DER KONSTRUKTEUR 5/2018
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WERKSTOFF- & VERBINDUNGSTECHNIK<br />
KLEBSTOFFE<br />
TREIBEN AN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Elektromotoren sind in unserem Leben<br />
allgegenwärtig. Kleben bietet für ihre Produktion<br />
und ihren Betrieb eine Reihe von Vorteilen,<br />
wobei Motorenhersteller aus einer Fülle<br />
unterschiedlicher Klebstofffamilien wählen<br />
können.<br />
Elektrische Maschinen gibt es in unterschiedlichster Größe und<br />
Leistung, von Fensterhebern bis zu Windkraftgeneratoren. Daher<br />
gibt es ebenso wenig eine Blaupause für ein allgemeingültiges<br />
Design wie für einen Standard-Produktionsprozess.<br />
Kommt das Kleben ins Spiel, empfiehlt sich für den Konstrukteur<br />
trotzdem eine Betrachtung der größeren Klebstoffgruppen mitsamt<br />
ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen. Anschließend können Tests<br />
einzelner Produkte mit dem konkreten Bauteil erfolgen.<br />
Vernachlässigt man Acrylate und Polyurethane, die ihre Berechtigung<br />
haben, aber aufgrund ihrer moderaten Zuverlässigkeit für<br />
High-End-Anwendungen, wie sie in Deutschland vorherrschen,<br />
Autor: Dr. Karl Bitzer, Leiter Produktmanagement,<br />
Delo Industrie Klebstoffe, Windach<br />
weniger geeignet sind, bleiben mit Metallklebstoffen sowie Ein- und<br />
Zwei-Komponenten-Epoxidharzen drei Produktgruppen übrig.<br />
Diese weisen teilweise verschiedene Eigenschaften auf, unterscheiden<br />
sich jedoch vor allem im Fertigungsprozess der Motoren.<br />
1K-EPOXIDHARZE<br />
Einkomponentige Epoxidharze bieten herausragende Produkteigenschaften.<br />
Sie erreichen gute Festigkeiten selbst bei Temperaturen<br />
von 220 °C, d. h. sie überstehen nicht nur kurzzeitig solche<br />
Temperaturspitzen, sondern lassen sich dauerhaft im Hochtemperaturbereich<br />
einsetzen und sind so selbst für Motoren der Isolierstoffklasse<br />
C verwendbar. Zudem zeigen sie eine hohe chemische<br />
Beständigkeit, eine große Spaltüberbrückung sowie eine gute<br />
Haftung auf vernickelten Oberflächen, was insbesondere für Magnetverklebungen<br />
wichtig ist.<br />
Sie erfordern zwingend eine Warmhärtung, die bei typischen<br />
Klebstoffen und Temperaturen zwischen 20 und 40 min<br />
dauert. Aufgrund der zusätzlichen Aufheizzeit der Fügeteile und<br />
der Energiekosten werden Konvektionsöfen eher für kleinere Motoren<br />
eingesetzt. Für mittelgroße Motoren oder bei hohen Stückzahlen<br />
bietet sich eine Induktionshärtung an. Sie erlaubt eine sehr<br />
schnelle Erwärmung von elektrisch leitfähigen Bauteilen, was die<br />
Aufheizzeit drastisch reduziert und eine beschleunigte Aushärtung<br />
in bis zu 1 min ermöglicht.<br />
Seit kurzem sind auch lichtfixierbare Varianten verfügbar. Dabei<br />
werden die Bauteile in maximal 5 s vorfixiert. Anschließend ist zwar<br />
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