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DER KONSTRUKTEUR 5/2018

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19073<br />

05 MAI <strong>2018</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

20 I WERKSTOFFE: PRÄZISION<br />

IN POLYAMID<br />

34 I ROBOTIK: NICHTS<br />

ZWICKT UND ZWACKT<br />

THOMAS WEBER:<br />

„WIR GEHEN MIT VERTRETBAREN<br />

MITTELN AN DAS TECHNISCHE LIMIT<br />

<strong>DER</strong> DIREKTANTRIEBSTECHNIK“<br />

TITELSTORY<br />

TORQUEMOTOREN:<br />

BEWEGTES DESIGN<br />

DerKonstrukteur.de


präsentiert Ihre<br />

INNOVATION<br />

EXCELLENCE <strong>2018</strong><br />

DAS VERNETZTE<br />

MULTIMEDIA PROGRAMM:<br />

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Telefon: 06131/992-265<br />

Teilnehmer <strong>2018</strong>:


EDITORIAL<br />

MO<strong>DER</strong>N TIMES<br />

Wer kennt ihn nicht, den Filmklassiker mit Hauptakteur Charlie Chaplin<br />

und in der tragenden Nebenrolle das Fließband? Oder hatte doch eher das<br />

Fließband die Hauptrolle und Chaplin die Nebenrolle? Natürlich ist klar,<br />

moderne Zeiten wären heute anders auf dem „Flatscreen“ darzustellen.<br />

Als Autor würde ich die tragenden Nebenrollen sensitiven Robotern mit<br />

den Namen Cobots geben. Der Protagonist wäre wieder ein ambitionierter<br />

Mensch. Der Tatort, der wäre wesentlich facettenreicher als der der alten<br />

„Modern Times“. Er würde alle Bereiche des täglichen Lebens des Protagonisten<br />

umfassen. Denn meine Vision ist, dass in Zukunft in allen Lebensbereichen<br />

diese Cobots als Helfer bereitstehen – sei es bei der Arbeit, beim<br />

Konsum, bei der Mobilität oder im Haushalt. Und dann ginge es wie bei<br />

Chaplin um die Frage: Wer beherrscht wen? Der Mensch die Cobots, oder<br />

die Cobots den Menschen? Diese Fragen lasse ich mal so stehen und<br />

komme zurück zu dem Hier und Jetzt der Robotik.<br />

Cobots verändern nicht nur die industrielle Fertigung. Sie werden als<br />

sensitive, ihre Umwelt wahrnehmende Maschinen im Dienstleitungssektor<br />

zum Helfer, Betreuer oder Chauffeur, im Medizinbereich zum Operateur<br />

– zur Schnittstelle zwischen Arzt und Skalpell. Roboter haben heute schon<br />

viele Gesichter und Hände. Sie können die unterschiedlichsten Aufgaben<br />

erfüllen.<br />

Den Weg zur sensitiven Robotik haben wir längst eingeschlagen. Diese<br />

eröffnet immenses Entwicklungspotenzial und ein weites Feld an Herausforderungen<br />

für kreative Konstrukteure. Seien Sie dabei.<br />

FÜR JEDE<br />

MARKIERANWENDUNG<br />

DIE PASSENDE LÖSUNG<br />

Laserbeschrier<br />

Integrierbar - Stand-Alone-Lösungen - Sonderbau<br />

CO2-, Green-, Hybrid- und<br />

Faserlaser<br />

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Ritzmarkierer<br />

Weltweiter Service<br />

Dr. Michael Döppert<br />

Chefredakteur<br />

m.doeppert@vfmz.de<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Halle 4<br />

Stand 4D55<br />

Unsere<br />

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19. - 22. Juni <strong>2018</strong><br />

Messe München<br />

Halle A6<br />

Stand 130<br />

GravoTech GmbH • Am Gansacker 3a • D-79224 Umkirch<br />

Tel. +49 7665 5007-0 • Fax +49 7665 5007-77<br />

info.germany@gravotech.com • www.gravotech.com


INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Modern Times<br />

06 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> persönlich:<br />

Oliver Wagner<br />

08 Konstruktion 2025:<br />

Sicherheitstechnik – Vernetzt nach innen und außen<br />

10 Whiteboard: Antriebsstark<br />

Sonia Bonfiglioli – energiegeladen und immer<br />

in Bewegung<br />

10<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

12 Klebstoffe treiben an<br />

16 Composites: Über Stock und Stein<br />

18 5 TRENDS<br />

Technische Kunststoffe und ihre Anwendungen<br />

20 Präzision in Polyamid<br />

22 Ecodesign in Stahl<br />

26 Verbindungselemente:<br />

Gewicht und Kosten optimiert<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

28 TITELSTORY<br />

Torquemotoren: Bewegtes Design<br />

16<br />

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Schaeffler Technologies<br />

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Düsseldorf<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong><br />

18


SPECIAL<br />

ROBOTIK<br />

34 Zykloidgetriebe: Nichts zwickt und zwackt<br />

38 KLARTEXT<br />

Antrieb für den Roboter<br />

40 Messsysteme: Positioniergenauigkeit<br />

signifikant steigern<br />

44 Greifsystem: Kistenschleppen ade<br />

48 Antriebstechnik: Visionen leben<br />

SERVICE<br />

47 Inserentenverzeichnis<br />

50 Impressum<br />

51 Vorschau<br />

Sicherer Bereich.<br />

Starke Lösung. Beste Aussicht.<br />

Erfahrene Anlagenplaner und Konstrukteure wissen: Die Überwachung von<br />

Gefahrenbereichen ist für die Automatisierung genauso unverzichtbar wie<br />

die Sicherung am Berg. Risiken müssen sofort erkannt und zuverlässig<br />

verarbeitet werden. Auf der Basis langjähriger Erfahrung im Bereich der<br />

optoelektronischen Sensoren macht Pilz jetzt den nächsten Schritt. Mit einer<br />

neuen Produktgruppe: flexibel konfigurierbare Sicherheits-Laserscanner zur<br />

produktiven Flächenüberwachung. Gehen Sie auf Nummer sicher: Sensorik,<br />

Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Visualisierung. Alles aus einer Hand.<br />

Die Komplettlösung von Pilz.<br />

automatica <strong>2018</strong>, Halle B4, Stand 500<br />

44<br />

Weitere Informationen zum<br />

Sicherheits-Laserscanner von Pilz:<br />

www.pilz.com/scanner<br />

Pilz GmbH & Co.KG<br />

www.pilz.de


OLIVER WAGNER<br />

arbeitet als Diplom-Ingenieur<br />

Elektrotechnik bei dem<br />

Hydraulik-Spezialisten Stauff in<br />

Werdohl. Sein Aufgabengebiet<br />

umfasst hier die Entwicklung<br />

von Elektronikkomponenten.<br />

Sie haben sich schon in Ihrem Elektrotechnik-Studium<br />

mit Hydraulik<br />

beschäftigt?<br />

Erst im späteren Verlauf meines Studiums<br />

bin ich verstärkt mit Hydraulik in Berührung<br />

gekommen. Interessiert haben mich<br />

dabei die Vorteile einer möglichst aussagekräftigen<br />

Ölzustandsermittlung, die direkten<br />

Einfluss auf die Reduzierung von Stillständen<br />

und Wartungstätigkeiten haben<br />

kann. Deswegen habe ich mich in meiner<br />

Diplomarbeit mit dem Thema Ölanalyse<br />

durch Partikelzählung beschäftigt.<br />

In welchen Themenfeldern der Elektronik/<br />

Sensorik bewegen sie sich bei Stauff?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Ich befasse mich heute über die Ölanalyse<br />

hinaus mit der Sensorik zur Ermittlung und<br />

laufenden Überwachung der weiteren wesentlichen<br />

Parameter der Hydraulik, darunter<br />

Druck, Temperatur, Durchfluss und<br />

Füllstand.<br />

Wie leben Sie die Zusammenarbeit mit der<br />

Mechanikkonstruktion?<br />

Für mich schafft der enge Kontakt zu und<br />

rege Austausch mit den Kollegen aus der<br />

mechanischen Konstruktion ein ideales<br />

Arbeitsumfeld. Bei der gemeinsamen Entwicklungsarbeit<br />

ergänzen wir uns perfekt<br />

und profitieren vom tiefgehenden Wissen<br />

der Experten.<br />

Was war für Sie die bislang interessanteste<br />

Entwicklungsaufgabe?<br />

Die Vielfalt macht den Reiz meiner Arbeit<br />

aus, aber zu den interessanten Projekten<br />

gehörte wohl die Entwicklung von Druckaufnehmern,<br />

die den Messwert kabellos<br />

und ohne jegliche Energieversorgung mittels<br />

RFID-Technologie an den Maschinenbetreiber<br />

oder -instandhalter übermitteln.<br />

OLIVER WAGNER,<br />

KONSTRUKTION UND ENTWICKLUNG<br />

WALTER STAUFFENBERG GMBH & CO. KG<br />

IM ENGEN KONTAKT ZU DEN<br />

KOLLEGEN <strong>DER</strong> MECHANI-<br />

SCHEN KONSTRUKTION<br />

FINDE ICH EIN IDEALES<br />

ARBEITSUMFELD<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


DR. MANFRED WITTENSTEIN ERHÄLT GERMAN<br />

LEA<strong>DER</strong>SHIP AWARD <strong>2018</strong><br />

Einmal im Jahr<br />

prämieren junge<br />

Ingenieure – Absolventen<br />

des Collège<br />

des Ingenieurs – vorbildliche<br />

Unternehmensführung<br />

mit<br />

dem „German<br />

Leadership Award“. In<br />

diesem Jahr hat Dr.<br />

Manfred Wittenstein,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Wittenstein<br />

SE, die Auszeichnung<br />

erhalten. Überzeugt hat die Jury die Kombination aus<br />

unternehmerischer Vision und neuen Führungs- und Managementansätzen,<br />

die Manfred Wittensteins unternehmerisches<br />

Lebenswerk prägt: „Dr. Manfred Wittenstein hat sich sowohl als<br />

Industrie-4.0-Vordenker wie auch als Leadership-4.0-Wegbereiter<br />

einen Namen gemacht. Er setzt mutige Ideen in Produkte<br />

um. Sein Blick für Innovation ist eine Inspiration für die kommende<br />

Generation an Managern“, so Lars Wagner, Jury-Vorsitzender<br />

und Vorstand bei MTU Aero Engines, bei der Preisverleihung<br />

in Baden-Baden.<br />

www.wittenstein.de<br />

AUS DEM INTERNATIONALEN VDI GETRIEBE-<br />

KONGRESS WIRD DRITEV<br />

Die Getriebewelt ist im Wandel. Mit der Elektrifizierung des<br />

Antriebsstrangs kann das Getriebe nur noch unter Gesamtsystemaspekten<br />

entwickelt werden. Dies nimmt der 5. Internationale<br />

VDI-Kongress „Getriebe in Fahrzeugen“ vom 27. bis 28. Juni in<br />

Bonn zum Anlass für seinen neuen Namen „Dritev – Drivetrain<br />

Transmission Electrification in Vehicles“. Teilnehmer erwarten<br />

über 1 500 Entwickler, rund 100 internationale Aussteller und 80<br />

Fachvorträge auf einer der weltweit größten Networking-Plattformen<br />

für die Antriebs- und Getriebeentwicklung. So schließt<br />

Dritev nahtlos an die langjährige Tradition des VDI-Getriebekongresses<br />

an. Kernpunkt der Veranstaltung ist ihr ausgewähltes<br />

Fachprogramm, das die aktuellen Herausforderungen und<br />

Entwicklungen der Getriebewelt widerspiegelt. Auf der begleitenden<br />

Fachausstellung präsentieren über 100 nationale und<br />

internationale Unternehmen innovative Lösungen. Die beiden<br />

Paralleltagungen „Getriebe in mobilen Arbeitsmaschinen“ und<br />

„EDrive“ machen die Dritev auch zum Treffpunkt angrenzender<br />

Branchen. Weitere Highlights bildet der Spezialtag zu „Kupplungen<br />

für elektrifizierte und hybride Antriebssystemlösungen“.<br />

www.dritev.com


KONSTRUKTION 2025<br />

SICHERHEITSTECHNIK –<br />

VERNETZT NACH<br />

INNEN UND AUSSEN<br />

Welche Veränderungen bringt die Industrie 4.0 in<br />

Ihrem Umfeld?<br />

Industrie 4.0 bedeutet im Bereich der sicheren Sensorik<br />

und Aktorik vor allem den Ausbau der Vernetzung<br />

von Steuerung und Peripherie. Die Maschinenbauer<br />

und Betreiber fordern neben den Daten<br />

für die Sicherheitsfunktion auch Zustandsdaten der<br />

Maschine aus den Sensoren an, die Betrieb und<br />

Service der Anlagen effizienter machen. Deshalb ist<br />

es für uns Komponentenhersteller elementar, diese<br />

Daten über Standardschnittstellen an die Steuerung<br />

zu übergeben und in einer strukturierten Form dem<br />

Anwender für das Anlagenengineering aufzubereiten.<br />

Die Standardisierung der Daten und der Kommunikation<br />

vom Sensor bis zur Maschinenvernetzung<br />

in der Cloud ist dafür unabdingbar.<br />

Wie reagieren Sie darauf?<br />

Unsere Produkte bieten schon seit Jahren Schnittstellen<br />

für sichere und nicht sichere industrielle Kommunikationsstandards.<br />

Unsere Kunden können unsere<br />

Geräte einfach und schnell an die wichtigsten Industrial-Ethernet-Protokolle<br />

anbinden. Auch unterhalb<br />

der Ethernet-Ebene können Euchner-Schalter und<br />

Zuhaltungen über serielle Schnittstellen Diagnosedaten<br />

zur Verfügung stellen.<br />

IO-Link ist für uns ein sehr interessanter und vielversprechender<br />

Kommunikationsstandard geworden,<br />

der durch seine Erweiterung für Safety-Anwendungen<br />

zukünftig an Bedeutung gewinnen wird.<br />

Die Vernetzungsstandards spielen auch innerhalb<br />

unserer Gerätestrukturen eine große Rolle, um eine<br />

hohe Variantenvielfalt mit modularen Baukastensystemen<br />

effizient umzusetzen.<br />

EDGAR STADLER<br />

LEITER ENTWICKLUNG<br />

EUCHNER GMBH + CO. KG<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Was bedeutet das für Konstrukteure im<br />

Maschinenbau?<br />

Die Realisierung von modularen und vernetzten<br />

Systemen fordert von allen Entwicklern ein Denken<br />

über ihre eigenen Systemgrenzen hinweg.<br />

Unsere Konstrukteure entwerfen skalierbare Komponenten<br />

und Bausteine, die beispielweise die Vielfalt<br />

an Verbindungstechniken einfach realisieren.<br />

Die Gesamtfunktion des Produkts entsteht aus<br />

einem gut organisierten Zusammenspiel der Fakultäten<br />

Mechanik, Elektronik und Software.<br />

Dem tragen wir auch mit unseren interdisziplinären<br />

Projektteams und der Nutzung agiler Entwicklungsmethoden<br />

Rechnung.<br />

www.euchner.de<br />

ENTWICKLER MÜSSEN<br />

ÜBER IHRE EIGENEN<br />

SYSTEMGRENZEN<br />

HINWEG DENKEN<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


LAPP: MILLIARDE BEIM UMSATZ GEKNACKT<br />

Die Lapp-Gruppe<br />

hat im<br />

Geschäftsjahr<br />

2016/17<br />

erstmals mehr<br />

als 1 Mrd. Euro<br />

Umsatz in<br />

einem Jahr<br />

erzielt. Das<br />

entspricht<br />

einem Plus von<br />

13,9 % gegenüber<br />

dem<br />

Vorjahr. In<br />

diesem Zeitraum<br />

stieg die Mitarbeiterzahl um 9,6 % auf 3 770 Beschäftigte.<br />

Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 29 % auf<br />

55,5 Mio. Euro. Der Umsatzanstieg wurde auch von der Kupferpreisentwicklung<br />

beeinflusst, denn der Preis eines Kabels wird<br />

tagesaktuell auf Basis des Kupferkurses berechnet. Das dadurch<br />

beeinflusste Plus lag bei rund 5 %. Besonders stark sei der<br />

Anstieg im Hauptmarkt Europa mit 15,8 % gewesen. Die<br />

Steigerungen in Asien betrugen zwar 12,9 %, dennoch erklärte<br />

das Unternehmen, vor allem dort noch stärker wachsen zu<br />

wollen. Als wichtigstes Zukunftsthema wird die digitale<br />

Transformation gesehen. Auch für das Geschäftsjahr 2017/<strong>2018</strong><br />

geht die Gruppe von weiterem Wachstum in allen Regionen aus,<br />

vor allem durch die steigende Nachfrage nach industriellen<br />

Datenübertragungssystemen.<br />

www.lappkabel.de<br />

BRANCHENVERBAND ZVEI WIRD 100<br />

Der Zentralverband<br />

Elektrotechnik- und<br />

Elektronikindustrie<br />

(ZVEI) feierte am<br />

5. März sein<br />

100-jähriges<br />

Bestehen. Er wurde<br />

1918 in Berlin<br />

gegründet – bis<br />

dahin gab es nur<br />

Verbände einzelner<br />

Branchensegmente.<br />

In seinen ersten<br />

Jahren hatte der<br />

Verband rund 100<br />

Mitglieder, heute<br />

sind es 1 600. „Der<br />

ZVEI hat wechselhafte<br />

Zeiten durchlebt. Innovation und technischer Fortschritt<br />

standen jedoch immer im Zentrum seiner Arbeit“, sagte ZVEI-Präsident<br />

Michael Ziesemer. „Zusätzlich setzte sich der Verband schon<br />

früh für Zusammenarbeit, Freihandel und Demokratie ein – in<br />

Deutschland und in Europa. Dafür steht er auch heute.“ In Zukunft<br />

brauche man „eine kraftvolle politische und gesellschaftliche<br />

Auseinandersetzung über die Schlüsselthemen der Zukunft“,<br />

erklärte Klaus Mittelbach, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung.<br />

Dazu gehörten die Digitalisierung von Industrie, Gesundheitswirtschaft<br />

und Arbeitswelten, smarte Energienetze und neue<br />

Formen der Mobilität und des Wohnens.<br />

www.zvei.org<br />

NEUER THEMENPARK ZUR DIGITALEN<br />

TRANSFORMATION AUF <strong>DER</strong> SENSOR+TEST <strong>2018</strong><br />

Sensoren,<br />

Mess- und<br />

Prüfsysteme<br />

spielen für die<br />

Digitalisierung<br />

und<br />

Vernetzung<br />

von Fahrzeugen,<br />

Maschinen,<br />

Anlagen,<br />

von ganzen<br />

Fabriken und<br />

am Ende der<br />

gesamten Industrie eine Schlüsselrolle. Sie übertragen die<br />

realen Zustände der analogen Welt in die digitalen Daten der<br />

Industrie 4.0 und des IoT. Dabei wächst ihre Intelligenz und<br />

Kommunikationsfähigkeit kontinuierlich. Die Sensor+Test <strong>2018</strong><br />

adressiert diese spannende Entwicklung nicht nur mit dem<br />

Sonderthema der Messe „Sensorik und Messtechnik im<br />

Industrial Internet“, sondern zudem auch mit dem Themenpark<br />

„Digitale Transformation“. Start-up-Unternehmen, die nicht älter<br />

als 10 Jahre sind, haben dort zudem die Chance, sich für einen<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten<br />

Stand zu bewerben. Bei Zulassung winkt eine Übernahme von<br />

bis zu 60 % der anfallenden Kosten für Standmiete und Standbau.<br />

Zusätzlich können sich Aussteller auch mit einem Vortrag<br />

auf dem Forum in Halle 5 präsentieren, das am 26. Juni, dem<br />

ersten Messetag, unter dem Motto „Sensorik und Messtechnik<br />

im Industrial Internet“ steht.<br />

www.sensor-test.de<br />

IndIvIduell. KonstruIert.<br />

GeGossen.<br />

Wann immer Sie Komponeten für anspruchsvolle Anwendungen benötigen,<br />

könnte ein Bauteil aus unserem gegossenen PA 12C Lauramid ® die Lösung<br />

sein. Lauramid ® ist nicht nur leicht und schmiermittelfrei. Es zeichnet sich<br />

auch durch hohe Abrieb- und Chemikalienbeständigkeit sowie geringe<br />

Wasseraufnahme aus und kann sogar mit eingegossenen Metallnaben<br />

realisiert werden.<br />

Auf unsere Kompetenz verlassen sich namhafte unternehmen<br />

aus zahreichen Branchen seit 50 Jahren.<br />

www.handtmann.de/kunststofftechnik


WHITEBOARD<br />

ANTRIEBS-<br />

STARK<br />

SONIA BONFIGLIOLI –<br />

ENERGIEGELADEN UND<br />

IMMER IN BEWEGUNG<br />

Was wollten Sie als Kind werden,<br />

wenn Sie groß sind?<br />

Welches Bild haben Sie vor<br />

Augen, wenn Sie an Ihren<br />

Anfang bei Bonfiglioli<br />

zurückdenken?<br />

Wie sieht Bonfiglioli 2025 aus?<br />

2015 sind Sie als „Cavaliere del<br />

Lavoro“ – Ritter der Arbeit<br />

ausgezeichnet worden, Ihr<br />

soziales Engagement hört aber<br />

mit den Unternehmensgrenzen<br />

nicht auf?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Ihre Position im Unternehmen,<br />

