Industrie-4.0-Vordenker wie auch als Leadership-4.0-Wegbereiter<br />
einen Namen gemacht. Er setzt mutige Ideen in Produkte<br />
um. Sein Blick für Innovation ist eine Inspiration für die kommende<br />
Generation an Managern“, so Lars Wagner, Jury-Vorsitzender<br />
und Vorstand bei MTU Aero Engines, bei der Preisverleihung<br />
in Baden-Baden.<br />
www.wittenstein.de<br />
AUS DEM INTERNATIONALEN VDI GETRIEBE-<br />
KONGRESS WIRD DRITEV<br />
Die Getriebewelt ist im Wandel. Mit der Elektrifizierung des<br />
Antriebsstrangs kann das Getriebe nur noch unter Gesamtsystemaspekten<br />
entwickelt werden. Dies nimmt der 5. Internationale<br />
VDI-Kongress „Getriebe in Fahrzeugen“ vom 27. bis 28. Juni in<br />
Bonn zum Anlass für seinen neuen Namen „Dritev – Drivetrain<br />
Transmission Electrification in Vehicles“. Teilnehmer erwarten<br />
über 1 500 Entwickler, rund 100 internationale Aussteller und 80<br />
Fachvorträge auf einer der weltweit größten Networking-Plattformen<br />
für die Antriebs- und Getriebeentwicklung. So schließt<br />
Dritev nahtlos an die langjährige Tradition des VDI-Getriebekongresses<br />
an. Kernpunkt der Veranstaltung ist ihr ausgewähltes<br />
Fachprogramm, das die aktuellen Herausforderungen und<br />
Entwicklungen der Getriebewelt widerspiegelt. Auf der begleitenden<br />
Fachausstellung präsentieren über 100 nationale und<br />
internationale Unternehmen innovative Lösungen. Die beiden<br />
Paralleltagungen „Getriebe in mobilen Arbeitsmaschinen“ und<br />
„EDrive“ machen die Dritev auch zum Treffpunkt angrenzender<br />
Branchen. Weitere Highlights bildet der Spezialtag zu „Kupplungen<br />
für elektrifizierte und hybride Antriebssystemlösungen“.<br />
www.dritev.com
KONSTRUKTION 2025<br />
SICHERHEITSTECHNIK –<br />
VERNETZT NACH<br />
INNEN UND AUSSEN<br />
Welche Veränderungen bringt die Industrie 4.0 in<br />
Ihrem Umfeld?<br />
Industrie 4.0 bedeutet im Bereich der sicheren Sensorik<br />
und Aktorik vor allem den Ausbau der Vernetzung<br />
von Steuerung und Peripherie. Die Maschinenbauer<br />
und Betreiber fordern neben den Daten<br />
für die Sicherheitsfunktion auch Zustandsdaten der<br />
Maschine aus den Sensoren an, die Betrieb und<br />
Service der Anlagen effizienter machen. Deshalb ist<br />
es für uns Komponentenhersteller elementar, diese<br />
Daten über Standardschnittstellen an die Steuerung<br />
zu übergeben und in einer strukturierten Form dem<br />
Anwender für das Anlagenengineering aufzubereiten.<br />
Die Standardisierung der Daten und der Kommunikation<br />
vom Sensor bis zur Maschinenvernetzung<br />
in der Cloud ist dafür unabdingbar.<br />
Wie reagieren Sie darauf?<br />
Unsere Produkte bieten schon seit Jahren Schnittstellen<br />
für sichere und nicht sichere industrielle Kommunikationsstandards.<br />
Unsere Kunden können unsere<br />
Geräte einfach und schnell an die wichtigsten Industrial-Ethernet-Protokolle<br />
anbinden. Auch unterhalb<br />
der Ethernet-Ebene können Euchner-Schalter und<br />
Zuhaltungen über serielle Schnittstellen Diagnosedaten<br />
zur Verfügung stellen.<br />
IO-Link ist für uns ein sehr interessanter und vielversprechender<br />
Kommunikationsstandard geworden,<br />
der durch seine Erweiterung für Safety-Anwendungen<br />
zukünftig an Bedeutung gewinnen wird.<br />
Die Vernetzungsstandards spielen auch innerhalb<br />
unserer Gerätestrukturen eine große Rolle, um eine<br />
hohe Variantenvielfalt mit modularen Baukastensystemen<br />
effizient umzusetzen.<br />
EDGAR STADLER<br />
LEITER ENTWICKLUNG<br />
EUCHNER GMBH + CO. KG<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Was bedeutet das für Konstrukteure im<br />
Maschinenbau?<br />
Die Realisierung von modularen und vernetzten<br />
Systemen fordert von allen Entwicklern ein Denken<br />
über ihre eigenen Systemgrenzen hinweg.<br />
Unsere Konstrukteure entwerfen skalierbare Komponenten<br />
und Bausteine, die beispielweise die Vielfalt<br />
an Verbindungstechniken einfach realisieren.<br />
Die Gesamtfunktion des Produkts entsteht aus<br />
einem gut organisierten Zusammenspiel der Fakultäten<br />
Mechanik, Elektronik und Software.<br />
Dem tragen wir auch mit unseren interdisziplinären<br />
Projektteams und der Nutzung agiler Entwicklungsmethoden<br />
Rechnung.<br />
www.euchner.de<br />
ENTWICKLER MÜSSEN<br />
ÜBER IHRE EIGENEN<br />
SYSTEMGRENZEN<br />
HINWEG DENKEN<br />
8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
LAPP: MILLIARDE BEIM UMSATZ GEKNACKT<br />
Die Lapp-Gruppe<br />
hat im<br />
Geschäftsjahr<br />
2016/17<br />
erstmals mehr<br />
als 1 Mrd. Euro<br />
Umsatz in<br />
einem Jahr<br />
erzielt. Das<br />
entspricht<br />
einem Plus von<br />
13,9 % gegenüber<br />
dem<br />
Vorjahr. In<br />
diesem Zeitraum<br />
stieg die Mitarbeiterzahl um 9,6 % auf 3 770 Beschäftigte.<br />
Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 29 % auf<br />
55,5 Mio. Euro. Der Umsatzanstieg wurde auch von der Kupferpreisentwicklung<br />
beeinflusst, denn der Preis eines Kabels wird<br />
tagesaktuell auf Basis des Kupferkurses berechnet. Das dadurch<br />
beeinflusste Plus lag bei rund 5 %. Besonders stark sei der<br />
Anstieg im Hauptmarkt Europa mit 15,8 % gewesen. Die<br />
Steigerungen in Asien betrugen zwar 12,9 %, dennoch erklärte<br />
das Unternehmen, vor allem dort noch stärker wachsen zu<br />
wollen. Als wichtigstes Zukunftsthema wird die digitale<br />
Transformation gesehen. Auch für das Geschäftsjahr 2017/<strong>2018</strong><br />
geht die Gruppe von weiterem Wachstum in allen Regionen aus,<br />
vor allem durch die steigende Nachfrage nach industriellen<br />
Datenübertragungssystemen.<br />
www.lappkabel.de<br />
BRANCHENVERBAND ZVEI WIRD 100<br />
Der Zentralverband<br />
Elektrotechnik- und<br />
Elektronikindustrie<br />
(ZVEI) feierte am<br />
5. März sein<br />
100-jähriges<br />
Bestehen. Er wurde<br />
1918 in Berlin<br />
gegründet – bis<br />
dahin gab es nur<br />
Verbände einzelner<br />
Branchensegmente.<br />
In seinen ersten<br />
Jahren hatte der<br />
Verband rund 100<br />
Mitglieder, heute<br />
sind es 1 600. „Der<br />
ZVEI hat wechselhafte<br />
Zeiten durchlebt. Innovation und technischer Fortschritt<br />
standen jedoch immer im Zentrum seiner Arbeit“, sagte ZVEI-Präsident<br />
Michael Ziesemer. „Zusätzlich setzte sich der Verband schon<br />
früh für Zusammenarbeit, Freihandel und Demokratie ein – in<br />
Deutschland und in Europa. Dafür steht er auch heute.“ In Zukunft<br />
brauche man „eine kraftvolle politische und gesellschaftliche<br />
Auseinandersetzung über die Schlüsselthemen der Zukunft“,<br />
erklärte Klaus Mittelbach, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung.<br />
Dazu gehörten die Digitalisierung von Industrie, Gesundheitswirtschaft<br />
und Arbeitswelten, smarte Energienetze und neue<br />
Formen der Mobilität und des Wohnens.<br />
www.zvei.org<br />
NEUER THEMENPARK ZUR DIGITALEN<br />
TRANSFORMATION AUF <strong>DER</strong> SENSOR+TEST <strong>2018</strong><br />
Sensoren,<br />
Mess- und<br />
Prüfsysteme<br />
spielen für die<br />
Digitalisierung<br />
und<br />
Vernetzung<br />
von Fahrzeugen,<br />
Maschinen,<br />
Anlagen,<br />
von ganzen<br />
Fabriken und<br />
am Ende der<br />
gesamten Industrie eine Schlüsselrolle. Sie übertragen die<br />
realen Zustände der analogen Welt in die digitalen Daten der<br />
Industrie 4.0 und des IoT. Dabei wächst ihre Intelligenz und<br />
Kommunikationsfähigkeit kontinuierlich. Die Sensor+Test <strong>2018</strong><br />
adressiert diese spannende Entwicklung nicht nur mit dem<br />
Sonderthema der Messe „Sensorik und Messtechnik im<br />
Industrial Internet“, sondern zudem auch mit dem Themenpark<br />
„Digitale Transformation“. Start-up-Unternehmen, die nicht älter<br />
als 10 Jahre sind, haben dort zudem die Chance, sich für einen<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten<br />
Stand zu bewerben. Bei Zulassung winkt eine Übernahme von<br />
bis zu 60 % der anfallenden Kosten für Standmiete und Standbau.<br />
Zusätzlich können sich Aussteller auch mit einem Vortrag<br />
auf dem Forum in Halle 5 präsentieren, das am 26. Juni, dem<br />
ersten Messetag, unter dem Motto „Sensorik und Messtechnik<br />
im Industrial Internet“ steht.<br />
www.sensor-test.de<br />
IndIvIduell. KonstruIert.<br />
GeGossen.<br />
Wann immer Sie Komponeten für anspruchsvolle Anwendungen benötigen,<br />
könnte ein Bauteil aus unserem gegossenen PA 12C Lauramid ® die Lösung<br />
sein. Lauramid ® ist nicht nur leicht und schmiermittelfrei. Es zeichnet sich<br />
auch durch hohe Abrieb- und Chemikalienbeständigkeit sowie geringe<br />
Wasseraufnahme aus und kann sogar mit eingegossenen Metallnaben<br />
realisiert werden.<br />
Auf unsere Kompetenz verlassen sich namhafte unternehmen<br />
aus zahreichen Branchen seit 50 Jahren.<br />
www.handtmann.de/kunststofftechnik
WHITEBOARD<br />
ANTRIEBS-<br />
STARK<br />
SONIA BONFIGLIOLI –<br />
ENERGIEGELADEN UND<br />
IMMER IN BEWEGUNG<br />
Was wollten Sie als Kind werden,<br />
wenn Sie groß sind?<br />
Welches Bild haben Sie vor<br />
Augen, wenn Sie an Ihren<br />
Anfang bei Bonfiglioli<br />
zurückdenken?<br />
Wie sieht Bonfiglioli 2025 aus?<br />
2015 sind Sie als „Cavaliere del<br />
Lavoro“ – Ritter der Arbeit<br />
ausgezeichnet worden, Ihr<br />
soziales Engagement hört aber<br />
mit den Unternehmensgrenzen<br />
nicht auf?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Ihre Position im Unternehmen,<br />
Ihre sozialen Projekte, dann sind<br />
Sie Mutter zweier Söhne – bleibt<br />
da noch Zeit für Hobbies?<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
SONIA BONFIGLIOLI<br />
PRÄSIDENTIN UND GESELLSCHAFTERIN<br />
BONFIGLIOLI RIDUTTORI S.P.A., BOLOGNA
WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
KLEBSTOFFE<br />
TREIBEN AN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Elektromotoren sind in unserem Leben<br />
allgegenwärtig. Kleben bietet für ihre Produktion<br />
und ihren Betrieb eine Reihe von Vorteilen,<br />
wobei Motorenhersteller aus einer Fülle<br />
unterschiedlicher Klebstofffamilien wählen<br />
können.<br />
Elektrische Maschinen gibt es in unterschiedlichster Größe und<br />
Leistung, von Fensterhebern bis zu Windkraftgeneratoren. Daher<br />
gibt es ebenso wenig eine Blaupause für ein allgemeingültiges<br />
Design wie für einen Standard-Produktionsprozess.<br />
Kommt das Kleben ins Spiel, empfiehlt sich für den Konstrukteur<br />
trotzdem eine Betrachtung der größeren Klebstoffgruppen mitsamt<br />
ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen. Anschließend können Tests<br />
einzelner Produkte mit dem konkreten Bauteil erfolgen.<br />
Vernachlässigt man Acrylate und Polyurethane, die ihre Berechtigung<br />
haben, aber aufgrund ihrer moderaten Zuverlässigkeit für<br />
High-End-Anwendungen, wie sie in Deutschland vorherrschen,<br />
Autor: Dr. Karl Bitzer, Leiter Produktmanagement,<br />
Delo Industrie Klebstoffe, Windach<br />
weniger geeignet sind, bleiben mit Metallklebstoffen sowie Ein- und<br />
Zwei-Komponenten-Epoxidharzen drei Produktgruppen übrig.<br />
Diese weisen teilweise verschiedene Eigenschaften auf, unterscheiden<br />
sich jedoch vor allem im Fertigungsprozess der Motoren.<br />
1K-EPOXIDHARZE<br />
Einkomponentige Epoxidharze bieten herausragende Produkteigenschaften.<br />
Sie erreichen gute Festigkeiten selbst bei Temperaturen<br />
von 220 °C, d. h. sie überstehen nicht nur kurzzeitig solche<br />
Temperaturspitzen, sondern lassen sich dauerhaft im Hochtemperaturbereich<br />
einsetzen und sind so selbst für Motoren der Isolierstoffklasse<br />
C verwendbar. Zudem zeigen sie eine hohe chemische<br />
Beständigkeit, eine große Spaltüberbrückung sowie eine gute<br />
Haftung auf vernickelten Oberflächen, was insbesondere für Magnetverklebungen<br />
wichtig ist.<br />
Sie erfordern zwingend eine Warmhärtung, die bei typischen<br />
Klebstoffen und Temperaturen zwischen 20 und 40 min<br />
dauert. Aufgrund der zusätzlichen Aufheizzeit der Fügeteile und<br />
der Energiekosten werden Konvektionsöfen eher für kleinere Motoren<br />
eingesetzt. Für mittelgroße Motoren oder bei hohen Stückzahlen<br />
bietet sich eine Induktionshärtung an. Sie erlaubt eine sehr<br />
schnelle Erwärmung von elektrisch leitfähigen Bauteilen, was die<br />
Aufheizzeit drastisch reduziert und eine beschleunigte Aushärtung<br />
in bis zu 1 min ermöglicht.<br />
Seit kurzem sind auch lichtfixierbare Varianten verfügbar. Dabei<br />
werden die Bauteile in maximal 5 s vorfixiert. Anschließend ist zwar<br />
12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
weiterhin eine Warmhärtung erforderlich, jedoch können so Fixiervorrichtungen mitsamt<br />
Montage, Demontage und Reinigung entfallen, was den Produktionsprozess vereinfacht.<br />
Solche Vorrichtungen kommen häufig zum Einsatz, um die Bauteile in Produktionsstraßen<br />
und während der Ofenhärtung in Position zu halten.<br />
2K-EPOXIDHARZE<br />
Je mehr es sich um große und massive Bauteile handelt, desto eher dürfte die Wahl auf<br />
zweikomponentige Produkte fallen. Diese überzeugen neben einer guten Spaltüberbrückung<br />
auch mit ihrer Schälfestigkeit und ihrem Spannungsausgleich.<br />
Zweikomponentige Epoxidharze härten bei Raumtemperatur aus, was durchaus einige<br />
Zeit dauert. Ihre Vernetzung lässt sich aber ebenfalls mit Wärme beschleunigen. So ist für<br />
die Weiterverarbeitung eine<br />
FÜR ELEKTROMOTOREN<br />
STEHEN UNTERSCHIEDLICHE<br />
KLEBSTOFF-PRODUKT-<br />
GRUPPEN ZUR VERFÜGUNG<br />
ausreichende Handfestigkeit<br />
bei geeigneten Klebstoffen<br />
schon nach 5 min bei 80 °C<br />
erreicht, die vollständige Aushärtung<br />
nach 10 min. Kommt<br />
eine Induktionserwärmung<br />
bei 100 °C zum Einsatz, können<br />
die Bauteile sogar innerhalb<br />
von 1 min mit einer Festigkeit von 10 MPa fixiert werden. Die volle Endfestigkeit<br />
erhält der Klebstoff dann bei Raumtemperatur.<br />
Gegenüber einer Aushärtung bei höheren Temperaturen, wie sie etwa bei einkomponentigen<br />
Produkten erforderlich ist, sorgen diese moderaten Bedingungen für eine<br />
kürzere Aufheizzeit der Bauteile und einen geringeren Energiebedarf in der Produktion.<br />
Darüber hinaus lässt sich ein solcher Klebstoff auch für temperatursensible Materialien<br />
wie magnetisierte Magnete oder Kunststoffe verwenden. Gleichzeitig halten diese<br />
Produkte inzwischen auch höheren Temperaturen stand. So ist ein Einsatz für Motoren<br />
der Isolierstoffklasse H durchaus möglich.<br />
Eine Limitierung dieser Produkte liegt insbesondere in den Investitionskosten für eine<br />
2K-Mischanlage sowie in der etwas komplexeren Verarbeitung.<br />
METALLKLEBSTOFFE<br />
Auch bei Raumtemperatur härtende Metallklebstoffe auf Methacrylat-Basis sind mit<br />
einem Temperatureinsatzbereich von bis zu 200 °C sehr hitzebeständig. Daneben bieten<br />
die flexibel bis schlagzäh einstellbaren Produkte eine gute Haftung auf glatten Oberflächen.<br />
Weil sie sich unter Luftabschluss und in der Gegenwart von Metallionen vernetzen,<br />
sind sie nur für geringe Schichtdicken von maximal 250 µm geeignet. Daher kommen sie<br />
insbesondere bei Wellenverklebungen zum Einsatz, da der Fügespalt hier aufgrund von<br />
sehr engen Toleranzen gering ist.<br />
Methacrylate stehen zudem bei einigen Werkstoffen vor Herausforderungen. So enthält<br />
die Beschichtung vom Neodymmagneten in Hochleistungsmotoren nur wenige Me-<br />
Lineareinheit E-II Edelstahl<br />
Die bewährte Rohrsystem-<br />
Lineareinheit...<br />
jetzt auch korrosionsbeständig<br />
verfügbar!<br />
▪ Korrosionsbeständige<br />
Einheiten für leichte bis<br />
schwere Verstellaufgaben<br />
▪ Wash-down fähig<br />
▪ FDA-konforme Schmierstoffe<br />
▪ Umgebungstemperatur<br />
-30°C bis +80°C<br />
▪ Baugröße 30 und 40<br />
01 Typische Klebstellen eines Elektromotors<br />
01<br />
LINEAR-<br />
PROFIL-<br />
VERBINDUNGS-<br />
MODUL-<br />
TECHNIK<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
all about automation Essen<br />
06.-07. Juni <strong>2018</strong> – Stand 204
WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
„DIE KLEBTECHNIK<br />
KANN DURCHAUS<br />
NEUE KONSTRUKTIVE<br />
ANSÄTZE ER-<br />
SCHLIESSEN“<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Dr. Michael Döppert,<br />
Chefredakteur<br />
02<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Die Klebtechnik hat sich als industrietaugliche<br />
Verbindungstechnik längst<br />
etabliert und erschließt sich ständig<br />
neue Anwendungen. Sie bietet ein<br />
großes Potenzial im Maschinenbau,<br />
gerade wenn es um Multimaterialverbunde<br />
und Leichtbau geht. Sie<br />
stellt aber auch Herausforderungen<br />
an Konstruktion und Fertigung. Das<br />
Wissen über Verbindungseigenschaften<br />
und Verarbeitungsanforderungen<br />
sowie über die Klebstoffentwicklung<br />
und -auswahl sind Voraussetzungen<br />
für die Nutzung dieses Potenziales<br />
bereits in einer klebgerechten<br />
Konstruktion.<br />
„AUCH <strong>DER</strong> MASCHI-<br />
NENBAU KOMMT<br />
OHNE KLEBEN KAUM<br />
NOCH AUS“<br />
Dr. Karl Bitzer, Leiter<br />
Produktmanagement,<br />
Delo Industrie Klebstoffe,<br />
Windach<br />
Kleben, Schrumpfen, Verpressen<br />
und noch einiges mehr: Bei der<br />
Fertigung von Elektromotoren<br />
kommen zahlreiche Fügeverfahren<br />
zum Einsatz. Das Kleben überzeugt<br />
vor allem mit seiner Automatisierbarkeit,<br />
