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DER KONSTRUKTEUR 5/2018

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ROBOTIK<br />

POSITIONIERGENAUIGKEIT<br />

SIGNIFIKANT STEIGERN<br />

Aktuell erweitert sich das Einsatzgebiet von<br />

Industrierobotern. Zu klassischen Anwendungen<br />

wie Schweißen oder Heben schwerer Lasten<br />

gesellen sich Aufgaben, die eine hohe<br />

Positioniergenauigkeit am Tool Center Point des<br />

Roboterarms erfordern. Voraussetzung hierfür<br />

sind hochgenaue abtriebsseitige Messgeräte.<br />

SPECIAL<br />

Vor allem in der Luft- und Raumfahrtindustrie müssen sehr<br />

große Bauteile mit hoher Genauigkeit bearbeitet werden.<br />

Ein Roboter ist dafür die ideale Lösung. Denn er kann<br />

selbst an gewaltigen Teilen wie einem Flugzeugrumpf problemlos<br />

jede beliebige Stelle erreichen und dort z. B. Bohrungen<br />

setzen und Fräsbearbeitungen durchführen. Werkzeugmaschinen<br />

würden zwar die geforderten Genauigkeiten spielend erreichen,<br />

sind aber zu unflexibel oder als Sondermaschinen extrem teuer.<br />

FAKTOREN FÜR GENAUIGKEIT<br />

Damit ein Roboter genau genug für solche Anwendungen ist, muss<br />

der Tool Center Point, also das Werkzeug am Ende des Roboterarms,<br />

ausreichend genau positioniert und geführt werden. Beim<br />

klassischen Industrieroboter sorgen dabei allerdings viele Faktoren<br />

für Abweichungen.<br />

Die gewünschte Beweglichkeit erreichen nur Roboter mit serieller<br />

Kinematik, z. B. Gelenkarmroboter mit sechs Achsen. Für den<br />

Antrieb jeder dieser Achsen sind ein Servomotor und ein Getriebe<br />

erforderlich, sodass Nulllagenfehler, Umkehrspiel und Gelenkelastizitäten<br />

Ungenauigkeiten verursachen. Krafteinwirkung und dynamische<br />

Effekte gehen zu Lasten der absoluten Positionsgenauigkeit.<br />

Sie wirken während des Bearbeitungsprozesses auf die Steifigkeit<br />

der Robotermechanik.<br />

Fortschrittliche Kalibriermethoden erlauben bereits das mehrfache<br />

Anfahren des Tool Center Points auf eine bestimmte Position<br />

mit einer Genauigkeit von wenigen Hundertstel Millimetern. Die<br />

Wiederholgenauigkeit von Gelenkarmrobotern liegt – je nach Hersteller<br />

– gemäß ISO 9283 bei ± 0,1 mm und besser.<br />

Die erreichbare Absolutgenauigkeit innerhalb des Roboterkoordinatensystems<br />

ist der Wiederholgenauigkeit gegenüber allerdings<br />

um Faktor 10 schlechter. Gelenkarmroboter erreichen heute in der<br />

Praxis – je nach Ausführung, maximaler Reichweite und Traglast –<br />

eine absolute Positionsgenauigkeit von ± 1 mm. Für Anforderungen,<br />

wie sie die Luftfahrtindustrie stellt, ist dies aber unzureichend.<br />

MOTORREGELUNG UND POSITIONSMESSUNG<br />

Eine signifikante Verbesserung der absoluten Positionsgenauigkeit<br />

erreichen die Roboterhersteller durch den Einsatz zusätzlicher,<br />

hochgenauer Winkelmessgeräte oder Drehgeber an jeder Roboterachse,<br />

den sogenannten Secondary Encoders. Klassische Drehgeber<br />

übernehmen weiterhin das Motorfeedback der Servomotoren<br />

an den Achsen der Roboter.<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> 5/<strong>2018</strong>

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