Ihre sozialen Projekte, dann sind<br />

Sie Mutter zweier Söhne – bleibt<br />

da noch Zeit für Hobbies?<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


SONIA BONFIGLIOLI<br />

PRÄSIDENTIN UND GESELLSCHAFTERIN<br />

BONFIGLIOLI RIDUTTORI S.P.A., BOLOGNA


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

KLEBSTOFFE<br />

TREIBEN AN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Elektromotoren sind in unserem Leben<br />

allgegenwärtig. Kleben bietet für ihre Produktion<br />

und ihren Betrieb eine Reihe von Vorteilen,<br />

wobei Motorenhersteller aus einer Fülle<br />

unterschiedlicher Klebstofffamilien wählen<br />

können.<br />

Elektrische Maschinen gibt es in unterschiedlichster Größe und<br />

Leistung, von Fensterhebern bis zu Windkraftgeneratoren. Daher<br />

gibt es ebenso wenig eine Blaupause für ein allgemeingültiges<br />

Design wie für einen Standard-Produktionsprozess.<br />

Kommt das Kleben ins Spiel, empfiehlt sich für den Konstrukteur<br />

trotzdem eine Betrachtung der größeren Klebstoffgruppen mitsamt<br />

ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen. Anschließend können Tests<br />

einzelner Produkte mit dem konkreten Bauteil erfolgen.<br />

Vernachlässigt man Acrylate und Polyurethane, die ihre Berechtigung<br />

haben, aber aufgrund ihrer moderaten Zuverlässigkeit für<br />

High-End-Anwendungen, wie sie in Deutschland vorherrschen,<br />

Autor: Dr. Karl Bitzer, Leiter Produktmanagement,<br />

Delo Industrie Klebstoffe, Windach<br />

weniger geeignet sind, bleiben mit Metallklebstoffen sowie Ein- und<br />

Zwei-Komponenten-Epoxidharzen drei Produktgruppen übrig.<br />

Diese weisen teilweise verschiedene Eigenschaften auf, unterscheiden<br />

sich jedoch vor allem im Fertigungsprozess der Motoren.<br />

1K-EPOXIDHARZE<br />

Einkomponentige Epoxidharze bieten herausragende Produkteigenschaften.<br />

Sie erreichen gute Festigkeiten selbst bei Temperaturen<br />

von 220 °C, d. h. sie überstehen nicht nur kurzzeitig solche<br />

Temperaturspitzen, sondern lassen sich dauerhaft im Hochtemperaturbereich<br />

einsetzen und sind so selbst für Motoren der Isolierstoffklasse<br />

C verwendbar. Zudem zeigen sie eine hohe chemische<br />

Beständigkeit, eine große Spaltüberbrückung sowie eine gute<br />

Haftung auf vernickelten Oberflächen, was insbesondere für Magnetverklebungen<br />

wichtig ist.<br />

Sie erfordern zwingend eine Warmhärtung, die bei typischen<br />

Klebstoffen und Temperaturen zwischen 20 und 40 min<br />

dauert. Aufgrund der zusätzlichen Aufheizzeit der Fügeteile und<br />

der Energiekosten werden Konvektionsöfen eher für kleinere Motoren<br />

eingesetzt. Für mittelgroße Motoren oder bei hohen Stückzahlen<br />

bietet sich eine Induktionshärtung an. Sie erlaubt eine sehr<br />

schnelle Erwärmung von elektrisch leitfähigen Bauteilen, was die<br />

Aufheizzeit drastisch reduziert und eine beschleunigte Aushärtung<br />

in bis zu 1 min ermöglicht.<br />

Seit kurzem sind auch lichtfixierbare Varianten verfügbar. Dabei<br />

werden die Bauteile in maximal 5 s vorfixiert. Anschließend ist zwar<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


weiterhin eine Warmhärtung erforderlich, jedoch können so Fixiervorrichtungen mitsamt<br />

Montage, Demontage und Reinigung entfallen, was den Produktionsprozess vereinfacht.<br />

Solche Vorrichtungen kommen häufig zum Einsatz, um die Bauteile in Produktionsstraßen<br />

und während der Ofenhärtung in Position zu halten.<br />

2K-EPOXIDHARZE<br />

Je mehr es sich um große und massive Bauteile handelt, desto eher dürfte die Wahl auf<br />

zweikomponentige Produkte fallen. Diese überzeugen neben einer guten Spaltüberbrückung<br />

auch mit ihrer Schälfestigkeit und ihrem Spannungsausgleich.<br />

Zweikomponentige Epoxidharze härten bei Raumtemperatur aus, was durchaus einige<br />

Zeit dauert. Ihre Vernetzung lässt sich aber ebenfalls mit Wärme beschleunigen. So ist für<br />

die Weiterverarbeitung eine<br />

FÜR ELEKTROMOTOREN<br />

STEHEN UNTERSCHIEDLICHE<br />

KLEBSTOFF-PRODUKT-<br />

GRUPPEN ZUR VERFÜGUNG<br />

ausreichende Handfestigkeit<br />

bei geeigneten Klebstoffen<br />

schon nach 5 min bei 80 °C<br />

erreicht, die vollständige Aushärtung<br />

nach 10 min. Kommt<br />

eine Induktionserwärmung<br />

bei 100 °C zum Einsatz, können<br />

die Bauteile sogar innerhalb<br />

von 1 min mit einer Festigkeit von 10 MPa fixiert werden. Die volle Endfestigkeit<br />

erhält der Klebstoff dann bei Raumtemperatur.<br />

Gegenüber einer Aushärtung bei höheren Temperaturen, wie sie etwa bei einkomponentigen<br />

Produkten erforderlich ist, sorgen diese moderaten Bedingungen für eine<br />

kürzere Aufheizzeit der Bauteile und einen geringeren Energiebedarf in der Produktion.<br />

Darüber hinaus lässt sich ein solcher Klebstoff auch für temperatursensible Materialien<br />

wie magnetisierte Magnete oder Kunststoffe verwenden. Gleichzeitig halten diese<br />

Produkte inzwischen auch höheren Temperaturen stand. So ist ein Einsatz für Motoren<br />

der Isolierstoffklasse H durchaus möglich.<br />

Eine Limitierung dieser Produkte liegt insbesondere in den Investitionskosten für eine<br />

2K-Mischanlage sowie in der etwas komplexeren Verarbeitung.<br />

METALLKLEBSTOFFE<br />

Auch bei Raumtemperatur härtende Metallklebstoffe auf Methacrylat-Basis sind mit<br />

einem Temperatureinsatzbereich von bis zu 200 °C sehr hitzebeständig. Daneben bieten<br />

die flexibel bis schlagzäh einstellbaren Produkte eine gute Haftung auf glatten Oberflächen.<br />

Weil sie sich unter Luftabschluss und in der Gegenwart von Metallionen vernetzen,<br />

sind sie nur für geringe Schichtdicken von maximal 250 µm geeignet. Daher kommen sie<br />

insbesondere bei Wellenverklebungen zum Einsatz, da der Fügespalt hier aufgrund von<br />

sehr engen Toleranzen gering ist.<br />

Methacrylate stehen zudem bei einigen Werkstoffen vor Herausforderungen. So enthält<br />

die Beschichtung vom Neodymmagneten in Hochleistungsmotoren nur wenige Me-<br />

Lineareinheit E-II Edelstahl<br />

Die bewährte Rohrsystem-<br />

Lineareinheit...<br />

jetzt auch korrosionsbeständig<br />

verfügbar!<br />

▪ Korrosionsbeständige<br />

Einheiten für leichte bis<br />

schwere Verstellaufgaben<br />

▪ Wash-down fähig<br />

▪ FDA-konforme Schmierstoffe<br />

▪ Umgebungstemperatur<br />

-30°C bis +80°C<br />

▪ Baugröße 30 und 40<br />

01 Typische Klebstellen eines Elektromotors<br />

01<br />

LINEAR-<br />

PROFIL-<br />

VERBINDUNGS-<br />

MODUL-<br />

TECHNIK<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

all about automation Essen<br />

06.-07. Juni <strong>2018</strong> – Stand 204


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

„DIE KLEBTECHNIK<br />

KANN DURCHAUS<br />

NEUE KONSTRUKTIVE<br />

ANSÄTZE ER-<br />

SCHLIESSEN“<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

02<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Die Klebtechnik hat sich als industrietaugliche<br />

Verbindungstechnik längst<br />

etabliert und erschließt sich ständig<br />

neue Anwendungen. Sie bietet ein<br />

großes Potenzial im Maschinenbau,<br />

gerade wenn es um Multimaterialverbunde<br />

und Leichtbau geht. Sie<br />

stellt aber auch Herausforderungen<br />

an Konstruktion und Fertigung. Das<br />

Wissen über Verbindungseigenschaften<br />

und Verarbeitungsanforderungen<br />

sowie über die Klebstoffentwicklung<br />

und -auswahl sind Voraussetzungen<br />

für die Nutzung dieses Potenziales<br />

bereits in einer klebgerechten<br />

Konstruktion.<br />

„AUCH <strong>DER</strong> MASCHI-<br />

NENBAU KOMMT<br />

OHNE KLEBEN KAUM<br />

NOCH AUS“<br />

Dr. Karl Bitzer, Leiter<br />

Produktmanagement,<br />

Delo Industrie Klebstoffe,<br />

Windach<br />

Kleben, Schrumpfen, Verpressen<br />

und noch einiges mehr: Bei der<br />

Fertigung von Elektromotoren<br />

kommen zahlreiche Fügeverfahren<br />

zum Einsatz. Das Kleben überzeugt<br />

vor allem mit seiner Automatisierbarkeit,<br />

dem Ausgleich von<br />

Fertigungstoleranzen sowie der<br />

Möglichkeit, unterschiedlichste<br />

Materialien zu verbinden, auch<br />

unter Einfluss von hohen Temperaturen<br />

und verschiedenen Medien.<br />

03<br />

tallionen, ebenso wie die Ferritkerne einfacher Motoren. Mit Hilfe eines Aktivators, der<br />

aufgesprüht oder per Tauchbad aufgetragen wird, lässt sich die Haftung auf schwierigen<br />

Materialien signifikant verbessern. Zudem hat der Aktivator einen weiteren Vorteil:<br />

Er beschleunigt die Aushärtung ungemein. Typische Zeiten für eine Funktionsfestigkeit<br />

liegen bei 30 bis 60 s. In diesem Kontext ist vielen Anwendern noch unbekannt,<br />

dass es inzwischen auch lösungsmittelfreie Aktivatoren gibt, die eine einfachere Handhabung<br />

bezüglich des Arbeitsschutzes bieten.<br />

Sind noch kürzere Taktzeiten gefordert, kommen dualhärtende Urethanacrylate ins<br />

Spiel. Sie härten an der Kehlnaht unter UV- oder sichtbarem Licht innerhalb von<br />

weniger als 10 s aus, wodurch die Bauteile fixiert werden und sich direkt<br />

weiterverarbeiten lassen. Die volle Festigkeit erhält der Klebstoff dann wie gehabt unter<br />

Luftabschluss. Auch hier lässt sich ein Prozessschritt einsparen, indem kein mechanisches<br />

Fixieren der Bauteile erforderlich ist.<br />

KLEBSTOFFE ALS VERGUSSMASSEN<br />

Schließlich werden Klebstoffe bei Elektromotoren zum Schutz von z. B. Wicklungen als<br />

Vergussmassen eingesetzt. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Optionen. Für mittlere<br />

Anforderungen bieten sich dualhärtende Produkte an, die mit Licht fixiert werden und<br />

anschließend ihre volle Festigkeit über die vorhandene Luftfeuchtigkeit oder mit<br />

Wärme erreichen. Sie sorgen für eine schnelle Weiterverarbeitbarkeit bei gleichzeitig<br />

sicherer Aushärtung in Schattenzonen.<br />

Sind die Anforderungen ausgesprochen hoch, etwa weil eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber aggressiven Medien wie Getriebeöl oder eine hohe thermische<br />

Beständigkeit bei gleichzeitig geringer Wärmeausdehnung benötigt werden, sollte<br />

die Wahl auf Hochzuverlässigkeitsprodukte fallen. Diese sind als 1K- und 2K-Varianten<br />

für kleinere bzw. größere Volumina verfügbar und erreichen dank ihrer speziellen<br />

Zusammensetzung Wärmeausdehnungskoeffizienten von bis zu 11 ppm/K.<br />

FAZIT<br />

Angesichts der zunehmenden Material- und Oberflächenvielfalt wird Kleben zunehmend<br />

attraktiver, zumal es auch unter Kostenpunkten äußerst wettbewerbsfähig ist.<br />

Dabei gibt es für jede Größe und Anwendung eine Vielzahl möglicher Produkte. Um<br />

die Anzahl der zu testenden Produkte im Rahmen zu halten, empfiehlt sich eine Betrachtung<br />

der unterschiedlichen Produktgruppen.<br />

Bilder: Delo<br />

www.delo.de<br />

02 Verklebung von<br />

Magneten im Gehäuse,<br />

auf dem Rotor sowie in<br />

Taschen (v. l. n. r.)<br />

03 Wicklungen<br />

werden bei E-Motoren<br />

häufig mit Vergussmassen<br />

geschützt<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

DIREKTVERSCHRAUBUNGEN FÜR<br />

DEN LEICHTBAU<br />

Die Remform-Schraube<br />

von Arnold Umformtechnik<br />

ist eine Verbindungslösung,<br />

die dem<br />

Leichtbaugedanken<br />

Rechnung trägt. Mit ihr<br />

können außerdem auch<br />

Montagezeiten verkürzt<br />

und Montagerisiken<br />

minimiert werden. Im<br />

Gegensatz zur üblichen<br />

Kunststoffverschraubung<br />

ist der Verarbeitungsprozess<br />

in der<br />

Kunststoffdirektverschraubung<br />

mit dieser<br />

Schraube deutlich<br />

schlanker. Das Bauteil kann direkt mit optimal ausgelegten Kernlöchern<br />

gespritzt werden und unmittelbar im Anschluss mittels<br />

Kunststoffschraube montiert werden. Durch ihr asymmetrisches<br />

Gewindeprofil gewährt die Schraube Sicherheit in der Verbindung<br />

der Kunststoffdirektverschraubung. Sie hat einen optimierten<br />

Gewindekern, der neben der Schwingfestigkeit auch das<br />

Bruchdrehmoment der Schraube erhöht. Dies führt zu einer<br />

stabileren Verbindung der Fügepartner und ermöglicht auch bei<br />

hochfesten Kunststoffen ein höheres Montagedrehmoment,<br />

ohne das Risiko eines Schraubenbruchs zuzulassen.<br />

www.arnold-fastening.com<br />

EXTREM EMISSIONSARMER WERKSTOFF<br />

FÜR ZAHNRÄ<strong>DER</strong><br />

Ein besonders<br />

emissionsarmes,<br />

hochviskoses<br />

Polyacetal<br />

für Zahnradanwendungen<br />

bietet Dupont<br />

mit Delrin<br />

100CPE NC010<br />

an. Es ist eine<br />

Weiterentwicklung<br />

von<br />

Delrin 100, das<br />

z. B. für Antriebe<br />

von Fensterhebern, Lenkgetrieben, Sicherheits-Rückhaltesystemen<br />

oder Scheibenwischern verwendet wird. Das neue Material ist<br />

genauso temperatur- und kriechbeständig, bei ihm liegt aber die<br />

Formaldehyd-Emission unter 2 ppm, gemessen nach VDA 275.<br />

Damit lassen sich die Anforderungen von strengsten, auch<br />

zukünftigen Industrienormen erfüllen. Im Spritzguss ermöglicht es<br />

eine unterbrechungsfreie Herstellung von mehreren Tausend<br />

Teilen. Bei der Verarbeitung hinterlässt es Werkzeug-Oberflächen<br />

mit signifikant verringerten Ablagerungen, was die Kosten senkt.<br />

Der während der Verarbeitung auftretende Geruch von Formaldehyd<br />

ist ebenfalls deutlich reduziert. Damit ist es auch für Nicht-<br />

Automobilbranchen interessant, z. B. für die Möbel- und die<br />

Haushaltsgeräteindustrie.<br />

www.dupont.com<br />

VERKLEBEN OHNE FIXIERVORRICHTUNG<br />

Strukturelle<br />

Verklebungen<br />

ohne Fixiervorrichtung<br />

sind mit dem<br />

lichtfixierbaren<br />

Klebstoff<br />

Dualbond<br />

SJ2718 von<br />

Delo möglich.<br />

Für strukturelle<br />

Klebungen<br />

bei größeren<br />

mechanischen<br />

Belastungen<br />

und erhöhten<br />

Temperaturen werden oft Epoxidharzklebstoffe eingesetzt.<br />

Diese sind bislang nur rein warmhärtend verfügbar. So müssen<br />

Fixiervorrichtungen zum Einsatz kommen, die die Bauteile in<br />

Produktionsstraßen und während der Ofenhärtung in Position<br />

halten. Mit der zweistufigen Licht- und Warmhärtung des neuen<br />

Klebstoffs lässt sich dieser Prozess vereinfachen. Er wird<br />

zunächst in 1 bis 5 s vorfixiert. Mit der anschließenden Warmhärtung,<br />

die üblicherweise 20 min bei 130 °C beträgt, erreicht<br />

das Epoxidharz seine volle Festigkeit. Dies kann aber auch mit<br />

verlängerter Aushärtezeit bei 90 °C erfolgen oder in wenigen<br />

Minuten durch eine induktive Erwärmung der Bauteile. Die<br />

Endfestigkeit liegt für Aluminium bei 60 MPa, für den Hochleistungskunststoff<br />

PA6 bei 30 MPa.<br />

www.delo.de<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Brillante Ringe für alle<br />

Herausforderungen.<br />

Präzisions-O-Ringe für unterschiedlichste<br />

Industriebereiche und höchste Ansprüche.<br />

11. –15. Juni <strong>2018</strong> ·Frankfurt am Main<br />

Besuchen Sie uns in: Halle 9.0, Stand B4<br />

www.COG.de


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

STOCK<br />

ÜBER<br />

UND<br />

STEIN<br />

Sie verlangen Materialien alles ab! Die in<br />

der Mountainbike-Szene begehrten<br />

Kunstharz-Carbonfaser-Verbunde sind zwar<br />

leicht und schick – aber die Bruchgefahr<br />

fährt immer mit. Mit brandneuen, leichten<br />

Composites kann hier ein neues Kapitel<br />

aufgeschlagen werden.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Bisherige Einschränkungen bei Kunstharz-Verbunden,<br />

nämlich die Großserientauglichkeit und die intrinsische<br />

Sprödigkeit des Materials, könnten dank CFRTP-Verbundwerkstoffen<br />

von Covestro bald der Vergangenheit angehören.<br />

CFRTP steht für „continuous fiber-reinforced thermoplastic“.<br />

Der schlagzähe Matrixwerkstoff Polycarbonat erhöht die<br />

Sicherheit weiter – und den beliebten Carbon-Look gibt’s auch<br />

noch inklusive.<br />

Im Einsatz im Mountainbike muss das Material bei Schussfahrten<br />

über Wurzeln und Felsen, in engen Haarnadel-Kurven<br />

und bei harten Landungen nach einem Sprung enorme Kräfte<br />

und Schläge aushalten. Anlass genug für versierte Entwickler wie<br />

Dr. Niccolo Pini, Gründer der Next Composites GmbH in Otelfingen,<br />

Schweiz, sich immer wieder mit den neuesten Werkstoffen<br />

auseinanderzusetzen. Sein jüngstes Glanzstück: eine Pedal-Kurbel<br />

aus CFRTP. Das Teil ist nicht nur extrem leicht und robust,<br />

sondern sieht durch die begehrte Kohlefaseroptik auch schön aus.<br />

Dank der neuartigen Verarbeitungsmöglichkeiten von Next<br />

Composites kann es reproduzierbar und automatisch hergestellt<br />

werden – mit allen Vorteilen für die Bauteilqualität.<br />

Materialversagen hat für Pini oft einen ganz einfachen Grund:<br />

mangelhafte Verarbeitungsqualität durch Handarbeit. „Schon für<br />

einfache Bauteile wie eine Kurbel braucht man in klassischer<br />

Kunstharz-Verarbeitungsweise 60 bis 70 Carbonfaser-Zuschnitte,<br />

die von Hand in der richtigen Reihenfolge und Position ausgerichtet<br />

werden müssen. Kein Wunder, dass es da zu Qualitätsproblemen<br />

kommen kann“, erklärt er.<br />

Die Lösung für Dr. Pini sind CFRTPs – Endlos-Kohlefasern, die<br />

mit dem Hochleistungskunststoff Polycarbonat imprägniert sind.<br />

Dieser neue Verbundwerkstoff bietet enorme Festigkeiten, lässt<br />

CFRTP LÄSST SICH IN EINEM NEUARTI-<br />

GEN VERFAHREN REPRODUZIERBAR<br />

UND WIRTSCHAFTLICH VERARBEITEN<br />

sich aber dank seiner thermoplastischen Matrix maschinell und<br />

deutlich schneller als Epoxid-basierte Systeme verarbeiten. Tatsächlich<br />

ist die große Stärke der CFRTP-Tapes, dass sie durch die<br />

Endlos-Carbonfasern nicht nur hohe Kräfte aufnehmen können,<br />

sondern dass mit ihrer Hilfe gleich mehrere konventionelle Schritte<br />

bei der Verarbeitung bisheriger Kohlefaser-Duroplast-Verbunde in<br />

einem einzigen, schnellen Prozess zusammengefasst werden.<br />

Hinzu kommen erhebliche wirtschaftliche Vorteile in Sachen<br />

Nachbehandlung: Traditionell gefertigte Kunstharz-Kohlefaser-<br />

Verbunde müssen in aller Regel umständlich mit Füllern behandelt,<br />

nachgeschliffen und poliert werden, um die ästhetischen Ansprüche<br />

der Kundschaft zu befriedigen. Mit CFRTP dagegen kommt<br />

das Bauteil mit hochwertiger Oberfläche praktisch verkaufsfertig<br />

aus der Maschine. Und mit 150 g Gewicht ist die neue Kurbel trotz<br />

ihrer Belastbarkeit auch noch extrem leicht.<br />

Ein weiterer Vorteil: Durch die Zähigkeit des Kunststoffs kann bei<br />

der Verarbeitung der CFRTP-Tapes weitgehend auf Metall-Inlays<br />

verzichtet werden. Dr. Pini und seine Kollegen schneiden ihre Gewinde<br />

einfach in die fertig ausgeformte Kurbel. Derzeit benötigen<br />

sie nur noch ein einziges Inlay – und auch das soll bald der Vergangenheit<br />

angehören.<br />

www.covestro.com<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


POLYAMIDE FÜR HOHE<br />

DAUEREINSATZTEMPERATUREN<br />

EJOT TSSD ®<br />

Die Leichtbau-Lösung<br />

Wie funktioniert das TSSD ® Fügeverfahren?<br />

Jetzt das Video ansehen und mehr erfahren!<br />

E<br />

EJOT TSSD®<br />

Lanxess hat ein neues Hitzestabilisierungssystem namens XTS2<br />

(Xtreme Temperature Stabilization) für die Polyamid-66-Varianten<br />

von Durethan entwickelt. Es hebt deren Wärmealterungsbeständigkeit<br />

so stark an, dass diese im Bereich der Wärmeformbeständigkeiten<br />

liegen. „Damit halten die Polyamid-66-Typen Dauereinsatztemperaturen<br />

bis 230 °C aus. Sie sind dadurch eine Alternative<br />

zu teuren, hitzestabilisierten Spezialthermoplasten. Erster<br />

Vertreter der neuen Produktreihe ist ein mit 35 Gewichtsprozent<br />

Glasfasern verstärktes Polyamid 66, das als Durethan AKV35XTS2<br />

vermarktet werden soll. Geplant ist, künftig auch XTS2-Produktvarianten<br />

mit höheren und niedrigeren Glasfasergehalten<br />

anzubieten. Ebenfalls in Entwicklung ist ein blasformbares<br />

Polyamid 66 für PKW-Luftführungsbauteile, das mit dem<br />

XTS2-System stabilisiert ist. Durethan AKV35XTS2 zeigt im<br />

Vergleich zu Polyamid-66-Varianten, die den gleichen Glasfasergehalt<br />

haben und mit der Thermostabilisierung H2.0 ausgerüstet<br />

sind, eine bessere Fließfähigkeit der Schmelze.<br />

www.lanxess.com<br />

Der TSSD ® von EJOT ist eine prozesssichere Verbindungslösung für<br />

Leichtbau-Werkstoffe. Gerade die in der Automobil- und Luftfahrtindustrie<br />

häufig verwendeten Sandwich-, Waben- und Schaumkernstrukturen<br />

sind prädestiniert für den Einsatz des Thermischen<br />

Stoff-Schluss-Doms. Mittels Rotation und des damit verbundenen<br />

Wärmeeintrags dringt der TSSD ® in das Bauteil ein und erzeugt eine<br />

hochbelastbare, formschlüssige Verbindung.<br />

Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem nächsten Leichtbau-Projekt!<br />

www.industrie.ejot.de<br />

EJOT Qualität verbindet ®<br />

EJOT GmbH &Co. KG Industrial Division<br />

Präzision für<br />

komplexe Bauteile.<br />

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ALTERNATIVE ZU KLASSISCHEN<br />