dem Ausgleich von<br />
Fertigungstoleranzen sowie der<br />
Möglichkeit, unterschiedlichste<br />
Materialien zu verbinden, auch<br />
unter Einfluss von hohen Temperaturen<br />
und verschiedenen Medien.<br />
03<br />
tallionen, ebenso wie die Ferritkerne einfacher Motoren. Mit Hilfe eines Aktivators, der<br />
aufgesprüht oder per Tauchbad aufgetragen wird, lässt sich die Haftung auf schwierigen<br />
Materialien signifikant verbessern. Zudem hat der Aktivator einen weiteren Vorteil:<br />
Er beschleunigt die Aushärtung ungemein. Typische Zeiten für eine Funktionsfestigkeit<br />
liegen bei 30 bis 60 s. In diesem Kontext ist vielen Anwendern noch unbekannt,<br />
dass es inzwischen auch lösungsmittelfreie Aktivatoren gibt, die eine einfachere Handhabung<br />
bezüglich des Arbeitsschutzes bieten.<br />
Sind noch kürzere Taktzeiten gefordert, kommen dualhärtende Urethanacrylate ins<br />
Spiel. Sie härten an der Kehlnaht unter UV- oder sichtbarem Licht innerhalb von<br />
weniger als 10 s aus, wodurch die Bauteile fixiert werden und sich direkt<br />
weiterverarbeiten lassen. Die volle Festigkeit erhält der Klebstoff dann wie gehabt unter<br />
Luftabschluss. Auch hier lässt sich ein Prozessschritt einsparen, indem kein mechanisches<br />
Fixieren der Bauteile erforderlich ist.<br />
KLEBSTOFFE ALS VERGUSSMASSEN<br />
Schließlich werden Klebstoffe bei Elektromotoren zum Schutz von z. B. Wicklungen als<br />
Vergussmassen eingesetzt. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Optionen. Für mittlere<br />
Anforderungen bieten sich dualhärtende Produkte an, die mit Licht fixiert werden und<br />
anschließend ihre volle Festigkeit über die vorhandene Luftfeuchtigkeit oder mit<br />
Wärme erreichen. Sie sorgen für eine schnelle Weiterverarbeitbarkeit bei gleichzeitig<br />
sicherer Aushärtung in Schattenzonen.<br />
Sind die Anforderungen ausgesprochen hoch, etwa weil eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber aggressiven Medien wie Getriebeöl oder eine hohe thermische<br />
Beständigkeit bei gleichzeitig geringer Wärmeausdehnung benötigt werden, sollte<br />
die Wahl auf Hochzuverlässigkeitsprodukte fallen. Diese sind als 1K- und 2K-Varianten<br />
für kleinere bzw. größere Volumina verfügbar und erreichen dank ihrer speziellen<br />
Zusammensetzung Wärmeausdehnungskoeffizienten von bis zu 11 ppm/K.<br />
FAZIT<br />
Angesichts der zunehmenden Material- und Oberflächenvielfalt wird Kleben zunehmend<br />
attraktiver, zumal es auch unter Kostenpunkten äußerst wettbewerbsfähig ist.<br />
Dabei gibt es für jede Größe und Anwendung eine Vielzahl möglicher Produkte. Um<br />
die Anzahl der zu testenden Produkte im Rahmen zu halten, empfiehlt sich eine Betrachtung<br />
der unterschiedlichen Produktgruppen.<br />
Bilder: Delo<br />
www.delo.de<br />
02 Verklebung von<br />
Magneten im Gehäuse,<br />
auf dem Rotor sowie in<br />
Taschen (v. l. n. r.)<br />
03 Wicklungen<br />
werden bei E-Motoren<br />
häufig mit Vergussmassen<br />
geschützt<br />
14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
DIREKTVERSCHRAUBUNGEN FÜR<br />
DEN LEICHTBAU<br />
Die Remform-Schraube<br />
von Arnold Umformtechnik<br />
ist eine Verbindungslösung,<br />
die dem<br />
Leichtbaugedanken<br />
Rechnung trägt. Mit ihr<br />
können außerdem auch<br />
Montagezeiten verkürzt<br />
und Montagerisiken<br />
minimiert werden. Im<br />
Gegensatz zur üblichen<br />
Kunststoffverschraubung<br />
ist der Verarbeitungsprozess<br />
in der<br />
Kunststoffdirektverschraubung<br />
mit dieser<br />
Schraube deutlich<br />
schlanker. Das Bauteil kann direkt mit optimal ausgelegten Kernlöchern<br />
gespritzt werden und unmittelbar im Anschluss mittels<br />
Kunststoffschraube montiert werden. Durch ihr asymmetrisches<br />
Gewindeprofil gewährt die Schraube Sicherheit in der Verbindung<br />
der Kunststoffdirektverschraubung. Sie hat einen optimierten<br />
Gewindekern, der neben der Schwingfestigkeit auch das<br />
Bruchdrehmoment der Schraube erhöht. Dies führt zu einer<br />
stabileren Verbindung der Fügepartner und ermöglicht auch bei<br />
hochfesten Kunststoffen ein höheres Montagedrehmoment,<br />
ohne das Risiko eines Schraubenbruchs zuzulassen.<br />
www.arnold-fastening.com<br />
EXTREM EMISSIONSARMER WERKSTOFF<br />
FÜR ZAHNRÄ<strong>DER</strong><br />
Ein besonders<br />
emissionsarmes,<br />
hochviskoses<br />
Polyacetal<br />
für Zahnradanwendungen<br />
bietet Dupont<br />
mit Delrin<br />
100CPE NC010<br />
an. Es ist eine<br />
Weiterentwicklung<br />
von<br />
Delrin 100, das<br />
z. B. für Antriebe<br />
von Fensterhebern, Lenkgetrieben, Sicherheits-Rückhaltesystemen<br />
oder Scheibenwischern verwendet wird. Das neue Material ist<br />
genauso temperatur- und kriechbeständig, bei ihm liegt aber die<br />
Formaldehyd-Emission unter 2 ppm, gemessen nach VDA 275.<br />
Damit lassen sich die Anforderungen von strengsten, auch<br />
zukünftigen Industrienormen erfüllen. Im Spritzguss ermöglicht es<br />
eine unterbrechungsfreie Herstellung von mehreren Tausend<br />
Teilen. Bei der Verarbeitung hinterlässt es Werkzeug-Oberflächen<br />
mit signifikant verringerten Ablagerungen, was die Kosten senkt.<br />
Der während der Verarbeitung auftretende Geruch von Formaldehyd<br />
ist ebenfalls deutlich reduziert. Damit ist es auch für Nicht-<br />
Automobilbranchen interessant, z. B. für die Möbel- und die<br />
Haushaltsgeräteindustrie.<br />
www.dupont.com<br />
VERKLEBEN OHNE FIXIERVORRICHTUNG<br />
Strukturelle<br />
Verklebungen<br />
ohne Fixiervorrichtung<br />
sind mit dem<br />
lichtfixierbaren<br />
Klebstoff<br />
Dualbond<br />
SJ2718 von<br />
Delo möglich.<br />
Für strukturelle<br />
Klebungen<br />
bei größeren<br />
mechanischen<br />
Belastungen<br />
und erhöhten<br />
Temperaturen werden oft Epoxidharzklebstoffe eingesetzt.<br />
Diese sind bislang nur rein warmhärtend verfügbar. So müssen<br />
Fixiervorrichtungen zum Einsatz kommen, die die Bauteile in<br />
Produktionsstraßen und während der Ofenhärtung in Position<br />
halten. Mit der zweistufigen Licht- und Warmhärtung des neuen<br />
Klebstoffs lässt sich dieser Prozess vereinfachen. Er wird<br />
zunächst in 1 bis 5 s vorfixiert. Mit der anschließenden Warmhärtung,<br />
die üblicherweise 20 min bei 130 °C beträgt, erreicht<br />
das Epoxidharz seine volle Festigkeit. Dies kann aber auch mit<br />
verlängerter Aushärtezeit bei 90 °C erfolgen oder in wenigen<br />
Minuten durch eine induktive Erwärmung der Bauteile. Die<br />
Endfestigkeit liegt für Aluminium bei 60 MPa, für den Hochleistungskunststoff<br />
PA6 bei 30 MPa.<br />
www.delo.de<br />
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Brillante Ringe für alle<br />
Herausforderungen.<br />
Präzisions-O-Ringe für unterschiedlichste<br />
Industriebereiche und höchste Ansprüche.<br />
11. –15. Juni <strong>2018</strong> ·Frankfurt am Main<br />
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WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
STOCK<br />
ÜBER<br />
UND<br />
STEIN<br />
Sie verlangen Materialien alles ab! Die in<br />
der Mountainbike-Szene begehrten<br />
Kunstharz-Carbonfaser-Verbunde sind zwar<br />
leicht und schick – aber die Bruchgefahr<br />
fährt immer mit. Mit brandneuen, leichten<br />
Composites kann hier ein neues Kapitel<br />
aufgeschlagen werden.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bisherige Einschränkungen bei Kunstharz-Verbunden,<br />
nämlich die Großserientauglichkeit und die intrinsische<br />
Sprödigkeit des Materials, könnten dank CFRTP-Verbundwerkstoffen<br />
von Covestro bald der Vergangenheit angehören.<br />
CFRTP steht für „continuous fiber-reinforced thermoplastic“.<br />
Der schlagzähe Matrixwerkstoff Polycarbonat erhöht die<br />
Sicherheit weiter – und den beliebten Carbon-Look gibt’s auch<br />
noch inklusive.<br />
Im Einsatz im Mountainbike muss das Material bei Schussfahrten<br />
über Wurzeln und Felsen, in engen Haarnadel-Kurven<br />
und bei harten Landungen nach einem Sprung enorme Kräfte<br />
und Schläge aushalten. Anlass genug für versierte Entwickler wie<br />
Dr. Niccolo Pini, Gründer der Next Composites GmbH in Otelfingen,<br />
Schweiz, sich immer wieder mit den neuesten Werkstoffen<br />
auseinanderzusetzen. Sein jüngstes Glanzstück: eine Pedal-Kurbel<br />
aus CFRTP. Das Teil ist nicht nur extrem leicht und robust,<br />
sondern sieht durch die begehrte Kohlefaseroptik auch schön aus.<br />
Dank der neuartigen Verarbeitungsmöglichkeiten von Next<br />
Composites kann es reproduzierbar und automatisch hergestellt<br />
werden – mit allen Vorteilen für die Bauteilqualität.<br />
Materialversagen hat für Pini oft einen ganz einfachen Grund:<br />
mangelhafte Verarbeitungsqualität durch Handarbeit. „Schon für<br />
einfache Bauteile wie eine Kurbel braucht man in klassischer<br />
Kunstharz-Verarbeitungsweise 60 bis 70 Carbonfaser-Zuschnitte,<br />
die von Hand in der richtigen Reihenfolge und Position ausgerichtet<br />
werden müssen. Kein Wunder, dass es da zu Qualitätsproblemen<br />
kommen kann“, erklärt er.<br />
Die Lösung für Dr. Pini sind CFRTPs – Endlos-Kohlefasern, die<br />
mit dem Hochleistungskunststoff Polycarbonat imprägniert sind.<br />
Dieser neue Verbundwerkstoff bietet enorme Festigkeiten, lässt<br />
CFRTP LÄSST SICH IN EINEM NEUARTI-<br />
GEN VERFAHREN REPRODUZIERBAR<br />
UND WIRTSCHAFTLICH VERARBEITEN<br />
sich aber dank seiner thermoplastischen Matrix maschinell und<br />
deutlich schneller als Epoxid-basierte Systeme verarbeiten. Tatsächlich<br />
ist die große Stärke der CFRTP-Tapes, dass sie durch die<br />
Endlos-Carbonfasern nicht nur hohe Kräfte aufnehmen können,<br />
sondern dass mit ihrer Hilfe gleich mehrere konventionelle Schritte<br />
bei der Verarbeitung bisheriger Kohlefaser-Duroplast-Verbunde in<br />
einem einzigen, schnellen Prozess zusammengefasst werden.<br />
Hinzu kommen erhebliche wirtschaftliche Vorteile in Sachen<br />
Nachbehandlung: Traditionell gefertigte Kunstharz-Kohlefaser-<br />
Verbunde müssen in aller Regel umständlich mit Füllern behandelt,<br />
nachgeschliffen und poliert werden, um die ästhetischen Ansprüche<br />
der Kundschaft zu befriedigen. Mit CFRTP dagegen kommt<br />
das Bauteil mit hochwertiger Oberfläche praktisch verkaufsfertig<br />
aus der Maschine. Und mit 150 g Gewicht ist die neue Kurbel trotz<br />
ihrer Belastbarkeit auch noch extrem leicht.<br />
Ein weiterer Vorteil: Durch die Zähigkeit des Kunststoffs kann bei<br />
der Verarbeitung der CFRTP-Tapes weitgehend auf Metall-Inlays<br />
verzichtet werden. Dr. Pini und seine Kollegen schneiden ihre Gewinde<br />
einfach in die fertig ausgeformte Kurbel. Derzeit benötigen<br />
sie nur noch ein einziges Inlay – und auch das soll bald der Vergangenheit<br />
angehören.<br />
www.covestro.com<br />
16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
POLYAMIDE FÜR HOHE<br />
DAUEREINSATZTEMPERATUREN<br />
EJOT TSSD ®<br />
Die Leichtbau-Lösung<br />
Wie funktioniert das TSSD ® Fügeverfahren?<br />
Jetzt das Video ansehen und mehr erfahren!<br />
E<br />
EJOT TSSD®<br />
Lanxess hat ein neues Hitzestabilisierungssystem namens XTS2<br />
(Xtreme Temperature Stabilization) für die Polyamid-66-Varianten<br />
von Durethan entwickelt. Es hebt deren Wärmealterungsbeständigkeit<br />
so stark an, dass diese im Bereich der Wärmeformbeständigkeiten<br />
liegen. „Damit halten die Polyamid-66-Typen Dauereinsatztemperaturen<br />
bis 230 °C aus. Sie sind dadurch eine Alternative<br />
zu teuren, hitzestabilisierten Spezialthermoplasten. Erster<br />
Vertreter der neuen Produktreihe ist ein mit 35 Gewichtsprozent<br />
Glasfasern verstärktes Polyamid 66, das als Durethan AKV35XTS2<br />
vermarktet werden soll. Geplant ist, künftig auch XTS2-Produktvarianten<br />
mit höheren und niedrigeren Glasfasergehalten<br />
anzubieten. Ebenfalls in Entwicklung ist ein blasformbares<br />
Polyamid 66 für PKW-Luftführungsbauteile, das mit dem<br />
XTS2-System stabilisiert ist. Durethan AKV35XTS2 zeigt im<br />
Vergleich zu Polyamid-66-Varianten, die den gleichen Glasfasergehalt<br />
haben und mit der Thermostabilisierung H2.0 ausgerüstet<br />
sind, eine bessere Fließfähigkeit der Schmelze.<br />
www.lanxess.com<br />
Der TSSD ® von EJOT ist eine prozesssichere Verbindungslösung für<br />
Leichtbau-Werkstoffe. Gerade die in der Automobil- und Luftfahrtindustrie<br />
häufig verwendeten Sandwich-, Waben- und Schaumkernstrukturen<br />
sind prädestiniert für den Einsatz des Thermischen<br />
Stoff-Schluss-Doms. Mittels Rotation und des damit verbundenen<br />
Wärmeeintrags dringt der TSSD ® in das Bauteil ein und erzeugt eine<br />
hochbelastbare, formschlüssige Verbindung.<br />
Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem nächsten Leichtbau-Projekt!<br />
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EJOT Qualität verbindet ®<br />
EJOT GmbH &Co. KG Industrial Division<br />
Präzision für<br />
komplexe Bauteile.<br />
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ALTERNATIVE ZU KLASSISCHEN<br />
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glänzende Oberflächen<br />
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Optisch und physisch<br />
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Grundierung, Basislack<br />
und Klarlack<br />
Ergebnisse, die hohen<br />
Ansprüchen von Design, Architektur und Industrie gerecht<br />
werden. Er lässt sich einfach auftragen und kann den Wegfall von<br />
Chrom (VI) kompensieren. In Tests zeigt sich der Lack kratzfest<br />
und beständig gegen Speichel, Schweiß, Chemikalien und<br />
Cremes. Die drei aufeinander abgestimmten Zwei-Komponenten-<br />
Systeme werden mit handelsüblichen Sprühsystemen appliziert.<br />
Ein lasierender Zusatzlack ermöglicht eine farbige Oberflächengestaltung<br />
mit brillanten Effekten.<br />
Das keramische Präzisionsgiessverfahren Exacast®<br />
ermöglicht die präzise Fertigung komplexer Gussteile,<br />
reduziert Arbeitsgänge wie Bearbeitung, Schweissen<br />
oder Schmieden und bietet höhere Freiheitsgrade für<br />
Konstrukteure.<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 17<br />
Wolfensberger.indd 1 19.04.<strong>2018</strong> 15:31:25
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TRENDS<br />
Technische Kunststoffe<br />
und ihre Anwendungen<br />
Autor: Ruedi Portmann, EMS-GRIVORY, Domat/Ems (CH)<br />
18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
REDUKTION <strong>DER</strong> HERSTELLKOSTEN MIT METALLERSATZ<br />
DURCH HOCHLEISTUNGSPOLYAMIDE<br />
Durch den speziellen Aufbau von Hochleistungspolyamiden ergibt sich ein unvorstellbar<br />
großes Leistungspotential. Wo früher aufgrund der hohen Anforderungen nur Metalle zum<br />
Einsatz kamen, werden heute Hochleistungspolyamide eingesetzt. Der Trend zu noch<br />
höheren Anforderungen geht unbeirrt weiter. Die Vorteile einer Kunststoffkonstruktion<br />
gegenüber einer Metallkonstruktion liegen bei einer kosteneffizienteren Fertigung, der<br />
einfachen Funktionsintegration und der deutlichen Gewichtseinsparung. Besonders die<br />
zukünftigen Fortbewegungsmittel, seien es nun Automobile oder Drohnen, werden durch<br />
die Gewichtseinsparungen profitieren und noch energieeffizienter als heute unterwegs sein.<br />
<strong>DER</strong> ROHSTOFFLIEFERANT ALS ENTWICKLUNGSPARTNER<br />
Der Anwendungsbereich von Hochleistungskunststoffen ist bereits heute groß aber noch<br />
lange nicht ausgeschöpft. Für nahezu jede Anwendung existieren Kunststoffe mit spezifischen<br />
Eigenschaften. Aufgrund des material- und anwendungsspezifischen Wissens des<br />
Rohstoffherstellers, wird dieser sich vermehrt auch als treibende Kraft für Neu- und<br />
Weiterentwicklungen von Bauteilen positionieren können. Rohstoffhersteller müssen sich<br />
auch in Zukunft als starke Entwicklungspartner und Problemlöser für ihre Kunden einsetzen<br />
und sie auf technisch höchstem Niveau unterstützen; dies beginnt bei der strukturmechanischen<br />
oder spritzgussgerechten Auslegung von Bauteilen, geht über der Ermittlung und<br />
Bereitstellung von komplexen materialspezifischen Kennwerten bis hin zu Neuentwicklungen<br />
von einzigartigen Hochleistungspolyamiden.<br />
SIMULATION UNTERSTÜTZT STEIGENDE KOMPLEXITÄT UND<br />
HÖHERE ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />
Die Produktentwicklung findet zunehmend in einer virtuellen Simulationsumgebung statt.<br />
In Zukunft wird das Bedürfnis an komplexere und genauere Simulationsmodelle deutlich<br />
ansteigen. Daher wird sich auch die Nachfrage nach komplexeren Materialdaten für die<br />
Simulation weiter verstärken. Ems-Grivory kann bereits heute den Spritzgussprozess<br />
mitsamt der resultierenden Faserorientierung der hochverstärkten Polyamide und den<br />
daraus folgenden richtungsabhängigen Materialeigenschaften bei der Bauteilauslegung<br />
berücksichtigen. Dies ist schon bald der Standard in Entwicklungsabteilungen. Mit den<br />
steigenden Berechnungskapazitäten können zukünftig die komplexesten Aufgabenstellungen<br />
virtuell gelöst werden.<br />
EINSATZ VON LANGGLASFASERN ZUR ERHÖHUNG<br />
<strong>DER</strong> PERFORMANCE<br />
Der Trend, die Performance der Kunststoffe näher ans Limit zu treiben, geht weiter. Langfaserverstärkte<br />
Hochleistungspolyamide bieten hier interessante Möglichkeiten. Sie sind einfach zu<br />
verarbeiten und sind mit ihrer hohen Festigkeit an der Spitze der thermoplastischen Kunststoffe<br />