CHROMOBERFLÄCHEN<br />

Für silberweiß<br />

glänzende Oberflächen<br />

ohne den Einsatz<br />

von Chrom sorgt der<br />

Industrielack Chrome<br />

Star von WB Coatings.<br />

Optisch und physisch<br />

schafft ein Trio aus<br />

Grundierung, Basislack<br />

und Klarlack<br />

Ergebnisse, die hohen<br />

Ansprüchen von Design, Architektur und Industrie gerecht<br />

werden. Er lässt sich einfach auftragen und kann den Wegfall von<br />

Chrom (VI) kompensieren. In Tests zeigt sich der Lack kratzfest<br />

und beständig gegen Speichel, Schweiß, Chemikalien und<br />

Cremes. Die drei aufeinander abgestimmten Zwei-Komponenten-<br />

Systeme werden mit handelsüblichen Sprühsystemen appliziert.<br />

Ein lasierender Zusatzlack ermöglicht eine farbige Oberflächengestaltung<br />

mit brillanten Effekten.<br />

Das keramische Präzisionsgiessverfahren Exacast®<br />

ermöglicht die präzise Fertigung komplexer Gussteile,<br />

reduziert Arbeitsgänge wie Bearbeitung, Schweissen<br />

oder Schmieden und bietet höhere Freiheitsgrade für<br />

Konstrukteure.<br />

Kontaktieren Sie uns. Unser Engineering-Team berät<br />

Sie gerne über unsere Möglichkeiten: Höchste Qualität<br />

in über 100 Stahl- und Eisenwerkstoffen.<br />

www.wolfensberger.ch<br />

Besuchen Sie uns an<br />

der Castforge Stuttgart<br />

Halle 6 / Stand B14<br />

www.wb-coatings.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 17<br />

Wolfensberger.indd 1 19.04.<strong>2018</strong> 15:31:25


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TRENDS<br />

Technische Kunststoffe<br />

und ihre Anwendungen<br />

Autor: Ruedi Portmann, EMS-GRIVORY, Domat/Ems (CH)<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


REDUKTION <strong>DER</strong> HERSTELLKOSTEN MIT METALLERSATZ<br />

DURCH HOCHLEISTUNGSPOLYAMIDE<br />

Durch den speziellen Aufbau von Hochleistungspolyamiden ergibt sich ein unvorstellbar<br />

großes Leistungspotential. Wo früher aufgrund der hohen Anforderungen nur Metalle zum<br />

Einsatz kamen, werden heute Hochleistungspolyamide eingesetzt. Der Trend zu noch<br />

höheren Anforderungen geht unbeirrt weiter. Die Vorteile einer Kunststoffkonstruktion<br />

gegenüber einer Metallkonstruktion liegen bei einer kosteneffizienteren Fertigung, der<br />

einfachen Funktionsintegration und der deutlichen Gewichtseinsparung. Besonders die<br />

zukünftigen Fortbewegungsmittel, seien es nun Automobile oder Drohnen, werden durch<br />

die Gewichtseinsparungen profitieren und noch energieeffizienter als heute unterwegs sein.<br />

<strong>DER</strong> ROHSTOFFLIEFERANT ALS ENTWICKLUNGSPARTNER<br />

Der Anwendungsbereich von Hochleistungskunststoffen ist bereits heute groß aber noch<br />

lange nicht ausgeschöpft. Für nahezu jede Anwendung existieren Kunststoffe mit spezifischen<br />

Eigenschaften. Aufgrund des material- und anwendungsspezifischen Wissens des<br />

Rohstoffherstellers, wird dieser sich vermehrt auch als treibende Kraft für Neu- und<br />

Weiterentwicklungen von Bauteilen positionieren können. Rohstoffhersteller müssen sich<br />

auch in Zukunft als starke Entwicklungspartner und Problemlöser für ihre Kunden einsetzen<br />

und sie auf technisch höchstem Niveau unterstützen; dies beginnt bei der strukturmechanischen<br />

oder spritzgussgerechten Auslegung von Bauteilen, geht über der Ermittlung und<br />

Bereitstellung von komplexen materialspezifischen Kennwerten bis hin zu Neuentwicklungen<br />

von einzigartigen Hochleistungspolyamiden.<br />

SIMULATION UNTERSTÜTZT STEIGENDE KOMPLEXITÄT UND<br />

HÖHERE ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

Die Produktentwicklung findet zunehmend in einer virtuellen Simulationsumgebung statt.<br />

In Zukunft wird das Bedürfnis an komplexere und genauere Simulationsmodelle deutlich<br />

ansteigen. Daher wird sich auch die Nachfrage nach komplexeren Materialdaten für die<br />

Simulation weiter verstärken. Ems-Grivory kann bereits heute den Spritzgussprozess<br />

mitsamt der resultierenden Faserorientierung der hochverstärkten Polyamide und den<br />

daraus folgenden richtungsabhängigen Materialeigenschaften bei der Bauteilauslegung<br />

berücksichtigen. Dies ist schon bald der Standard in Entwicklungsabteilungen. Mit den<br />

steigenden Berechnungskapazitäten können zukünftig die komplexesten Aufgabenstellungen<br />

virtuell gelöst werden.<br />

EINSATZ VON LANGGLASFASERN ZUR ERHÖHUNG<br />

<strong>DER</strong> PERFORMANCE<br />

Der Trend, die Performance der Kunststoffe näher ans Limit zu treiben, geht weiter. Langfaserverstärkte<br />

Hochleistungspolyamide bieten hier interessante Möglichkeiten. Sie sind einfach zu<br />

verarbeiten und sind mit ihrer hohen Festigkeit an der Spitze der thermoplastischen Kunststoffe<br />

anzusiedeln. Durch die bis zu 10 mm langen Glas- oder Kohlenstofffasern, eingebettet<br />

im Polyamid, entsteht im Bauteil eine hochfeste Faserstruktur. Dadurch liegen die Wärmeformbeständigkeit,<br />

die Steifigkeit und die Festigkeit auch bei steigenden Temperaturen auf<br />

hohem Niveau. Dabei wird das Kriechen, das heißt die Verformung der Bauteile unter einer<br />

lang anhaltenden Belastung, auf ein absolutes Minimum reduziert.<br />

LEICHTBAU DURCH INTELLIGENTEN MATERIALEINSATZ<br />

Leichtbau hat einen immer höheren Stellenwert. „Leichter bauen“ gelingt zum einen durch<br />

Werkstoffe mit geringer Dichte und hohem Eigenschaftsniveau, und zum andern durch<br />

belastungs- und funktionsgerechten Materialeinsatz. Am Heckrahmenträger eines Motorrads<br />

wurde das Leichtbauprinzip auf die Spitze getrieben: Die ursprüngliche Aluminiumkonstruktion<br />

aus 20 Teilen wurde reduziert auf drei Einzelteile aus einem extrem leichten und<br />

belastbaren Hochleistungspolyamid mit Langkohlefaserverstärkung. Bei Anwendungen, bei<br />

denen ein geringes Gewicht und beste mechanische Eigenschaften entscheidend sind, sind<br />

diese Art Hochleistungspolyamide nicht mehr wegzudenken.<br />

www.emsgrivory.com<br />

Bilder: EMS-GRIVORY<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 19


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

PRÄZISION IN POLYAMID<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Präzise und sportlich schalten – mit Porsche-<br />

Feeling – dafür sorgen im Porsche Macan unter<br />

anderem auch die 14 Kunststoff-Teile für das<br />

Schaltgehäuse des Doppelkupplungsgetriebes.<br />

Manuell oder automatisch schalten? Geschwindigkeit<br />

oder Komfort? Wer ein Auto mit Doppelkupplungsgetriebe<br />

fährt, kann wählen. Möglich wird das durch die<br />

Aufteilung der Kraftübertragung in zwei Teilgetriebe,<br />

die über eine Doppelkupplung abwechselnd mit dem Motor verbunden<br />

werden. Der Kraftfluss verläuft dann immer über ein Teilgetriebe<br />

und eine Kupplung, während der nächste Gang im zweiten<br />

Teilgetriebe schon eingelegt ist. Beim Gangwechsel wird die eine<br />

Kupplung geöffnet, die andere gleichzeitig geschlossen. Das Ergebnis:<br />

ein Gangwechsel in Millisekunden ohne spürbare Zugkraftunterbrechung.<br />

SCHALTUNG AN <strong>DER</strong> SCHNITTSTELLE<br />

<strong>DER</strong> KUNSTSTOFFVERARBEITER<br />

VERFÜGT AUCH ÜBER DIE EXPERTISE<br />

ALS ENTWICKLUNGSPARTNER<br />

An der Schnittstelle zwischen Fahrer und einem solchen Getriebe<br />

kommt es auf Präzision und perfektes Feeling an – sonst teilt sich<br />

dem Fahrer die außerordentliche Geschwindigkeit des Gangwechsels<br />

nicht mit. Hier spielt die Schaltung eine zentrale Rolle. Jopp Automotive<br />

entwickelt und fertigt Schaltungen, die sich durch maximalen<br />

Bedienkomfort, exzellente Haptik, hohe Funktionssicherheit<br />

und ein edles Erscheinungsbild auszeichnen.<br />

Ein gutes Beispiel dafür gibt die Schaltung des optionalen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes<br />

im Porsche Macan. Hier liefert<br />

Jopp eine komplette Lösung vom Schaltstock bis zum Schaltzug,<br />

der in diesem Fall als „Shift-by-Cable“-System ausgeführt ist.<br />

Zum Lieferumfang gehören auch Elektronik- und Sensormodule<br />

sowie die Integration der Schaltung in die existierende Softwarearchitektur<br />

des Fahrzeugs.<br />

KUNSTSTOFF-KNOW-HOW IN FERTIGUNG<br />

UND ENTWICKLUNG<br />

Das reine Gehäuse der Schaltung besteht aus insgesamt 14 Komponenten<br />

und wird von der Weiss Kunststofftechnik GmbH & Co.<br />

KG gefertigt, die auch an der Optimierung der Basiskonstruktion<br />

beteiligt war. Weiss gilt als Spezialist für die Verarbeitung von anspruchsvollen<br />

Kunststoffen wie PA, POM und glasfaserverstärkten<br />

Compounds, die in der Automobilindustrie häufig in motornahen<br />

Anwendungen zum Einsatz kommen – z. B. als Kettenspanner.<br />

Aber auch für das Interieur von Fahrzeugen entwickelt und fertigt<br />

Weiss hochwertige Komponenten wie z. B. verstellbare<br />

Luftaustrittsdüsen, Mantelhaken, Säulenverkleidungen und Airbag-Abdeckungen.<br />

Bei der Schaltung des Porsche Macan galt es u. a. die Anforderung<br />

zu erfüllen, dass die Betätigungskräfte dauerhaft gleich bleiben<br />

und auch stark belastete Zonen wie z. B. die Führung des<br />

Schaltzugs eine lange Lebensdauer erreichen. Daraufhin wurde sowohl<br />

die Materialauswahl – es kommen diverse Polyamide wie PA6<br />

und PA66, teils glasfaserverstärkt, und POM zum Einsatz – als auch<br />

das Detaildesign abgestimmt.<br />

Die Optimierung unter Gewichtsaspekten spielte ebenfalls eine<br />

wichtige Rolle, wie die Verrippung der großflächigeren Bauteile<br />

zeigt. Hier kamen Konstruktions- und Optimierungsverfahren wie<br />

FMEA und Füllsimulationen zur Anwendung, bei denen das Weiss-<br />

Engineering über umfassende Expertise verfügt.<br />

Weiss liefert die 14 Gehäusekomponenten, die mit sehr engen<br />

Toleranzen gefertigt werden, an das Jopp-Werk in Bad Neustadt,<br />

wo nicht nur Metallkomponenten eingelegt, sondern auch Sensoren<br />

und Steuerungen integriert werden. Auf die Endmontage der<br />

kompletten Schaltung mit Schaltstock und -zug folgt eine umfassende<br />

mechanische und elektrische End-of-Line-Prüfung. Das<br />

vollständige Schaltmodul wird dann im Porsche-Werk Leipzig<br />

verbaut.<br />

Bilder: Weiss Kunststoffverarbeitung<br />

www.weiss-kunststoff.de<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


HOHLPROFIL-HYBRIDTECHNIK BIETET NEUE EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />

Die Kunststoff-Metall-Hybridtechnik ist eine im<br />

strukturellen Leichtbau etablierte Konstruktionsmethode,<br />

die Lanxess entwickelt hat. Mit ihr<br />

werden seit Jahren zum Beispiel Frontends,<br />

Pedallagerböcke und Bremspedale gefertigt. Als<br />

Spritzgießkomponente findet dabei in der Regel<br />

glasfaserverstärktes Polyamid 6, als Metallkomponente<br />

Stahl- oder Aluminiumblech Verwendung.<br />

Nun ist es dem Hersteller gelungen, die<br />

Hybridtechnik auf den Einsatz von metallischen<br />

Hohlprofilen mit runden und eckigen Querschnitten<br />

auszuweiten. Im Vergleich zu Blechen<br />

sind Hohlprofile deutlich formstabiler und weisen höhere Torsionssteifigkeiten sowie -festigkeiten auf.<br />

Der Hersteller geht davon aus, dass mit dieser neuen Technologie künftig auch Bauteile wie Instrumententafelträger<br />

gefertigt werden können. Lanxess hat für die Hohlprofil-Hybridtechnik einen<br />

wirtschaftlichen und einstufigen Prozess entwickelt. Große Einsatzchancen hat die neue Variante der<br />

Hybridtechnik neben Instrumententafelträgern auch bei anderen Strukturbauteilen mit hohen<br />

Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit.<br />

www.lanxess.com<br />

LEICHTES HOHLRAD, EXAKT AUSGELEGT<br />

Ein Lauramid-Hohlrad von Handtmann Elteka hat zum<br />

Sieg eines Studententeams der TU München beim<br />

Effizienzwettbewerb Educeco beigetragen. Das Konstruktionsteam<br />

Tufast Eco nutzte es beim Bau seines Konzeptfahrzeugs<br />

muc017, das beim Wettbewerb den ersten<br />

Platz belegte. Die Studenten entwickelten u. a. eine<br />

Felgenauslegung mit extrem leichtläufigen Lagern. Die<br />

Herausforderung war, das Getriebe in der neuen Geometrie<br />

an der Hinterachse zu integrieren. Die Lösung<br />

fanden die angehenden Ingenieure in dem Hohlrad mit<br />

innenliegender Verzahnung aus PA 12C Lauramid.<br />

Entscheidend für die Wahl dieses mit 368 mm Außendurchmesser<br />

relativ großen Bauteils war u. a. das Gewicht.<br />

Wichtig war aber auch die exakte Auslegung, für die der<br />

Hersteller eine Software entwickelt hat. Auf Basis dieses Programms werden die exakten Parameter<br />

für Bauteil und Guss des Polyamids festgelegt. In diesem Fall wurde für das Hohlrad ein Halbzeug<br />

gegossen und die Verzahnung nachträglich eingearbeitet.<br />

www.handtmann.de/kunststofftechnik<br />

GEWINDEEINSATZ FÜR PRÜFFÄHIGE 3D-DRUCK-PROTOTYPEN<br />

Einen Gewindeeinsatz für Prototypen, die im<br />

3D-Druckverfahren hergestellt werden, bietet<br />

Haydon Kerk mit 3DP an. Dieser ermöglicht es,<br />

lineare Bewegungsprofile schnell und genau zu<br />

überprüfen. Prototypen aus dem 3D-Drucker<br />

sind in der Regel nicht zur Überprüfung von<br />

Bewegungsachsen geeignet. Der Grund dafür<br />

ist, dass die Materialien, die gewöhnlich für die<br />

additive Herstellung verfügbar sind, nicht die<br />

Gleiteigenschaften aufweisen, die für eine<br />

optimale Kraftübertragung nötig wären. Die<br />

neuen Muttereinsätze haben ein Innengewinde<br />

mit hocheffizientem Bewegungsgewinde und<br />

eine rechteckige Außenkontur, damit sie sich gut in Prototypen-Baugruppen integrieren lassen. Die<br />

Sechskantform und der Freistich ermöglichen die radiale und axiale Fixierung der Mutter in der<br />

Baugruppe unter Verwendung von Klebstoff. Der Hersteller fertigt auch kundenspezifische Muttern,<br />

die aus dem gleichen Material hergestellt werden wie die Serien-Einsätze.<br />

www.haydonkerk.de


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

ECODESIGN<br />

IN STAHL<br />

01<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Rohstoffe signifikant einsparen und CO 2 -Emissionen<br />

senken – Ecodesign in Kombination mit Spezialstahl<br />

ist ein interessanter Ansatz, um dieses Ziel<br />

nachhaltig zu erreichen und gleichzeitig Kosten<br />

zu reduzieren.<br />

Autoren: Dr.sc.techn. Rainer Züst, Züst Engineering AG;<br />

Dr.-Ing. Levente Kertesz und Dr.-Ing. Peter Unseld, beide<br />

HEWI G. Winker GmbH & Co. KG; Stephan Hasler, Swiss Steel AG<br />

Neben der Auswahl des Werkstoffs entscheiden Produktionsverfahren<br />

und Konstruktionsweise eines Bauteils über<br />

den ökologischen und ökonomischen Mehrwert entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zum Einsatz.<br />

Kostet weniger, kann mehr – das ist die Idee hinter dem Ecodesign-<br />

Konzept. Gleichzeitig ist es der Nachweis, dass eine ökologisch motivierte<br />

Produktion nicht teurer als gängige Fertigungsverfahren ist.<br />

Im Gegenteil: Ecodesign kann die Bauteilherstellung vereinfachen<br />

und auf diese Weise die Umweltbelastung und die Kosten massiv reduzieren,<br />

und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette: von der<br />

Stahl produktion bis zur Endanwendung. Das im Folgenden dargestellte<br />

Beispiel aus dem automobilen Leichtbau zeigt, wie hoch das<br />

Potenzial für Kosten- und CO 2-Einsparungen mit Ecodesign ist.<br />

ES GEHT AUCH LEICHTER<br />

Die horizontale Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette vom<br />

Automobilzulieferer über Komponentenhersteller bis zum Stahlproduzenten<br />

ist unverzichtbar, um dem steigenden Anspruch der<br />

führenden Fahrzeughersteller hinsichtlich einer kontinuierlichen<br />

CO 2-Reduktion gerecht zu werden. Ein Vorzeigeprojekt ist eine<br />

Produktentwicklung des Verbindungstechnikherstellers Hewi<br />

G. Winker GmbH & Co. KG für den Automobilbau, der das Design<br />

22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

02<br />

stellers. Das belegt auch die Studie „Entwicklung der Energiemärkte<br />

– Energiereferenzprognose“, die im Auftrag des deutschen Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie durchgeführt wurde:<br />