anzusiedeln. Durch die bis zu 10 mm langen Glas- oder Kohlenstofffasern, eingebettet<br />
im Polyamid, entsteht im Bauteil eine hochfeste Faserstruktur. Dadurch liegen die Wärmeformbeständigkeit,<br />
die Steifigkeit und die Festigkeit auch bei steigenden Temperaturen auf<br />
hohem Niveau. Dabei wird das Kriechen, das heißt die Verformung der Bauteile unter einer<br />
lang anhaltenden Belastung, auf ein absolutes Minimum reduziert.<br />
LEICHTBAU DURCH INTELLIGENTEN MATERIALEINSATZ<br />
Leichtbau hat einen immer höheren Stellenwert. „Leichter bauen“ gelingt zum einen durch<br />
Werkstoffe mit geringer Dichte und hohem Eigenschaftsniveau, und zum andern durch<br />
belastungs- und funktionsgerechten Materialeinsatz. Am Heckrahmenträger eines Motorrads<br />
wurde das Leichtbauprinzip auf die Spitze getrieben: Die ursprüngliche Aluminiumkonstruktion<br />
aus 20 Teilen wurde reduziert auf drei Einzelteile aus einem extrem leichten und<br />
belastbaren Hochleistungspolyamid mit Langkohlefaserverstärkung. Bei Anwendungen, bei<br />
denen ein geringes Gewicht und beste mechanische Eigenschaften entscheidend sind, sind<br />
diese Art Hochleistungspolyamide nicht mehr wegzudenken.<br />
www.emsgrivory.com<br />
Bilder: EMS-GRIVORY<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 19
WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
PRÄZISION IN POLYAMID<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Präzise und sportlich schalten – mit Porsche-<br />
Feeling – dafür sorgen im Porsche Macan unter<br />
anderem auch die 14 Kunststoff-Teile für das<br />
Schaltgehäuse des Doppelkupplungsgetriebes.<br />
Manuell oder automatisch schalten? Geschwindigkeit<br />
oder Komfort? Wer ein Auto mit Doppelkupplungsgetriebe<br />
fährt, kann wählen. Möglich wird das durch die<br />
Aufteilung der Kraftübertragung in zwei Teilgetriebe,<br />
die über eine Doppelkupplung abwechselnd mit dem Motor verbunden<br />
werden. Der Kraftfluss verläuft dann immer über ein Teilgetriebe<br />
und eine Kupplung, während der nächste Gang im zweiten<br />
Teilgetriebe schon eingelegt ist. Beim Gangwechsel wird die eine<br />
Kupplung geöffnet, die andere gleichzeitig geschlossen. Das Ergebnis:<br />
ein Gangwechsel in Millisekunden ohne spürbare Zugkraftunterbrechung.<br />
SCHALTUNG AN <strong>DER</strong> SCHNITTSTELLE<br />
<strong>DER</strong> KUNSTSTOFFVERARBEITER<br />
VERFÜGT AUCH ÜBER DIE EXPERTISE<br />
ALS ENTWICKLUNGSPARTNER<br />
An der Schnittstelle zwischen Fahrer und einem solchen Getriebe<br />
kommt es auf Präzision und perfektes Feeling an – sonst teilt sich<br />
dem Fahrer die außerordentliche Geschwindigkeit des Gangwechsels<br />
nicht mit. Hier spielt die Schaltung eine zentrale Rolle. Jopp Automotive<br />
entwickelt und fertigt Schaltungen, die sich durch maximalen<br />
Bedienkomfort, exzellente Haptik, hohe Funktionssicherheit<br />
und ein edles Erscheinungsbild auszeichnen.<br />
Ein gutes Beispiel dafür gibt die Schaltung des optionalen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes<br />
im Porsche Macan. Hier liefert<br />
Jopp eine komplette Lösung vom Schaltstock bis zum Schaltzug,<br />
der in diesem Fall als „Shift-by-Cable“-System ausgeführt ist.<br />
Zum Lieferumfang gehören auch Elektronik- und Sensormodule<br />
sowie die Integration der Schaltung in die existierende Softwarearchitektur<br />
des Fahrzeugs.<br />
KUNSTSTOFF-KNOW-HOW IN FERTIGUNG<br />
UND ENTWICKLUNG<br />
Das reine Gehäuse der Schaltung besteht aus insgesamt 14 Komponenten<br />
und wird von der Weiss Kunststofftechnik GmbH & Co.<br />
KG gefertigt, die auch an der Optimierung der Basiskonstruktion<br />
beteiligt war. Weiss gilt als Spezialist für die Verarbeitung von anspruchsvollen<br />
Kunststoffen wie PA, POM und glasfaserverstärkten<br />
Compounds, die in der Automobilindustrie häufig in motornahen<br />
Anwendungen zum Einsatz kommen – z. B. als Kettenspanner.<br />
Aber auch für das Interieur von Fahrzeugen entwickelt und fertigt<br />
Weiss hochwertige Komponenten wie z. B. verstellbare<br />
Luftaustrittsdüsen, Mantelhaken, Säulenverkleidungen und Airbag-Abdeckungen.<br />
Bei der Schaltung des Porsche Macan galt es u. a. die Anforderung<br />
zu erfüllen, dass die Betätigungskräfte dauerhaft gleich bleiben<br />
und auch stark belastete Zonen wie z. B. die Führung des<br />
Schaltzugs eine lange Lebensdauer erreichen. Daraufhin wurde sowohl<br />
die Materialauswahl – es kommen diverse Polyamide wie PA6<br />
und PA66, teils glasfaserverstärkt, und POM zum Einsatz – als auch<br />
das Detaildesign abgestimmt.<br />
Die Optimierung unter Gewichtsaspekten spielte ebenfalls eine<br />
wichtige Rolle, wie die Verrippung der großflächigeren Bauteile<br />
zeigt. Hier kamen Konstruktions- und Optimierungsverfahren wie<br />
FMEA und Füllsimulationen zur Anwendung, bei denen das Weiss-<br />
Engineering über umfassende Expertise verfügt.<br />
Weiss liefert die 14 Gehäusekomponenten, die mit sehr engen<br />
Toleranzen gefertigt werden, an das Jopp-Werk in Bad Neustadt,<br />
wo nicht nur Metallkomponenten eingelegt, sondern auch Sensoren<br />
und Steuerungen integriert werden. Auf die Endmontage der<br />
kompletten Schaltung mit Schaltstock und -zug folgt eine umfassende<br />
mechanische und elektrische End-of-Line-Prüfung. Das<br />
vollständige Schaltmodul wird dann im Porsche-Werk Leipzig<br />
verbaut.<br />
Bilder: Weiss Kunststoffverarbeitung<br />
www.weiss-kunststoff.de<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
HOHLPROFIL-HYBRIDTECHNIK BIETET NEUE EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />
Die Kunststoff-Metall-Hybridtechnik ist eine im<br />
strukturellen Leichtbau etablierte Konstruktionsmethode,<br />
die Lanxess entwickelt hat. Mit ihr<br />
werden seit Jahren zum Beispiel Frontends,<br />
Pedallagerböcke und Bremspedale gefertigt. Als<br />
Spritzgießkomponente findet dabei in der Regel<br />
glasfaserverstärktes Polyamid 6, als Metallkomponente<br />
Stahl- oder Aluminiumblech Verwendung.<br />
Nun ist es dem Hersteller gelungen, die<br />
Hybridtechnik auf den Einsatz von metallischen<br />
Hohlprofilen mit runden und eckigen Querschnitten<br />
auszuweiten. Im Vergleich zu Blechen<br />
sind Hohlprofile deutlich formstabiler und weisen höhere Torsionssteifigkeiten sowie -festigkeiten auf.<br />
Der Hersteller geht davon aus, dass mit dieser neuen Technologie künftig auch Bauteile wie Instrumententafelträger<br />
gefertigt werden können. Lanxess hat für die Hohlprofil-Hybridtechnik einen<br />
wirtschaftlichen und einstufigen Prozess entwickelt. Große Einsatzchancen hat die neue Variante der<br />
Hybridtechnik neben Instrumententafelträgern auch bei anderen Strukturbauteilen mit hohen<br />
Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit.<br />
www.lanxess.com<br />
LEICHTES HOHLRAD, EXAKT AUSGELEGT<br />
Ein Lauramid-Hohlrad von Handtmann Elteka hat zum<br />
Sieg eines Studententeams der TU München beim<br />
Effizienzwettbewerb Educeco beigetragen. Das Konstruktionsteam<br />
Tufast Eco nutzte es beim Bau seines Konzeptfahrzeugs<br />
muc017, das beim Wettbewerb den ersten<br />
Platz belegte. Die Studenten entwickelten u. a. eine<br />
Felgenauslegung mit extrem leichtläufigen Lagern. Die<br />
Herausforderung war, das Getriebe in der neuen Geometrie<br />
an der Hinterachse zu integrieren. Die Lösung<br />
fanden die angehenden Ingenieure in dem Hohlrad mit<br />
innenliegender Verzahnung aus PA 12C Lauramid.<br />
Entscheidend für die Wahl dieses mit 368 mm Außendurchmesser<br />
relativ großen Bauteils war u. a. das Gewicht.<br />
Wichtig war aber auch die exakte Auslegung, für die der<br />
Hersteller eine Software entwickelt hat. Auf Basis dieses Programms werden die exakten Parameter<br />
für Bauteil und Guss des Polyamids festgelegt. In diesem Fall wurde für das Hohlrad ein Halbzeug<br />
gegossen und die Verzahnung nachträglich eingearbeitet.<br />
www.handtmann.de/kunststofftechnik<br />
GEWINDEEINSATZ FÜR PRÜFFÄHIGE 3D-DRUCK-PROTOTYPEN<br />
Einen Gewindeeinsatz für Prototypen, die im<br />
3D-Druckverfahren hergestellt werden, bietet<br />
Haydon Kerk mit 3DP an. Dieser ermöglicht es,<br />
lineare Bewegungsprofile schnell und genau zu<br />
überprüfen. Prototypen aus dem 3D-Drucker<br />
sind in der Regel nicht zur Überprüfung von<br />
Bewegungsachsen geeignet. Der Grund dafür<br />
ist, dass die Materialien, die gewöhnlich für die<br />
additive Herstellung verfügbar sind, nicht die<br />
Gleiteigenschaften aufweisen, die für eine<br />
optimale Kraftübertragung nötig wären. Die<br />
neuen Muttereinsätze haben ein Innengewinde<br />
mit hocheffizientem Bewegungsgewinde und<br />
eine rechteckige Außenkontur, damit sie sich gut in Prototypen-Baugruppen integrieren lassen. Die<br />
Sechskantform und der Freistich ermöglichen die radiale und axiale Fixierung der Mutter in der<br />
Baugruppe unter Verwendung von Klebstoff. Der Hersteller fertigt auch kundenspezifische Muttern,<br />
die aus dem gleichen Material hergestellt werden wie die Serien-Einsätze.<br />
www.haydonkerk.de
WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
ECODESIGN<br />
IN STAHL<br />
01<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Rohstoffe signifikant einsparen und CO 2 -Emissionen<br />
senken – Ecodesign in Kombination mit Spezialstahl<br />
ist ein interessanter Ansatz, um dieses Ziel<br />
nachhaltig zu erreichen und gleichzeitig Kosten<br />
zu reduzieren.<br />
Autoren: Dr.sc.techn. Rainer Züst, Züst Engineering AG;<br />
Dr.-Ing. Levente Kertesz und Dr.-Ing. Peter Unseld, beide<br />
HEWI G. Winker GmbH & Co. KG; Stephan Hasler, Swiss Steel AG<br />
Neben der Auswahl des Werkstoffs entscheiden Produktionsverfahren<br />
und Konstruktionsweise eines Bauteils über<br />
den ökologischen und ökonomischen Mehrwert entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zum Einsatz.<br />
Kostet weniger, kann mehr – das ist die Idee hinter dem Ecodesign-<br />
Konzept. Gleichzeitig ist es der Nachweis, dass eine ökologisch motivierte<br />
Produktion nicht teurer als gängige Fertigungsverfahren ist.<br />
Im Gegenteil: Ecodesign kann die Bauteilherstellung vereinfachen<br />
und auf diese Weise die Umweltbelastung und die Kosten massiv reduzieren,<br />
und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette: von der<br />
Stahl produktion bis zur Endanwendung. Das im Folgenden dargestellte<br />
Beispiel aus dem automobilen Leichtbau zeigt, wie hoch das<br />
Potenzial für Kosten- und CO 2-Einsparungen mit Ecodesign ist.<br />
ES GEHT AUCH LEICHTER<br />
Die horizontale Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette vom<br />
Automobilzulieferer über Komponentenhersteller bis zum Stahlproduzenten<br />
ist unverzichtbar, um dem steigenden Anspruch der<br />
führenden Fahrzeughersteller hinsichtlich einer kontinuierlichen<br />
CO 2-Reduktion gerecht zu werden. Ein Vorzeigeprojekt ist eine<br />
Produktentwicklung des Verbindungstechnikherstellers Hewi<br />
G. Winker GmbH & Co. KG für den Automobilbau, der das Design<br />
22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
02<br />
stellers. Das belegt auch die Studie „Entwicklung der Energiemärkte<br />
– Energiereferenzprognose“, die im Auftrag des deutschen Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie durchgeführt wurde:<br />
JE MEHR ZULIEFERER AUF ECO-<br />
DESIGN SETZEN, DESTO GRÖSSER<br />
IST DAS CO 2 -EINSPARPOTENZIAL<br />
01 Patentierte Leichtbaumutter (rechts im Bild)<br />
02 CO 2<br />
-Reduktionen am Beispiel Hewi-Leichtbaumutter<br />
über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
Demnach fallen beim Einschmelzen von Recycling-Stahlschrott,<br />
wie es beispielsweise Swiss Steel betreibt, deutlich weniger CO 2-<br />
Emissionen je Tonne Rohstahl an, als bei der Verhüttung von Eisenerz.<br />
Darüber hinaus legt die Auswahl des Werkstoffs die Basis für<br />
weitere Wertschöpfung.<br />
ES BEGINNT IN <strong>DER</strong> HERSTELLUNG<br />
einer Leichtbaumutter mit dem Stahlprodukt Swissbain-7MnB8<br />
des Schweizer Stahlherstellers Swiss Steel, eines Tochterunternehmens<br />
der Schmolz + Bickenbach Gruppe, verknüpft hat.<br />
Die Mutter dient als Verbindungselement im Automobil und ist<br />
ein Beweis, dass der stoffliche und geometrische Leichtbau auch bei<br />
kleinen Teilen eine große Wirkung entfalten kann. So wurde Hewi<br />
G. Winker 2015 für dieses Produkt mit dem dritten Platz des<br />
deutschen Stahlinnovationspreises ausgezeichnet und hat den Umwelttechnikpreis<br />
des Bundeslandes Baden-Württemberg gewonnen.<br />
Nach den Ecodesign-Prinzipien ist der erste Ansatzpunkt für ein<br />
energie- und kosteneffizientes Produkt die Auswahl des Stahlher-<br />
Die Kaltmassivumformung zählt zu den ressourcenschonenden<br />
Herstellungsverfahren. Das Volumen des Einsatzmaterials wird fast<br />
vollständig zum fertigen Produkt umgeformt. Zudem ist der Energieaufwand<br />
bei diesem Verfahren deutlich geringer als beispielsweise<br />
bei der Warmmassivumformung.<br />
Der bainitische Kaltformstahl Swissbain-7MnB8 von Swiss Steel<br />
ist eine Alternative zu konventionell eingesetztem Vergütungsstahl<br />
und verbessert die bereits gute Energiebilanz beim Kaltfließpressen.<br />
Mit seiner hohen Festigkeit und guten Umformbarkeit im Lieferzustand<br />
entfallen mit dem Swissbain-7MnB8 energieintensive Wärmebehandlungsschritte,<br />
wie das Glühen vor und das Vergüten<br />
nach der Kaltumformung. Dadurch entfallen auch zusätzliche,<br />
Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />
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WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
03 Größenordnungen<br />
der<br />
CO 2<br />
-Reduktion<br />
03<br />
„DIE ECODESIGN- VOR-<br />
GABE KANN AUSLÖSER<br />
ZUKUNFTSWEISEN<strong>DER</strong><br />
PRODUKTENT-<br />
WICKLUNGEN<br />
SEIN“<br />
Dr. Michael Döppert,<br />
Chefredakteur<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
schadstoffbelastete Transportwege zu externen Verarbeitern. Die Durchlaufzeit in<br />
der Fertigung ist spürbar verkürzt.<br />
Kombiniert mit dem Leichtbaudesign einer Mutter kann das Gewicht um bis zu<br />
30 % reduziert werden. Bei einem repräsentativen Auftrag im Umfang von 6,4 Mio.<br />
Stück und dem Einsatz von 216 t Stahl spart Hewi G. Winker rund 47 t Material im<br />
Vergleich zur Produktion der Normmutter ein – das entspricht 18 % weniger<br />
Materialeinsatz. Die Verkürzung der Fertigungskette der Leichtbaumuttern durch Entfall<br />
der Wärmebehandlung und der geringere Materialeinsatz führen zu um ca. 10 %<br />
reduzierten Kosten. Nach Berechnungen von Züst Engineering aus der Schweiz wird<br />
das CO 2-Aufkommen über die gesamte Prozesskette bis zur fertigen Leichtbaumutter<br />
um bis zu 1 850 t reduziert, wenn statt Vergütungsstahl auf LD-Basis (hergestellt<br />
unter dem Einsatz von Eisenerz nach dem Linz-Donawitz-Verfahren) der<br />
Elektrostahl Swissbain-7MnB8 eingesetzt wird.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ecodesign beinhaltet viele Aspekte,<br />
angefangen beim Werkstoff bis zu<br />
werkstoffgerechten und ressourceneffizienten<br />
Konstruktionen und<br />
Produktionsprozessen hinsichtlich<br />
Material- und Energieeinsatz sowie<br />
Abfall und Emissionen. Dazu<br />
kommen Forderungen nach<br />
langlebigen, reparaturfreundlichen,<br />
recyclinggerechten und letztlich oft<br />
auch logistikfreundlichen Konstruktionen.<br />
Ein perfektes Ecodesign<br />
entsteht erst aus der Summe all<br />
dieser Aspekte – und natürlich soll<br />
es wirtschaftlich darstellbar sein.<br />
Das muss gehen!<br />
LEICHTER – SPARSAMER<br />
Bei einem Jahresauftrag über 6,4 Mio. Leichtbaumuttern von Hewi G. Winker sparen<br />
die damit ausgestatteten Fahrzeuge laut Züst Engineering im Lauf der KFZ-Lebensdauer<br />
ca. 200 000 l Treibstoff und ca. 500 t CO 2. Über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
von der Stahlherstellung bis zum Einsatz des Bauteiles summieren sich die maximal<br />
möglichen CO 2 -Einsparungen auf insgesamt 2 350 t. Das entspricht dem jährlichen<br />
CO 2-Fußabdruck von rund 250 Einwohnern in Deutschland.<br />
Dieser Erfolg lässt sich skalieren. Beim Einsatz von 6 000 t Stahl für Leichtbaumuttern,<br />
die im Gegensatz zum Normteil 20 % weniger Gewicht aufweisen, entspräche<br />
die jährliche CO 2-Einsparung bereits dem Äquivalent einer Kleinstadt mit<br />
knapp 10 000 Einwohnern. Für diesen Effekt bräuchte es 1 % der Jahresproduktion an<br />
Elektrostahl von Swiss Steel.<br />
Die Kosten- und Emissionseinsparungen sind also nicht nur für die Produzenten<br />
von Leichtbauteilen unmittelbar ersichtlich, sondern auch für die Endverbraucher.<br />
Weltweit werden pro Jahr rund 100 Mio. neue Autos in Betrieb genommen. Jede<br />
Ecodesign- Maßnahme könnte mit bis zu Faktor 1 000 000 000 über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
skaliert werden. Dieser Multiplikator verdeutlicht die Größenordnung<br />
des CO 2-Einsparpotenzials bezogen auf Leichtbaukomponenten im Fahrzeugbau,<br />
die mit neuen Stahlsorten hergestellt werden.<br />
Bilder: Aufmacherbild fotolia/industrieblick, Bild 01 HEWI G. Winker, Bilder 02 + 03: Swiss Steel<br />
www.schmolz-bickenbach.com<br />
24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
STOSSDÄMPFENDE UND STEIFE MATERIALIEN<br />
FÜR PARKSENSOREN<br />
Die schweizerische<br />
IEM-Gruppe hat<br />
DuPont Delrin<br />
Polyacetal und<br />
DuPont Zytel HTN<br />
Hochleistungspolyamid<br />
für die<br />
Herstellung ihrer<br />
PrestoSense<br />
Smart-Parking-Sensoren<br />
ausgewählt.<br />
Diese Sensoren<br />
werden auf Parkplätzen<br />
auf der Straße installiert und können dort die Belegung<br />
durch ein Fahrzeug erkennen. Dadurch sinkt das Verkehrsaufkommen<br />
in Städten ebenso wie der Zeitaufwand bei der Parkplatzsuche,<br />
weil die Information direkt auf dem Smartphone abrufbar<br />
ist. Die äußeren Bedingungen erforderten den Einsatz eines<br />
robusten Gehäuses für den Smart-Parking-Sensor. Delrin sichert<br />
die Beständigkeit des äußeren Sensorrings gegen UV-Licht und<br />
starke Schläge. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil dieser<br />
Ring die stoßdämpfende Hülle für die darin eingebettete Scheibe<br />
bildet und dadurch hilft, Deformationen zu verhindern, die die<br />
Elektronik beschädigen könnten. Für die innere Scheibe empfahl<br />
DuPont den Einsatz eines Zytel HTN PA-Typs mit 35 Gewichtsprozent<br />
Glasfaserverstärkung, der hohe Steifigkeit mit guter<br />
Kompatibilität zu elektrischen Bauteilen verbindet.<br />
www.plastics.dupont.com<br />
MODALANALYSE VERBESSERT<br />
EIGENSPANNUNGSREDUKTION<br />
Für die Reduktion von Eigenspannungen im Werkzeug- und<br />
Maschinenbau nutzt die Vibmatic 8 000 von VSR die präzise<br />
Modalanalyse zur Gewinnung der werkstückrelevanten Daten. So<br />
werden die frequenzabhängige Übertragungsfunktion und<br />
dadurch anschließend die Eigenresonanzfrequenzen und die<br />
Dämpfung bestimmt. Die Anregung geschieht dabei durch einen<br />
Modalhammer. Dieser Vorgang erfolgt zu Beginn jeder Behandlung<br />
und nach jedem weiteren Behandlungsschritt. Verbesserungen<br />
des Bauteilverhaltens durch die Vibrationsbehandlung<br />
werden in einem Protokoll dokumentiert. Eine Behandlung<br />
dauert normalerweise eine Stunde. Sie kann unmittelbar vor Ort<br />
erfolgen. Dadurch ist das Werkstück schnell für die weiteren<br />
Produktionsprozesse verfügbar. Der nach einer Wärmebehandlung<br />
normalerweise<br />
erforderliche<br />
Entzunderungsprozess<br />
kann<br />
dabei entfallen.<br />
Das<br />
Verfahren ist<br />
anwendbar bei<br />
nahezu allen<br />
Werkstoffqualitäten<br />
unterschiedlicher<br />
Stähle.<br />
www.vsr-industrietechnik.de<br />
MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE BAUTEILLÖSUNGEN<br />
Individuelle Bauteile aus Lauramid überzeugen bereits seit fünf Jahrzehnten Ingenieure und Techniker in immer neuen Anwendungsfeldern.<br />
Dank des Material-, Guss- und Anwendungs-Know-hows von Handtmann Elteka entstehen maßgeschneiderte Bauteillösungen,<br />
die auch ökonomisch überzeugen. Denn Konstruktionsteile aus diesem Werkstoff bestechen durch eine besonders lange Laufzeit<br />
einerseits und durch eine ökonomische Herstellung im endkonturnahen Guss andererseits. Dabei kann in den meisten Fällen sowohl<br />
Material als auch eine aufwändige Nachbearbeitung eingespart werden. Anhand unterschiedlicher Demonstrationsobjekte, beispielsweise<br />
einem Kettenrad in einer hochdynamischen Verpackungsmaschine und Schiffspropellern werden die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten<br />
des Werksstoffs und seine extreme Widerstandsfähigkeit gezeigt. In sensiblen Umfeldern, wie der Lebensmittelindustrie,<br />
punktet der PA 12C-Werkstoff dagegen unter anderem mit einem schmiermittelfreien Lauf. Echte Dauerläufer sind die Rollen<br />
aus Lauramid, wie sie in Schiebetüren unterschiedlichen Typs eingesetzt werden.<br />
www.handtmann.de<br />
KERAMIK LEISTET MEHR.<br />
Bauteile aus Technischer Keramik<br />
vollbringen Höchstleistungen in den<br />
anspruchsvollsten Anwendungen.<br />
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WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
GEWICHT UND KOSTEN<br />
OPTIMIERT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Im Leichtbau mit Kunststoffbauteilen zählt jedes<br />
Gramm und meist auch jeder Cent – natürlich<br />
auch jene Cent und Gramm, die durch<br />
Verbindungselemente in die Waagschale<br />
geworfen werden.<br />
Ob Pumpengehäuse, Saugmodule, Verkleidungen, Sicherungskästen<br />
oder Elektronikkomponenten – meist basieren<br />
Verbindungslösung für Kunststoffkomponenten auf<br />
Messinginserts. Diese dienen als Stützhülsen z. B. zur<br />
Versteifung von Bauteilkomponenten oder als Gewindeinserts. Als<br />
Alternative zu den herkömmlichen Messinginserts hat die Arnold<br />
Umformtechnik GmbH & Co. KG das Eco-Sert-Produktprogramm<br />
mit Inserts aus Aluminium entwickelt.<br />
Fest steht: Messing hat eine Dichte von 8,4 g/cm³, Aluminium dagegen<br />
von 2,7 g/cm³. Zudem enthalten gängige Messinglegierungen<br />
wie beispielsweise CuZn38Pb2 2 bis 3 % Blei. Bisher sind die<br />
ALUMINIUMINSERTS SIND EINE<br />
ECHTE ALTERNATIVE ZU VER-<br />
GLEICHBAREN MESSINGELEMENTEN<br />
Einpresselemente aus Messing bei Kunststoffverbindungen weit<br />
verbreitet. Doch die Automobilhersteller und Komponentenfertiger<br />
möchten weg vom Warmeinbetten und Ultraschalleinbetten – Verfahren,<br />
die für das Einbringen der Messinginserts notwendig sind.<br />
Die dabei erforderlichen Kosten für Energie, Anlagentechnik und<br />
Personal sind hoch.<br />
Zudem spielt natürlich der Leichtbau eine wichtige Rolle. Hier<br />
kann das neue Verbindungselement deutlich punkten, denn es ist<br />
um bis zu 30 % leichter als vergleichbare Messingelemente.<br />
Auch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit spricht einiges für Eco-<br />
Sert: Messingteile werden wegen der Verarbeitungseigenschaften<br />
meist als Drehteile hergestellt. Die Eco-Sert-Elemente dagegen<br />
können als Massenteile aus Aluminium umformtechnisch gefertigt<br />
werden.<br />
WEITES ANWENDUNGSFELD<br />
Prädestiniert ist ihr Einsatz für Kunststoffbauteile, denkbar ist jedoch<br />
auch die Verwendung bei Hybridverbindungen, beispielsweise<br />
mit Aluminiumdruckguss oder faserverstärkten Kunststoffen.<br />
Temperaturbelastete Verschraubungen aus Aluminium sind auch<br />
im Automobilbereich bei Motorenverschraubungen Stand der<br />
Technik. Arnold möchte hier mit dem Aluminiuminsert anknüpfen,<br />
denn auch hinsichtlich der Festigkeit ist das neue Verbindungselement<br />
für diese Anwendungsbereiche geeignet.<br />
Das trilobulare Verbindungselement wird eingepresst. Die Längsrändelung<br />
stellt bei der anschließenden Verschraubung ein Verdrehmoment<br />
sicher und der Bund nimmt die in axialer Richtung<br />
eingeleiteten Kräfte auf.<br />
Hergestellt werden die Teile maschinenfallend in einem sechsstufigen<br />
Fließpressverfahren. Um die gewünschten Eigenschaften<br />
wie z. B. Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit einzustellen, kann<br />
anschließend eine Oberflächenbeschichtung oder Wärmebehandlung<br />
durchgeführt werden.<br />
INDIVIDUELLE VERBINDUNGSLÖSUNGEN<br />
Die Inserts gibt es in verschiedenen Ausführungen, sodass passgenau<br />
zur umzusetzenden Verbindungsstelle eine kundenindividuelle<br />
Lösung entwickelt werden kann. Basis dafür sind die Module des<br />
Eco-Sert-Baukastens, die dann mit den Verbindungselementen aus<br />
dem Arnold-Sortiment kombiniert werden können, beispielsweise<br />
als Direktverschraubung in Inserts.<br />
Alle Inserts sind mit Sackloch oder Durchgangsloch erhältlich.<br />
Daher können die Elemente universell eingesetzt werden. Ferner<br />
haben Kunden die Wahl zwischen einem Element mit Innengewinde<br />
und einer Kombination aus Insert und gewindefurchender<br />
Schraube zur Direktverschraubung.<br />
www.arnold-fastening.com<br />
26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
HOCHTEMPERATURLOT UND FUNKTIONS-<br />
WERKSTOFF IN EINEM<br />
Kupfermangan-Legierungen,<br />
die als Funktionswerkstoff<br />
und als<br />
Hochtemperaturlot<br />
eingesetzt werden<br />
können, bietet Isabellenhütte<br />
mit Isa-Braze 970,<br />
Isa-Braze 970Si und<br />
Isa-Braze 980 an. Diese<br />
eignen sich zum Fügen<br />
und Beschichten von Stählen aller Art, Nickellegierungen,<br />
Chrom, Molybdän, Wolfram und Hartmetallen. Die Lote<br />
können z. B. eingesetzt werden, um Komponenten für die<br />
Energietechnik, Elektrotechnik und Elektronik miteinander zu<br />
verbinden, bei denen ein guter Stromfluss garantiert sein<br />
muss. In der Werkzeugindustrie kann man mit ihnen an<br />
Trägerwerkstoffen Schneiden oder andere Funktionselemente<br />
aus Hartmetall befestigen. Mit ihnen lassen sich auch aus den<br />
genannten Werkstoffen gefertigte, hochbeanspruchte<br />
Komponenten für die Motorentechnik, die Heizungs- und<br />
Kühlungstechnik, für Industriearmaturen und Rohrleitungssysteme<br />
oder für den Fahrzeugbau herstellen. Zudem können sie<br />
als Funktionswerkstoff für Beschichtungen eingesetzt werden.<br />
www.isabellenhuette.de<br />
VERBINDUNGSTECHNIK FÜR<br />
LEICHTBAUMATERIALIEN<br />
KVT-Fastening schlägt mit der MultiMaterial-Welding-Technologie<br />
(MM-W-Technologie) ein neues Kapitel in der dauerhaften,<br />
kraft- und formschlüssigen Verbindung von Leichtbauund<br />
Sandwichmaterialien auf. Das Befestigungsverfahren<br />
nutzt Ultraschallenergie, um thermoplastische Verbindungselemente<br />
fest mit dem Trägermaterial zu verbinden. Der<br />
thermoplastische Befestiger wird in Phase 1 über die Kombination<br />
von Ultraschallbewegung und Druck durch die Deckschicht<br />
„gestoßen“. Durch die Reibung zwischen Verbinder-<br />
Oberfläche und Bauteil wird die Oberfläche des Verbinders<br />
selbst zum Verbindungsmaterial. Dank seiner Materialhärte<br />
bleibt der Verbinder an sich formbeständig. Das MM-W-Verfahren<br />
nutzt die Kombination von Ultraschallenergie,<br />
Materialhärte und Design des Verbinders aus, um den<br />
Verbinder in das Bauteil einzutreiben sowie den angeschmolzenen<br />
Kunststoff als Verbindungsmasse zu nutzen. Über die<br />
Kapillare der Schmelze wird der poröse Werkstoff des Bauteils<br />
ideal gefüllt, was zu einer größervolumigen und größerflächigen<br />
Halteverankerung führt.<br />
VIELSEITIGES UND RESSOURCENSCHONENDES<br />
COMPOUND<br />
LIMBACH.indd 1 22.11.2017 08:28:39<br />
Der Werkstoff Fluoroxprene von Freudenberg wurde ursprünglich<br />
entwickelt, um die Permeation von Kraftstoffdämpfen durch die<br />
Wandung der Zuleitungen zu reduzieren. Das Compound reduziert<br />
entweichende Kraftstoffdämpfe in die Atmosphäre durch die<br />
Wandung der Kraftstoffschläuche auf einen Bruchteil der üblichen<br />
Mengen. Zudem optimiert es die Sicherheit in Kraftstoffsystemen.<br />
Die elektrische Leitfähigkeit des Werkstoffs kann Fahrzeugherstellern<br />
helfen, das Kraftstoffsystem gegen statische Entladung<br />
abzusichern. Das Compound hat aber auch das Potenzial für andere<br />
Anwendungen: Durch veränderte Anteile der Bestandteile lassen<br />
sich die Produkteigenschaften anpassen. Der Werkstoff kann in<br />
einem Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen, das Freudenberg<br />
entwickelt hat, und das Spritzgießtechnik mit einer aus Einzelkavitäten<br />
bestehenden Werkzeugkonstruktion kombiniert. Das spart<br />
Material und Energie und hilft, Abfall zu reduzieren.<br />
www.kvt-fastening.de<br />
www.fst.com<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 27
ANTRIEBSTECHNIK<br />
TITELSTORY<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
TORQUEMOTOREN:<br />
BEWEGTES DESIGN<br />
Aktuelle Entwicklungen für die Elektromobilität, den Werkzeugmaschinenbau<br />
und die Computer-Tomographie zeigen, wie sich die<br />
Anforderungen aus den Branchen auf das Design von Torquemotoren<br />
auswirken. Dabei gilt es immer wieder Zielkonflikte zu lösen.<br />
Autor: Stephan Baatzsch, Technischer Vertrieb Industrie 4.0, Schaeffler<br />
28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Die Schaeffler-Tochter Ina – Drives & Mechatronics (Idam)<br />
aus Suhl hat sich von Unternehmensgründung an auf ein<br />
hohes Maß an Flexibilität und Offenheit in der Torquemotoren-Entwicklung<br />
spezialisiert. War man bis etwa 2012<br />
ein Vorreiter in diesem Marktsegment und so gut wie der einzige<br />
Anbieter mit einer sehr kundenspezifischen Motorenentwicklung,<br />
so hat sich der Markt in den letzten Jahren sehr gewandelt. Denn in<br />
Branchen wie z.B. der Productronic oder dem Werkzeugmaschinenbau<br />
sind die Maschinenhersteller international an der Spitze<br />
nur noch konkurrenzfähig, wenn sie in der Lage sind, technisch nahe<br />
an das Limit zu gehen.<br />
Diesem Trend der hochspezialisierten Direktantriebsentwicklung<br />
mussten andere Motorenanbieter folgen. Die Auswahl an<br />
High-End-Torquemotoren ist in den letzten Jahren größer geworden.<br />
Für den Maschinenhersteller gilt es heute, einen Entwicklungspartner<br />
zu finden, der alle Torquemotor-Topologien beherrscht<br />
und diese den jeweiligen Maschinentypen und Randbedingungen<br />
optimal und bis zur technischen Grenze anpassen<br />
kann.<br />
Thomas Weber, seit Anfang des Jahres Leiter Mechatronik Rotativ<br />
und Leiter der Idam bei Schaeffler, erklärt dazu: „Mit vertretbaren<br />
Mitteln an das technische Limit gehen zu können, ist nicht nur<br />
eine Forderung der Kunden an uns, sondern auch ein Argument,<br />
mit dem sich die Maschinenhersteller im Markt selbst differenzieren<br />
wollen, wobei je nach Hersteller und Maschinentyp durchaus<br />
andere Schwerpunkte gesetzt werden.“ Zu Schaeffler erklärt er<br />
weiter: „Ein starkes Differenzierungsmerkmal ist die fortschreitende<br />
Funktionsintegration sowie die Vernetzung mechatronischer<br />
Systeme.<br />
Deshalb hat Schaeffler in der Sparte Industrie zum 1. Januar <strong>2018</strong><br />
das Strategische Geschäftsfeld „Industrie 4.0“ etabliert. Teil des<br />
neuen Geschäftsfelds ist auch die Idam mit ihren kundenspezifisch<br />
entwickelten Direktantriebstechnologien für die verschiedensten<br />
Produktionsmaschinen.“ Die folgenden Beispiele zeigen, wie stark<br />
sich heute Produktanforderungen auf die Torquemotor-Entwicklung<br />
auswirken und mit welchen Mitteln Schaeffler diese im Motor-<br />
Design umsetzt.<br />
ELEKTROMOBILITÄT – TREIBER FÜR<br />
HOCHPRÄZISE VERZAHNUNGSFERTIGUNG<br />
Fahrer von E- und Hybrid-Fahrzeugen kommen nicht nur in den<br />
Genuss des emissionsfreien, sondern auch des nahezu lautlosen<br />
Fahrens. Dominierend sind nur noch Wind- und Abrollgeräusche<br />
– im Idealfall. Tatsächlich aber können bei diesem niedrigen Geräuschpegel<br />
im Innenraum die Abwälzgeräusche der Verzahnungen<br />
aus dem Getriebe und dem Differential hörbar sein. Daher gelten<br />
für Elektro- und Hybridfahrzeuge ganz besonders hohe Anforderungen<br />
an die Verzahnungsqualität der Getrieberäder. Die Praxis<br />
hat gezeigt, dass schon geringste Abweichungen beim Verzahnungsschleifen<br />
im einstelligen Mikrometerbereich Geräusche verursachen<br />
können, die im Fahrzeug zu hören sind.<br />
VERZAHNUNGSSCHLEIFEN – HÖCHSTE<br />
SYSTEMGENAUIGKEIT, HOHE DREHZAHLEN<br />
Für die Herstellung geräuscharmer und damit äußerst präziser Verzahnungen<br />
ist nicht nur eine sehr hochwertige Schleifspindellagerung<br />
notwendig, sondern auch eine Drehtischlagerung mit sehr<br />
spezifischen Eigenschaften. Einerseits muss die Lagerung steif genug<br />
sein, um die nötigen Konturen ausreichend präzise am Werkstück<br />
abbilden zu können, andererseits darf sie aber nicht so steif<br />
sein, dass im Schleifprozess jede Sub-Mikrometerabweichung der<br />
Drehtisch-Rotationsachse am Verzahnungsteil „sichtbar“ wird. Um<br />
derart minimale Abweichungen im Schleifprozess auf nahezu Null<br />
zu reduzieren, bedarf es abgesehen von einer speziell abgestimmten<br />
Lagerung einer Motor-Topologie, die extrem wenig Störquellen<br />
in das System Motor-Lagerung induziert.<br />
01<br />
01 Bei angetriebenen Rundtischen sind die<br />
thermischen und mechanischen Wechselwirkungen<br />
zwischen Torquemotor und Lagerung besonders<br />
stark ausgeprägt; die Auslegung und Simulation als<br />
System ist daher unabdingbar<br />
02 Typische Einbausituation von Torquemotoren<br />
in einer Werkzeugmaschine<br />
02<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 29
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Schaeffler entwickelte für solche Anwendungsfälle die SRV- und HSRV-Motoren.<br />
Sie verfügen über eine doppelte Motorstruktur, bei der sich die jeweils gegenüberliegenden<br />
radialen magnetischen Störkräfte gegenseitig aufheben. Dadurch wird<br />
ein Verkippen der Drehachse im Mikrometer-Bereich von vornherein verhindert.<br />
Der positive Effekt auf die Fertigungsqualität wird noch dadurch verstärkt, dass die<br />
Motoren aufgrund der kaum vorhandenen Störkräfte eine verhältnismäßig geringe<br />
Lagervorspannung benötigen. Im Betrieb erzeugt das Lager weniger Reibungswärme,<br />
wodurch die Lagervorspannung und Lagersteifigkeit geringeren Schwankungen<br />
unterliegen.<br />
Rundtischlager<br />
Torquermotor<br />
RIB<br />
Momentdichte+++<br />
Drehzahl+<br />
Genauigkeit++<br />
RKIB<br />
Momentdichte+++<br />
Drehzahl++<br />
Genauigkeit+(+)<br />
YRTC<br />
Momentdichte+<br />
Drehzahl+++<br />
Genauigkeit+++<br />
YRTC<br />
Reibmoment++<br />
Drehzahl+<br />
Steifigkeit+++<br />
Plan-/Rundlauf+++<br />
Positionierachsen,<br />
Simultanbearbeitung<br />
Verzahnungsbearbeitung<br />