JE MEHR ZULIEFERER AUF ECO-<br />

DESIGN SETZEN, DESTO GRÖSSER<br />

IST DAS CO 2 -EINSPARPOTENZIAL<br />

01 Patentierte Leichtbaumutter (rechts im Bild)<br />

02 CO 2<br />

-Reduktionen am Beispiel Hewi-Leichtbaumutter<br />

über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

Demnach fallen beim Einschmelzen von Recycling-Stahlschrott,<br />

wie es beispielsweise Swiss Steel betreibt, deutlich weniger CO 2-<br />

Emissionen je Tonne Rohstahl an, als bei der Verhüttung von Eisenerz.<br />

Darüber hinaus legt die Auswahl des Werkstoffs die Basis für<br />

weitere Wertschöpfung.<br />

ES BEGINNT IN <strong>DER</strong> HERSTELLUNG<br />

einer Leichtbaumutter mit dem Stahlprodukt Swissbain-7MnB8<br />

des Schweizer Stahlherstellers Swiss Steel, eines Tochterunternehmens<br />

der Schmolz + Bickenbach Gruppe, verknüpft hat.<br />

Die Mutter dient als Verbindungselement im Automobil und ist<br />

ein Beweis, dass der stoffliche und geometrische Leichtbau auch bei<br />

kleinen Teilen eine große Wirkung entfalten kann. So wurde Hewi<br />

G. Winker 2015 für dieses Produkt mit dem dritten Platz des<br />

deutschen Stahlinnovationspreises ausgezeichnet und hat den Umwelttechnikpreis<br />

des Bundeslandes Baden-Württemberg gewonnen.<br />

Nach den Ecodesign-Prinzipien ist der erste Ansatzpunkt für ein<br />

energie- und kosteneffizientes Produkt die Auswahl des Stahlher-<br />

Die Kaltmassivumformung zählt zu den ressourcenschonenden<br />

Herstellungsverfahren. Das Volumen des Einsatzmaterials wird fast<br />

vollständig zum fertigen Produkt umgeformt. Zudem ist der Energieaufwand<br />

bei diesem Verfahren deutlich geringer als beispielsweise<br />

bei der Warmmassivumformung.<br />

Der bainitische Kaltformstahl Swissbain-7MnB8 von Swiss Steel<br />

ist eine Alternative zu konventionell eingesetztem Vergütungsstahl<br />

und verbessert die bereits gute Energiebilanz beim Kaltfließpressen.<br />

Mit seiner hohen Festigkeit und guten Umformbarkeit im Lieferzustand<br />

entfallen mit dem Swissbain-7MnB8 energieintensive Wärmebehandlungsschritte,<br />

wie das Glühen vor und das Vergüten<br />

nach der Kaltumformung. Dadurch entfallen auch zusätzliche,<br />

Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />

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WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

03 Größenordnungen<br />

der<br />

CO 2<br />

-Reduktion<br />

03<br />

„DIE ECODESIGN- VOR-<br />

GABE KANN AUSLÖSER<br />

ZUKUNFTSWEISEN<strong>DER</strong><br />

PRODUKTENT-<br />

WICKLUNGEN<br />

SEIN“<br />

Dr. Michael Döppert,<br />

Chefredakteur<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

schadstoffbelastete Transportwege zu externen Verarbeitern. Die Durchlaufzeit in<br />

der Fertigung ist spürbar verkürzt.<br />

Kombiniert mit dem Leichtbaudesign einer Mutter kann das Gewicht um bis zu<br />

30 % reduziert werden. Bei einem repräsentativen Auftrag im Umfang von 6,4 Mio.<br />

Stück und dem Einsatz von 216 t Stahl spart Hewi G. Winker rund 47 t Material im<br />

Vergleich zur Produktion der Normmutter ein – das entspricht 18 % weniger<br />

Materialeinsatz. Die Verkürzung der Fertigungskette der Leichtbaumuttern durch Entfall<br />

der Wärmebehandlung und der geringere Materialeinsatz führen zu um ca. 10 %<br />

reduzierten Kosten. Nach Berechnungen von Züst Engineering aus der Schweiz wird<br />

das CO 2-Aufkommen über die gesamte Prozesskette bis zur fertigen Leichtbaumutter<br />

um bis zu 1 850 t reduziert, wenn statt Vergütungsstahl auf LD-Basis (hergestellt<br />

unter dem Einsatz von Eisenerz nach dem Linz-Donawitz-Verfahren) der<br />

Elektrostahl Swissbain-7MnB8 eingesetzt wird.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ecodesign beinhaltet viele Aspekte,<br />

angefangen beim Werkstoff bis zu<br />

werkstoffgerechten und ressourceneffizienten<br />

Konstruktionen und<br />

Produktionsprozessen hinsichtlich<br />

Material- und Energieeinsatz sowie<br />

Abfall und Emissionen. Dazu<br />

kommen Forderungen nach<br />

langlebigen, reparaturfreundlichen,<br />

recyclinggerechten und letztlich oft<br />

auch logistikfreundlichen Konstruktionen.<br />

Ein perfektes Ecodesign<br />

entsteht erst aus der Summe all<br />

dieser Aspekte – und natürlich soll<br />

es wirtschaftlich darstellbar sein.<br />

Das muss gehen!<br />

LEICHTER – SPARSAMER<br />

Bei einem Jahresauftrag über 6,4 Mio. Leichtbaumuttern von Hewi G. Winker sparen<br />

die damit ausgestatteten Fahrzeuge laut Züst Engineering im Lauf der KFZ-Lebensdauer<br />

ca. 200 000 l Treibstoff und ca. 500 t CO 2. Über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Stahlherstellung bis zum Einsatz des Bauteiles summieren sich die maximal<br />

möglichen CO 2 -Einsparungen auf insgesamt 2 350 t. Das entspricht dem jährlichen<br />

CO 2-Fußabdruck von rund 250 Einwohnern in Deutschland.<br />

Dieser Erfolg lässt sich skalieren. Beim Einsatz von 6 000 t Stahl für Leichtbaumuttern,<br />

die im Gegensatz zum Normteil 20 % weniger Gewicht aufweisen, entspräche<br />

die jährliche CO 2-Einsparung bereits dem Äquivalent einer Kleinstadt mit<br />

knapp 10 000 Einwohnern. Für diesen Effekt bräuchte es 1 % der Jahresproduktion an<br />

Elektrostahl von Swiss Steel.<br />

Die Kosten- und Emissionseinsparungen sind also nicht nur für die Produzenten<br />

von Leichtbauteilen unmittelbar ersichtlich, sondern auch für die Endverbraucher.<br />

Weltweit werden pro Jahr rund 100 Mio. neue Autos in Betrieb genommen. Jede<br />

Ecodesign- Maßnahme könnte mit bis zu Faktor 1 000 000 000 über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

skaliert werden. Dieser Multiplikator verdeutlicht die Größenordnung<br />

des CO 2-Einsparpotenzials bezogen auf Leichtbaukomponenten im Fahrzeugbau,<br />

die mit neuen Stahlsorten hergestellt werden.<br />

Bilder: Aufmacherbild fotolia/industrieblick, Bild 01 HEWI G. Winker, Bilder 02 + 03: Swiss Steel<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

STOSSDÄMPFENDE UND STEIFE MATERIALIEN<br />

FÜR PARKSENSOREN<br />

Die schweizerische<br />

IEM-Gruppe hat<br />

DuPont Delrin<br />

Polyacetal und<br />

DuPont Zytel HTN<br />

Hochleistungspolyamid<br />

für die<br />

Herstellung ihrer<br />

PrestoSense<br />

Smart-Parking-Sensoren<br />

ausgewählt.<br />

Diese Sensoren<br />

werden auf Parkplätzen<br />

auf der Straße installiert und können dort die Belegung<br />

durch ein Fahrzeug erkennen. Dadurch sinkt das Verkehrsaufkommen<br />

in Städten ebenso wie der Zeitaufwand bei der Parkplatzsuche,<br />

weil die Information direkt auf dem Smartphone abrufbar<br />

ist. Die äußeren Bedingungen erforderten den Einsatz eines<br />

robusten Gehäuses für den Smart-Parking-Sensor. Delrin sichert<br />

die Beständigkeit des äußeren Sensorrings gegen UV-Licht und<br />

starke Schläge. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil dieser<br />

Ring die stoßdämpfende Hülle für die darin eingebettete Scheibe<br />

bildet und dadurch hilft, Deformationen zu verhindern, die die<br />

Elektronik beschädigen könnten. Für die innere Scheibe empfahl<br />

DuPont den Einsatz eines Zytel HTN PA-Typs mit 35 Gewichtsprozent<br />

Glasfaserverstärkung, der hohe Steifigkeit mit guter<br />

Kompatibilität zu elektrischen Bauteilen verbindet.<br />

www.plastics.dupont.com<br />

MODALANALYSE VERBESSERT<br />

EIGENSPANNUNGSREDUKTION<br />

Für die Reduktion von Eigenspannungen im Werkzeug- und<br />

Maschinenbau nutzt die Vibmatic 8 000 von VSR die präzise<br />

Modalanalyse zur Gewinnung der werkstückrelevanten Daten. So<br />

werden die frequenzabhängige Übertragungsfunktion und<br />

dadurch anschließend die Eigenresonanzfrequenzen und die<br />

Dämpfung bestimmt. Die Anregung geschieht dabei durch einen<br />

Modalhammer. Dieser Vorgang erfolgt zu Beginn jeder Behandlung<br />

und nach jedem weiteren Behandlungsschritt. Verbesserungen<br />

des Bauteilverhaltens durch die Vibrationsbehandlung<br />

werden in einem Protokoll dokumentiert. Eine Behandlung<br />

dauert normalerweise eine Stunde. Sie kann unmittelbar vor Ort<br />

erfolgen. Dadurch ist das Werkstück schnell für die weiteren<br />

Produktionsprozesse verfügbar. Der nach einer Wärmebehandlung<br />

normalerweise<br />

erforderliche<br />

Entzunderungsprozess<br />

kann<br />

dabei entfallen.<br />

Das<br />

Verfahren ist<br />

anwendbar bei<br />

nahezu allen<br />

Werkstoffqualitäten<br />

unterschiedlicher<br />

Stähle.<br />

www.vsr-industrietechnik.de<br />

MASSGESCHNEI<strong>DER</strong>TE BAUTEILLÖSUNGEN<br />

Individuelle Bauteile aus Lauramid überzeugen bereits seit fünf Jahrzehnten Ingenieure und Techniker in immer neuen Anwendungsfeldern.<br />

Dank des Material-, Guss- und Anwendungs-Know-hows von Handtmann Elteka entstehen maßgeschneiderte Bauteillösungen,<br />

die auch ökonomisch überzeugen. Denn Konstruktionsteile aus diesem Werkstoff bestechen durch eine besonders lange Laufzeit<br />

einerseits und durch eine ökonomische Herstellung im endkonturnahen Guss andererseits. Dabei kann in den meisten Fällen sowohl<br />

Material als auch eine aufwändige Nachbearbeitung eingespart werden. Anhand unterschiedlicher Demonstrationsobjekte, beispielsweise<br />

einem Kettenrad in einer hochdynamischen Verpackungsmaschine und Schiffspropellern werden die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten<br />

des Werksstoffs und seine extreme Widerstandsfähigkeit gezeigt. In sensiblen Umfeldern, wie der Lebensmittelindustrie,<br />

punktet der PA 12C-Werkstoff dagegen unter anderem mit einem schmiermittelfreien Lauf. Echte Dauerläufer sind die Rollen<br />

aus Lauramid, wie sie in Schiebetüren unterschiedlichen Typs eingesetzt werden.<br />

www.handtmann.de<br />

KERAMIK LEISTET MEHR.<br />

Bauteile aus Technischer Keramik<br />

vollbringen Höchstleistungen in den<br />

anspruchsvollsten Anwendungen.<br />

Profitieren Sie von den herausragenden<br />

Materialeigenschaften der<br />

extrem harten und verschleißfesten<br />

Funktionswerkstoffe.<br />

Mehr unter sembach.de.<br />

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WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />

GEWICHT UND KOSTEN<br />

OPTIMIERT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Im Leichtbau mit Kunststoffbauteilen zählt jedes<br />

Gramm und meist auch jeder Cent – natürlich<br />

auch jene Cent und Gramm, die durch<br />

Verbindungselemente in die Waagschale<br />

geworfen werden.<br />

Ob Pumpengehäuse, Saugmodule, Verkleidungen, Sicherungskästen<br />

oder Elektronikkomponenten – meist basieren<br />

Verbindungslösung für Kunststoffkomponenten auf<br />

Messinginserts. Diese dienen als Stützhülsen z. B. zur<br />

Versteifung von Bauteilkomponenten oder als Gewindeinserts. Als<br />

Alternative zu den herkömmlichen Messinginserts hat die Arnold<br />

Umformtechnik GmbH & Co. KG das Eco-Sert-Produktprogramm<br />

mit Inserts aus Aluminium entwickelt.<br />

Fest steht: Messing hat eine Dichte von 8,4 g/cm³, Aluminium dagegen<br />

von 2,7 g/cm³. Zudem enthalten gängige Messinglegierungen<br />

wie beispielsweise CuZn38Pb2 2 bis 3 % Blei. Bisher sind die<br />

ALUMINIUMINSERTS SIND EINE<br />

ECHTE ALTERNATIVE ZU VER-<br />

GLEICHBAREN MESSINGELEMENTEN<br />

Einpresselemente aus Messing bei Kunststoffverbindungen weit<br />

verbreitet. Doch die Automobilhersteller und Komponentenfertiger<br />

möchten weg vom Warmeinbetten und Ultraschalleinbetten – Verfahren,<br />

die für das Einbringen der Messinginserts notwendig sind.<br />

Die dabei erforderlichen Kosten für Energie, Anlagentechnik und<br />

Personal sind hoch.<br />

Zudem spielt natürlich der Leichtbau eine wichtige Rolle. Hier<br />

kann das neue Verbindungselement deutlich punkten, denn es ist<br />

um bis zu 30 % leichter als vergleichbare Messingelemente.<br />

Auch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit spricht einiges für Eco-<br />

Sert: Messingteile werden wegen der Verarbeitungseigenschaften<br />

meist als Drehteile hergestellt. Die Eco-Sert-Elemente dagegen<br />

können als Massenteile aus Aluminium umformtechnisch gefertigt<br />

werden.<br />

WEITES ANWENDUNGSFELD<br />

Prädestiniert ist ihr Einsatz für Kunststoffbauteile, denkbar ist jedoch<br />

auch die Verwendung bei Hybridverbindungen, beispielsweise<br />

mit Aluminiumdruckguss oder faserverstärkten Kunststoffen.<br />

Temperaturbelastete Verschraubungen aus Aluminium sind auch<br />

im Automobilbereich bei Motorenverschraubungen Stand der<br />

Technik. Arnold möchte hier mit dem Aluminiuminsert anknüpfen,<br />

denn auch hinsichtlich der Festigkeit ist das neue Verbindungselement<br />

für diese Anwendungsbereiche geeignet.<br />

Das trilobulare Verbindungselement wird eingepresst. Die Längsrändelung<br />

stellt bei der anschließenden Verschraubung ein Verdrehmoment<br />

sicher und der Bund nimmt die in axialer Richtung<br />

eingeleiteten Kräfte auf.<br />

Hergestellt werden die Teile maschinenfallend in einem sechsstufigen<br />

Fließpressverfahren. Um die gewünschten Eigenschaften<br />

wie z. B. Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit einzustellen, kann<br />

anschließend eine Oberflächenbeschichtung oder Wärmebehandlung<br />

durchgeführt werden.<br />

INDIVIDUELLE VERBINDUNGSLÖSUNGEN<br />

Die Inserts gibt es in verschiedenen Ausführungen, sodass passgenau<br />

zur umzusetzenden Verbindungsstelle eine kundenindividuelle<br />

Lösung entwickelt werden kann. Basis dafür sind die Module des<br />

Eco-Sert-Baukastens, die dann mit den Verbindungselementen aus<br />

dem Arnold-Sortiment kombiniert werden können, beispielsweise<br />

als Direktverschraubung in Inserts.<br />

Alle Inserts sind mit Sackloch oder Durchgangsloch erhältlich.<br />

Daher können die Elemente universell eingesetzt werden. Ferner<br />

haben Kunden die Wahl zwischen einem Element mit Innengewinde<br />

und einer Kombination aus Insert und gewindefurchender<br />

Schraube zur Direktverschraubung.<br />

www.arnold-fastening.com<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


HOCHTEMPERATURLOT UND FUNKTIONS-<br />

WERKSTOFF IN EINEM<br />

Kupfermangan-Legierungen,<br />

die als Funktionswerkstoff<br />

und als<br />

Hochtemperaturlot<br />

eingesetzt werden<br />

können, bietet Isabellenhütte<br />

mit Isa-Braze 970,<br />

Isa-Braze 970Si und<br />

Isa-Braze 980 an. Diese<br />

eignen sich zum Fügen<br />

und Beschichten von Stählen aller Art, Nickellegierungen,<br />

Chrom, Molybdän, Wolfram und Hartmetallen. Die Lote<br />

können z. B. eingesetzt werden, um Komponenten für die<br />

Energietechnik, Elektrotechnik und Elektronik miteinander zu<br />

verbinden, bei denen ein guter Stromfluss garantiert sein<br />

muss. In der Werkzeugindustrie kann man mit ihnen an<br />

Trägerwerkstoffen Schneiden oder andere Funktionselemente<br />

aus Hartmetall befestigen. Mit ihnen lassen sich auch aus den<br />

genannten Werkstoffen gefertigte, hochbeanspruchte<br />

Komponenten für die Motorentechnik, die Heizungs- und<br />

Kühlungstechnik, für Industriearmaturen und Rohrleitungssysteme<br />

oder für den Fahrzeugbau herstellen. Zudem können sie<br />

als Funktionswerkstoff für Beschichtungen eingesetzt werden.<br />

www.isabellenhuette.de<br />

VERBINDUNGSTECHNIK FÜR<br />

LEICHTBAUMATERIALIEN<br />

KVT-Fastening schlägt mit der MultiMaterial-Welding-Technologie<br />

(MM-W-Technologie) ein neues Kapitel in der dauerhaften,<br />

kraft- und formschlüssigen Verbindung von Leichtbauund<br />

Sandwichmaterialien auf. Das Befestigungsverfahren<br />

nutzt Ultraschallenergie, um thermoplastische Verbindungselemente<br />

fest mit dem Trägermaterial zu verbinden. Der<br />

thermoplastische Befestiger wird in Phase 1 über die Kombination<br />

von Ultraschallbewegung und Druck durch die Deckschicht<br />

„gestoßen“. Durch die Reibung zwischen Verbinder-<br />

Oberfläche und Bauteil wird die Oberfläche des Verbinders<br />

selbst zum Verbindungsmaterial. Dank seiner Materialhärte<br />

bleibt der Verbinder an sich formbeständig. Das MM-W-Verfahren<br />

nutzt die Kombination von Ultraschallenergie,<br />

Materialhärte und Design des Verbinders aus, um den<br />

Verbinder in das Bauteil einzutreiben sowie den angeschmolzenen<br />

Kunststoff als Verbindungsmasse zu nutzen. Über die<br />

Kapillare der Schmelze wird der poröse Werkstoff des Bauteils<br />

ideal gefüllt, was zu einer größervolumigen und größerflächigen<br />

Halteverankerung führt.<br />

VIELSEITIGES UND RESSOURCENSCHONENDES<br />

COMPOUND<br />

LIMBACH.indd 1 22.11.2017 08:28:39<br />

Der Werkstoff Fluoroxprene von Freudenberg wurde ursprünglich<br />

entwickelt, um die Permeation von Kraftstoffdämpfen durch die<br />

Wandung der Zuleitungen zu reduzieren. Das Compound reduziert<br />

entweichende Kraftstoffdämpfe in die Atmosphäre durch die<br />

Wandung der Kraftstoffschläuche auf einen Bruchteil der üblichen<br />

Mengen. Zudem optimiert es die Sicherheit in Kraftstoffsystemen.<br />

Die elektrische Leitfähigkeit des Werkstoffs kann Fahrzeugherstellern<br />

helfen, das Kraftstoffsystem gegen statische Entladung<br />

abzusichern. Das Compound hat aber auch das Potenzial für andere<br />

Anwendungen: Durch veränderte Anteile der Bestandteile lassen<br />

sich die Produkteigenschaften anpassen. Der Werkstoff kann in<br />

einem Fertigungsverfahren zum Einsatz kommen, das Freudenberg<br />

entwickelt hat, und das Spritzgießtechnik mit einer aus Einzelkavitäten<br />

bestehenden Werkzeugkonstruktion kombiniert. Das spart<br />

Material und Energie und hilft, Abfall zu reduzieren.<br />

www.kvt-fastening.de<br />

www.fst.com<br />

KUNSTSTOFF IN HÖCHSTFORM<br />

Für unsere anspruchsvollen Kunden erweitern wir in unseren<br />

hochmodernen Produktionsstätten Illertissen (D) und Györ<br />

(HU) immer wieder die Grenzen des Machbaren. Wir beraten<br />

Sie in der Werkstoffauswahl und der Optimierung Ihrer Konstruktionen.<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 27