(Wälzfräsen)<br />
Ultrapräzisionsbearbeitung,<br />
Positioniertisch<br />
und Schwenkachsen<br />
YRTS<br />
Reibmoment++<br />
Drehzahl++<br />
Steifigkeit++<br />
Plan-/Rundlauf++<br />
Positionierachsen,<br />
Simultanbearbeitung<br />
Kombinierte Bearbeitung<br />
(Drehfräsen),<br />
Verzahnungsbearbeitung<br />
(Wälzfräsen)<br />
Kombinierte<br />
Bearbeitung (Drehen/<br />
Fräsen), Verzahnungsschleifen<br />
Legende<br />
+ geeignet ++ gut geeignet +++ sehr gut geeignet<br />
ZKLDF<br />
Reibmoment+++<br />
Drehzahl+++<br />
Steifigkeit+<br />
Plan-/Rundlauf++<br />
Positionierachsen,<br />
Simultanbearbeitung<br />
Kombinierte<br />
Bearbeitung<br />
(Drehen-Fräsen)<br />
Drehen, kombinierte<br />
Bearbeitung<br />
(Drehen-Fräsen,<br />
Schleifen/Hartdrehen),<br />
Spindelanwendung<br />
Drei Schaeffler-Torquemotor- und drei Rundtischlager-Baureihen sind beliebig<br />
miteinander kombinierbar; sie dienen als Ausgangsbasis für eine genau auf die<br />
Maschine abgestimmte Auslegung beider Komponenten<br />
„DIE UMGEBUNGSKONS-<br />
TRUKTION MUSS DIREKT-<br />
ANTRIEBSGERECHT<br />
AUSGEFÜHRT SEIN“<br />
Dr. Wolfgang Heinrich,<br />
Senior Engineer im<br />
Geschäftsfeld Industrie 4.0,<br />
Schaeffler<br />
Um die positiven Eigenschaften<br />
von Torquemotoren möglichst gut<br />
nutzen zu können, muss die<br />
Umgebungskonstruktion direktantriebsgerecht<br />
ausgeführt sein.<br />
Darunter verstehen wir eine<br />
möglichst steife Lagerung; eine<br />
Lagerung, die nur wenig Reibungswärme<br />
in das System<br />
einbringt, optimierte Wärmeübergänge<br />
und ein auf die Leistung<br />
abgestimmtes Kühlsystem. Wenn<br />
das nicht hundertprozentig<br />
gelingt, sind der Präzision in<br />
Verbindung mit der Dynamik,<br />
insbesondere beim Einschwingverhalten<br />
des Antriebs, starke<br />
Grenzen gesetzt.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
IN DIE ENTWICKLUNG DES TORQUE-<br />
MOTORS ZU INVESTIEREN LOHNT SICH<br />
THOMAS WEBER,<br />
Leiter Mechatronik Rotativ und Leiter der IDAM,Schaeffler<br />
Die magnetischen und elektrischen Störquellen des Motors und die<br />
Motorerwärmung, die Lagerreibung und Lagersteifigkeit sowie die<br />
Steuerung bzw. der Antriebsregler bilden ein Netz von sich gegenseitig<br />
beeinflussenden Parametern. Wir nutzen diese funktionalen Zusammenhänge<br />
gezielt für die Optimierung unserer Torquemotoren.<br />
Die Forderung nach höherer Fertigungspräzision und niedrigen Geräuschen<br />
treibt die Entwicklung von Motoren mit möglichst geringeren<br />
Störquellen voran. Je kleiner die Störungen sind, die der Motor durch seine<br />
Topologie in das System einbringt, desto weniger Aufwand muss der<br />
Maschinenhersteller betreiben, die daraus entstehenden Abweichungen<br />
in der Steuerung auszugleichen.<br />
30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
DREH-FRÄS-BEARBEITUNG – HOHES<br />
DREHMOMENT, HOHE DREHZAHLEN<br />
TORQUEMOTOREN BEWEGEN<br />
SICH IN EINEM TECHNISCH SEHR<br />
ANSPRUCHSVOLLEN UMFELD<br />
Die kombinierte Dreh-Fräs-Bearbeitung ist für die Drehtisch-Hersteller<br />
eine besonders große Herausforderung. Einerseits müssen im<br />
Fräs-Modus Positionen dynamisch und präzise angefahren und Konturen<br />
bahntreu gefahren werden, andererseits im Dreh-Modus möglichst<br />
hohe Schnittgeschwindigkeiten bzw. große Drehzahlen erreicht<br />
werden. Teilweise sind Drehtisch-Hersteller von einer Generation<br />
auf die nächste mit doppelt so hohen Drehzahl-Anforderungen<br />
konfrontiert.<br />
Aus Sicht des Torquemotoren-Entwicklers sind schon 800 min -1<br />
bei Tischdurchmessern von über 500 mm technisch sehr anspruchsvoll,<br />
weil die elektrischen Wechselfrequenzen der hochpoligen<br />
Motoren stark ansteigen. Und mit ihnen steigt die Erwärmung<br />
der Motoren an, mit allen negativen Folgen für den gesamten Antrieb<br />
inklusive einer Veränderung der Lagervorspannung und -steifigkeit.<br />
Dr. Wolfgang Heinrich, Senior Engineer im Geschäftsfeld<br />
Industrie 4.0 bei Schaeffler, ergänzt dazu: „Für dieses Segment<br />
haben wir die Motoren der Baureihe RKI auf den Markt gebracht.<br />
Der Entwicklungsschwerpunkt war in diesem Fall, das typischerweise<br />
niedrige Drehzahlspektrum der Torquemotoren nach oben<br />
zu erweitern, ohne das Drehmoment reduzieren zu müssen. Die<br />
RKI-Motoren verfügen hierfür über eine Zahnspulenwicklung<br />
und geblechte Rotoren zur Reduzierung der Wirbelstromverluste.<br />
Bei der heute geforderten hohen Leistungsdichte muss man an<br />
die Grenzen der Betriebsmöglichkeiten der Motoren gehen<br />
können.“<br />
COMPUTERTOMOGRAPHIE – HOHE DREHZAHL,<br />
GERINGER GERÄUSCHPEGEL<br />
Mit der Weiterentwicklung der bildgebenden Systeme stiegen auch<br />
die Drehzahlen der gut 1 m großen Motoren an. Bei diesen Durchmessern<br />
führen in Verbindung mit der hohen Polzahl bereits<br />
300 min -1 zu sehr hohen elektrischen Wechselfrequenzen. Ohne<br />
Modifikation der Motoren können die höherfrequenten Störkräfte<br />
die gesamte Mechanik des Motors und des Computertomographen<br />
so stark anregen, dass Schwingungen deutlich hör- und fühlbar<br />
werden. Kunden fordern daher hier von Antrieben Geräuschpegel<br />
deutlich unter 70 db (A). Schaeffler setzt auch in dieser Anwendung<br />
speziell modifizierte Motor-Topologien ein, um den hohen Ansprüchen<br />
der Branche zu gerecht zu werden.<br />
MOTOR UND LAGERUNG – EIN SYSTEM<br />
Der Trend der hohen Leistungsausbeute und Präzision hat dazu geführt,<br />
dass die Kunden heute Motor und Lagerung als Funktionseinheit<br />
verstehen. „Das erleichtert es uns, Kunden die für die Applikation<br />
am besten geeignete Motor-Topologie anbieten zu können und<br />
diese dann genau passend zur Antriebsaufgabe zu optimieren.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit den Rundtischlager-Experten von<br />
Schaeffler sind wir in der Lage, schon in der Konzeptphase FEM-Simulationen<br />
in großer Detailtreue durchführen zu können. Dabei berücksichtigen<br />
wir besonders die thermischen und mechanischen<br />
Wechselwirkungen zwischen Motor und Lagerung. Das ist ein sehr<br />
großer Vorteil“, erklärt Dr. Wolfgang Heinrich. Thomas Weber fährt<br />
fort: „Viele Steuerungshersteller entwickeln auch Torquemotoren –<br />
es gibt am Markt aber nur eine sehr kleine Zahl an Torquemotoren-<br />
Herstellern, die auch Lagerungen entwickeln. Genau auf diesen<br />
Mehrwert zielen viele neue Projektanfragen ab.“<br />
Bilder: Schaeffler<br />
www.schaeffler.de<br />
www.idam.de<br />
Baureihe TOK und Docking-System<br />
auf der Testing Expo Europe <strong>2018</strong>.<br />
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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 31
ANTRIEBSTECHNIK<br />
KLEINSTER SERVOANTRIEB MIT<br />
VERDOPPELTER LEISTUNG<br />
Elmo hat die Leistung seines<br />
extrem kleinen Servoantriebs<br />
Gold-Twitter verdoppelt. Der<br />
Double-Gold-Twitter liefert<br />
mit einem Gewicht von 33 g<br />
bei einer Größe von 36,2 x<br />
18,8 x 47 mm bis zu<br />
10 000 W Nennleistung. Mit<br />
Nennströmen bis 160 A und<br />
Versorgungsspannungen bis<br />
196 V DC eignet sich der<br />
Servoantrieb für Motion-Control-Anwendungen, bei denen es auf<br />
hohe Servo-Performance, geringen Bauraum und eine sehr hohe<br />
Regelungsgüte ankommt, z. B. in der Automatisierung, Robotik<br />
oder in fahrerlosen Transportsystemen. Die Kommunikation<br />
erfolgt über Ethercat- oder CANopen-Schnittstellen in Echtzeit<br />
und erlaubt somit einen Mehrachsbetrieb. Der Double-Gold-Twitter<br />
entspricht allen internationalen Standards in Bezug auf EMV<br />
und funktionale Sicherheit STO. Die Schalttechnologie Fast and<br />
Soft Switching Technology (FASST) ermöglicht einen Wirkungsgrad<br />
über 99 %. Der Antrieb kann auf, neben und im Motor oder<br />
auf sich bewegenden Lasten montiert werden.<br />
www.elmomc.com<br />
SENSORIK IN <strong>DER</strong> LINEARFÜHRUNG<br />
ZENTRALE ELEMENTE ZUM SCHUTZ VON<br />
GROSSEN ANTRIEBSSTRÄNGEN<br />
Die kleinen Dinge<br />
machen oft vieles<br />
einfacher: Spielfreie<br />
Sicherheitskupplungen<br />
von R+W eignen sich für<br />
viele Anwendungen mit<br />
Ausrückmomenten in<br />
einer Range von 0,1 Nm<br />
bis 20 000 kNm. Zusätzlich<br />
können durch die<br />
verschiedenen Baureihen<br />
und Ausführungen viele Anwendungsfälle direkt aus dem<br />
Standardportfolio bedient und somit schnell geliefert werden.<br />
Kundenindividuelle Sonderlösungen werden mit der hauseigenen<br />
Konstruktionsabteilung in enger Abstimmung mit der Anlagenkonstruktion<br />
entwickelt. Sicherheitskupplungen sind ein entscheidender<br />
Faktor, um den reibungslosen Betrieb eines Motors<br />
zu gewährleisten. Sie schützen fragile Maschinenapplikationen<br />
vor Überlastschäden, die Reparaturen und sogar einen kompletten<br />
Stillstand verursachen können.<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
POSITIONIERSTEUERUNG FÜR DIE<br />
ANSTEUERUNG VON ZWEI ACHSEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Mit Durasense von<br />
Schaeffler erfolgt die<br />
Nachschmierung für<br />
jede einzelne Linearachse<br />
belastungs- und<br />
bedarfsgerecht. Die<br />
Auswerteelektronik<br />
ermöglicht die Überwachung<br />
von bis zu sechs<br />
Laufwagen pro Achse.<br />
Sowohl bei den Kugelumlaufführungen Kuse und Kuve als auch<br />
bei den Rollenumlaufführungen RUE kann die Position des<br />
Sensors am Laufwagen frei gewählt werden. Mangelschmierung<br />
oder Überfettung werden so vermieden, was Maschinenlaufzeiten<br />
verlängert und die Ausfallrate reduziert. Wenn die<br />
Nachschmierung versagt, z. B. aufgrund eines defekten Schmieraggregats,<br />
undichter Schläuche oder verstopfter Schmiernippel,<br />
erkennt das System dies. Eine Überwachung mit Drucksensoren<br />
ist damit nicht notwendig. Das System schützt so auch stark<br />
verkettete Anlagen vor Stillständen. Eingesetzt werden kann es<br />
z. B. in Fertigungslinien der Automobilhersteller oder in Bewegungsachsen<br />
in der Intralogistik, der Nahrungsmittel- und<br />
Verpackungsindustrie und der automatisierten Montage.<br />
www.schaeffler.com<br />
Linmot stellt einen neuen Servo<br />
Drive für die Ansteuerung von<br />
zwei Achsen in einem IP64-Gehäuse<br />
vor. Dieser Drive kann als<br />
dezentrale Lösung in der Nähe der<br />
Antriebskomponente platziert<br />
werden. Als 2-Achs-Drive wurde<br />
die Serie D2250 für Hubdreh-<br />
Motoren entwickelt, kann jedoch<br />
auch für die dezentrale Ansteuerung<br />
von Linearmotoren und<br />
rotativen Motoren eingesetzt werden. Der Drive kann mit 24 bis<br />
72 V DC betrieben werden und liefert dem Motor einen Phasenstrom<br />
von bis zu 25 A. Er verfügt über eine Industrial-Ethernet-<br />
Schnittstelle für Profinet, Ethernet IP, EtherCAT, Sercos III und<br />
Powerlink. Damit einhergehend werden die Geräteprofile CiA402,<br />
SoE, Profidrive und CIP Sync unterstützt. Die Bus-Protokolle<br />
werden über einen DIP-Drehschalter ausgewählt. Bei Profinet,<br />
Ethernet IP, EtherCAT und Sercos III kann der Drive direkt über<br />
die Indsutrial-EtherNet-Schnittstelle konfiguriert werden. Alle<br />
Bedienelemente, Schalter und Schnittstellen sowie die Statusanzeige<br />
sind hinter einem Schutzdeckel verbaut, was die geforderte<br />
Dichtigkeit für den dezentralen Einbau garantiert.<br />
www.linmot.com<br />
SERVOSYSTEM KANNMOTION JETZT MIT 48 V / 10 A VERSORGUNGSSPANNUNG<br />
Koco Motion präsentiert eine neue Variante des Servosystems<br />
Kannmotion. Bisher wurde der Servoantrieb in den Flanschgrößen<br />
NEMA 17, 23 und 24 mit Drehmomenten von 0,4 bis 3,0 Nm<br />
angeboten. Die neue Variante bietet neben 24 V Versorgungsspannung<br />
und 2 A Phasenstrom jetzt auch 48 V und bis zu 10 A<br />
für den maximalen Output des Schrittmotors. Ein stabiles<br />
Drehmoment über einen größeren Drehzahlbereich, dynamischeres<br />
Verhalten und die Implementierung in weitere Größen wie<br />
NEMA 34 sind mit der neuen Performance möglich. Der aus einem<br />
Schrittmotor mit integriertem Encoder und einer direkt angebauten<br />
Steuerung bestehende voll programmierbare, integrierte<br />
Closed-Loop-Antrieb ist einfach programmierbar.<br />
www.kocomotion.de<br />
32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
ANTRIEBSTECHNIK<br />
SERVOREGLER: SERCOS-III-SCHNITTSTELLE<br />
ERWEITERT EINSATZBEREICH<br />
Seinen<br />
Servoregler<br />
Simco Drive<br />
hat Wittenstein<br />
nun<br />
auch mit<br />
Sercos-III-<br />
Schnittstelle<br />
ausgestattet.<br />
Diese<br />
ermöglicht es, den Antriebsverstärker – und mit ihm die<br />
Kleinservomotoren mit integrierter Spindel – direkt in diesen<br />
herstellerunabhängigen und für die Ethernet-basierte<br />
Realtime-Kommunikation konzipierten Automatisierungsbus<br />
zu integrieren. Die Technologie unterstützt hochdynamische<br />
und präzise Motion-Control-Anwendungen mit Echtzeitanforderungen.<br />
Sercos III ergänzt die bislang für den Servoregler<br />
verfügbaren Feldbusschnittstellen Canopen, Ethercat, Profinet<br />
RT/IRT und Ethernet/IP. Die Antriebsverstärker wurden<br />
entwickelt für Hochleistungsanwendungen mit sinuskommutierten<br />
Servomotoren im Spannungsbereich von 12 bis<br />
60 V DC. Sie können im eigenständigen Positionierbetrieb mit<br />
definierbaren Trajektorien und Fahrsatztabellen eingesetzt<br />
werden, aber auch im geschlossenen Regelkreis und zyklischer<br />
Sollwertvorgabe in Echtzeit durch die Steuerung.<br />
www.wittenstein.de<br />
GEBERLOSE MOTORREGELUNG BIS ZUM<br />
STILLSTAND DANK RELUCTANCE CONTROL LIZENZ<br />
Mit der Firmware 4.8 von<br />
Siemens können Simotics-<br />
Synchronreluktanzmotoren<br />
auch mit Sinamics-S120-<br />
Umrichtern betrieben<br />
werden. Damit können<br />
komplexe Funktionalitäten<br />
des modularen S120-Produktportfolios<br />
genutzt<br />
werden. Durch die neue<br />
Sinamics Reluctance Control<br />
Lizenz in Verbindung mit den<br />
Sinamics-Booksize-Modulen ist nun auch mit und ohne Lagegeber<br />
eine präzise Regelung des Antriebs bis zum Stillstand realisierbar. Das<br />
gilt für den motorischen und generatorischen Betrieb. Die feldorientierte<br />
Vektorregelung im gesamten Betriebsbereich erhöht die<br />
Robustheit des Antriebssystems. So ist ein Kippen bei Lastsprüngen<br />
ausgeschlossen. Die geberlose Regelung steigert zudem die Energieeffizienz<br />
des Antriebs, weil damit schon im kleinen Drehzahlbereich<br />
derart niedrige Werte erreicht werden, wie sonst nur mit Geber. Die<br />
Lösung eignet sich für Anwendungen, die eine hohe Genauigkeit<br />
erfordern, z. B. für Servopumpen, die schon ab Stillstand mit hoher<br />
Belastung einen präzisen Betrieb benötigen. Denn aufgrund des<br />
normalerweise reduzierten Stellbereichs von 1:10 bei geberloser<br />
Regelung wäre im Regelfall ein Geber erforderlich.<br />
www.siemens.de<br />
EDELSTAHLLAMELLENKUPPLUNGEN IN NEUEN BAUGRÖSSEN<br />
Orbit Antriebstechnik hat das Angebotsspektrum der Lamellenkupplungen<br />
Diskflex in Edelstahlausführung für noch höhere<br />
Drehmomente erweitert. Durch die beiden neuen Kupplungsgrößen<br />
GDC80 und GDC90 steht das Kupplungsprogramm damit<br />
in einem Nenndrehmomentbereich bis 150 Nm zur Verfügung.<br />
Die torsionssteifen Kupplungen arbeiten mit flachen, biegeelastischen<br />
Lamellen beziehungsweise Lamellenpaketen aus<br />
rostfreiem Edelstahl. Diese sind wechselseitig mit der jeweiligen<br />
Edelstahlnabe und dem Zwischenstück aus Edelstahl verschraubt.<br />
Die mit Klemmnaben ausgestatteten spielfreien<br />
Lamellenkupplungen sind für Wellendurchmesser bis 45 mm<br />
lieferbar.<br />
www.orbit-antriebstechnik.de<br />
SLF. DA BEWEGT SICH WAS.<br />
Kugellager und Rollenlager<br />
von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser<br />
in verschiedenen Ausführungen<br />
Spindeleinheiten<br />
Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />
Spindeln mit angeflanschtem<br />
bzw. integriertem Motor<br />
Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />
Rekonditionierung<br />
von Wälzlagern<br />
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D-08427 Fraureuth<br />
Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10<br />
Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50<br />
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SLF.indd 1 20.04.<strong>2018</strong> 10:51:10<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 33
SPECIAL<br />
ROBOTIK<br />
SPECIAL<br />
34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2018</strong>
ROBOTIK<br />
In über 60 % aller Industrieroboter weltweit sind<br />
Zykloidgetriebe von Nabtesco verbaut. Dieser Erfolg<br />
kommt nicht von ungefähr: Schließlich sind die<br />
Präzisionsgetriebe ebenso vielseitig wie widerstandsfähig.<br />
Ob Verpackungsindustrie, Lebensmittelproduktion<br />
oder Automobilbau – die Bandbreite der<br />
Einsatzbereiche ist nahezu unendlich groß. Vor allem<br />
Bereiche wie Pick-and-Place-Anwendungen, Handling<br />
oder Werkstückpositionierung profitieren von den<br />
vorteilhaften Eigenschaften der Nabtesco-Getriebe.<br />
Zwar variieren je nach Anwendung die Anforderungen<br />
an die eingesetzten Roboter und somit auch an die<br />
Getriebe, Dynamik und Präzision sowie ein geringer<br />
Verschleiß über die gesamte Lebensdauer sind jedoch<br />
immer gefragt.<br />
XXX<br />
XXX<br />
xxx<br />
NICHTS ZWICKT<br />
UND ZWACKT<br />
Wie der Mensch braucht auch ein Roboter bewegliche<br />
Gelenke, Autor: xxx die am besten bis ins hohe Alter voll<br />
funktionstüchtig bleiben. Damit in den Roboterarmen<br />
nichts zwickt und zwackt, setzen Hersteller und<br />
Anwender weltweit auf die zuverlässigen, präzisen<br />
und robusten Zykloidgetriebe.<br />
Autor: Daniel Obladen, Nabtesco Precision Europe, Düsseldorf<br />
OLYMPIAREIFE HÖCHSTLEISTUNGEN<br />
Frei nach dem Motto der Olympischen Spiele gilt in der<br />
Industrie: schneller, flexibler, genauer. Gerade beim<br />
Hochgeschwindigkeits-Handling und der robotergestützten<br />
Positionierung werden immer höhere Geschwindigkeiten<br />
gefordert. So bewegen sich die leichten<br />
Carbonfaser-Arme von Delta-Robotern, wie sie in der<br />
Lebensmittelindustrie für Pick-and-Place-Applikationen<br />
eingesetzt werden, mit teilweise über 6 m/s – das ist<br />
High-Speed-Robotik par excellence. Bei einer derartig<br />
hohen Dynamik sind präzise und gleichzeitig langlebige<br />
Getriebe unabdingbar.<br />
Und Schnelligkeit ist nicht alles: Neben hohen Geschwindigkeiten<br />
und großen Beschleunigungen kommt<br />
es außerdem auf eine hohe Wiederholgenauigkeit und<br />
das punktgenaue Absetzen schwerer Lasten an – Anforderungen,<br />
die die Zykloidgetriebe von Nabtesco meistern.<br />
Denn anders als herkömmliche Planetengetriebe<br />
kommen sie dank ihrer zykloiden Konstruktion im Inneren<br />
ohne Zahnräder aus und sind daher keinen Scherkräften<br />
ausgesetzt. Das zweistufige Untersetzungsprinzip<br />
der nahezu spielfreien Getriebe führt darüber<br />
hinaus zu einem exzellenten Verhalten hinsichtlich<br />
Dynamik und Laufruhe sowie einer hohen Wiederholund<br />
Bahngenauigkeit.<br />
Erste Wahl für hochdynamische Pick-and-Place-,<br />
Handling- sowie Positionieranwendungen sind die RF-<br />
P-Einbausätze. Sie arbeiten extrem präzise und ermöglichen<br />
schnelle Taktzeiten sowie Abtriebsgeschwindigkeiten<br />
von 200 min -1 . Mit einer Lebensdauer von bis zu<br />
20 000 Betriebsstunden sind sie darüber hinaus sehr<br />
langlebig. Dank ihrer kompakten Konstruktion lassen<br />
sich die Robotergetriebe außerdem auch in kleinere<br />
Delta- und Scara-Roboter einbauen.<br />
HANDLING UND PALETTIERUNG<br />
Auch die Getriebe der RV-Serie haben sich in unzähligen<br />
Positionierungs- und Handlingapplikationen auf<br />
der ganzen Welt bewährt. Durch ihre hohe MTBF<br />
(Mean Time Between Failures) werden sie u. a. in der<br />
Automobilfertigung sehr geschätzt. So gewährleisten<br />
sie beispielsweise ein schnelles und sicheres Teile-<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 35
ROBOTIK<br />
01<br />
01 Die kompakten Zykloidgetriebe ermöglichen<br />
hohe Geschwindigkeiten, große Beschleunigungen<br />
sowie eine hohe Wiederhol- und Bahngenauigkeit<br />
in Anwendungen von Delta-Robotern<br />
SPECIAL<br />
handling beim automatischen Transport von Blechteilen in Presswerken.<br />
Den außergewöhnlichen Belastungen, wie den hohen<br />
Umgebungs- und Betriebstemperaturen, Stößen und Vibrationen,<br />
hält die unempfindliche und kraftvolle RV-Serie dabei mühelos<br />
stand. Auch bei hohen Taktraten und Dreischichtbetrieb rund um<br />
die Uhr.<br />
Ihre Stärke spielen die robusten Zykloidgetriebe zunehmend<br />
auch in der Verpackungsindustrie aus. So werden z.B. Palettierund<br />
Stapelaufgaben immer mehr von Robotern übernommen.<br />
Dank ihrer hohen Leistungsdichte nehmen es die Getriebesysteme<br />
von Nabtesco auch mit den höchsten Traglasten locker auf. Ihr<br />
geringes Gewicht sorgt zudem für eine niedrigere Massenträgheit,<br />
verbesserte Lastbedingungen und Energieeinsparungen bei der<br />
Anwendung.<br />
Für die hohen Hygieneanforderungen bei der Handhabung, Positionierung<br />
und Verpackung von Nahrungsmitteln ist vor allem die<br />
RH-N-Serie wie geschaffen. Die geschlossenen Getriebeköpfe bieten<br />
mit ihren glatten Oberflächen und optimierten Dichtungen ein<br />
besonders hygienisches Design.<br />
Die Zykloidgetriebe und -getriebeköpfe von Nabtesco erfüllen<br />
auch die hohen hygienischen Standards in der Medizintechnik und<br />
bieten mit einem Not-Aus-Drehmoment bis zum 5-Fachen des<br />
Nennmoments größtmögliche Sicherheit. Um den Geräuschpegel<br />
zu minimieren, sind die Reduziergetriebe überdies als Low-Noise-<br />
Variante erhältlich.<br />
ZUVERLÄSSIG IN EXTREMEN ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />
Präzision, Dynamik und Robustheit – diese Getriebequalitäten sind<br />
auch bei Schweißanwendungen ein absolutes Muss. Für die exakte<br />
Ausrichtung der Werkstücke kommt es vor allem auf ein schnelles<br />
Beschleunigen und Abbremsen der Drehtische und Positionierer<br />
an. Schweißpunkte im Hundertstel-Millimeterbereich lassen sich<br />
so punktgenau schweißen, ohne das Werkstück aus- und wieder<br />
einspannen zu müssen.<br />
Während Roboter in der Fertigungsindustrie längst etabliert<br />
sind, werden sie in der Öl- und Gasindustrie noch eher selten<br />
eingesetzt. Doch gerade diese Branche, in der körperlich anstrengende<br />
und gefährliche Arbeiten an der Tagesordnung sind,<br />
ist wie prädestiniert für den Einsatz der automatisierten Kollegen.<br />
So hat Nabtesco für einen vollautomatischen Bohrplattform-Roboter<br />
leistungsfähige und DNV-GL-zertifizierte Getriebelösungen<br />
entwickelt, die den rauen Bedingungen auf hoher<br />
See gewachsen sind.<br />
Das Beispiel Bohrroboter steht exemplarisch für den kontinuierlich<br />
wachsenden Bereich des Customisings. Denn immer häufiger<br />
sind es nicht Getriebe von der Stange, die nachgefragt werden. In<br />
enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt und fertigt<br />
Nabtesco daher zunehmend spezielle Getriebelösungen, die perfekt<br />
an die individuelle Applikation angepasst sind. Den Anwendungsmöglichkeiten<br />
in der Robotik sind damit dann wirklich keine<br />
Grenzen mehr gesetzt.<br />
Bilder: Nabtesco<br />
ZYKLOIDGETRIEBE LEISTEN IN<br />
UNTERSCHIEDLICHSTEN AN-<br />
WENDUNGEN <strong>DER</strong> ROBOTIK<br />
HERVORRAGENDE ARBEIT<br />
www.nabtesco.de<br />
36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
ROBOTIK<br />
03<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„WIR SCHÄTZEN DIE<br />
HOCHPRÄZISEN UND<br />
ROBUSTEN ZYKLOIDGE-<br />
TRIEBE VON NABTESCO“<br />
Abdullah Cevik, Leiter Einkauf /<br />
Purchasing Director (R-GS),<br />
KUKA Deutschland GmbH<br />
02<br />
02 Kompakt, leicht und leistungsstark – mit diesen<br />
Eigenschaften ist die RV N- Serie der Zykloidgetriebe<br />
wie geschaffen für den Einsatz in der Robotik<br />
03 Die RF P- Einbausätze wurden speziell für die Robotik<br />
entwickelt; die RH-N -Serie (rechts) kommt dank ihres<br />
hygienischen Designs vor allem in der Nahrungsmittelproduktion<br />
und Medizintechnik zum Einsatz<br />
Wir stellen sehr hohe Ansprüche an<br />
unsere Partner. Schließlich stehen<br />
unsere Produkte weltweit für<br />
Innovation und Qualität. Die<br />
Zykloidgetriebe von Nabtesco sind<br />
besonders leistungsfähig, präzise<br />
und robust – und garantieren<br />
damit vielen unserer Anwendungen<br />
eine hohe Zuverlässigkeit und<br />
lange Lebensdauer.<br />
Nicht alle Federn sind gleich...<br />
50%<br />
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gegenüber einer herkömmlichen<br />
Runddrahtfeder, bei gleicher Kraft und<br />
Durchbiegung. Standardteile sind in<br />
Edelstahl und Kohlenstoffstahl<br />
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KLARTEXT<br />
ANTRIEB FÜR<br />
DEN ROBOTER<br />
SEBASTIAN FINHOLD<br />
Produktmanager Mechanik, Harmonic Drive AG, Limburg a. d. Lahn<br />
Kollaborierende Roboter müssen flexibel einsetzbar und sicher sein. Dazu<br />
muss der Roboterarm leicht und kompakt sein. Die Antriebssysteme<br />
müssen bei geringem Eigengewicht hohe Drehmomente bereitstellen.<br />
Unsere Wellgetriebe erfüllen genau diese Anforderungen. Die präzise und<br />
spielfreie Bewegungsübertragung des Getriebes ermöglicht eine genaue<br />
Positionierung und exakte Bahnverfolgung des Roboters. Die hohe<br />
Getriebeuntersetzung erlaubt den Einsatz von kompakten und leichten<br />
Motoreinbausätzen. Die hohe Drehmomentdichte dieses Antriebssystems<br />
erhöht letztlich die Tragkraft und Dynamik des Roboters. Zukünftig wird die<br />
Funktionsintegration von abtriebsseitigen Gebern, Reglern und Condition<br />
Monitoring die Funktionalität und Sicherheit von Robotern erhöhen.<br />
Roboter entwickeln sich<br />
weiter, werden intelligent,<br />
kollaborativ und immer<br />
beweglicher. Das betrifft<br />
auch die hier verbauten<br />
Komponenten. Welche<br />
Anforderungen stellt die<br />
Robotik heute und in<br />
Zukunft an Antriebe und<br />
wie kann Antriebstechnik<br />
diese erfüllen?<br />
FUNKTIONSINTE-<br />
GRATION ERHÖHT<br />
FUNKTIONALITÄT<br />
UND SICHERHEIT<br />
VON ROBOTERN<br />
DYNAMIK,<br />
LEISTUNGSDICHTE,<br />
POSITIONIER-<br />
GENAUIGKEIT UND<br />
VERNETZUNG<br />
SIND WICHTIG<br />
SPECIAL<br />
ANDREAS SEEGEN<br />
Leiter Marketing, Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG, Schönaich<br />
In der Robotik ist hohe Dynamik sehr wichtig. Oft muss der Motor innerhalb<br />
kurzer Zeit auf volle Geschwindigkeit beschleunigen. Vor allem bei mobiler<br />
Robotik sind kleine, leistungsstarke und energieeffiziente Antriebe gefragt, wie<br />
unsere Klein- und Kleinstmotoren mit eisenloser Wickeltechnik. Ihre hohe<br />
Leistungsdichte, kombiniert mit hoher Effizienz und geringem Platzbedarf,<br />
verbessert das Leistungsgewicht und reduziert den Strombedarf, was bei<br />
mobilen Anwendungen einen batterieschonenden Betrieb ermöglicht. Wichtig<br />
sind zudem Positioniergenauigkeit und Kommunikationsfähigkeit. Unsere<br />
Controller lassen sich deshalb entweder über CANopen- oder EtherCAT-<br />
Schnittstellen mit der übergeordneten Robotersteuerung verbinden. Für eine<br />
präzise Positionierung sorgen Inkremental- oder Absolutencoder, die direkt an<br />
den Motoren angebracht oder integriert sind.
KLARTEXT<br />
THEO JACOBS<br />
Projektleiter, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart<br />
Zwei Dinge sind in der Servicerobotik wichtig: Modularität und hohe Funktionalität<br />
auf kleinem Bauraum. So sind beispielsweise omnidirektionale Radmodule, die wir<br />
am Fraunhofer IPA konstruieren, als Bausteine konzipiert, die in beliebigen<br />
Plattformen verbaut werden. Dabei erleichtern offene Schnittstellen und<br />
Open-Source-Software die Ansteuerung. Digitale Antriebsregler von Elmo bieten<br />
einen hohen Funktionsumfang und viele Möglichkeiten zur Anpassung auf den<br />
jeweiligen Anwendungsfall. Neben Geschwindigkeits- und Positionsregelung<br />
erlauben sie beispielsweise auch eine Momentenvorgabe. Verschiedene Sensoren<br />
geben Auskunft über den Zustand des Moduls. Für die Bestimmung des<br />
Lenkwinkels ist ein Absolutwertgeber verbaut, sodass eine zeitaufwändige<br />
Initialisierungsphase entfallen kann.<br />
WIR BRAUCHEN MODU-<br />
LARITÄT UND HOHE<br />
FUNKTONALITÄT AUF<br />
KLEINEM BAURAUM<br />
ES KOMMT MEHR<br />
STEUERUNGSINTELLIGENZ<br />
DEZENTRAL AN DIE<br />
AKTOREN<br />
NIKOLAI ENSSLEN<br />
Mitgründer und Geschäftsführer, Synapticon GmbH, Schönaich<br />
Moderne Roboter sind auf relativ geringe Kräfte, Mobilität, Nachgiebigkeit und flexible<br />
Arbeitsgeschwindigkeiten ausgelegt. Da Menschen mit den Cobots zusammenarbeiten,<br />
müssen diese unterscheiden können, ob sie von einem Menschen mit der Hand eingelernt<br />
werden oder mit einem Hindernis kollidieren. Hierzu ist die Drehmomenterfassung an den<br />
Achsen unverzichtbar. Die Sicherheitsfunktionen verknüpfen sensorische und motorische<br />
Funktionen direkt miteinander, ähnlich wie bei menschlichen Reflexen. Da sich mehr<br />
Steuerungsintelligenz dezentral an den Aktoren befindet, nehmen die Reaktionsschnelligkeit<br />
und Flexibilität der Konstruktion zu. Außerdem spielt ein Niederspannungs-Ansatz eine<br />
wichtige Rolle, wenn es um Safety und Mobilität geht. Autonome Mobilität erfordert<br />
zusätzlich die Fähigkeit, Informationen aus verschiedenen Quellen und Sensoren rasch zu<br />
verarbeiten. Synapticon hat diese Merkmale im Modulsystem Somanet zusammengefasst,<br />
angelehnt an das somatosensorische Nervensystem des Menschen.<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 39
ROBOTIK<br />
POSITIONIERGENAUIGKEIT<br />
SIGNIFIKANT STEIGERN<br />
Aktuell erweitert sich das Einsatzgebiet von<br />
Industrierobotern. Zu klassischen Anwendungen<br />
wie Schweißen oder Heben schwerer Lasten<br />
gesellen sich Aufgaben, die eine hohe<br />
Positioniergenauigkeit am Tool Center Point des<br />
Roboterarms erfordern. Voraussetzung hierfür<br />
sind hochgenaue abtriebsseitige Messgeräte.<br />
SPECIAL<br />
Vor allem in der Luft- und Raumfahrtindustrie müssen sehr<br />
große Bauteile mit hoher Genauigkeit bearbeitet werden.<br />
Ein Roboter ist dafür die ideale Lösung. Denn er kann<br />
selbst an gewaltigen Teilen wie einem Flugzeugrumpf problemlos<br />
jede beliebige Stelle erreichen und dort z. B. Bohrungen<br />
setzen und Fräsbearbeitungen durchführen. Werkzeugmaschinen<br />
würden zwar die geforderten Genauigkeiten spielend erreichen,<br />
sind aber zu unflexibel oder als Sondermaschinen extrem teuer.<br />
FAKTOREN FÜR GENAUIGKEIT<br />
Damit ein Roboter genau genug für solche Anwendungen ist, muss<br />
der Tool Center Point, also das Werkzeug am Ende des Roboterarms,<br />
ausreichend genau positioniert und geführt werden. Beim<br />
klassischen Industrieroboter sorgen dabei allerdings viele Faktoren<br />
für Abweichungen.<br />
Die gewünschte Beweglichkeit erreichen nur Roboter mit serieller<br />
Kinematik, z. B. Gelenkarmroboter mit sechs Achsen. Für den<br />
Antrieb jeder dieser Achsen sind ein Servomotor und ein Getriebe<br />
erforderlich, sodass Nulllagenfehler, Umkehrspiel und Gelenkelastizitäten<br />
Ungenauigkeiten verursachen. Krafteinwirkung und dynamische<br />
Effekte gehen zu Lasten der absoluten Positionsgenauigkeit.<br />
Sie wirken während des Bearbeitungsprozesses auf die Steifigkeit<br />
der Robotermechanik.<br />
Fortschrittliche Kalibriermethoden erlauben bereits das mehrfache<br />
Anfahren des Tool Center Points auf eine bestimmte Position<br />
mit einer Genauigkeit von wenigen Hundertstel Millimetern. Die<br />
Wiederholgenauigkeit von Gelenkarmrobotern liegt – je nach Hersteller<br />
– gemäß ISO 9283 bei ± 0,1 mm und besser.<br />
Die erreichbare Absolutgenauigkeit innerhalb des Roboterkoordinatensystems<br />
ist der Wiederholgenauigkeit gegenüber allerdings<br />
um Faktor 10 schlechter. Gelenkarmroboter erreichen heute in der<br />
Praxis – je nach Ausführung, maximaler Reichweite und Traglast –<br />
eine absolute Positionsgenauigkeit von ± 1 mm. Für Anforderungen,<br />
wie sie die Luftfahrtindustrie stellt, ist dies aber unzureichend.<br />
MOTORREGELUNG UND POSITIONSMESSUNG<br />
Eine signifikante Verbesserung der absoluten Positionsgenauigkeit<br />
erreichen die Roboterhersteller durch den Einsatz zusätzlicher,<br />
hochgenauer Winkelmessgeräte oder Drehgeber an jeder Roboterachse,<br />
den sogenannten Secondary Encoders. Klassische Drehgeber<br />
übernehmen weiterhin das Motorfeedback der Servomotoren<br />
an den Achsen der Roboter.<br />
40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
ROBOTIK<br />
01 Drehgeber für das Motor-Feedback<br />
02 Längenmessgeräte auch für große Verfahrwege<br />
Die Secondary Encoders, jeweils montiert nach dem Getriebe,<br />
erfassen die tatsächliche Position jedes Robotergelenks. So berücksichtigen<br />
sie auf jeden Fall den Nulllagenfehler und das<br />
Umkehrspiel. Außerdem messen sie an jeder Achse des Roboterarms<br />
die rückwirkenden Kräfte aus der Bearbeitung. Das<br />
führt in Summe zu einer Verbesserung der absoluten Positionsgenauigkeit<br />
am Tool Center Point um 70 bis 80 % .<br />
Für diese Anwendungen eignen sich modulare Winkelmessgeräte<br />
wie das Heidenhain ECA 4000 mit optischer Abtastung,<br />
der Drehgeber Heidenhain ECI 4000 mit induktiver Abtastung<br />
oder das Winkelmesssystem Amo WMR. Durch ihren modularen<br />
Aufbau mit Teilungstrommel bzw. Teilungsband und separater<br />
Abtasteinheit eignen sie sich für große Wellendurchmesser<br />
ebenso wie für schwierige Einbausituationen, wie sie in Robotern<br />
aufgrund der beengten Platzverhältnisse anzutreffen sind.<br />
Ihre Signalgüte ist deutlich besser als bei den Drehgebern am<br />
Servomotor, sodass sie wesentlich genauere Positionswerte liefern<br />
– auch bei hochdynamischen Bewegungen.<br />
Da die Servomotoren eine hohe Regeldynamik erfordern,<br />
eignen sich robuste induktive Drehgeber wie die Baureihen<br />
ECI 1100 und 1300 oder Multiturn-Drehgeber der Baureihen<br />
EQI 1100 und 1300 von Heidenhain als Motor-Feedback. Sie<br />
bieten eine hohe Regelgüte und Systemgenauigkeit. Außerdem<br />
sind sie besonders stark mit Vibrationen belastbar. Da die Drehgeber<br />
über die rein serielle EnDat-Schnittstelle verfügen,<br />
können auch stark elektromagnetisch belastete Einsatzbereiche<br />
die Qualität und Sicherheit der Datenübertragung nicht beeinträchtigen.<br />
Diese induktiven Drehgeber unterstützen den Sicherheitsintegritätslevel<br />