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TORQUEMOTOREN:<br />

BEWEGTES DESIGN<br />

Aktuelle Entwicklungen für die Elektromobilität, den Werkzeugmaschinenbau<br />

und die Computer-Tomographie zeigen, wie sich die<br />

Anforderungen aus den Branchen auf das Design von Torquemotoren<br />

auswirken. Dabei gilt es immer wieder Zielkonflikte zu lösen.<br />

Autor: Stephan Baatzsch, Technischer Vertrieb Industrie 4.0, Schaeffler<br />

28 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Die Schaeffler-Tochter Ina – Drives & Mechatronics (Idam)<br />

aus Suhl hat sich von Unternehmensgründung an auf ein<br />

hohes Maß an Flexibilität und Offenheit in der Torquemotoren-Entwicklung<br />

spezialisiert. War man bis etwa 2012<br />

ein Vorreiter in diesem Marktsegment und so gut wie der einzige<br />

Anbieter mit einer sehr kundenspezifischen Motorenentwicklung,<br />

so hat sich der Markt in den letzten Jahren sehr gewandelt. Denn in<br />

Branchen wie z.B. der Productronic oder dem Werkzeugmaschinenbau<br />

sind die Maschinenhersteller international an der Spitze<br />

nur noch konkurrenzfähig, wenn sie in der Lage sind, technisch nahe<br />

an das Limit zu gehen.<br />

Diesem Trend der hochspezialisierten Direktantriebsentwicklung<br />

mussten andere Motorenanbieter folgen. Die Auswahl an<br />

High-End-Torquemotoren ist in den letzten Jahren größer geworden.<br />

Für den Maschinenhersteller gilt es heute, einen Entwicklungspartner<br />

zu finden, der alle Torquemotor-Topologien beherrscht<br />

und diese den jeweiligen Maschinentypen und Randbedingungen<br />

optimal und bis zur technischen Grenze anpassen<br />

kann.<br />

Thomas Weber, seit Anfang des Jahres Leiter Mechatronik Rotativ<br />

und Leiter der Idam bei Schaeffler, erklärt dazu: „Mit vertretbaren<br />

Mitteln an das technische Limit gehen zu können, ist nicht nur<br />

eine Forderung der Kunden an uns, sondern auch ein Argument,<br />

mit dem sich die Maschinenhersteller im Markt selbst differenzieren<br />

wollen, wobei je nach Hersteller und Maschinentyp durchaus<br />

andere Schwerpunkte gesetzt werden.“ Zu Schaeffler erklärt er<br />

weiter: „Ein starkes Differenzierungsmerkmal ist die fortschreitende<br />

Funktionsintegration sowie die Vernetzung mechatronischer<br />

Systeme.<br />

Deshalb hat Schaeffler in der Sparte Industrie zum 1. Januar <strong>2018</strong><br />

das Strategische Geschäftsfeld „Industrie 4.0“ etabliert. Teil des<br />

neuen Geschäftsfelds ist auch die Idam mit ihren kundenspezifisch<br />

entwickelten Direktantriebstechnologien für die verschiedensten<br />

Produktionsmaschinen.“ Die folgenden Beispiele zeigen, wie stark<br />

sich heute Produktanforderungen auf die Torquemotor-Entwicklung<br />

auswirken und mit welchen Mitteln Schaeffler diese im Motor-<br />

Design umsetzt.<br />

ELEKTROMOBILITÄT – TREIBER FÜR<br />

HOCHPRÄZISE VERZAHNUNGSFERTIGUNG<br />

Fahrer von E- und Hybrid-Fahrzeugen kommen nicht nur in den<br />

Genuss des emissionsfreien, sondern auch des nahezu lautlosen<br />

Fahrens. Dominierend sind nur noch Wind- und Abrollgeräusche<br />

– im Idealfall. Tatsächlich aber können bei diesem niedrigen Geräuschpegel<br />

im Innenraum die Abwälzgeräusche der Verzahnungen<br />

aus dem Getriebe und dem Differential hörbar sein. Daher gelten<br />

für Elektro- und Hybridfahrzeuge ganz besonders hohe Anforderungen<br />

an die Verzahnungsqualität der Getrieberäder. Die Praxis<br />

hat gezeigt, dass schon geringste Abweichungen beim Verzahnungsschleifen<br />

im einstelligen Mikrometerbereich Geräusche verursachen<br />

können, die im Fahrzeug zu hören sind.<br />

VERZAHNUNGSSCHLEIFEN – HÖCHSTE<br />

SYSTEMGENAUIGKEIT, HOHE DREHZAHLEN<br />

Für die Herstellung geräuscharmer und damit äußerst präziser Verzahnungen<br />

ist nicht nur eine sehr hochwertige Schleifspindellagerung<br />

notwendig, sondern auch eine Drehtischlagerung mit sehr<br />

spezifischen Eigenschaften. Einerseits muss die Lagerung steif genug<br />

sein, um die nötigen Konturen ausreichend präzise am Werkstück<br />

abbilden zu können, andererseits darf sie aber nicht so steif<br />

sein, dass im Schleifprozess jede Sub-Mikrometerabweichung der<br />

Drehtisch-Rotationsachse am Verzahnungsteil „sichtbar“ wird. Um<br />

derart minimale Abweichungen im Schleifprozess auf nahezu Null<br />

zu reduzieren, bedarf es abgesehen von einer speziell abgestimmten<br />

Lagerung einer Motor-Topologie, die extrem wenig Störquellen<br />

in das System Motor-Lagerung induziert.<br />

01<br />

01 Bei angetriebenen Rundtischen sind die<br />

thermischen und mechanischen Wechselwirkungen<br />

zwischen Torquemotor und Lagerung besonders<br />

stark ausgeprägt; die Auslegung und Simulation als<br />

System ist daher unabdingbar<br />

02 Typische Einbausituation von Torquemotoren<br />

in einer Werkzeugmaschine<br />

02<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 29


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Schaeffler entwickelte für solche Anwendungsfälle die SRV- und HSRV-Motoren.<br />

Sie verfügen über eine doppelte Motorstruktur, bei der sich die jeweils gegenüberliegenden<br />

radialen magnetischen Störkräfte gegenseitig aufheben. Dadurch wird<br />

ein Verkippen der Drehachse im Mikrometer-Bereich von vornherein verhindert.<br />

Der positive Effekt auf die Fertigungsqualität wird noch dadurch verstärkt, dass die<br />

Motoren aufgrund der kaum vorhandenen Störkräfte eine verhältnismäßig geringe<br />

Lagervorspannung benötigen. Im Betrieb erzeugt das Lager weniger Reibungswärme,<br />

wodurch die Lagervorspannung und Lagersteifigkeit geringeren Schwankungen<br />

unterliegen.<br />

Rundtischlager<br />

Torquermotor<br />

RIB<br />

Momentdichte+++<br />

Drehzahl+<br />

Genauigkeit++<br />

RKIB<br />

Momentdichte+++<br />

Drehzahl++<br />

Genauigkeit+(+)<br />

YRTC<br />

Momentdichte+<br />

Drehzahl+++<br />

Genauigkeit+++<br />

YRTC<br />

Reibmoment++<br />

Drehzahl+<br />

Steifigkeit+++<br />

Plan-/Rundlauf+++<br />

Positionierachsen,<br />

Simultanbearbeitung<br />

Verzahnungsbearbeitung<br />

(Wälzfräsen)<br />

Ultrapräzisionsbearbeitung,<br />

Positioniertisch<br />

und Schwenkachsen<br />

YRTS<br />

Reibmoment++<br />

Drehzahl++<br />

Steifigkeit++<br />

Plan-/Rundlauf++<br />

Positionierachsen,<br />

Simultanbearbeitung<br />

Kombinierte Bearbeitung<br />

(Drehfräsen),<br />

Verzahnungsbearbeitung<br />

(Wälzfräsen)<br />

Kombinierte<br />

Bearbeitung (Drehen/<br />

Fräsen), Verzahnungsschleifen<br />

Legende<br />

+ geeignet ++ gut geeignet +++ sehr gut geeignet<br />

ZKLDF<br />

Reibmoment+++<br />

Drehzahl+++<br />

Steifigkeit+<br />

Plan-/Rundlauf++<br />

Positionierachsen,<br />

Simultanbearbeitung<br />

Kombinierte<br />

Bearbeitung<br />

(Drehen-Fräsen)<br />

Drehen, kombinierte<br />

Bearbeitung<br />

(Drehen-Fräsen,<br />

Schleifen/Hartdrehen),<br />

Spindelanwendung<br />

Drei Schaeffler-Torquemotor- und drei Rundtischlager-Baureihen sind beliebig<br />

miteinander kombinierbar; sie dienen als Ausgangsbasis für eine genau auf die<br />

Maschine abgestimmte Auslegung beider Komponenten<br />

„DIE UMGEBUNGSKONS-<br />

TRUKTION MUSS DIREKT-<br />

ANTRIEBSGERECHT<br />

AUSGEFÜHRT SEIN“<br />

Dr. Wolfgang Heinrich,<br />

Senior Engineer im<br />

Geschäftsfeld Industrie 4.0,<br />

Schaeffler<br />

Um die positiven Eigenschaften<br />

von Torquemotoren möglichst gut<br />

nutzen zu können, muss die<br />

Umgebungskonstruktion direktantriebsgerecht<br />

ausgeführt sein.<br />

Darunter verstehen wir eine<br />

möglichst steife Lagerung; eine<br />

Lagerung, die nur wenig Reibungswärme<br />

in das System<br />

einbringt, optimierte Wärmeübergänge<br />

und ein auf die Leistung<br />

abgestimmtes Kühlsystem. Wenn<br />

das nicht hundertprozentig<br />

gelingt, sind der Präzision in<br />

Verbindung mit der Dynamik,<br />

insbesondere beim Einschwingverhalten<br />

des Antriebs, starke<br />

Grenzen gesetzt.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

IN DIE ENTWICKLUNG DES TORQUE-<br />

MOTORS ZU INVESTIEREN LOHNT SICH<br />

THOMAS WEBER,<br />

Leiter Mechatronik Rotativ und Leiter der IDAM,Schaeffler<br />

Die magnetischen und elektrischen Störquellen des Motors und die<br />

Motorerwärmung, die Lagerreibung und Lagersteifigkeit sowie die<br />

Steuerung bzw. der Antriebsregler bilden ein Netz von sich gegenseitig<br />

beeinflussenden Parametern. Wir nutzen diese funktionalen Zusammenhänge<br />

gezielt für die Optimierung unserer Torquemotoren.<br />

Die Forderung nach höherer Fertigungspräzision und niedrigen Geräuschen<br />

treibt die Entwicklung von Motoren mit möglichst geringeren<br />

Störquellen voran. Je kleiner die Störungen sind, die der Motor durch seine<br />

Topologie in das System einbringt, desto weniger Aufwand muss der<br />

Maschinenhersteller betreiben, die daraus entstehenden Abweichungen<br />

in der Steuerung auszugleichen.<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

DREH-FRÄS-BEARBEITUNG – HOHES<br />

DREHMOMENT, HOHE DREHZAHLEN<br />

TORQUEMOTOREN BEWEGEN<br />

SICH IN EINEM TECHNISCH SEHR<br />

ANSPRUCHSVOLLEN UMFELD<br />

Die kombinierte Dreh-Fräs-Bearbeitung ist für die Drehtisch-Hersteller<br />

eine besonders große Herausforderung. Einerseits müssen im<br />

Fräs-Modus Positionen dynamisch und präzise angefahren und Konturen<br />

bahntreu gefahren werden, andererseits im Dreh-Modus möglichst<br />

hohe Schnittgeschwindigkeiten bzw. große Drehzahlen erreicht<br />

werden. Teilweise sind Drehtisch-Hersteller von einer Generation<br />

auf die nächste mit doppelt so hohen Drehzahl-Anforderungen<br />

konfrontiert.<br />

Aus Sicht des Torquemotoren-Entwicklers sind schon 800 min -1<br />

bei Tischdurchmessern von über 500 mm technisch sehr anspruchsvoll,<br />

weil die elektrischen Wechselfrequenzen der hochpoligen<br />

Motoren stark ansteigen. Und mit ihnen steigt die Erwärmung<br />

der Motoren an, mit allen negativen Folgen für den gesamten Antrieb<br />

inklusive einer Veränderung der Lagervorspannung und -steifigkeit.<br />

Dr. Wolfgang Heinrich, Senior Engineer im Geschäftsfeld<br />

Industrie 4.0 bei Schaeffler, ergänzt dazu: „Für dieses Segment<br />

haben wir die Motoren der Baureihe RKI auf den Markt gebracht.<br />

Der Entwicklungsschwerpunkt war in diesem Fall, das typischerweise<br />

niedrige Drehzahlspektrum der Torquemotoren nach oben<br />

zu erweitern, ohne das Drehmoment reduzieren zu müssen. Die<br />

RKI-Motoren verfügen hierfür über eine Zahnspulenwicklung<br />

und geblechte Rotoren zur Reduzierung der Wirbelstromverluste.<br />

Bei der heute geforderten hohen Leistungsdichte muss man an<br />

die Grenzen der Betriebsmöglichkeiten der Motoren gehen<br />

können.“<br />

COMPUTERTOMOGRAPHIE – HOHE DREHZAHL,<br />

GERINGER GERÄUSCHPEGEL<br />

Mit der Weiterentwicklung der bildgebenden Systeme stiegen auch<br />

die Drehzahlen der gut 1 m großen Motoren an. Bei diesen Durchmessern<br />

führen in Verbindung mit der hohen Polzahl bereits<br />

300 min -1 zu sehr hohen elektrischen Wechselfrequenzen. Ohne<br />

Modifikation der Motoren können die höherfrequenten Störkräfte<br />

die gesamte Mechanik des Motors und des Computertomographen<br />

so stark anregen, dass Schwingungen deutlich hör- und fühlbar<br />

werden. Kunden fordern daher hier von Antrieben Geräuschpegel<br />

deutlich unter 70 db (A). Schaeffler setzt auch in dieser Anwendung<br />

speziell modifizierte Motor-Topologien ein, um den hohen Ansprüchen<br />

der Branche zu gerecht zu werden.<br />

MOTOR UND LAGERUNG – EIN SYSTEM<br />

Der Trend der hohen Leistungsausbeute und Präzision hat dazu geführt,<br />

dass die Kunden heute Motor und Lagerung als Funktionseinheit<br />

verstehen. „Das erleichtert es uns, Kunden die für die Applikation<br />

am besten geeignete Motor-Topologie anbieten zu können und<br />

diese dann genau passend zur Antriebsaufgabe zu optimieren.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit den Rundtischlager-Experten von<br />

Schaeffler sind wir in der Lage, schon in der Konzeptphase FEM-Simulationen<br />

in großer Detailtreue durchführen zu können. Dabei berücksichtigen<br />

wir besonders die thermischen und mechanischen<br />

Wechselwirkungen zwischen Motor und Lagerung. Das ist ein sehr<br />

großer Vorteil“, erklärt Dr. Wolfgang Heinrich. Thomas Weber fährt<br />

fort: „Viele Steuerungshersteller entwickeln auch Torquemotoren –<br />

es gibt am Markt aber nur eine sehr kleine Zahl an Torquemotoren-<br />

Herstellern, die auch Lagerungen entwickeln. Genau auf diesen<br />

Mehrwert zielen viele neue Projektanfragen ab.“<br />

Bilder: Schaeffler<br />

www.schaeffler.de<br />

www.idam.de<br />

Baureihe TOK und Docking-System<br />

auf der Testing Expo Europe <strong>2018</strong>.<br />

05. - 07. Juni, Stuttgart, Stand 1242<br />

Mehr Effizienz und<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

für Ihre Produkte.<br />

www.reich-kupplungen.com<br />

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<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 31


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KLEINSTER SERVOANTRIEB MIT<br />

VERDOPPELTER LEISTUNG<br />

Elmo hat die Leistung seines<br />

extrem kleinen Servoantriebs<br />

Gold-Twitter verdoppelt. Der<br />

Double-Gold-Twitter liefert<br />

mit einem Gewicht von 33 g<br />

bei einer Größe von 36,2 x<br />

18,8 x 47 mm bis zu<br />

10 000 W Nennleistung. Mit<br />

Nennströmen bis 160 A und<br />

Versorgungsspannungen bis<br />

196 V DC eignet sich der<br />

Servoantrieb für Motion-Control-Anwendungen, bei denen es auf<br />

hohe Servo-Performance, geringen Bauraum und eine sehr hohe<br />

Regelungsgüte ankommt, z. B. in der Automatisierung, Robotik<br />

oder in fahrerlosen Transportsystemen. Die Kommunikation<br />

erfolgt über Ethercat- oder CANopen-Schnittstellen in Echtzeit<br />

und erlaubt somit einen Mehrachsbetrieb. Der Double-Gold-Twitter<br />

entspricht allen internationalen Standards in Bezug auf EMV<br />

und funktionale Sicherheit STO. Die Schalttechnologie Fast and<br />

Soft Switching Technology (FASST) ermöglicht einen Wirkungsgrad<br />

über 99 %. Der Antrieb kann auf, neben und im Motor oder<br />

auf sich bewegenden Lasten montiert werden.<br />

www.elmomc.com<br />

SENSORIK IN <strong>DER</strong> LINEARFÜHRUNG<br />

ZENTRALE ELEMENTE ZUM SCHUTZ VON<br />

GROSSEN ANTRIEBSSTRÄNGEN<br />

Die kleinen Dinge<br />

machen oft vieles<br />

einfacher: Spielfreie<br />

Sicherheitskupplungen<br />

von R+W eignen sich für<br />

viele Anwendungen mit<br />

Ausrückmomenten in<br />

einer Range von 0,1 Nm<br />

bis 20 000 kNm. Zusätzlich<br />

können durch die<br />

verschiedenen Baureihen<br />

und Ausführungen viele Anwendungsfälle direkt aus dem<br />

Standardportfolio bedient und somit schnell geliefert werden.<br />

Kundenindividuelle Sonderlösungen werden mit der hauseigenen<br />

Konstruktionsabteilung in enger Abstimmung mit der Anlagenkonstruktion<br />

entwickelt. Sicherheitskupplungen sind ein entscheidender<br />

Faktor, um den reibungslosen Betrieb eines Motors<br />

zu gewährleisten. Sie schützen fragile Maschinenapplikationen<br />

vor Überlastschäden, die Reparaturen und sogar einen kompletten<br />

Stillstand verursachen können.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

POSITIONIERSTEUERUNG FÜR DIE<br />

ANSTEUERUNG VON ZWEI ACHSEN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Mit Durasense von<br />

Schaeffler erfolgt die<br />

Nachschmierung für<br />

jede einzelne Linearachse<br />

belastungs- und<br />

bedarfsgerecht. Die<br />

Auswerteelektronik<br />

ermöglicht die Überwachung<br />

von bis zu sechs<br />

Laufwagen pro Achse.<br />

Sowohl bei den Kugelumlaufführungen Kuse und Kuve als auch<br />

bei den Rollenumlaufführungen RUE kann die Position des<br />

Sensors am Laufwagen frei gewählt werden. Mangelschmierung<br />

oder Überfettung werden so vermieden, was Maschinenlaufzeiten<br />

verlängert und die Ausfallrate reduziert. Wenn die<br />

Nachschmierung versagt, z. B. aufgrund eines defekten Schmieraggregats,<br />

undichter Schläuche oder verstopfter Schmiernippel,<br />

erkennt das System dies. Eine Überwachung mit Drucksensoren<br />

ist damit nicht notwendig. Das System schützt so auch stark<br />

verkettete Anlagen vor Stillständen. Eingesetzt werden kann es<br />

z. B. in Fertigungslinien der Automobilhersteller oder in Bewegungsachsen<br />

in der Intralogistik, der Nahrungsmittel- und<br />

Verpackungsindustrie und der automatisierten Montage.<br />

www.schaeffler.com<br />

Linmot stellt einen neuen Servo<br />

Drive für die Ansteuerung von<br />

zwei Achsen in einem IP64-Gehäuse<br />

vor. Dieser Drive kann als<br />

dezentrale Lösung in der Nähe der<br />

Antriebskomponente platziert<br />

werden. Als 2-Achs-Drive wurde<br />

die Serie D2250 für Hubdreh-<br />

Motoren entwickelt, kann jedoch<br />

auch für die dezentrale Ansteuerung<br />

von Linearmotoren und<br />

rotativen Motoren eingesetzt werden. Der Drive kann mit 24 bis<br />

72 V DC betrieben werden und liefert dem Motor einen Phasenstrom<br />

von bis zu 25 A. Er verfügt über eine Industrial-Ethernet-<br />

Schnittstelle für Profinet, Ethernet IP, EtherCAT, Sercos III und<br />

Powerlink. Damit einhergehend werden die Geräteprofile CiA402,<br />

SoE, Profidrive und CIP Sync unterstützt. Die Bus-Protokolle<br />

werden über einen DIP-Drehschalter ausgewählt. Bei Profinet,<br />

Ethernet IP, EtherCAT und Sercos III kann der Drive direkt über<br />

die Indsutrial-EtherNet-Schnittstelle konfiguriert werden. Alle<br />

Bedienelemente, Schalter und Schnittstellen sowie die Statusanzeige<br />

sind hinter einem Schutzdeckel verbaut, was die geforderte<br />

Dichtigkeit für den dezentralen Einbau garantiert.<br />

www.linmot.com<br />

SERVOSYSTEM KANNMOTION JETZT MIT 48 V / 10 A VERSORGUNGSSPANNUNG<br />

Koco Motion präsentiert eine neue Variante des Servosystems<br />

Kannmotion. Bisher wurde der Servoantrieb in den Flanschgrößen<br />

NEMA 17, 23 und 24 mit Drehmomenten von 0,4 bis 3,0 Nm<br />

angeboten. Die neue Variante bietet neben 24 V Versorgungsspannung<br />

und 2 A Phasenstrom jetzt auch 48 V und bis zu 10 A<br />

für den maximalen Output des Schrittmotors. Ein stabiles<br />

Drehmoment über einen größeren Drehzahlbereich, dynamischeres<br />

Verhalten und die Implementierung in weitere Größen wie<br />

NEMA 34 sind mit der neuen Performance möglich. Der aus einem<br />

Schrittmotor mit integriertem Encoder und einer direkt angebauten<br />

Steuerung bestehende voll programmierbare, integrierte<br />

Closed-Loop-Antrieb ist einfach programmierbar.<br />

www.kocomotion.de<br />

32 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SERVOREGLER: SERCOS-III-SCHNITTSTELLE<br />