SIL 2, Kategorie 3 PL d. Mit Zusatzmaßnahmen in<br />
der Steuerung erreichen sie sogar SIL 3 bzw. Kategorie 4 PL e.<br />
01<br />
02<br />
MRK GREIFER<br />
SERIE HRC-01<br />
Greifer von den<br />
MRK Experten<br />
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Mensch-Roboter-Kollarboration<br />
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ISO/ TS 15066<br />
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ROBOTIK<br />
03<br />
03 Messgeräte für die absolute<br />
Positionsmessung an Robotern<br />
„MIT DEN RICHTIGEN<br />
MESSGERÄTEN KÖNNEN<br />
ROBOTER POSITIONSGE-<br />
NAU BEARBEITEN“<br />
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Franz Forstner, Marketing/<br />
Produktmanagement,<br />
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HEIDENHAIN GmbH<br />
Eine positionsgenaue Bearbeitung<br />
und Handhabung von Teilen mit<br />
Industrierobotern ist möglich,<br />
wenn der Roboterarm mit zusätzlichen<br />
Messgeräten an allen Achsen<br />
ausgestattet ist und die Positionierung<br />
des Roboters zum Werkstück<br />
über Längenmessgeräte erfolgt.<br />
Die erforderliche Systemgenauigkeit<br />
bieten unsere Winkel- und<br />
Längenmessgeräte. Außerdem<br />
bringen sie die notwendige<br />
Flexibilität für den Einbau in die<br />
komplexe und kompakte Robotermechanik<br />
mit. Ihre Eignung für<br />
sicherheitsgerichtete Anwendungen<br />
erlaubt es zudem, Systeme für<br />
die Mensch-Roboter-Kollaboration<br />
zu realisieren.<br />
Ein zusätzlicher Vorteil ist in diesem Zusammenhang der mechanische Fehlerausschluss,<br />
den Heidenhain gegen das Lösen der Wellen- und Statoranbindung realisiert<br />
hat. Mit diesem Sicherheitspaket können die induktiven Drehgeber auch in Systemen<br />
für die Mensch-Roboter-Kollaboration eingesetzt werden.<br />
POSITIONSGENAU VERFAHREN<br />
Die Herstellung extrem großer oder langer Bauteile wie eines Flugzeugrumpfes erfordert<br />
einen Roboter, der auf Linearachsen entlang solcher Bauteile verfahren werden<br />
kann. Die hochgenaue Positionierung des Roboters über die Linearantriebe gewährleisten<br />
gekapselte Heidenhain-Längenmessgeräte für Messlängen bis zu 30 m.<br />
Sie kompensieren thermische Fehler und weitere Einflüsse der Vorschubmechanik,<br />
die eine herkömmliche Positionsermittlung anhand der Steigung des Kugelgewindetriebs<br />
und der Winkelposition des Motordrehgebers nicht erfassen kann.<br />
Bilder: Heidenhain<br />
DREHACHSEN MIT UNABHÄNGIGER MOTOR-<br />
REGELUNG UND POSITIONSMESSUNG<br />
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KOLLABORATEUR AUCH MIT NUR EINEM ARM<br />
Nach einem kollaborativen Zweiarmroboter hat ABB<br />
nun in der Reihe Yumi auch eine einarmige Version<br />
mit entsprechend geringerem Platzbedarf entwickelt.<br />
Auch der Einarmroboter ist auf die Zusammenarbeit<br />
mit Menschen im Fertigungsbereich<br />
ausgelegt und hat eine Traglast von 500 g. Neu an<br />
ihm ist eine Lead-Through-Programmierung, die<br />
eine spezielle Schulung der Bediener überflüssig<br />
macht. „Kombinieren unsere Kunden diesen<br />
Roboter mit unseren digitalen Lösungen von ABB<br />
Ability, können sie die Effizienz und Zuverlässigkeit<br />
in ihren Werken beträchtlich steigern“, erklärt Per<br />
Vegard Nerseth (im Bild l.), Managing Director von ABB Robotics. „Ursprünglich für die<br />
Kleinteilmontage konzipiert, hat sich Yumi als außerordentlich vielseitig erwiesen. Der<br />
Roboter löst den Zauberwürfel, bereitet Sushi zu, verpackt Geschenke und dirigiert<br />
Orchester“, ergänzt Sami Atiya (r.), Leiter der Division Robotik und Antriebe von ABB.<br />
chainflex®<br />
hält ...<br />
Ethernet Leitung Linear<br />
76 Test<br />
Mio. Hübe<br />
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ROBOTERGETRIEBE: VIELFALT UND DYNAMIK<br />
Die Antriebe der Reihe SHG von<br />
Harmonic Drive eignen sich für hochdynamische<br />
Anwendungen wie Roboterachsen.<br />
Sie bieten eine sehr hohe<br />
Drehmomentdichte, dauerhafte Präzision<br />
und Spielfreiheit bei einer gesteigerten<br />
Gebrauchsdauer. Dazu haben sie<br />
kippsteife Abtriebslager zur direkten Abstützung der Lagerlasten und eine große<br />
Hohlwelle, die als Durchführung genutzt werden kann. Die Antriebe sind in drei Varianten<br />
verfügbar: Die SHG-2UH besitzt eine gelagerte und vollständig gedichtete Hohlwelle<br />
zur Durchführung von Versorgungsleitungen, Wellen oder Kabeln für weiterführende<br />
Antriebssysteme. Der Antrieb erfolgt meist über einen parallel gesetzten Servomotor per<br />
Riemen- oder Zahnradstufe. Die Simplicity Units SHG-2SH und 2SO bestehen nur aus<br />
dem Einbausatz und dem Abtriebslager. Durch Nutzung der vorhandenen Gehäusestruktur<br />
zur Abstützung der Lager der Eingangswelle kann auf einen separaten An- und<br />
Abtriebsflansch verzichtet und das Gesamtgewicht reduziert werden.<br />
Ethernet Leitung Robot<br />
22 Test<br />
Mio. Zyklen<br />
getestet<br />
3486<br />
www.harmonicdrive.de<br />
SICHERER GREIFER FÜR DEN COBOT<br />
Schunk setzt in seinem Portfolio einen Schwerpunkt bei Greifern für kollaborative<br />
Anwendungen: „Damit die Mensch-Roboter-Kollaboration zum Erfolg wird, braucht es<br />
End-of-Arm-Tools, die nachweislich die Vorgaben der DGUV einhalten und zugleich auf<br />
hohe Akzeptanz beim Menschen stoßen“, sagt Henrik A. Schunk, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Schunk GmbH. Genau diese Symbiose bietet das Unternehmen mit<br />
seinen Co-act-Greifern. Der Schunk-Co-act-EGP-C ist laut Herstellerangaben der weltweit<br />
erste inhärent sichere Industriegreifer, der von der DGUV für den kollaborierenden Betrieb<br />
zertifiziert und zugelassen ist. Der 2-Finger-Parallelgreifer, der über digitale I/Os angesteuert<br />
wird, deckt ein breites Einsatzspektrum ab – von der Kleinteilmontage in der<br />
Elektronik- und Konsumgüterindustrie bis zu Montageanwendungen im Automotive-<br />
Sektor. Er erfüllt die Anforderungen der ISO/TS 15066 und ist so konstruiert, dass ein<br />
Mensch nicht verletzt werden kann. Dazu zählt eine Schutzhülle ebenso wie eine sichere<br />
Strombegrenzung. Um die Kollaboration mit dem Bediener möglichst flüssig und intuitiv<br />
zu gestalten, ist der 24-V-Greifer mit einer LED-Beleuchtung in Ampelfarben ausgestattet.<br />
Über diese kann der Anwender den jeweiligen Zustand des Moduls signalisieren lassen. Er<br />
wird als komplett vormontierte Einheit mit jeweils passender Schnittstelle für die Cobots<br />
von Kuka, Fanuc oder Universal Robots geliefert. Darüber hinaus sind auf Anfrage<br />
Schnittstellen für Roboter anderer Hersteller möglich. Die komplette Regelungs- und<br />
Leistungselektronik ist im Inneren des Greifers verbaut, sodass dieser keinerlei Platz im<br />
Schaltschrank beansprucht.<br />
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Igus.indd 1 24.04.<strong>2018</strong> 14:13:21
ROBOTIK<br />
ADE<br />
SPECIAL<br />
Zwischen 15 und 50 Kilogramm bringen die<br />
Transportbehälter auf die Waage, die Mitarbeiter<br />
in Galvanikbetrieben Tag für Tag herumwuchten<br />
müssen. Ein Roboter mit speziell für die<br />
Anwendung konstruiertem Greifsystem kann<br />
hier jetzt das Kistenschleppen übernehmen.<br />
Seit Jahren schon entwickelt Schunk Greiferlösungen zum variantenreichen<br />
Palettieren und Depalettieren unterschiedlicher<br />
Güter. In der Regel geht es um klassische Kartonverpackungen<br />
des Lebensmittelgroß- und -einzelhandels, der<br />
Kunststoff- oder Zulieferindustrie. Grund genug für die Ludy Glavanosysteme<br />
GmbH aus dem rheinland-pfälzischen Vinningen, den<br />
Greifer-Spezialisten mit der Entwicklung eines Greifsystems für<br />
schwere Transportbehälter zu beauftragen.<br />
„Der Trend zum automatisierten Teilehandling in Galvanikbetrieben<br />
nimmt seit 2014 spürbar an Fahrt auf“, berichtet Michael<br />
Ludy, der das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1990 leitet.<br />
„Zunächst stand vor allem die automatisierte Gestellbestückung<br />
im Vordergrund, wofür wir sukzessive das erforderliche<br />
Know-how aufgebaut haben. Angeregt durch diese Lösungen gehen<br />
wir nun die nächste Stufe der Automation an: Die Handhabung<br />
von Transportbehältern mit Massenware für die Trommelgalvanik.“<br />
Im Dreischichtbetrieb depalettieren Mitarbeiter die Transportbehälter<br />
und stellen sie auf einen Rollenförderer, von dem aus die Behälter<br />
entleert und über einen Befüllbunker kontinuierlich in den<br />
Galvanisierprozess eingeschleust werden. Pro Minute müssen zwei<br />
Kisten von Hand depalettiert und zwei leere Kisten palettiert werden.<br />
Die Transportbehälter – 20 unterschiedliche Varianten an der<br />
Zahl – unterscheiden sich in Größe, Gewicht und Beschaffenheit.<br />
Vergleichsweise steife Kisten aus Stahlblech sind ebenso dabei wie<br />
eher labile Kunststoffbehälter. Einzig die Tatsache, dass die Paletten<br />
stets sortenrein bestückt sind, vereinfachte die Aufgabe. Felix Meyer,<br />
bei Ludy Galvanosysteme verantwortlich für Automationslösungen,<br />
nahm die Herausforderung an und realisierte in enger Abstimmung<br />
mit dem Roboter- und Sensorhersteller sowie mit den Greifsystemspezialisten<br />
von Schunk eine ebenso intelligente wie robuste<br />
Roboterzelle, die fortan das Handling der Kisten übernimmt.<br />
SPEZIELL ENTWICKELTE GREIFSTRATEGIE<br />
Herzstück ist eine individuell entwickelte, pneumatisch gesteuerte<br />
Greifsystemlösung, die in Kombination mit einer speziell für die<br />
Anwendung ausgearbeiteten Greif- und Schnellwechselstrategie<br />
ein variantenreiches Handling ermöglicht. Um die Komplexität der<br />
Aufgabe zu reduzieren, konzentrierten sich die Schunk-Konstrukteure<br />
in Abstimmung mit Ludy zunächst auf die sechs meistgenutzten<br />
Behältervarianten. Diese werden vom Mitarbeiter auf Paletten<br />
per Stapler angeliefert, vom Roboter einzeln depalettiert und auf<br />
dem Rollenförderer abgestellt. Nach dem automatisierten Entlee-<br />
44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
Präzision.<br />
Dynamik.<br />
Qualität.<br />
01<br />
02<br />
Systeme<br />
Hochgenau, schnell<br />
und sicher<br />
Komponenten<br />
Flexibel, skalierbar<br />
und leistungsstark<br />
Lifecycle-Services<br />
Umfassend, vorausschauend<br />
und vernetzt<br />
01 Die Dimension der einzelnen Behälter wird ausschließlich über die Backenfinger<br />
und deren Kontur definiert, das heißt das Stichmaß des Greifers bleibt unverändert<br />
Erleben Sie unsere Komponenten und<br />
Systeme für Robotik und Automatisierung<br />
LIVE in Halle B6, Stand 303<br />
02 Niederhalter an den Längsseiten gewährleisten bei dynamischen Fahrten<br />
einen sicheren Halt<br />
ren in einen Befüllbunker greift der Roboter die leeren Kisten vom Rollenförderer und<br />
stapelt sie auf eine Leerbehälterpalette. Um die Kisten zu identifizieren und einen präzisen<br />
Zugriff zu gewährleisten, ist das Greifsystem mit einem Lasermesssystem ausgestattet.<br />
Per Scanner werden die Art und Position der Transportbehälter (X, Y- und Z-<br />
Koordinaten sowie Winkel) erfasst, als Datenpaket an die Anlagensteuerung des Galvanikbetriebs<br />
übergeben und dort auf Plausibilität und Machbarkeit überprüft. Stimmen<br />
alle Parameter mit den vorgegebenen Werten überein, beginnt der Roboter mit<br />
dem Abstapeln.<br />
Hierfür hat Schunk im Rahmen einer Voruntersuchung eine spezielle Greifstrategie<br />
entwickelt: Ähnlich wie es auch ein Werker manuell macht, wird die jeweils erste Kiste<br />
einer Lage mit einem Greifer des Handhabungssystems am Rand gegriffen und je nach<br />
DIE GREIFSYSTEMLÖSUNG ERMÖGLICHT<br />
EIN VARIANTENREICHES HANDLING<br />
Kistentyp rund 200 bis 300 mm horizontal nach vorne gezogen. Auf diese Weise wird<br />
der zweite Greifpunkt am gegenüberliegenden Kistenrand frei zugänglich, sodass der<br />
Behälter anschließend mit beiden Greifern des Systems gegriffen, per Roboter verfahren<br />
und auf dem Rollenförderer abgesetzt werden kann.<br />
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München, 19.– 22. Juni <strong>2018</strong><br />
Stand B6/303<br />
be in motion
03<br />
Für die zuverlässige Funktion ist einzig die Anordnung<br />
der Lagen auf der Palette vorgegeben: zwei<br />
Kisten längs, drei Kisten quer. Die Ausrichtung<br />
der Palette oder ein eventueller Überstand der<br />
Behälter über den Palettenrand hingegen führen<br />
nicht zu einer Beeinträchtigung des Ablaufs, da<br />
über den Laserscanner zunächst stets die Gesamtsituation<br />
der einzelnen Lage erfasst und ausgewertet<br />
wird. Zusätzlich scannt das System vor<br />
jedem Zugriff die einzelne Kiste. Auf diese Weise<br />
ist sichergestellt, dass stets die aktuelle Position<br />
erfasst ist.<br />
SPECIAL<br />
03 Die Behälter werden vom Roboter auf<br />
einem Rollenförderer platziert, von dem sie<br />
dem Galvanisierprozess zugeführt werden<br />
„DIE GREIFSYSTEMLÖSUNG<br />
ENTLASTET MITARBEITER<br />
BEI PALETTIERAUFGABEN<br />
IN GALVANIKBETRIEBEN“<br />
Felix Meyer, bei Ludy<br />
Galvanosysteme<br />
verantwortlich für<br />
Automationslösungen<br />
Im Kundenauftrag haben wir eine<br />
Palettieranlage für Galvanikbetriebe<br />
entwickelt. Ein Roboter mit speziell<br />
für die Anwendung konstruierten<br />
Greifsystemen übernimmt künftig<br />
bei unserem Kunden die Depalettierung<br />
schwerer Transportboxen. Mit<br />
minimalem Rüstaufwand lassen<br />
sich so unterschiedlichste Systembehälter<br />
aus Metall oder Kunststoff<br />
automatisiert handhaben.<br />
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HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNG: ZUGÄNGLICHKEIT<br />
UND VARIANTENVIELFALT<br />
Die von Schunk konstruierte robuste Greifsystemlösung besteht aus zwei vielzahngeführten<br />
Universalgreifern PGN-plus 160, einer Hubachse, die einen kollisionsfreien Zugriff<br />
der zweiten Kistenseite ermöglicht, und zwei Niederhaltern. Letztere stellen während<br />
des Handlings sicher, dass der gefüllte Behälter auch bei dynamischen Beschleunigungs-<br />
und Bremsbewegungen nicht kippt und permanent zuverlässig gegriffen bleibt.<br />
Mit ihrer Hilfe lassen sich auch verwindungsanfällige Kunststoffboxen prozesssicher<br />
handhaben.<br />
Der eigentliche Greifvorgang erfolgt beim ersten Greifpunkt ausschließlich von außen,<br />
sprich der innenliegende Greiferfinger ist feststehend montiert und nur der äußere<br />
Finger fährt zu. Der zweite Greifer wiederum ist auf einer Schienenführung platziert, auf<br />
der er mithilfe eines Pneumatikzylinders verfahren werden kann, um bei der jeweils<br />
ersten Kiste einer neuen Lage Kollisionen zu verhindern. Sobald der erste Greifer geschlossen<br />
und die Kiste nach vorne gezogen ist, fährt der zweite Greifer auf Anschlag,<br />
dann in Z-Richtung nach unten, wo er schließlich den gegenüberliegenden Kistenrand<br />
zentrisch greift. Zur Handhabung der nachfolgenden Kisten einer Lage muss der zweite<br />
Greifer anschließend nicht mehr über den Pneumatikzylinder verfahren werden, da<br />
stets beide Greifpunkte jedes Behälters frei zugänglich sind.<br />
SCHNELLER FINGERWECHSEL<br />
„Die größte Herausforderung war es, die sechs unterschiedlichen Kistentypen zu handhaben,<br />
ohne mehrere Greifer einzusetzen“, unterstreicht Felix Meyer. „Letztlich haben wir<br />
uns für einen manuellen Backenwechsel entschieden. Das ist durchaus praktikabel, denn<br />
alle sechs Varianten werden mit insgesamt nur drei Backensätzen abgedeckt.“ Die Konzeptentwicklung<br />
und Auslegung der Finger hat Felix Meyer komplett Schunk überlassen.<br />
In aufwändiger Detailarbeit hat Schunk anhand der unterschiedlichen Behältermuster<br />
Gemeinsamkeiten definiert und die Greiferfinger schließlich so ausgelegt, dass mithilfe<br />
des Schunk BSWS Backenschnellwechselsystems innerhalb weniger Sekunden zwischen<br />
den einzelnen Varianten geswitcht werden kann.<br />
Im Rahmen der Untersuchungen bei Schunk wurde klar, dass nur ein Zugriff von außen<br />
zum Ziel führt, da so bei allen Kistenvarianten der für ein sicheres Handling erforderliche<br />
Formschluss erzielt werden konnte. Eine allein reibschlüssige Lösung wäre<br />
nicht realisierbar gewesen, da es dann aufgrund der hohen Greifkräfte zu einer starken<br />
Deformation der Behälter gekommen wäre. Über die Konstruktion der Backen und den<br />
Pneumatikdruck ist zudem sichergestellt, dass die Kisten nicht deformiert oder gar beschädigt<br />
werden.<br />
Das Greifsystem wurde von Schunk komplett vormontiert und anschlussfertig mit offenen<br />
Kabeln und offenem Schlauch bei Ludy angeliefert. Den Laserscanner, Ventile<br />
und Ausleger wiederum hat das Team bei Ludy in Eigenregie gestellt und montiert. In<br />
einem nächsten Schritt will man die Automationslösung für weitere Behältervarianten<br />
fit machen.<br />
Bilder: Schunk<br />
www.schunk.com<br />
46 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
ROBOTIK<br />
COBOTS UND ENTWICKLERPLATTFORM<br />
Mit ihren kompakten, leichten und<br />
benutzerfreundlichen sechsachsigen<br />
Industrierobotern will die Firma<br />
Universal Robots (UR) Anwendern<br />
alle Vorteile der modernen Roboterautomatisierung<br />
bieten – ohne die<br />
üblichen Kosten für Programmierung,<br />
Integration und Abschirmung<br />
der Arbeitszellen. Die Cobots sind<br />
leicht, platzsparend und problemlos<br />