ERWEITERT EINSATZBEREICH<br />

Seinen<br />

Servoregler<br />

Simco Drive<br />

hat Wittenstein<br />

nun<br />

auch mit<br />

Sercos-III-<br />

Schnittstelle<br />

ausgestattet.<br />

Diese<br />

ermöglicht es, den Antriebsverstärker – und mit ihm die<br />

Kleinservomotoren mit integrierter Spindel – direkt in diesen<br />

herstellerunabhängigen und für die Ethernet-basierte<br />

Realtime-Kommunikation konzipierten Automatisierungsbus<br />

zu integrieren. Die Technologie unterstützt hochdynamische<br />

und präzise Motion-Control-Anwendungen mit Echtzeitanforderungen.<br />

Sercos III ergänzt die bislang für den Servoregler<br />

verfügbaren Feldbusschnittstellen Canopen, Ethercat, Profinet<br />

RT/IRT und Ethernet/IP. Die Antriebsverstärker wurden<br />

entwickelt für Hochleistungsanwendungen mit sinuskommutierten<br />

Servomotoren im Spannungsbereich von 12 bis<br />

60 V DC. Sie können im eigenständigen Positionierbetrieb mit<br />

definierbaren Trajektorien und Fahrsatztabellen eingesetzt<br />

werden, aber auch im geschlossenen Regelkreis und zyklischer<br />

Sollwertvorgabe in Echtzeit durch die Steuerung.<br />

www.wittenstein.de<br />

GEBERLOSE MOTORREGELUNG BIS ZUM<br />

STILLSTAND DANK RELUCTANCE CONTROL LIZENZ<br />

Mit der Firmware 4.8 von<br />

Siemens können Simotics-<br />

Synchronreluktanzmotoren<br />

auch mit Sinamics-S120-<br />

Umrichtern betrieben<br />

werden. Damit können<br />

komplexe Funktionalitäten<br />

des modularen S120-Produktportfolios<br />

genutzt<br />

werden. Durch die neue<br />

Sinamics Reluctance Control<br />

Lizenz in Verbindung mit den<br />

Sinamics-Booksize-Modulen ist nun auch mit und ohne Lagegeber<br />

eine präzise Regelung des Antriebs bis zum Stillstand realisierbar. Das<br />

gilt für den motorischen und generatorischen Betrieb. Die feldorientierte<br />

Vektorregelung im gesamten Betriebsbereich erhöht die<br />

Robustheit des Antriebssystems. So ist ein Kippen bei Lastsprüngen<br />

ausgeschlossen. Die geberlose Regelung steigert zudem die Energieeffizienz<br />

des Antriebs, weil damit schon im kleinen Drehzahlbereich<br />

derart niedrige Werte erreicht werden, wie sonst nur mit Geber. Die<br />

Lösung eignet sich für Anwendungen, die eine hohe Genauigkeit<br />

erfordern, z. B. für Servopumpen, die schon ab Stillstand mit hoher<br />

Belastung einen präzisen Betrieb benötigen. Denn aufgrund des<br />

normalerweise reduzierten Stellbereichs von 1:10 bei geberloser<br />

Regelung wäre im Regelfall ein Geber erforderlich.<br />

www.siemens.de<br />

EDELSTAHLLAMELLENKUPPLUNGEN IN NEUEN BAUGRÖSSEN<br />

Orbit Antriebstechnik hat das Angebotsspektrum der Lamellenkupplungen<br />

Diskflex in Edelstahlausführung für noch höhere<br />

Drehmomente erweitert. Durch die beiden neuen Kupplungsgrößen<br />

GDC80 und GDC90 steht das Kupplungsprogramm damit<br />

in einem Nenndrehmomentbereich bis 150 Nm zur Verfügung.<br />

Die torsionssteifen Kupplungen arbeiten mit flachen, biegeelastischen<br />

Lamellen beziehungsweise Lamellenpaketen aus<br />

rostfreiem Edelstahl. Diese sind wechselseitig mit der jeweiligen<br />

Edelstahlnabe und dem Zwischenstück aus Edelstahl verschraubt.<br />

Die mit Klemmnaben ausgestatteten spielfreien<br />

Lamellenkupplungen sind für Wellendurchmesser bis 45 mm<br />

lieferbar.<br />

www.orbit-antriebstechnik.de<br />

SLF. DA BEWEGT SICH WAS.<br />

Kugellager und Rollenlager<br />

von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser<br />

in verschiedenen Ausführungen<br />

Spindeleinheiten<br />

Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />

Spindeln mit angeflanschtem<br />

bzw. integriertem Motor<br />

Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />

Rekonditionierung<br />

von Wälzlagern<br />

Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH<br />

Fabrikgelände 5<br />

D-08427 Fraureuth<br />

Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10<br />

Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50<br />

E-Mail: slf@slf-fraureuth.de<br />

www.slf-fraureuth.de<br />

SLF.indd 1 20.04.<strong>2018</strong> 10:51:10<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 33


SPECIAL<br />

ROBOTIK<br />

SPECIAL<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 6/<strong>2018</strong>


ROBOTIK<br />

In über 60 % aller Industrieroboter weltweit sind<br />

Zykloidgetriebe von Nabtesco verbaut. Dieser Erfolg<br />

kommt nicht von ungefähr: Schließlich sind die<br />

Präzisionsgetriebe ebenso vielseitig wie widerstandsfähig.<br />

Ob Verpackungsindustrie, Lebensmittelproduktion<br />

oder Automobilbau – die Bandbreite der<br />

Einsatzbereiche ist nahezu unendlich groß. Vor allem<br />

Bereiche wie Pick-and-Place-Anwendungen, Handling<br />

oder Werkstückpositionierung profitieren von den<br />

vorteilhaften Eigenschaften der Nabtesco-Getriebe.<br />

Zwar variieren je nach Anwendung die Anforderungen<br />

an die eingesetzten Roboter und somit auch an die<br />

Getriebe, Dynamik und Präzision sowie ein geringer<br />

Verschleiß über die gesamte Lebensdauer sind jedoch<br />

immer gefragt.<br />

XXX<br />

XXX<br />

xxx<br />

NICHTS ZWICKT<br />

UND ZWACKT<br />

Wie der Mensch braucht auch ein Roboter bewegliche<br />

Gelenke, Autor: xxx die am besten bis ins hohe Alter voll<br />

funktionstüchtig bleiben. Damit in den Roboterarmen<br />

nichts zwickt und zwackt, setzen Hersteller und<br />

Anwender weltweit auf die zuverlässigen, präzisen<br />

und robusten Zykloidgetriebe.<br />

Autor: Daniel Obladen, Nabtesco Precision Europe, Düsseldorf<br />

OLYMPIAREIFE HÖCHSTLEISTUNGEN<br />

Frei nach dem Motto der Olympischen Spiele gilt in der<br />

Industrie: schneller, flexibler, genauer. Gerade beim<br />

Hochgeschwindigkeits-Handling und der robotergestützten<br />

Positionierung werden immer höhere Geschwindigkeiten<br />

gefordert. So bewegen sich die leichten<br />

Carbonfaser-Arme von Delta-Robotern, wie sie in der<br />

Lebensmittelindustrie für Pick-and-Place-Applikationen<br />

eingesetzt werden, mit teilweise über 6 m/s – das ist<br />

High-Speed-Robotik par excellence. Bei einer derartig<br />

hohen Dynamik sind präzise und gleichzeitig langlebige<br />

Getriebe unabdingbar.<br />

Und Schnelligkeit ist nicht alles: Neben hohen Geschwindigkeiten<br />

und großen Beschleunigungen kommt<br />

es außerdem auf eine hohe Wiederholgenauigkeit und<br />

das punktgenaue Absetzen schwerer Lasten an – Anforderungen,<br />

die die Zykloidgetriebe von Nabtesco meistern.<br />

Denn anders als herkömmliche Planetengetriebe<br />

kommen sie dank ihrer zykloiden Konstruktion im Inneren<br />

ohne Zahnräder aus und sind daher keinen Scherkräften<br />

ausgesetzt. Das zweistufige Untersetzungsprinzip<br />

der nahezu spielfreien Getriebe führt darüber<br />

hinaus zu einem exzellenten Verhalten hinsichtlich<br />

Dynamik und Laufruhe sowie einer hohen Wiederholund<br />

Bahngenauigkeit.<br />

Erste Wahl für hochdynamische Pick-and-Place-,<br />

Handling- sowie Positionieranwendungen sind die RF-<br />

P-Einbausätze. Sie arbeiten extrem präzise und ermöglichen<br />

schnelle Taktzeiten sowie Abtriebsgeschwindigkeiten<br />

von 200 min -1 . Mit einer Lebensdauer von bis zu<br />

20 000 Betriebsstunden sind sie darüber hinaus sehr<br />

langlebig. Dank ihrer kompakten Konstruktion lassen<br />

sich die Robotergetriebe außerdem auch in kleinere<br />

Delta- und Scara-Roboter einbauen.<br />

HANDLING UND PALETTIERUNG<br />

Auch die Getriebe der RV-Serie haben sich in unzähligen<br />

Positionierungs- und Handlingapplikationen auf<br />

der ganzen Welt bewährt. Durch ihre hohe MTBF<br />

(Mean Time Between Failures) werden sie u. a. in der<br />

Automobilfertigung sehr geschätzt. So gewährleisten<br />

sie beispielsweise ein schnelles und sicheres Teile-<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 35


ROBOTIK<br />

01<br />

01 Die kompakten Zykloidgetriebe ermöglichen<br />

hohe Geschwindigkeiten, große Beschleunigungen<br />

sowie eine hohe Wiederhol- und Bahngenauigkeit<br />

in Anwendungen von Delta-Robotern<br />

SPECIAL<br />

handling beim automatischen Transport von Blechteilen in Presswerken.<br />

Den außergewöhnlichen Belastungen, wie den hohen<br />

Umgebungs- und Betriebstemperaturen, Stößen und Vibrationen,<br />

hält die unempfindliche und kraftvolle RV-Serie dabei mühelos<br />

stand. Auch bei hohen Taktraten und Dreischichtbetrieb rund um<br />

die Uhr.<br />

Ihre Stärke spielen die robusten Zykloidgetriebe zunehmend<br />

auch in der Verpackungsindustrie aus. So werden z.B. Palettierund<br />

Stapelaufgaben immer mehr von Robotern übernommen.<br />

Dank ihrer hohen Leistungsdichte nehmen es die Getriebesysteme<br />

von Nabtesco auch mit den höchsten Traglasten locker auf. Ihr<br />

geringes Gewicht sorgt zudem für eine niedrigere Massenträgheit,<br />

verbesserte Lastbedingungen und Energieeinsparungen bei der<br />

Anwendung.<br />

Für die hohen Hygieneanforderungen bei der Handhabung, Positionierung<br />

und Verpackung von Nahrungsmitteln ist vor allem die<br />

RH-N-Serie wie geschaffen. Die geschlossenen Getriebeköpfe bieten<br />

mit ihren glatten Oberflächen und optimierten Dichtungen ein<br />

besonders hygienisches Design.<br />

Die Zykloidgetriebe und -getriebeköpfe von Nabtesco erfüllen<br />

auch die hohen hygienischen Standards in der Medizintechnik und<br />

bieten mit einem Not-Aus-Drehmoment bis zum 5-Fachen des<br />

Nennmoments größtmögliche Sicherheit. Um den Geräuschpegel<br />

zu minimieren, sind die Reduziergetriebe überdies als Low-Noise-<br />

Variante erhältlich.<br />

ZUVERLÄSSIG IN EXTREMEN ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

Präzision, Dynamik und Robustheit – diese Getriebequalitäten sind<br />

auch bei Schweißanwendungen ein absolutes Muss. Für die exakte<br />

Ausrichtung der Werkstücke kommt es vor allem auf ein schnelles<br />

Beschleunigen und Abbremsen der Drehtische und Positionierer<br />

an. Schweißpunkte im Hundertstel-Millimeterbereich lassen sich<br />

so punktgenau schweißen, ohne das Werkstück aus- und wieder<br />

einspannen zu müssen.<br />

Während Roboter in der Fertigungsindustrie längst etabliert<br />

sind, werden sie in der Öl- und Gasindustrie noch eher selten<br />

eingesetzt. Doch gerade diese Branche, in der körperlich anstrengende<br />

und gefährliche Arbeiten an der Tagesordnung sind,<br />

ist wie prädestiniert für den Einsatz der automatisierten Kollegen.<br />

So hat Nabtesco für einen vollautomatischen Bohrplattform-Roboter<br />

leistungsfähige und DNV-GL-zertifizierte Getriebelösungen<br />

entwickelt, die den rauen Bedingungen auf hoher<br />

See gewachsen sind.<br />

Das Beispiel Bohrroboter steht exemplarisch für den kontinuierlich<br />

wachsenden Bereich des Customisings. Denn immer häufiger<br />

sind es nicht Getriebe von der Stange, die nachgefragt werden. In<br />

enger Zusammenarbeit mit dem Kunden entwickelt und fertigt<br />

Nabtesco daher zunehmend spezielle Getriebelösungen, die perfekt<br />

an die individuelle Applikation angepasst sind. Den Anwendungsmöglichkeiten<br />

in der Robotik sind damit dann wirklich keine<br />

Grenzen mehr gesetzt.<br />

Bilder: Nabtesco<br />

ZYKLOIDGETRIEBE LEISTEN IN<br />

UNTERSCHIEDLICHSTEN AN-<br />

WENDUNGEN <strong>DER</strong> ROBOTIK<br />

HERVORRAGENDE ARBEIT<br />

www.nabtesco.de<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


ROBOTIK<br />

03<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„WIR SCHÄTZEN DIE<br />

HOCHPRÄZISEN UND<br />

ROBUSTEN ZYKLOIDGE-<br />

TRIEBE VON NABTESCO“<br />

Abdullah Cevik, Leiter Einkauf /<br />

Purchasing Director (R-GS),<br />

KUKA Deutschland GmbH<br />

02<br />

02 Kompakt, leicht und leistungsstark – mit diesen<br />

Eigenschaften ist die RV N- Serie der Zykloidgetriebe<br />

wie geschaffen für den Einsatz in der Robotik<br />

03 Die RF P- Einbausätze wurden speziell für die Robotik<br />

entwickelt; die RH-N -Serie (rechts) kommt dank ihres<br />

hygienischen Designs vor allem in der Nahrungsmittelproduktion<br />

und Medizintechnik zum Einsatz<br />

Wir stellen sehr hohe Ansprüche an<br />

unsere Partner. Schließlich stehen<br />

unsere Produkte weltweit für<br />

Innovation und Qualität. Die<br />

Zykloidgetriebe von Nabtesco sind<br />

besonders leistungsfähig, präzise<br />

und robust – und garantieren<br />

damit vielen unserer Anwendungen<br />

eine hohe Zuverlässigkeit und<br />

lange Lebensdauer.<br />

Nicht alle Federn sind gleich...<br />

50%<br />

MEHR<br />

PLATZ<br />

Reduzierter Bauraum bis zu 50%<br />

gegenüber einer herkömmlichen<br />

Runddrahtfeder, bei gleicher Kraft und<br />

Durchbiegung. Standardteile sind in<br />

Edelstahl und Kohlenstoffstahl<br />

erhältlich. Sonderanfertigungen<br />

möglich.<br />

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Ihre Anwendung im richtigen Material.<br />

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KLARTEXT<br />

ANTRIEB FÜR<br />

DEN ROBOTER<br />

SEBASTIAN FINHOLD<br />

Produktmanager Mechanik, Harmonic Drive AG, Limburg a. d. Lahn<br />

Kollaborierende Roboter müssen flexibel einsetzbar und sicher sein. Dazu<br />

muss der Roboterarm leicht und kompakt sein. Die Antriebssysteme<br />

müssen bei geringem Eigengewicht hohe Drehmomente bereitstellen.<br />

Unsere Wellgetriebe erfüllen genau diese Anforderungen. Die präzise und<br />

spielfreie Bewegungsübertragung des Getriebes ermöglicht eine genaue<br />

Positionierung und exakte Bahnverfolgung des Roboters. Die hohe<br />

Getriebeuntersetzung erlaubt den Einsatz von kompakten und leichten<br />

Motoreinbausätzen. Die hohe Drehmomentdichte dieses Antriebssystems<br />

erhöht letztlich die Tragkraft und Dynamik des Roboters. Zukünftig wird die<br />

Funktionsintegration von abtriebsseitigen Gebern, Reglern und Condition<br />

Monitoring die Funktionalität und Sicherheit von Robotern erhöhen.<br />

Roboter entwickeln sich<br />

weiter, werden intelligent,<br />

kollaborativ und immer<br />

beweglicher. Das betrifft<br />

auch die hier verbauten<br />

Komponenten. Welche<br />

Anforderungen stellt die<br />

Robotik heute und in<br />

Zukunft an Antriebe und<br />

wie kann Antriebstechnik<br />

diese erfüllen?<br />

FUNKTIONSINTE-<br />

GRATION ERHÖHT<br />

FUNKTIONALITÄT<br />

UND SICHERHEIT<br />

VON ROBOTERN<br />

DYNAMIK,<br />

LEISTUNGSDICHTE,<br />

POSITIONIER-<br />

GENAUIGKEIT UND<br />

VERNETZUNG<br />

SIND WICHTIG<br />

SPECIAL<br />

ANDREAS SEEGEN<br />

Leiter Marketing, Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG, Schönaich<br />

In der Robotik ist hohe Dynamik sehr wichtig. Oft muss der Motor innerhalb<br />

kurzer Zeit auf volle Geschwindigkeit beschleunigen. Vor allem bei mobiler<br />

Robotik sind kleine, leistungsstarke und energieeffiziente Antriebe gefragt, wie<br />

unsere Klein- und Kleinstmotoren mit eisenloser Wickeltechnik. Ihre hohe<br />

Leistungsdichte, kombiniert mit hoher Effizienz und geringem Platzbedarf,<br />

verbessert das Leistungsgewicht und reduziert den Strombedarf, was bei<br />

mobilen Anwendungen einen batterieschonenden Betrieb ermöglicht. Wichtig<br />

sind zudem Positioniergenauigkeit und Kommunikationsfähigkeit. Unsere<br />

Controller lassen sich deshalb entweder über CANopen- oder EtherCAT-<br />

Schnittstellen mit der übergeordneten Robotersteuerung verbinden. Für eine<br />

präzise Positionierung sorgen Inkremental- oder Absolutencoder, die direkt an<br />

den Motoren angebracht oder integriert sind.


KLARTEXT<br />

THEO JACOBS<br />

Projektleiter, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart<br />

Zwei Dinge sind in der Servicerobotik wichtig: Modularität und hohe Funktionalität<br />

auf kleinem Bauraum. So sind beispielsweise omnidirektionale Radmodule, die wir<br />

am Fraunhofer IPA konstruieren, als Bausteine konzipiert, die in beliebigen<br />

Plattformen verbaut werden. Dabei erleichtern offene Schnittstellen und<br />

Open-Source-Software die Ansteuerung. Digitale Antriebsregler von Elmo bieten<br />

einen hohen Funktionsumfang und viele Möglichkeiten zur Anpassung auf den<br />

jeweiligen Anwendungsfall. Neben Geschwindigkeits- und Positionsregelung<br />

erlauben sie beispielsweise auch eine Momentenvorgabe. Verschiedene Sensoren<br />

geben Auskunft über den Zustand des Moduls. Für die Bestimmung des<br />

Lenkwinkels ist ein Absolutwertgeber verbaut, sodass eine zeitaufwändige<br />

Initialisierungsphase entfallen kann.<br />

WIR BRAUCHEN MODU-<br />

LARITÄT UND HOHE<br />

FUNKTONALITÄT AUF<br />

KLEINEM BAURAUM<br />

ES KOMMT MEHR<br />

STEUERUNGSINTELLIGENZ<br />

DEZENTRAL AN DIE<br />

AKTOREN<br />

NIKOLAI ENSSLEN<br />

Mitgründer und Geschäftsführer, Synapticon GmbH, Schönaich<br />

Moderne Roboter sind auf relativ geringe Kräfte, Mobilität, Nachgiebigkeit und flexible<br />

Arbeitsgeschwindigkeiten ausgelegt. Da Menschen mit den Cobots zusammenarbeiten,<br />

müssen diese unterscheiden können, ob sie von einem Menschen mit der Hand eingelernt<br />

werden oder mit einem Hindernis kollidieren. Hierzu ist die Drehmomenterfassung an den<br />

Achsen unverzichtbar. Die Sicherheitsfunktionen verknüpfen sensorische und motorische<br />

Funktionen direkt miteinander, ähnlich wie bei menschlichen Reflexen. Da sich mehr<br />

Steuerungsintelligenz dezentral an den Aktoren befindet, nehmen die Reaktionsschnelligkeit<br />

und Flexibilität der Konstruktion zu. Außerdem spielt ein Niederspannungs-Ansatz eine<br />

wichtige Rolle, wenn es um Safety und Mobilität geht. Autonome Mobilität erfordert<br />

zusätzlich die Fähigkeit, Informationen aus verschiedenen Quellen und Sensoren rasch zu<br />

verarbeiten. Synapticon hat diese Merkmale im Modulsystem Somanet zusammengefasst,<br />

angelehnt an das somatosensorische Nervensystem des Menschen.<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 39


ROBOTIK<br />

POSITIONIERGENAUIGKEIT<br />

SIGNIFIKANT STEIGERN<br />

Aktuell erweitert sich das Einsatzgebiet von<br />

Industrierobotern. Zu klassischen Anwendungen<br />

wie Schweißen oder Heben schwerer Lasten<br />

gesellen sich Aufgaben, die eine hohe<br />

Positioniergenauigkeit am Tool Center Point des<br />

Roboterarms erfordern. Voraussetzung hierfür<br />

sind hochgenaue abtriebsseitige Messgeräte.<br />

SPECIAL<br />

Vor allem in der Luft- und Raumfahrtindustrie müssen sehr<br />

große Bauteile mit hoher Genauigkeit bearbeitet werden.<br />

Ein Roboter ist dafür die ideale Lösung. Denn er kann<br />

selbst an gewaltigen Teilen wie einem Flugzeugrumpf problemlos<br />

jede beliebige Stelle erreichen und dort z. B. Bohrungen<br />

setzen und Fräsbearbeitungen durchführen. Werkzeugmaschinen<br />

würden zwar die geforderten Genauigkeiten spielend erreichen,<br />

sind aber zu unflexibel oder als Sondermaschinen extrem teuer.<br />

FAKTOREN FÜR GENAUIGKEIT<br />

Damit ein Roboter genau genug für solche Anwendungen ist, muss<br />

der Tool Center Point, also das Werkzeug am Ende des Roboterarms,<br />

ausreichend genau positioniert und geführt werden. Beim<br />

klassischen Industrieroboter sorgen dabei allerdings viele Faktoren<br />

für Abweichungen.<br />

Die gewünschte Beweglichkeit erreichen nur Roboter mit serieller<br />

Kinematik, z. B. Gelenkarmroboter mit sechs Achsen. Für den<br />

Antrieb jeder dieser Achsen sind ein Servomotor und ein Getriebe<br />

erforderlich, sodass Nulllagenfehler, Umkehrspiel und Gelenkelastizitäten<br />

Ungenauigkeiten verursachen. Krafteinwirkung und dynamische<br />

Effekte gehen zu Lasten der absoluten Positionsgenauigkeit.<br />

Sie wirken während des Bearbeitungsprozesses auf die Steifigkeit<br />

der Robotermechanik.<br />

Fortschrittliche Kalibriermethoden erlauben bereits das mehrfache<br />

Anfahren des Tool Center Points auf eine bestimmte Position<br />

mit einer Genauigkeit von wenigen Hundertstel Millimetern. Die<br />

Wiederholgenauigkeit von Gelenkarmrobotern liegt – je nach Hersteller<br />

– gemäß ISO 9283 bei ± 0,1 mm und besser.<br />

Die erreichbare Absolutgenauigkeit innerhalb des Roboterkoordinatensystems<br />

ist der Wiederholgenauigkeit gegenüber allerdings<br />

um Faktor 10 schlechter. Gelenkarmroboter erreichen heute in der<br />

Praxis – je nach Ausführung, maximaler Reichweite und Traglast –<br />

eine absolute Positionsgenauigkeit von ± 1 mm. Für Anforderungen,<br />

wie sie die Luftfahrtindustrie stellt, ist dies aber unzureichend.<br />

MOTORREGELUNG UND POSITIONSMESSUNG<br />

Eine signifikante Verbesserung der absoluten Positionsgenauigkeit<br />

erreichen die Roboterhersteller durch den Einsatz zusätzlicher,<br />

hochgenauer Winkelmessgeräte oder Drehgeber an jeder Roboterachse,<br />

den sogenannten Secondary Encoders. Klassische Drehgeber<br />

übernehmen weiterhin das Motorfeedback der Servomotoren<br />

an den Achsen der Roboter.<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


ROBOTIK<br />

01 Drehgeber für das Motor-Feedback<br />

02 Längenmessgeräte auch für große Verfahrwege<br />

Die Secondary Encoders, jeweils montiert nach dem Getriebe,<br />

erfassen die tatsächliche Position jedes Robotergelenks. So berücksichtigen<br />

sie auf jeden Fall den Nulllagenfehler und das<br />

Umkehrspiel. Außerdem messen sie an jeder Achse des Roboterarms<br />

die rückwirkenden Kräfte aus der Bearbeitung. Das<br />

führt in Summe zu einer Verbesserung der absoluten Positionsgenauigkeit<br />

am Tool Center Point um 70 bis 80 % .<br />

Für diese Anwendungen eignen sich modulare Winkelmessgeräte<br />

wie das Heidenhain ECA 4000 mit optischer Abtastung,<br />

der Drehgeber Heidenhain ECI 4000 mit induktiver Abtastung<br />

oder das Winkelmesssystem Amo WMR. Durch ihren modularen<br />

Aufbau mit Teilungstrommel bzw. Teilungsband und separater<br />

Abtasteinheit eignen sie sich für große Wellendurchmesser<br />

ebenso wie für schwierige Einbausituationen, wie sie in Robotern<br />

aufgrund der beengten Platzverhältnisse anzutreffen sind.<br />

Ihre Signalgüte ist deutlich besser als bei den Drehgebern am<br />

Servomotor, sodass sie wesentlich genauere Positionswerte liefern<br />

– auch bei hochdynamischen Bewegungen.<br />

Da die Servomotoren eine hohe Regeldynamik erfordern,<br />

eignen sich robuste induktive Drehgeber wie die Baureihen<br />

ECI 1100 und 1300 oder Multiturn-Drehgeber der Baureihen<br />

EQI 1100 und 1300 von Heidenhain als Motor-Feedback. Sie<br />

bieten eine hohe Regelgüte und Systemgenauigkeit. Außerdem<br />

sind sie besonders stark mit Vibrationen belastbar. Da die Drehgeber<br />

über die rein serielle EnDat-Schnittstelle verfügen,<br />

können auch stark elektromagnetisch belastete Einsatzbereiche<br />

die Qualität und Sicherheit der Datenübertragung nicht beeinträchtigen.<br />

Diese induktiven Drehgeber unterstützen den Sicherheitsintegritätslevel<br />

SIL 2, Kategorie 3 PL d. Mit Zusatzmaßnahmen in<br />

der Steuerung erreichen sie sogar SIL 3 bzw. Kategorie 4 PL e.<br />

01<br />

02<br />

MRK GREIFER<br />

SERIE HRC-01<br />

Greifer von den<br />

MRK Experten<br />

+ Einer der ersten Greifer für die<br />

Mensch-Roboter-Kollarboration<br />

+ Nach BG/ DGUV - Empfehlungen<br />

konstruiert<br />

+ Safety Torque off on Board (STO)<br />

+ Erfüllt alle Schutzprinzipien nach<br />

ISO/ TS 15066<br />

+ 360° Statusanzeige durch integriertes<br />

LED-Band<br />

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ROBOTIK<br />

03<br />

03 Messgeräte für die absolute<br />

Positionsmessung an Robotern<br />

„MIT DEN RICHTIGEN<br />

MESSGERÄTEN KÖNNEN<br />

ROBOTER POSITIONSGE-<br />

NAU BEARBEITEN“<br />

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Produktmanagement,<br />

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HEIDENHAIN GmbH<br />

Eine positionsgenaue Bearbeitung<br />

und Handhabung von Teilen mit<br />

Industrierobotern ist möglich,<br />

wenn der Roboterarm mit zusätzlichen<br />

Messgeräten an allen Achsen<br />

ausgestattet ist und die Positionierung<br />

des Roboters zum Werkstück<br />

über Längenmessgeräte erfolgt.<br />

Die erforderliche Systemgenauigkeit<br />

bieten unsere Winkel- und<br />

Längenmessgeräte. Außerdem<br />

bringen sie die notwendige<br />

Flexibilität für den Einbau in die<br />

komplexe und kompakte Robotermechanik<br />

mit. Ihre Eignung für<br />

sicherheitsgerichtete Anwendungen<br />

erlaubt es zudem, Systeme für<br />

die Mensch-Roboter-Kollaboration<br />

zu realisieren.<br />

Ein zusätzlicher Vorteil ist in diesem Zusammenhang der mechanische Fehlerausschluss,<br />

den Heidenhain gegen das Lösen der Wellen- und Statoranbindung realisiert<br />

hat. Mit diesem Sicherheitspaket können die induktiven Drehgeber auch in Systemen<br />

für die Mensch-Roboter-Kollaboration eingesetzt werden.<br />

POSITIONSGENAU VERFAHREN<br />

Die Herstellung extrem großer oder langer Bauteile wie eines Flugzeugrumpfes erfordert<br />

einen Roboter, der auf Linearachsen entlang solcher Bauteile verfahren werden<br />

kann. Die hochgenaue Positionierung des Roboters über die Linearantriebe gewährleisten<br />

gekapselte Heidenhain-Längenmessgeräte für Messlängen bis zu 30 m.<br />

Sie kompensieren thermische Fehler und weitere Einflüsse der Vorschubmechanik,<br />

die eine herkömmliche Positionsermittlung anhand der Steigung des Kugelgewindetriebs<br />

und der Winkelposition des Motordrehgebers nicht erfassen kann.<br />

Bilder: Heidenhain<br />

DREHACHSEN MIT UNABHÄNGIGER MOTOR-<br />

REGELUNG UND POSITIONSMESSUNG<br />

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KOLLABORATEUR AUCH MIT NUR EINEM ARM<br />

Nach einem kollaborativen Zweiarmroboter hat ABB<br />

nun in der Reihe Yumi auch eine einarmige Version<br />

mit entsprechend geringerem Platzbedarf entwickelt.<br />

Auch der Einarmroboter ist auf die Zusammenarbeit<br />

mit Menschen im Fertigungsbereich<br />

ausgelegt und hat eine Traglast von 500 g. Neu an<br />

ihm ist eine Lead-Through-Programmierung, die<br />

eine spezielle Schulung der Bediener überflüssig<br />

macht. „Kombinieren unsere Kunden diesen<br />

Roboter mit unseren digitalen Lösungen von ABB<br />

Ability, können sie die Effizienz und Zuverlässigkeit<br />

in ihren Werken beträchtlich steigern“, erklärt Per<br />

Vegard Nerseth (im Bild l.), Managing Director von ABB Robotics. „Ursprünglich für die<br />

Kleinteilmontage konzipiert, hat sich Yumi als außerordentlich vielseitig erwiesen. Der<br />

Roboter löst den Zauberwürfel, bereitet Sushi zu, verpackt Geschenke und dirigiert<br />

Orchester“, ergänzt Sami Atiya (r.), Leiter der Division Robotik und Antriebe von ABB.<br />

chainflex®<br />

hält ...<br />

Ethernet Leitung Linear<br />

76 Test<br />

Mio. Hübe<br />

getestet<br />

3089<br />

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ROBOTERGETRIEBE: VIELFALT UND DYNAMIK<br />

Die Antriebe der Reihe SHG von<br />

Harmonic Drive eignen sich für hochdynamische<br />

Anwendungen wie Roboterachsen.<br />

Sie bieten eine sehr hohe<br />

Drehmomentdichte, dauerhafte Präzision<br />

und Spielfreiheit bei einer gesteigerten<br />

Gebrauchsdauer. Dazu haben sie<br />

kippsteife Abtriebslager zur direkten Abstützung der Lagerlasten und eine große<br />

Hohlwelle, die als Durchführung genutzt werden kann. Die Antriebe sind in drei Varianten<br />

verfügbar: Die SHG-2UH besitzt eine gelagerte und vollständig gedichtete Hohlwelle<br />

zur Durchführung von Versorgungsleitungen, Wellen oder Kabeln für weiterführende<br />

Antriebssysteme. Der Antrieb erfolgt meist über einen parallel gesetzten Servomotor per<br />

Riemen- oder Zahnradstufe. Die Simplicity Units SHG-2SH und 2SO bestehen nur aus<br />

dem Einbausatz und dem Abtriebslager. Durch Nutzung der vorhandenen Gehäusestruktur<br />

zur Abstützung der Lager der Eingangswelle kann auf einen separaten An- und<br />

Abtriebsflansch verzichtet und das Gesamtgewicht reduziert werden.<br />

Ethernet Leitung Robot<br />

22 Test<br />

Mio. Zyklen<br />

getestet<br />

3486<br />

www.harmonicdrive.de<br />

SICHERER GREIFER FÜR DEN COBOT<br />

Schunk setzt in seinem Portfolio einen Schwerpunkt bei Greifern für kollaborative<br />

Anwendungen: „Damit die Mensch-Roboter-Kollaboration zum Erfolg wird, braucht es<br />

End-of-Arm-Tools, die nachweislich die Vorgaben der DGUV einhalten und zugleich auf<br />

hohe Akzeptanz beim Menschen stoßen“, sagt Henrik A. Schunk, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Schunk GmbH. Genau diese Symbiose bietet das Unternehmen mit<br />

seinen Co-act-Greifern. Der Schunk-Co-act-EGP-C ist laut Herstellerangaben der weltweit<br />

erste inhärent sichere Industriegreifer, der von der DGUV für den kollaborierenden Betrieb<br />

zertifiziert und zugelassen ist. Der 2-Finger-Parallelgreifer, der über digitale I/Os angesteuert<br />

wird, deckt ein breites Einsatzspektrum ab – von der Kleinteilmontage in der<br />

Elektronik- und Konsumgüterindustrie bis zu Montageanwendungen im Automotive-<br />

Sektor. Er erfüllt die Anforderungen der ISO/TS 15066 und ist so konstruiert, dass ein<br />

Mensch nicht verletzt werden kann. Dazu zählt eine Schutzhülle ebenso wie eine sichere<br />

Strombegrenzung. Um die Kollaboration mit dem Bediener möglichst flüssig und intuitiv<br />

zu gestalten, ist der 24-V-Greifer mit einer LED-Beleuchtung in Ampelfarben ausgestattet.<br />

Über diese kann der Anwender den jeweiligen Zustand des Moduls signalisieren lassen. Er<br />

wird als komplett vormontierte Einheit mit jeweils passender Schnittstelle für die Cobots<br />

von Kuka, Fanuc oder Universal Robots geliefert. Darüber hinaus sind auf Anfrage<br />

Schnittstellen für Roboter anderer Hersteller möglich. Die komplette Regelungs- und<br />

Leistungselektronik ist im Inneren des Greifers verbaut, sodass dieser keinerlei Platz im<br />

Schaltschrank beansprucht.<br />

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ROBOTIK<br />

ADE<br />

SPECIAL<br />

Zwischen 15 und 50 Kilogramm bringen die<br />

Transportbehälter auf die Waage, die Mitarbeiter<br />

in Galvanikbetrieben Tag für Tag herumwuchten<br />

müssen. Ein Roboter mit speziell für die<br />

Anwendung konstruiertem Greifsystem kann<br />

hier jetzt das Kistenschleppen übernehmen.<br />

Seit Jahren schon entwickelt Schunk Greiferlösungen zum variantenreichen<br />

Palettieren und Depalettieren unterschiedlicher<br />

Güter. In der Regel geht es um klassische Kartonverpackungen<br />

des Lebensmittelgroß- und -einzelhandels, der<br />

Kunststoff- oder Zulieferindustrie. Grund genug für die Ludy Glavanosysteme<br />

GmbH aus dem rheinland-pfälzischen Vinningen, den<br />

Greifer-Spezialisten mit der Entwicklung eines Greifsystems für<br />

schwere Transportbehälter zu beauftragen.<br />

„Der Trend zum automatisierten Teilehandling in Galvanikbetrieben<br />

nimmt seit 2014 spürbar an Fahrt auf“, berichtet Michael<br />

Ludy, der das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1990 leitet.<br />

„Zunächst stand vor allem die automatisierte Gestellbestückung<br />

im Vordergrund, wofür wir sukzessive das erforderliche<br />

Know-how aufgebaut haben. Angeregt durch diese Lösungen gehen<br />

wir nun die nächste Stufe der Automation an: Die Handhabung<br />

von Transportbehältern mit Massenware für die Trommelgalvanik.“<br />

Im Dreischichtbetrieb depalettieren Mitarbeiter die Transportbehälter<br />

und stellen sie auf einen Rollenförderer, von dem aus die Behälter<br />

entleert und über einen Befüllbunker kontinuierlich in den<br />

Galvanisierprozess eingeschleust werden. Pro Minute müssen zwei<br />

Kisten von Hand depalettiert und zwei leere Kisten palettiert werden.<br />

Die Transportbehälter – 20 unterschiedliche Varianten an der<br />

Zahl – unterscheiden sich in Größe, Gewicht und Beschaffenheit.<br />

Vergleichsweise steife Kisten aus Stahlblech sind ebenso dabei wie<br />

eher labile Kunststoffbehälter. Einzig die Tatsache, dass die Paletten<br />

stets sortenrein bestückt sind, vereinfachte die Aufgabe. Felix Meyer,<br />

bei Ludy Galvanosysteme verantwortlich für Automationslösungen,<br />

nahm die Herausforderung an und realisierte in enger Abstimmung<br />

mit dem Roboter- und Sensorhersteller sowie mit den Greifsystemspezialisten<br />

von Schunk eine ebenso intelligente wie robuste<br />

Roboterzelle, die fortan das Handling der Kisten übernimmt.<br />

SPEZIELL ENTWICKELTE GREIFSTRATEGIE<br />

Herzstück ist eine individuell entwickelte, pneumatisch gesteuerte<br />

Greifsystemlösung, die in Kombination mit einer speziell für die<br />

Anwendung ausgearbeiteten Greif- und Schnellwechselstrategie<br />

ein variantenreiches Handling ermöglicht. Um die Komplexität der<br />

Aufgabe zu reduzieren, konzentrierten sich die Schunk-Konstrukteure<br />

in Abstimmung mit Ludy zunächst auf die sechs meistgenutzten<br />

Behältervarianten. Diese werden vom Mitarbeiter auf Paletten<br />

per Stapler angeliefert, vom Roboter einzeln depalettiert und auf<br />

dem Rollenförderer abgestellt. Nach dem automatisierten Entlee-<br />

44 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


Präzision.<br />

Dynamik.<br />

Qualität.<br />

01<br />

02<br />

Systeme<br />

Hochgenau, schnell<br />

und sicher<br />

Komponenten<br />

Flexibel, skalierbar<br />

und leistungsstark<br />

Lifecycle-Services<br />

Umfassend, vorausschauend<br />

und vernetzt<br />

01 Die Dimension der einzelnen Behälter wird ausschließlich über die Backenfinger<br />

und deren Kontur definiert, das heißt das Stichmaß des Greifers bleibt unverändert<br />

Erleben Sie unsere Komponenten und<br />

Systeme für Robotik und Automatisierung<br />

LIVE in Halle B6, Stand 303<br />

02 Niederhalter an den Längsseiten gewährleisten bei dynamischen Fahrten<br />

einen sicheren Halt<br />

ren in einen Befüllbunker greift der Roboter die leeren Kisten vom Rollenförderer und<br />

stapelt sie auf eine Leerbehälterpalette. Um die Kisten zu identifizieren und einen präzisen<br />

Zugriff zu gewährleisten, ist das Greifsystem mit einem Lasermesssystem ausgestattet.<br />

Per Scanner werden die Art und Position der Transportbehälter (X, Y- und Z-<br />

Koordinaten sowie Winkel) erfasst, als Datenpaket an die Anlagensteuerung des Galvanikbetriebs<br />

übergeben und dort auf Plausibilität und Machbarkeit überprüft. Stimmen<br />

alle Parameter mit den vorgegebenen Werten überein, beginnt der Roboter mit<br />

dem Abstapeln.<br />

Hierfür hat Schunk im Rahmen einer Voruntersuchung eine spezielle Greifstrategie<br />

entwickelt: Ähnlich wie es auch ein Werker manuell macht, wird die jeweils erste Kiste<br />

einer Lage mit einem Greifer des Handhabungssystems am Rand gegriffen und je nach<br />

DIE GREIFSYSTEMLÖSUNG ERMÖGLICHT<br />

EIN VARIANTENREICHES HANDLING<br />

Kistentyp rund 200 bis 300 mm horizontal nach vorne gezogen. Auf diese Weise wird<br />

der zweite Greifpunkt am gegenüberliegenden Kistenrand frei zugänglich, sodass der<br />

Behälter anschließend mit beiden Greifern des Systems gegriffen, per Roboter verfahren<br />

und auf dem Rollenförderer abgesetzt werden kann.<br />

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München, 19.– 22. Juni <strong>2018</strong><br />

Stand B6/303<br />

be in motion


03<br />

Für die zuverlässige Funktion ist einzig die Anordnung<br />

der Lagen auf der Palette vorgegeben: zwei<br />

Kisten längs, drei Kisten quer. Die Ausrichtung<br />

der Palette oder ein eventueller Überstand der<br />

Behälter über den Palettenrand hingegen führen<br />

nicht zu einer Beeinträchtigung des Ablaufs, da<br />

über den Laserscanner zunächst stets die Gesamtsituation<br />

der einzelnen Lage erfasst und ausgewertet<br />

wird. Zusätzlich scannt das System vor<br />

jedem Zugriff die einzelne Kiste. Auf diese Weise<br />

ist sichergestellt, dass stets die aktuelle Position<br />

erfasst ist.<br />

SPECIAL<br />

03 Die Behälter werden vom Roboter auf<br />

einem Rollenförderer platziert, von dem sie<br />

dem Galvanisierprozess zugeführt werden<br />

„DIE GREIFSYSTEMLÖSUNG<br />

ENTLASTET MITARBEITER<br />

BEI PALETTIERAUFGABEN<br />

IN GALVANIKBETRIEBEN“<br />

Felix Meyer, bei Ludy<br />

Galvanosysteme<br />

verantwortlich für<br />

Automationslösungen<br />

Im Kundenauftrag haben wir eine<br />

Palettieranlage für Galvanikbetriebe<br />

entwickelt. Ein Roboter mit speziell<br />

für die Anwendung konstruierten<br />

Greifsystemen übernimmt künftig<br />

bei unserem Kunden die Depalettierung<br />

schwerer Transportboxen. Mit<br />

minimalem Rüstaufwand lassen<br />

sich so unterschiedlichste Systembehälter<br />

aus Metall oder Kunststoff<br />

automatisiert handhaben.<br />

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HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNG: ZUGÄNGLICHKEIT<br />

UND VARIANTENVIELFALT<br />

Die von Schunk konstruierte robuste Greifsystemlösung besteht aus zwei vielzahngeführten<br />

Universalgreifern PGN-plus 160, einer Hubachse, die einen kollisionsfreien Zugriff<br />

der zweiten Kistenseite ermöglicht, und zwei Niederhaltern. Letztere stellen während<br />

des Handlings sicher, dass der gefüllte Behälter auch bei dynamischen Beschleunigungs-<br />

und Bremsbewegungen nicht kippt und permanent zuverlässig gegriffen bleibt.<br />

Mit ihrer Hilfe lassen sich auch verwindungsanfällige Kunststoffboxen prozesssicher<br />

handhaben.<br />

Der eigentliche Greifvorgang erfolgt beim ersten Greifpunkt ausschließlich von außen,<br />

sprich der innenliegende Greiferfinger ist feststehend montiert und nur der äußere<br />

Finger fährt zu. Der zweite Greifer wiederum ist auf einer Schienenführung platziert, auf<br />

der er mithilfe eines Pneumatikzylinders verfahren werden kann, um bei der jeweils<br />

ersten Kiste einer neuen Lage Kollisionen zu verhindern. Sobald der erste Greifer geschlossen<br />

und die Kiste nach vorne gezogen ist, fährt der zweite Greifer auf Anschlag,<br />

dann in Z-Richtung nach unten, wo er schließlich den gegenüberliegenden Kistenrand<br />

zentrisch greift. Zur Handhabung der nachfolgenden Kisten einer Lage muss der zweite<br />

Greifer anschließend nicht mehr über den Pneumatikzylinder verfahren werden, da<br />

stets beide Greifpunkte jedes Behälters frei zugänglich sind.<br />

SCHNELLER FINGERWECHSEL<br />

„Die größte Herausforderung war es, die sechs unterschiedlichen Kistentypen zu handhaben,<br />

ohne mehrere Greifer einzusetzen“, unterstreicht Felix Meyer. „Letztlich haben wir<br />

uns für einen manuellen Backenwechsel entschieden. Das ist durchaus praktikabel, denn<br />

alle sechs Varianten werden mit insgesamt nur drei Backensätzen abgedeckt.“ Die Konzeptentwicklung<br />

und Auslegung der Finger hat Felix Meyer komplett Schunk überlassen.<br />

In aufwändiger Detailarbeit hat Schunk anhand der unterschiedlichen Behältermuster<br />

Gemeinsamkeiten definiert und die Greiferfinger schließlich so ausgelegt, dass mithilfe<br />

des Schunk BSWS Backenschnellwechselsystems innerhalb weniger Sekunden zwischen<br />

den einzelnen Varianten geswitcht werden kann.<br />

Im Rahmen der Untersuchungen bei Schunk wurde klar, dass nur ein Zugriff von außen<br />

zum Ziel führt, da so bei allen Kistenvarianten der für ein sicheres Handling erforderliche<br />

Formschluss erzielt werden konnte. Eine allein reibschlüssige Lösung wäre<br />

nicht realisierbar gewesen, da es dann aufgrund der hohen Greifkräfte zu einer starken<br />

Deformation der Behälter gekommen wäre. Über die Konstruktion der Backen und den<br />

Pneumatikdruck ist zudem sichergestellt, dass die Kisten nicht deformiert oder gar beschädigt<br />

werden.<br />

Das Greifsystem wurde von Schunk komplett vormontiert und anschlussfertig mit offenen<br />

Kabeln und offenem Schlauch bei Ludy angeliefert. Den Laserscanner, Ventile<br />

und Ausleger wiederum hat das Team bei Ludy in Eigenregie gestellt und montiert. In<br />

einem nächsten Schritt will man die Automationslösung für weitere Behältervarianten<br />

fit machen.<br />

Bilder: Schunk<br />

www.schunk.com<br />

46 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


ROBOTIK<br />

COBOTS UND ENTWICKLERPLATTFORM<br />

Mit ihren kompakten, leichten und<br />

benutzerfreundlichen sechsachsigen<br />

Industrierobotern will die Firma<br />

Universal Robots (UR) Anwendern<br />

alle Vorteile der modernen Roboterautomatisierung<br />

bieten – ohne die<br />

üblichen Kosten für Programmierung,<br />

Integration und Abschirmung<br />

der Arbeitszellen. Die Cobots sind<br />

leicht, platzsparend und problemlos<br />

für verschiedene Anwendungen<br />

einsetzbar. Sie lassen sich auch ohne<br />

Programmiererfahrung durch die intuitive 3D-Visualisierung<br />

schnell einrichten und bedienen. Anwender zeigen dem Roboter<br />

einfach die gewünschten Wegpunkte oder stellen die erforderlichen<br />

Positionen mittels Pfeiltaste auf dem benutzerfreundlichen<br />

Touchscreen-Tablet ein. Ein Roboter kann schnell und einfach für<br />

andere Prozesse umgerüstet werden. Damit bietet er dem<br />

Anwender die Flexibilität, fast jede manuelle Arbeit zu automatisieren<br />

– auch wenn es um kleine Chargen und eine schnelle<br />

Umrüstung geht. Das Sicherheitssystem der UR-Roboter wurde<br />

vom TÜV Nord zugelassen und zertifiziert.<br />

Neben kollaborierenden Roboterarmen in drei Größen bietet das<br />

Unternehmen mit Universal Robots+ ein Ökosystem, in dem alle<br />

denkbaren Applikationen innerhalb des kostenlosen UR+<br />

Developer Program entwickelt werden. Die Plug-and-Play-Applikationen<br />

werden im Showroom von UR+ präsentiert. Das System<br />

ermöglicht Anwendern eine äußerst einfache und schnelle<br />

Installation von UR-Applikationen.<br />

www.universal-robots.com<br />

BÜRSTENLOSER DC-MOTOR FÜR<br />

ROBOTIKANWENDUNGEN<br />

Der Antriebsspezialist Maxon Motor bringt mit dem EC-i 30 einen<br />

neuen bürstenlosen DC-Motor (BLDC) auf den Markt. Er besitzt<br />

einen Durchmesser von 30 mm und ist somit kleiner als die bisher<br />

erhältlichen EC-i 40. Wie seine Vorgänger bietet dieser Motor hohe<br />

Dynamik, geringes Rastmoment und ein hohes Drehmoment. Es<br />

gibt ihn in zwei Längen und in den Ausführungen Standard sowie<br />

High Torque. Dabei liefert er ein maximales Nenndrehmoment von<br />

bis zu 110 mNm bei 75 W. Die EC-i-30-DC-Motoren eignen sich<br />

wegen ihrer kompakten Bauweise besonders für Handgeräte oder<br />

Anwendungen in der Robotik. Darüber hinaus sind die Motoren in<br />

all ihren Varianten erweiterbar mit Encodern, Getrieben, Servokontrollern<br />

oder Positioniersteuerungen von Maxon Motor.<br />

www.maxonmotor.com<br />

INSERENTENVERZEICHNIS HEFT 05/<strong>2018</strong><br />

Baumüller, Nürnberg45<br />

COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />

Pinneberg15<br />

Duboschweitzer, Haltern am See21<br />

EJOT, Bad Berleburg17<br />

GravoTech, Umkirch3<br />

Handtmann ELTEKA, Biberach9<br />

Heidenhain, Traunreut 4.US<br />

Igus, Köln43<br />

Limbach, Solingen27<br />

Pilz, Ostfildern5<br />

Reich Kupplungen, Bochum31<br />

RK Rose+Krieger, Minden13<br />

Rollon, Düsseldorf49<br />

Scanwill, DK-Albertslund42<br />

Schallenkammer, Kürnach23<br />

Sembach, Lauf25<br />

SLF Spindel- und Lagerungstechnik,<br />

Fraureuth33<br />

TFC Bochum, Bochum37<br />

Universal Robots, DK-Odense7<br />

Weiss Kunststoffverarbeitung,<br />

Illertissen27<br />

Wolfensberger AG, CH-Bauma17<br />

Zimmer Group, Ettlingen41<br />

LOW-COST-ROBOTERARM IM KOMPAKTDESIGN<br />

Einfache Aufgaben kostengünstig<br />

automatisieren, das ist das<br />

Ziel des Robolink-Programms von<br />

Igus. Die neue Robolink-Lösung<br />

ist ein kompletter 4- oder<br />

5-Achs-Roboter, bei dem eine<br />

Steuerungseinheit von Commonplace<br />

Robotics (CPR) im Fuß des<br />

Roboterarms integriert ist. Über<br />

vier bzw. fünf Motorregler wird<br />

der Robolink bewegt. Das spart<br />

Platz und macht den Roboterarm noch flexibler beim Transport<br />

oder bei einer schnellen Anpassung des Automatisierungsprozesses.<br />

Die modulare CPR-Steuerung ergänzt Robolink um eine<br />

servicefreundliche Elektronik und eine intuitive Steuerungssoftware,<br />

mit der sich die Bewegungsabläufe des Roboters darstellen<br />

und leicht programmieren lassen. Weitere Komponenten wie<br />

Bildverarbeitungssysteme können über Plugins eingebunden<br />

werden. Die Software wird auf CD mitgeliefert, sodass nur ein<br />

windowsfähiger Rechner zur Inbetriebnahme benötigt wird. Die<br />

Stand-alone-Lösung verzichtet nach der Einrichtung auf die sonst<br />

obligatorische PC-Verbindung und kann mit einem Touchdisplay<br />

bedient werden. Über Ein- und Ausgänge kann die Steuerung mit<br />

anderen Steuerungen kommunizieren.<br />

www.igus.de<br />

MODULE FÜR DIE SERVICEROBOTIK<br />

Das Automatisierungsunternehmen<br />

Pilz erweitert<br />

sein Portfolio um den<br />

neuen Produktbereich<br />

Servicerobotik: Die Pilz<br />

Service Robotik Module<br />

umfassen zu Beginn den<br />

Manipulator, das<br />

Steuerungsmodul und<br />

das Bedienmodul.<br />

Wesentliche Merkmale<br />

sind Offenheit, z. B. dank des Software-Frameworks ROS, anwenderfreundliche<br />

Bedienung und schnelle Inbetriebnahme nach<br />

dem Plug-and-Play-Prinzip. So können sich Anwender ihre<br />

individuelle Serviceroboter-Applikation zusammenstellen.<br />

Manipulator, Steuerungsmodul und Bedienmodul bilden<br />

zusammen ein von der DGUV zertifiziertes Paket nach EN ISO<br />

10218-1 „Industrieroboter – Sicherheitsanforderungen“ und<br />

bringen damit alle Voraussetzungen für die Umsetzung sicherer<br />

Roboterapplikationen mit. Das erleichtert den Weg zur obligatorischen<br />

CE-Kennzeichnung. Zu den Einsatzgebieten gehören<br />

beispielsweise Pick-and-Place-Anwendungen sowie modulare<br />

teilautomatisierte Klein-Roboterzellen in der Industrie. Die<br />

Produkte werden auf der Automatica vorgestellt.<br />

„Pilz ist ein Technologie-Unternehmen, das komplette Lösungen<br />

für die sichere Robotik anbietet“, erklärt Susanne Kunschert,<br />

geschäftsführende Gesellschafterin der Pilz GmbH. „Als Systemanbieter<br />

für die Servicerobotik kann Pilz Anwender bei der Umsetzung<br />

ihrer individuellen Roboteranwendungen unterstützen – inklusive<br />

der notwendigen sicheren Sensorik sowie der notwendigen<br />

Dienstleistungen auf dem Weg zur CE-Kennzeichnung“, fügt sie<br />

hinzu. Ihr Bruder Thomas Pilz, ebenfalls geschäftsführender<br />

Gesellschafter, betont: „Wir wollen als Anbieter von Robotikmodulen<br />

verstanden werden, nicht als klassischer Roboterhersteller.“<br />

www.pilz.com<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 47


ROBOTIK<br />

VISIONEN<br />

LEBEN<br />

Autor: Pierre Marcel und Olivier Pajot,<br />

Sonceboz SA, Sonceboz (CH)<br />

SPECIAL<br />

Antriebslösungen mit dem Anspruch „From Mind<br />

to Motion“, das ist gleichermaßen Claim und<br />

Vision des Schweizer Unternehmens Sonceboz,<br />

das sich jetzt auch in den Bereich Robotik<br />

bewegt. Junge Ingenieure hatten die Idee für ein<br />

Zukunftsprojekt, und sie durften es realisieren.<br />

Sonceboz bietet maßgeschneiderte mechatronische Antriebslösungen<br />

für herausfordernde Anwendungen mit einer<br />

Unternehmenskultur, die auf kontinuierlicher Innovation,<br />

Zuverlässigkeit und Flexibilität beruht. Neueste Trends,<br />

technischer Fortschritt und „thinking outside the box“, um kreative<br />

und realistische Ideen zu generieren, sind sozusagen Teil der DNA<br />

von Sonceboz.<br />

Jahrzehntelange Erfahrung mit Elektromagnetismus dient als<br />

Grundlage für eine große Palette an Technologien und Produkten<br />

auf unterschiedlichsten Märkten. Diese individuell anpassbaren<br />

Antriebslösungen können in sehr großen Stückzahlen zu 100 % in<br />

der Schweiz produziert werden und sind mit dem Ziel 0 ppm getestet<br />

und validiert. Der Mensch spielt eine entscheidende Rolle bei<br />

diesem Konzept, denn die Kompetenz, die Begeisterung und das<br />

Engagement der Angestellten sind Grundpfeiler dieser Strategie.<br />

EC-AKTUATOREN, ROBOTER UND HOLOKRATIE<br />

Dass dieses Engagement weit über das übliche Maß hinausgeht,<br />

zeigt das jüngste Beispiel, das den Bereich Robotik erschließt. Fünf<br />

Ingenieure aus den unterschiedlichen Abteilungen Elektronik und<br />

Mechanik hatten die Idee zu einem Forschungsprojekt. Der Grundgedanke<br />

war, eine robotisierte Plattform mit Hilfe von Sonceboz-<br />

EC-Aktuatoren zu realisieren. Mit diesem Projekt wandten sich die<br />

jungen Leute im November 2015 an die Unternehmensleitung.<br />

Die Zusage zur Unterstützung des Projekts durch Sonceboz erhielten<br />

sie schnell. „Diese Eigeninitiative entspricht perfekt unserer<br />

Innovationskultur und dem Begriff „Mind“ aus unserem Leitgedanken<br />

„From Mind to Motion“, erläutert Pierre Gandel, Vorstandsvor-<br />

48 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


ROBOTIK<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

„SELBSTORGANISATION<br />

IM SINN <strong>DER</strong> HOLOKRATIE<br />

WAR DIE BASIS DES<br />

ERFOLGS UNSERES<br />

ROBOTIKPROJEKTS“<br />

Olivier Pajot,<br />

Innovation Cell<br />

Manager, Sonceboz<br />

Holokratie heißt: Jeder Beteiligte<br />

nimmt an der Organisation teil,<br />

ohne an eine Hierarchie oder an<br />

eine traditionelle Rolle gebunden<br />

zu sein. So entsteht Raum für die<br />

Wirksamkeit der kollektiven<br />

Intelligenz der Mitglieder einer<br />

Organisation. Die Rollen werden<br />

den notwendigen Handlungen<br />

entsprechend definiert und je nach<br />

Kompetenzen projektbezogen<br />

zugeordnet.<br />

sitzender von Sonceboz SA. „Außerdem sollen unsere Mitarbeiter wissen, dass sich<br />

Vorausdenken, Eigeninitiative und die Übernahme von Verantwortung lohnen. Die<br />

Grundsätze der Holokratie haben das Robotik Team inspirieret. Die Freude an den<br />

eigenen Gestaltungsmöglichkeiten konnte so die Neuentwicklung vorantreiben.“<br />

Holokratie ist ein systemischer Ansatz der Entscheidungsfindung und Steuerung, der<br />

auf Selbstorganisation beruht. Holokratie war Voraussetzung für einen erfolgreichen<br />

Projektstart. Das Team, arbeitete komplett selbstbestimmt – mit der Freiheit zur konsequenten<br />

Selbstregulierung. Lediglich eine Zielsetzung war vorgegeben: Es sollte<br />

ein Messedemonstrator für die SPS/IPC/Drives entstehen. Dies gelang innerhalb<br />

von nur zwölf Monaten.<br />

Schnell war klar: Dieses Projekt sollte auf robusten intelligenten Aktuatoren mit<br />

CAN-Bus Kommunikation beruhen. Ein zwei-achsiger Roboter wäre zu einfach<br />

gewesen. Mit einer Parallelkinematik-Maschine wurden mehrere Achsen in Angriff<br />

genommen. Damit wuchsen die Herausforderungen – gerade im Bereich Software<br />

und Steuerung.<br />

„Die Entwicklung kundenspezifischer<br />

Bewegungslösungen schwerer Lasten sind<br />

uns ein Leichtes.“<br />

Als serviceorientierter Hersteller<br />

bietet ROLLON weltweit eines der<br />

umfassendsten Sortimente der<br />

Lineartechnik und kann nahezu jeden<br />

individuellen Anwendungsfall abdecken.<br />

>> www.rollon.de<br />

Roshanak Ziaee, Anwendungs-Ingenieurin, ROLLON Düsseldorf<br />

ROLLON. Your first choice<br />

Rollon.indd 1 20.04.<strong>2018</strong> 10:44:23<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 49


ROBOTIK<br />

BEWEGUNG IN SECHS FREIHEITSGRADEN<br />

„WIR HABEN UNSERE<br />

ANTRIEBS- UND ENTWICK-<br />

LUNGSEXPERTISE IN <strong>DER</strong><br />

ROBOTIK UNTER<br />

BEWEIS GESTELLT“<br />

Pierre Marcel, Electronic<br />

Development Engineer,<br />

Sonceboz<br />

Unsere Hexapod-Prototypen<br />

zeigen, was im Bereich Robotik und<br />

weit darüber hinaus bei Sonceboz<br />

noch möglich ist. Unsere Vision hat<br />

sich damit bestätigt: Kompetenz,<br />

Werte, Engagement, Innovation,<br />

Vertrauen und Mut zu Neuem<br />

führen letztlich zum Ziel. Unseren<br />

Partnern gibt das Robotikprojekt<br />

einen Eindruck, wie sich gerade<br />

auch bei konzeptionellen Prototypen<br />

die „time-to-market“<br />

deutlich verbessern lässt.<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

Das sechsachsige Vorführmodell ist aufgebaut wie ein typischer Hexapod, der Bewegungen<br />

in allen sechs Freiheitsgraden ermöglicht. Davon sind drei translatorisch und<br />

drei rotatorisch, wie in sogenannten Stewart- oder auch Gough-Plattformen, die üblicherweise<br />

in der Robotik oder als aktuatorische Antriebe in Fahr- oder Flugsimulatoren<br />

im Einsatz sind. Die Multi-Aktuatoren verwenden dabei einen gemeinsamen CAN-Bus.<br />

Das Ergebnis war für die Messe sehr anschaulich, doch der Weg dahin nicht einfach.<br />

Eine Herausforderung für die Software-Experten: Sie sollten nicht nur auf einer ausschließlich<br />

mechanikbasierten Logik aufbauen, sondern im gesamten System und ganzheitlich<br />

denken. Bis dahin hatte Sonceboz nur Erfahrung darin, einzelne dezentralisierte<br />

Aktuatoren zu steuern.<br />

Eine Software zur Ansteuerung mehrerer Motoren sollte nun programmiert werden<br />

und als Teil der Steuerung die Positions- und Geschwindigkeitsdaten für die Achsen verwalten.<br />

Sie agiert auf der Grundlage eines geometrischen Modells und erlaubt die Synchronisation<br />

der Motoren – so wie etwa ein Dirigent sein Orchester leitet. Damit der Hexapod<br />

schnell arbeitet, rufen die Algorithmen der Software vorkalkulierte Punkte einer<br />

Matrix ab. Eine Weiterentwicklung zu einer noch leistungsfähigeren sechsachsigen<br />

Plattform ist schon vorgesehen. Sie soll das Gewicht einer Person tragen. Diese Plattform<br />

wird dann für die weitere Entwicklung von Prototypen für die Robotikkonzepte von<br />

Sonceboz genutzt werden.<br />

Eine technische Ressource während dieses Projekts war das Open Innovation Zentrum,<br />

das Sonceboz erst vor kurzem mit der EPFL (École Polytechnique Fédérale de Lausanne)<br />

eröffnet hatte. In Zusammenarbeit mit der EPFL werden jetzt Forschungsprojekte in den<br />

Bereichen Mechanik, Mikrotechnik und Robotik durchgeführt. Mit der technischen Unterstützung<br />

von der EPFL als Partnerin mit hoher Forschungskompetenz konnten die Ingenieure<br />

die Effizienz erhöhen und in der kurzen Zeit ein Vorführmodell entwickeln.<br />

So war Sonceboz in der Lage, durch ein kleines eigenständiges Innovationsteam mit<br />

modernen Managementmethoden in kurzer Zeit zwei Prototypen zu präsentieren.<br />

Bilder: Sonceboz<br />

www.sonceboz.com<br />

IMPRESSUM<br />

SPECIAL<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 49. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />

Tel.: 06131/992-238, E-Mail: m.doeppert@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Heimerl<br />

(mh), Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.heimerl@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau,<br />

Tel.: 06131/992-329, E-Mail: d.buchenau@vfmz.de,<br />

Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Sonja Schirmer<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung,<br />

Tel. 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 48: gültig ab 1. Oktober 2017<br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

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Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

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E-Mail: l.rach@vfmz.de<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

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und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das<br />

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Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />

das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung,<br />

z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />

und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD<br />

und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte<br />

einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen<br />

Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung durch<br />

die Redaktion nicht übernommen werden. Signierte Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen<br />

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werden, über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt,<br />

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eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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50 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 6/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 12. 06. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 25. 05. <strong>2018</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Spielfreie Ausgleichskupplungen mit individuell in der Länge<br />

angepassten Zwischenwellen können problemlos größere kundenspezifische<br />

Wellenabstände überbrücken.<br />

Bild: Orbit Antriebstechnik<br />

04<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

IM INTERNET<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

ALS E-PAPER<br />

www.engineering-news.net<br />

REDAKTION<br />

m.doeppert@vfmz.de<br />

WERBUNG<br />

a.zepig@vfmz.de<br />

IN SOZIALEN NETZWERKEN<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

02 Greifen, Drehen, Schwenken, Ablegen und wieder in die<br />

Ausgangsposition zurückführen – Low-Cost-Robotik Baukasten macht<br />

Automatisierung besonders einfach.<br />

Bild: Igus<br />

03 Echtzeitfähige Weg- und Winkelmesssysteme stellen Positionsinformationen<br />

innerhalb von Mikrosekunden zur Verfügung, weshalb<br />

sie als Feedbacksysteme in elektrischen Antriebsachsen bestens<br />

geeignet sind.<br />

Bild: Balluff<br />

04 Mitte des letzten Jahrhunderts wurden die ersten induktiven<br />

Näherungsschalter vorgestellt. Die neueste, intelligente Generation<br />

erlaubt heute das Messen und Schalten mit einem Sensor.<br />

Bild: Pepperl+Fuchs<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong> 51


Kann exaktes Positionieren<br />

mühelos gelingen?<br />

Einen Faden durchs Nadelöhr zu stecken, ist selbst für eine sehr ruhige Hand und ein scharfes Auge eine echte<br />

Herausforderung. Es gilt schließlich, sehr kleine Gegenstände positionsgenau aufzunehmen, kollisionsfrei durch<br />

den Raum zu bewegen und dann exakt zu platzieren. Gelenkarmroboter müssen für derart komplexe Aufgabenstellungen<br />

und Abläufe bis zu sieben Stellmotoren aufeinander abgestimmt mit hoher Dynamik und Genauigkeit<br />

bewegen. Mit HEIDENHAIN-Drehgebern als Motorfeedback und zusätzlichen HEIDENHAIN-Winkelmessgeräten<br />

als Positionsmessgeräte gelingt Ihnen das mühelos.<br />

DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH 83292 Traunreut, Deutschland Tel. +49 8669 31-0 www.heidenhain.de<br />

Winkelmessgeräte Längenmessgeräte Bahnsteuerungen Positionsanzeigen Messtaster Drehgeber

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