für verschiedene Anwendungen<br />
einsetzbar. Sie lassen sich auch ohne<br />
Programmiererfahrung durch die intuitive 3D-Visualisierung<br />
schnell einrichten und bedienen. Anwender zeigen dem Roboter<br />
einfach die gewünschten Wegpunkte oder stellen die erforderlichen<br />
Positionen mittels Pfeiltaste auf dem benutzerfreundlichen<br />
Touchscreen-Tablet ein. Ein Roboter kann schnell und einfach für<br />
andere Prozesse umgerüstet werden. Damit bietet er dem<br />
Anwender die Flexibilität, fast jede manuelle Arbeit zu automatisieren<br />
– auch wenn es um kleine Chargen und eine schnelle<br />
Umrüstung geht. Das Sicherheitssystem der UR-Roboter wurde<br />
vom TÜV Nord zugelassen und zertifiziert.<br />
Neben kollaborierenden Roboterarmen in drei Größen bietet das<br />
Unternehmen mit Universal Robots+ ein Ökosystem, in dem alle<br />
denkbaren Applikationen innerhalb des kostenlosen UR+<br />
Developer Program entwickelt werden. Die Plug-and-Play-Applikationen<br />
werden im Showroom von UR+ präsentiert. Das System<br />
ermöglicht Anwendern eine äußerst einfache und schnelle<br />
Installation von UR-Applikationen.<br />
www.universal-robots.com<br />
BÜRSTENLOSER DC-MOTOR FÜR<br />
ROBOTIKANWENDUNGEN<br />
Der Antriebsspezialist Maxon Motor bringt mit dem EC-i 30 einen<br />
neuen bürstenlosen DC-Motor (BLDC) auf den Markt. Er besitzt<br />
einen Durchmesser von 30 mm und ist somit kleiner als die bisher<br />
erhältlichen EC-i 40. Wie seine Vorgänger bietet dieser Motor hohe<br />
Dynamik, geringes Rastmoment und ein hohes Drehmoment. Es<br />
gibt ihn in zwei Längen und in den Ausführungen Standard sowie<br />
High Torque. Dabei liefert er ein maximales Nenndrehmoment von<br />
bis zu 110 mNm bei 75 W. Die EC-i-30-DC-Motoren eignen sich<br />
wegen ihrer kompakten Bauweise besonders für Handgeräte oder<br />
Anwendungen in der Robotik. Darüber hinaus sind die Motoren in<br />
all ihren Varianten erweiterbar mit Encodern, Getrieben, Servokontrollern<br />
oder Positioniersteuerungen von Maxon Motor.<br />
www.maxonmotor.com<br />
INSERENTENVERZEICHNIS HEFT 05/<strong>2018</strong><br />
Baumüller, Nürnberg45<br />
COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />
Pinneberg15<br />
Duboschweitzer, Haltern am See21<br />
EJOT, Bad Berleburg17<br />
GravoTech, Umkirch3<br />
Handtmann ELTEKA, Biberach9<br />
Heidenhain, Traunreut 4.US<br />
Igus, Köln43<br />
Limbach, Solingen27<br />
Pilz, Ostfildern5<br />
Reich Kupplungen, Bochum31<br />
RK Rose+Krieger, Minden13<br />
Rollon, Düsseldorf49<br />
Scanwill, DK-Albertslund42<br />
Schallenkammer, Kürnach23<br />
Sembach, Lauf25<br />
SLF Spindel- und Lagerungstechnik,<br />
Fraureuth33<br />
TFC Bochum, Bochum37<br />
Universal Robots, DK-Odense7<br />
Weiss Kunststoffverarbeitung,<br />
Illertissen27<br />
Wolfensberger AG, CH-Bauma17<br />
Zimmer Group, Ettlingen41<br />
LOW-COST-ROBOTERARM IM KOMPAKTDESIGN<br />
Einfache Aufgaben kostengünstig<br />
automatisieren, das ist das<br />
Ziel des Robolink-Programms von<br />
Igus. Die neue Robolink-Lösung<br />
ist ein kompletter 4- oder<br />
5-Achs-Roboter, bei dem eine<br />
Steuerungseinheit von Commonplace<br />
Robotics (CPR) im Fuß des<br />
Roboterarms integriert ist. Über<br />
vier bzw. fünf Motorregler wird<br />
der Robolink bewegt. Das spart<br />
Platz und macht den Roboterarm noch flexibler beim Transport<br />
oder bei einer schnellen Anpassung des Automatisierungsprozesses.<br />
Die modulare CPR-Steuerung ergänzt Robolink um eine<br />
servicefreundliche Elektronik und eine intuitive Steuerungssoftware,<br />
mit der sich die Bewegungsabläufe des Roboters darstellen<br />
und leicht programmieren lassen. Weitere Komponenten wie<br />
Bildverarbeitungssysteme können über Plugins eingebunden<br />
werden. Die Software wird auf CD mitgeliefert, sodass nur ein<br />
windowsfähiger Rechner zur Inbetriebnahme benötigt wird. Die<br />
Stand-alone-Lösung verzichtet nach der Einrichtung auf die sonst<br />
obligatorische PC-Verbindung und kann mit einem Touchdisplay<br />
bedient werden. Über Ein- und Ausgänge kann die Steuerung mit<br />
anderen Steuerungen kommunizieren.<br />
www.igus.de<br />
MODULE FÜR DIE SERVICEROBOTIK<br />
Das Automatisierungsunternehmen<br />
Pilz erweitert<br />
sein Portfolio um den<br />
neuen Produktbereich<br />
Servicerobotik: Die Pilz<br />
Service Robotik Module<br />
umfassen zu Beginn den<br />
Manipulator, das<br />
Steuerungsmodul und<br />
das Bedienmodul.<br />
Wesentliche Merkmale<br />
sind Offenheit, z. B. dank des Software-Frameworks ROS, anwenderfreundliche<br />
Bedienung und schnelle Inbetriebnahme nach<br />
dem Plug-and-Play-Prinzip. So können sich Anwender ihre<br />
individuelle Serviceroboter-Applikation zusammenstellen.<br />
Manipulator, Steuerungsmodul und Bedienmodul bilden<br />
zusammen ein von der DGUV zertifiziertes Paket nach EN ISO<br />
10218-1 „Industrieroboter – Sicherheitsanforderungen“ und<br />
bringen damit alle Voraussetzungen für die Umsetzung sicherer<br />
Roboterapplikationen mit. Das erleichtert den Weg zur obligatorischen<br />
CE-Kennzeichnung. Zu den Einsatzgebieten gehören<br />
beispielsweise Pick-and-Place-Anwendungen sowie modulare<br />
teilautomatisierte Klein-Roboterzellen in der Industrie. Die<br />
Produkte werden auf der Automatica vorgestellt.<br />
„Pilz ist ein Technologie-Unternehmen, das komplette Lösungen<br />
für die sichere Robotik anbietet“, erklärt Susanne Kunschert,<br />
geschäftsführende Gesellschafterin der Pilz GmbH. „Als Systemanbieter<br />
für die Servicerobotik kann Pilz Anwender bei der Umsetzung<br />
ihrer individuellen Roboteranwendungen unterstützen – inklusive<br />
der notwendigen sicheren Sensorik sowie der notwendigen<br />
Dienstleistungen auf dem Weg zur CE-Kennzeichnung“, fügt sie<br />
hinzu. Ihr Bruder Thomas Pilz, ebenfalls geschäftsführender<br />
Gesellschafter, betont: „Wir wollen als Anbieter von Robotikmodulen<br />
verstanden werden, nicht als klassischer Roboterhersteller.“<br />
www.pilz.com<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 47
ROBOTIK<br />
VISIONEN<br />
LEBEN<br />
Autor: Pierre Marcel und Olivier Pajot,<br />
Sonceboz SA, Sonceboz (CH)<br />
SPECIAL<br />
Antriebslösungen mit dem Anspruch „From Mind<br />
to Motion“, das ist gleichermaßen Claim und<br />
Vision des Schweizer Unternehmens Sonceboz,<br />
das sich jetzt auch in den Bereich Robotik<br />
bewegt. Junge Ingenieure hatten die Idee für ein<br />
Zukunftsprojekt, und sie durften es realisieren.<br />
Sonceboz bietet maßgeschneiderte mechatronische Antriebslösungen<br />
für herausfordernde Anwendungen mit einer<br />
Unternehmenskultur, die auf kontinuierlicher Innovation,<br />
Zuverlässigkeit und Flexibilität beruht. Neueste Trends,<br />
technischer Fortschritt und „thinking outside the box“, um kreative<br />
und realistische Ideen zu generieren, sind sozusagen Teil der DNA<br />
von Sonceboz.<br />
Jahrzehntelange Erfahrung mit Elektromagnetismus dient als<br />
Grundlage für eine große Palette an Technologien und Produkten<br />
auf unterschiedlichsten Märkten. Diese individuell anpassbaren<br />
Antriebslösungen können in sehr großen Stückzahlen zu 100 % in<br />
der Schweiz produziert werden und sind mit dem Ziel 0 ppm getestet<br />
und validiert. Der Mensch spielt eine entscheidende Rolle bei<br />
diesem Konzept, denn die Kompetenz, die Begeisterung und das<br />
Engagement der Angestellten sind Grundpfeiler dieser Strategie.<br />
EC-AKTUATOREN, ROBOTER UND HOLOKRATIE<br />
Dass dieses Engagement weit über das übliche Maß hinausgeht,<br />
zeigt das jüngste Beispiel, das den Bereich Robotik erschließt. Fünf<br />
Ingenieure aus den unterschiedlichen Abteilungen Elektronik und<br />
Mechanik hatten die Idee zu einem Forschungsprojekt. Der Grundgedanke<br />
war, eine robotisierte Plattform mit Hilfe von Sonceboz-<br />
EC-Aktuatoren zu realisieren. Mit diesem Projekt wandten sich die<br />
jungen Leute im November 2015 an die Unternehmensleitung.<br />
Die Zusage zur Unterstützung des Projekts durch Sonceboz erhielten<br />
sie schnell. „Diese Eigeninitiative entspricht perfekt unserer<br />
Innovationskultur und dem Begriff „Mind“ aus unserem Leitgedanken<br />
„From Mind to Motion“, erläutert Pierre Gandel, Vorstandsvor-<br />
48 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
ROBOTIK<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
„SELBSTORGANISATION<br />
IM SINN <strong>DER</strong> HOLOKRATIE<br />
WAR DIE BASIS DES<br />
ERFOLGS UNSERES<br />
ROBOTIKPROJEKTS“<br />
Olivier Pajot,<br />
Innovation Cell<br />
Manager, Sonceboz<br />
Holokratie heißt: Jeder Beteiligte<br />
nimmt an der Organisation teil,<br />
ohne an eine Hierarchie oder an<br />
eine traditionelle Rolle gebunden<br />
zu sein. So entsteht Raum für die<br />
Wirksamkeit der kollektiven<br />
Intelligenz der Mitglieder einer<br />
Organisation. Die Rollen werden<br />
den notwendigen Handlungen<br />
entsprechend definiert und je nach<br />
Kompetenzen projektbezogen<br />
zugeordnet.<br />
sitzender von Sonceboz SA. „Außerdem sollen unsere Mitarbeiter wissen, dass sich<br />
Vorausdenken, Eigeninitiative und die Übernahme von Verantwortung lohnen. Die<br />
Grundsätze der Holokratie haben das Robotik Team inspirieret. Die Freude an den<br />
eigenen Gestaltungsmöglichkeiten konnte so die Neuentwicklung vorantreiben.“<br />
Holokratie ist ein systemischer Ansatz der Entscheidungsfindung und Steuerung, der<br />
auf Selbstorganisation beruht. Holokratie war Voraussetzung für einen erfolgreichen<br />
Projektstart. Das Team, arbeitete komplett selbstbestimmt – mit der Freiheit zur konsequenten<br />
Selbstregulierung. Lediglich eine Zielsetzung war vorgegeben: Es sollte<br />
ein Messedemonstrator für die SPS/IPC/Drives entstehen. Dies gelang innerhalb<br />
von nur zwölf Monaten.<br />
Schnell war klar: Dieses Projekt sollte auf robusten intelligenten Aktuatoren mit<br />
CAN-Bus Kommunikation beruhen. Ein zwei-achsiger Roboter wäre zu einfach<br />
gewesen. Mit einer Parallelkinematik-Maschine wurden mehrere Achsen in Angriff<br />
genommen. Damit wuchsen die Herausforderungen – gerade im Bereich Software<br />
und Steuerung.<br />
„Die Entwicklung kundenspezifischer<br />
Bewegungslösungen schwerer Lasten sind<br />
uns ein Leichtes.“<br />
Als serviceorientierter Hersteller<br />
bietet ROLLON weltweit eines der<br />
umfassendsten Sortimente der<br />
Lineartechnik und kann nahezu jeden<br />
individuellen Anwendungsfall abdecken.<br />
>> www.rollon.de<br />
Roshanak Ziaee, Anwendungs-Ingenieurin, ROLLON Düsseldorf<br />
ROLLON. Your first choice<br />
Rollon.indd 1 20.04.<strong>2018</strong> 10:44:23<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 49
ROBOTIK<br />
BEWEGUNG IN SECHS FREIHEITSGRADEN<br />
„WIR HABEN UNSERE<br />
ANTRIEBS- UND ENTWICK-<br />
LUNGSEXPERTISE IN <strong>DER</strong><br />
ROBOTIK UNTER<br />
BEWEIS GESTELLT“<br />
Pierre Marcel, Electronic<br />
Development Engineer,<br />
Sonceboz<br />
Unsere Hexapod-Prototypen<br />
zeigen, was im Bereich Robotik und<br />
weit darüber hinaus bei Sonceboz<br />
noch möglich ist. Unsere Vision hat<br />
sich damit bestätigt: Kompetenz,<br />
Werte, Engagement, Innovation,<br />
Vertrauen und Mut zu Neuem<br />
führen letztlich zum Ziel. Unseren<br />
Partnern gibt das Robotikprojekt<br />
einen Eindruck, wie sich gerade<br />
auch bei konzeptionellen Prototypen<br />
die „time-to-market“<br />
deutlich verbessern lässt.<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
Das sechsachsige Vorführmodell ist aufgebaut wie ein typischer Hexapod, der Bewegungen<br />
in allen sechs Freiheitsgraden ermöglicht. Davon sind drei translatorisch und<br />
drei rotatorisch, wie in sogenannten Stewart- oder auch Gough-Plattformen, die üblicherweise<br />
in der Robotik oder als aktuatorische Antriebe in Fahr- oder Flugsimulatoren<br />
im Einsatz sind. Die Multi-Aktuatoren verwenden dabei einen gemeinsamen CAN-Bus.<br />
Das Ergebnis war für die Messe sehr anschaulich, doch der Weg dahin nicht einfach.<br />
Eine Herausforderung für die Software-Experten: Sie sollten nicht nur auf einer ausschließlich<br />
mechanikbasierten Logik aufbauen, sondern im gesamten System und ganzheitlich<br />
denken. Bis dahin hatte Sonceboz nur Erfahrung darin, einzelne dezentralisierte<br />
Aktuatoren zu steuern.<br />
Eine Software zur Ansteuerung mehrerer Motoren sollte nun programmiert werden<br />
und als Teil der Steuerung die Positions- und Geschwindigkeitsdaten für die Achsen verwalten.<br />
Sie agiert auf der Grundlage eines geometrischen Modells und erlaubt die Synchronisation<br />
der Motoren – so wie etwa ein Dirigent sein Orchester leitet. Damit der Hexapod<br />
schnell arbeitet, rufen die Algorithmen der Software vorkalkulierte Punkte einer<br />
Matrix ab. Eine Weiterentwicklung zu einer noch leistungsfähigeren sechsachsigen<br />
Plattform ist schon vorgesehen. Sie soll das Gewicht einer Person tragen. Diese Plattform<br />
wird dann für die weitere Entwicklung von Prototypen für die Robotikkonzepte von<br />
Sonceboz genutzt werden.<br />
Eine technische Ressource während dieses Projekts war das Open Innovation Zentrum,<br />
das Sonceboz erst vor kurzem mit der EPFL (École Polytechnique Fédérale de Lausanne)<br />
eröffnet hatte. In Zusammenarbeit mit der EPFL werden jetzt Forschungsprojekte in den<br />
Bereichen Mechanik, Mikrotechnik und Robotik durchgeführt. Mit der technischen Unterstützung<br />
von der EPFL als Partnerin mit hoher Forschungskompetenz konnten die Ingenieure<br />
die Effizienz erhöhen und in der kurzen Zeit ein Vorführmodell entwickeln.<br />
So war Sonceboz in der Lage, durch ein kleines eigenständiges Innovationsteam mit<br />
modernen Managementmethoden in kurzer Zeit zwei Prototypen zu präsentieren.<br />
Bilder: Sonceboz<br />
www.sonceboz.com<br />
IMPRESSUM<br />
SPECIAL<br />
erscheint <strong>2018</strong> im 49. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />
Tel.: 06131/992-238, E-Mail: m.doeppert@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Heimerl<br />
(mh), Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.heimerl@vfmz.de<br />
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Doris Buchenau,<br />
Tel.: 06131/992-329, E-Mail: d.buchenau@vfmz.de,<br />
Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />
Sonja Schirmer<br />
Chef vom Dienst<br />
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Anzeigen<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
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und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />
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und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD<br />
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stellen nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />
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eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
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zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 6/<strong>2018</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 12. 06. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 25. 05. <strong>2018</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Spielfreie Ausgleichskupplungen mit individuell in der Länge<br />
angepassten Zwischenwellen können problemlos größere kundenspezifische<br />
Wellenabstände überbrücken.<br />
Bild: Orbit Antriebstechnik<br />
04<br />
<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />
IM INTERNET<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
ALS E-PAPER<br />
www.engineering-news.net<br />
REDAKTION<br />
m.doeppert@vfmz.de<br />
WERBUNG<br />
a.zepig@vfmz.de<br />
IN SOZIALEN NETZWERKEN<br />
www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />
www.twitter.com/derkonstrukteu<br />
02 Greifen, Drehen, Schwenken, Ablegen und wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückführen – Low-Cost-Robotik Baukasten macht<br />
Automatisierung besonders einfach.<br />
Bild: Igus<br />
03 Echtzeitfähige Weg- und Winkelmesssysteme stellen Positionsinformationen<br />
innerhalb von Mikrosekunden zur Verfügung, weshalb<br />
sie als Feedbacksysteme in elektrischen Antriebsachsen bestens<br />
geeignet sind.<br />
Bild: Balluff<br />
04 Mitte des letzten Jahrhunderts wurden die ersten induktiven<br />
Näherungsschalter vorgestellt. Die neueste, intelligente Generation<br />
erlaubt heute das Messen und Schalten mit einem Sensor.<br />
Bild: Pepperl+Fuchs<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 51
Kann exaktes Positionieren<br />
mühelos gelingen?<br />
Einen Faden durchs Nadelöhr zu stecken, ist selbst für eine sehr ruhige Hand und ein scharfes Auge eine echte<br />
Herausforderung. Es gilt schließlich, sehr kleine Gegenstände positionsgenau aufzunehmen, kollisionsfrei durch<br />
den Raum zu bewegen und dann exakt zu platzieren. Gelenkarmroboter müssen für derart komplexe Aufgabenstellungen<br />
und Abläufe bis zu sieben Stellmotoren aufeinander abgestimmt mit hoher Dynamik und Genauigkeit<br />
bewegen. Mit HEIDENHAIN-Drehgebern als Motorfeedback und zusätzlichen HEIDENHAIN-Winkelmessgeräten<br />
als Positionsmessgeräte gelingt Ihnen das mühelos.<br />
DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH 83292 Traunreut, Deutschland Tel. +49 8669 31-0 www.heidenhain.de<br />
Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber