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Keine Anhebung unseres EU-Beitrags!

FPÖ und ÖVP klar gegen EU-Wunsch nach höheren Beiträgen der Nettozahler

FPÖ und ÖVP klar gegen EU-Wunsch nach höheren Beiträgen der Nettozahler

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Nr. 20 . Freitag, 18. Mai 2018<br />

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Sicherheitskampagne mit<br />

Einbindung der Bürger<br />

Die Zahl der Verkehrsunfälle steigt in Salzburg stetig. Die<br />

FPÖ fordert daher eine App, um die Bürger effizienter auf<br />

Gefahren aufmerksam zu machen. Dazu will Salzburgs<br />

FPÖ-Stadtchef Andreas Reindl die wichtigsten Partner, die<br />

Bürger der Stadt, einbinden. S. 13<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

<strong>Keine</strong> <strong>Anhebung</strong><br />

<strong>unseres</strong> <strong>EU</strong>-<strong>Beitrags</strong>!<br />

FPÖ und ÖVP klar gegen <strong>EU</strong>-Wunsch nach höheren Beiträgen der Nettozahler<br />

S. 2/3<br />

Zu CETA befällt Kern jetzt<br />

Fotos: NFZ/<strong>EU</strong><br />

der Gedächtnisschwund<br />

Der Kanzler, der CETA in Kraft setzte, spielt jetzt den großen Kritiker – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

Interesse Österreichs<br />

Im Gegensatz zu den SPÖ-geführten<br />

Koalitionen vertrete diese<br />

Bundesregierung die Interessen<br />

der Österreicher, betonte der<br />

geschäftsführende FPÖ-Klubobmann<br />

Johann Gudenus auf Angriffe<br />

der SPÖ am vergangenen Mittwoch<br />

im Parlament. S. 6<br />

AUSSENPOLITIK<br />

Versäumte Gründung<br />

Der UNO-Teilungsplan für Palästina<br />

sah neben dem Staat Israel<br />

auch einen für die arabischen<br />

Palästinenser vor. Doch eine Fehlentscheidung<br />

der Arabischen Liga<br />

führte nicht zur Staatsbildung, sondern<br />

in den ersten Nahost-Krieg<br />

samt Folgen. S. 8/9<br />

WIEN<br />

Letztes SPÖ-Aufgebot Aufgrund der dieswöchigen<br />

Enttäuscht reagierten die Wiener<br />

Freiheitlichen auf das vom designierten<br />

SPÖ-Bürgermeister Miachel<br />

Ludwig vorgestellte „Reformteam“.<br />

Dieser personellen Fortsetzung der<br />

bisherigen roten Versäumnispolitik<br />

werde die FPÖ die Stimme bei der<br />

Wahl verweigern. S. 11<br />

In eigener Sache<br />

wichtigen Plenartage wurde der<br />

Erscheinungstermin dieser Ausgabe<br />

der NFZ auf den Freitag verschoben.<br />

Wegen der anstehenden<br />

Feiertage in den kommenden zwei<br />

Wochen werden auch die beiden<br />

folgenden Ausgaben der NFZ jeweils<br />

erst am Freitag erscheinen.<br />

Die Redaktion


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

„Entscheidungen im Hinterzimmer<br />

kommen für uns nicht infrage.<br />

Wir müssen das in unserem<br />

Nationalrat abstimmen lassen,<br />

sonst können wir nicht zustimmen“,<br />

posaunte im Juni 2016 der<br />

damals Noch-SPÖ-Wunderwuzzi<br />

Christian Kern hinaus.<br />

Kindesweglegung<br />

Vier Monate später war alles<br />

anders. Die <strong>EU</strong> unterzeichnete<br />

mit der Zustimmung Kerns das<br />

Freihandelsabkommen CETA mit<br />

Kanada, ohne dass das Parlament<br />

mitreden durfte, und es trat teilweise<br />

schon im Vorjahr in Kraft.<br />

Jetzt ist die FPÖ in der Regierung,<br />

und das Parlament darf abstimmen.<br />

Und es ist nicht der einzige<br />

Unterschied. Denn auch dem<br />

Abkommen wurden noch einige<br />

Giftzähne gezogen, wegen derer<br />

die Freiheitlichen vorher gegen<br />

CETA auftraten.<br />

Und viel gewichtiger: CETA ist<br />

kein Türöffner mehr für das ungleich<br />

gefährlichere Freihandelsabkommen<br />

TTIP mit den USA.<br />

US-Präsident Donald Trump hat<br />

das Abkommen gekippt.<br />

Somit geht es nur noch um die<br />

Kanadier, und die werden derzeit<br />

von einem der großen linken Idole,<br />

Justin Trudeau, geführt. Weshalb<br />

es wundert, dass SPÖ und<br />

der Grün-Ableger „Liste Pilz“<br />

gegen das Abkommen agitieren.<br />

Gut, die SPÖ greift derzeit<br />

wie ein Ertrinkender nach jedem<br />

Strohhalm, der sich in ihre Reichweite<br />

verirrt. Da lehnt sie schon<br />

einmal auch CETA ab, das sie auf<br />

den Weg gebracht und das ihr amtierender<br />

Parteichef der <strong>EU</strong> mit<br />

seiner Unterschrift serviert hat.<br />

Das nennt man schlichtweg<br />

Kindesweglegung. Aber das passt<br />

ja auch in das „moderne“ Familienbild<br />

der SPÖ.<br />

Auch Brüssel soll jetzt im S<br />

Österreichs Bundesregierung positioniert sich gegen Kommissionsvorsch<br />

Eine kleinere <strong>EU</strong> sollte auch ein kleineres Budget bedeuten, lautet die<br />

Position Österreichs zu dem von Brüssel präsentierten „Mehrjährigen<br />

Finanzrahmen“ (MFR) von 2021 bis 2027. Nach dem Austritt Großbritanniens<br />

müsse die <strong>EU</strong> im System sparen, wie es die türkis-blaue Koalition<br />

in Österreich vorzeige, betonte Vizekanzler HC Strache.<br />

Österreich will das <strong>EU</strong>-Budget<br />

auf dem bisherigen Niveau<br />

von 0,98 bzw. 1,03 Prozent der<br />

<strong>EU</strong>-Wirtschaftskraft begrenzen.<br />

Für den Zeitraum 2014 bis 2020<br />

sind 1.026 Milliarden Euro an Zahlungen<br />

und 1.087 Milliarden Euro<br />

an Verpflichtungen für die Union<br />

budgetiert. In der nächsten Finanzperiode<br />

wären dies 1.131 Milliarden<br />

Euro an Zahlungen und 1.187<br />

Milliarden an Verpflichtungen, also<br />

um 105 bzw. 100 Milliarden Euro<br />

mehr.<br />

Der von Österreich scharf bekämpfte<br />

Plan der Brüsseler Behörde<br />

sieht aber vor, dass die Europäische<br />

Union in der Periode 2021 bis<br />

2027 Finanzmittel im Umfang von<br />

1,08 bzw. 1,11 Prozent des Bruttonationaleinkommens<br />

bekommt,<br />

was in absoluten Zahlen 1.246 bzw.<br />

1.279 Milliarden Euro entspricht.<br />

Kein höherer <strong>EU</strong>-Beitrag<br />

„Derzeit zahlen wir ein Prozent<br />

des Bruttonationaleinkommens<br />

(BNE), und die <strong>EU</strong> will eine <strong>Anhebung</strong><br />

auf mehr als 1,1 Prozent.<br />

Das nehmen wir nicht hin, und wir<br />

werden in einer Allianz der Nettozahler<br />

dagegen ankämpfen“, betonte<br />

Finanzminister Hartwig Löger.<br />

Seine im „Standard“ getätigte<br />

Aussage, wonach Österreich mehr<br />

SPITZE FEDER<br />

zahlen müsse, habe sich auf die absoluten<br />

Zahlen bezogen, da Österreichs<br />

Wirtschaft und somit auch<br />

das BIP wachse.<br />

Bundeskanzler Sebastian Kurz<br />

und Kanzleramtsminister Gernot<br />

Blümel haben im <strong>EU</strong>-Hauptausschuss<br />

die Regierungsposition zum<br />

künftigen <strong>EU</strong>-Budget nach dem<br />

Brexit bekräftigt. „Auf <strong>EU</strong>-Ebene<br />

soll im System und nicht bei den<br />

Menschen über höhere <strong>EU</strong>-Beiträge<br />

gespart werden“, sagte Blümel.<br />

Wachstum bringt mehr Geld<br />

Wenn man bei einem Prozent<br />

bleibe, würde es aufgrund der guten<br />

Konjunktur pro Jahr rund zehn<br />

Milliarden Euro mehr an Mitteln<br />

für Brüssel geben, prognostizierte<br />

Blümel. Kritisch sehe der Kanzleramtsminister,<br />

dass bei den Verwaltungskosten,<br />

für die die Kommission<br />

derzeit 85 Milliarden Euro<br />

vorsehe, eine Steigerung von 22<br />

Prozent eingeplant sei, obwohl mit<br />

Großbritannien eines der größten<br />

Mitglieder die Union verlasse.<br />

Positiv im <strong>EU</strong>-Budgetentwurf<br />

hat die Koalition die erhöhte Dotierung<br />

für den Schutz der Außengrenzen<br />

in der Höhe von rund 35<br />

Milliarden Euro bewertet, was einer<br />

Steigerung von rund 200 Prozent<br />

entspreche.<br />

Vergangenheitsbewältigung á la Kern.<br />

Foto: BKA/ Dragan Tatic<br />

Rasmussen und Kurz sind einer Meinu<br />

ten der <strong>EU</strong>-Politik: Sichere Grenzen, m<br />

Unterstützung erhielt Österreich<br />

durch die dänische Regierung.<br />

„Eine kleinere <strong>EU</strong> sollte ein kleineres<br />

Budget bedeuten“, wiederholte<br />

der dänische Ministerpräsident<br />

Lars Lökke Rasmussen eine seiner<br />

früheren Forderungen bei seinem<br />

Besuch in Wien. Genau jetzt sei die<br />

Zeit dafür, das <strong>EU</strong>-Budget zu überdenken.<br />

Sparen und Kursänderung<br />

Die beiden Länder gehörten<br />

zwar einer „kleinen Gruppe an,<br />

die nicht sehr groß ist, aber sehr<br />

entschlossen“, die Ausgaben der<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

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Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 20 Freitag, 18. Mai 2018<br />

g<br />

ystem sparen<br />

lag und erhält dazu Unterstützung von Dänemark<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: FPÖ<br />

Bessere Familienpolitik<br />

Innenpolitik 3<br />

FPÖ-Sicherheitssprecher Walter Rosenkranz<br />

(Bild) begrüßte die Absicht der Bundesregierung,<br />

die Rechtsberatungen für<br />

Asylwerber einer staatlichen Institution mit<br />

gut ausgebildeten und weisungsfreien Spezialisten<br />

zuzuweisen: „Man kann dann nicht<br />

behaupten, dass dies eine Aushöhlung der<br />

Menschenrechte darstellt.“ Eine „Kraut und<br />

Rüben“-Beratung, wie von NGOs angeboten,<br />

mit teils verschiedenen Rechtsauslegungen,<br />

diene in erster Linie der Asylindustrie,<br />

jedoch nicht den Asylwerbern.<br />

ng zu einem sparsamen <strong>EU</strong>-Budget und zu den künftigen Schwerpunkehr<br />

Arbeitsplätze und Wachstum durch freien Handel.<br />

Genossin „Hätti-wari-tati“<br />

Mit Verwunderung reagierte FPÖ-Abgeordnete<br />

Marlene Svazek auf die Behauptung<br />

von SPÖ-Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek,<br />

wonach die SPÖ die einzige<br />

Familienpolitik habe, von der alle profitieren<br />

würden: „Warum haben die Sozialdemokraten<br />

diese dann in ihrer letzten Regierungsmitverantwortung<br />

nicht umgesetzt?“ Das<br />

einzige, was die SPÖ derzeit wirklich könne,<br />

sei Jammern und die von FPÖ und ÖVP umgesetzten<br />

Verbesserungen für die Familien<br />

schlechtzureden, betonte Svazek.<br />

Foto: NFZ<br />

<strong>EU</strong> „kritisch zu hinterfragen“, betonten<br />

Rasmussen und Kurz. Genau<br />

das erwarte man auch von der<br />

<strong>EU</strong>-Kommission. Denn nur so könne<br />

die geforderte Schwerpunktsetzung<br />

erfolgen und mögliches Sparpotential<br />

ersichtlich werden.<br />

Bei den Schwerpunktthemen<br />

der zukünftigen <strong>EU</strong>-Politik decken<br />

sich die Vorstellung der beiden Regierungen,<br />

erläuterte der dänische<br />

Premier: Allen voran bei sicheren<br />

Grenzen und bei Migration, aber<br />

auch Jobs, Wachstum und freiem<br />

Handel. Rasmussen erwartete zwar<br />

„harte Verhandlungen“ über den<br />

Mehrjährigen Finanzrahmen, zeigte<br />

sich jedoch siegessicher, dass<br />

Wien und Kopenhagen dabei positiv<br />

aussteigen werden: „Denn wir<br />

haben die besten Argumente.“<br />

Beim Thema Anpassung der Familienbeihilfe<br />

für im <strong>EU</strong>-Ausland<br />

lebende Kinder unterstützte der<br />

konservative dänische Regierungschef<br />

die Position Österreichs. Das<br />

Vorhaben sei „total fair“, betonte<br />

Rasmussen, denn es bringe eine<br />

„exzellente Balance zwischen der<br />

Bewegungsfreiheit und der Freiheit,<br />

die eigene Bevölkerung zu<br />

schützen“.<br />

Vergessliche SPÖ<br />

Wenn SPÖ-Bautensprecherin Ruth Becher<br />

auf Wohnbauenquete ihrer Partei meint, dass<br />

die Sozialdemokratie der Garant für den sozialen<br />

Wohnbau sei, könne man das nur als<br />

Zynismus bezeichnen, erklärte ihr FPÖ-Kollege<br />

Philipp Schrangl. Denn es sei die SPÖ,<br />

gewesen, die im Parlament gegen den Schutz<br />

hunderttausender genossenschaftlicher Sozialwohnungen<br />

gestimmt habe: „Die SPÖ versucht<br />

verzweifelt, in ihrer Oppositionsrolle<br />

Fuß zu fassen, vergisst aber dabei, dass die<br />

meisten Probleme im Wohnbau den Verfehlungen<br />

SPÖ-geführter Regierungen zu verdanken<br />

sind.“<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: FPÖ<br />

Foto: NFZ<br />

FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz,<br />

der die von der FPÖ initiierten<br />

Nachbesserungen beim<br />

Freihandelsabkommen mit Kanada<br />

hervorhob, mit denen die Kritikpunkte<br />

der FPÖ weitestgehend entschärft<br />

worden sind.<br />

SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder,<br />

der entgegen dem Ergebnis<br />

der SPÖ-Mitgliederbefragung<br />

2016 das Inkrafttreten von CETA<br />

im Vorjahr nicht verhinderte. Er<br />

wirft der FPÖ vor – trotz der Nachbesserungen<br />

–, umgefallen zu sein.<br />

BILD DER WOCHE Kerns geplatzter Europatraum. Im Juni 2017<br />

posierte der SPÖ-(Noch-)Kanzler in Brüssel hoffnungsvoll mit den<br />

Regierungschefs Bulgariens und Estlands, Bojko Borisov (l.) und Jüri<br />

Ratas (m.), die vor bzw. nach Österreich den <strong>EU</strong>-Vorsitz leiten sollten.<br />

Foto: valitsus.ee


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

„Wir haben CETA die<br />

Giftzähne gezogen.“<br />

FPÖ-Vizekanzler HC Strache erläutert im NFZ-Interview den Meinungsumschwung<br />

der Freiheitlichen zum Freihandelsabkommen<br />

mit Kanada (CETA): „Dem ursprünglichen Vertrag wurden praktisch<br />

die Giftzähne gezogen, in Form einer Auslegungserklärung.“<br />

Herr Vizekanzler, was hat sich geändert,<br />

dass die FPÖ jetzt doch dem<br />

Freihandelsabkommen mit Kanada<br />

zustimmen wird?<br />

HC Strache: Zuerst einmal erinnere<br />

ich daran, dass unser Koalitionspartner<br />

CETA als Grundbedingung<br />

für eine Zusammenarbeit<br />

fixiert hat. Wir Freiheitlichen bekennen<br />

uns dazu, dass Freihandel für<br />

ein Industrieland und eine Exportnation<br />

wie Österreich sehr wichtig<br />

ist. Ursprünglich haben SPÖ und<br />

ÖVP geplant, CETA gemeinsam<br />

mit TTIP, dem viel umfangreicheren<br />

Freihandelsabkommen<br />

mit den USA,<br />

zu beschließen.<br />

Wir haben als<br />

Oppositionspartei<br />

diese beiden Abkommen abgelehnt,<br />

weil sie in der damaligen<br />

Form massive Verschlechterungen<br />

für die Wirtschaft und die Konsumenten<br />

bedeutet hätten. Die nunmehrige<br />

Anerkennung wurde uns<br />

auch leichter gemacht durch die<br />

Implementierung verschiedener<br />

Schutzmaßnahmen im Sozial-, Gesundheits-<br />

und Umweltbereich.<br />

Welche Maßnahmen sind das<br />

konkret?<br />

HC Strache: Dem Vertrag wurden<br />

praktisch die Giftzähne gezogen<br />

in Form einer „Auslegungserklärung“.<br />

In dieser wurde verbindlich<br />

festgelegt, dass unsere hohe Lebensmittelqualität<br />

gemäß<br />

den gültigen strengen<br />

österreichischen Regelungen<br />

ebenso erhalten<br />

bleibt wie<br />

auch unsere hohen<br />

Umwelt- und<br />

Sozialstandards.<br />

Foto: NFZ<br />

„Kerns Rundumschlag<br />

gegen die FPÖ ist eine<br />

faktenbefreite Polemik.“<br />

Öffentliche Dienstleistungen zu Gesundheit,<br />

Bildung, Wohnen, oder<br />

Wasserversorgung bleiben in unserem<br />

Entscheidungsbereich, Systeme<br />

der sozialen Sicherheit und unsere<br />

Sozialversicherung sind vom<br />

Abkommen gänzlich ausgenommen.<br />

Damit Unternehmen vom Abkommen<br />

profitieren, muss auch eine<br />

echte „Verbindung“ zur Wirtschaft<br />

Kanadas bestehen, das heißt Geschäfte<br />

durch dubiose Briefkastenfirmen<br />

sind nicht möglich.<br />

Ein Hauptkritikpunkt der FPÖ am<br />

CETA-Abkommen war die Aushebelung<br />

der Justiz<br />

durch von Konzernen<br />

bestellte<br />

Schiedsgerichte.<br />

HC Strache:<br />

Diese „Konzern-Schiedsgerichte“<br />

und die damit verbundene Aushöhlung<br />

staatlicher Gerichtsbarkeit<br />

wurden von den Vertragspartnern<br />

korrigiert. Stattdessen kommt eine<br />

öffentlich-rechtliche Investitionsgerichtsbarkeit.<br />

Dadurch werden<br />

eine Berufungsmöglichkeit und<br />

die Verfahrenstransparenz tatsächlich<br />

gewährleistet. Angesichts dieser<br />

deutlichen Verbesserungen und<br />

dem Aus von TTIP ist die Ratifizierung<br />

des Abkommens mit Kanada,<br />

mit dem Österreich traditionell ausgezeichnete<br />

Beziehungen unterhält,<br />

nunmehr sachlich vertretbar!<br />

Und was sagen Sie zur Kritik der<br />

Opposition, der SPÖ?<br />

HC Strache: Da macht sich<br />

SPÖ-Chef Christian Kern völlig<br />

unglaubwürdig. Kern hat<br />

als Bundeskanzler CETA im<br />

Oktober 2016 auf <strong>EU</strong>-Ebene<br />

besiegelt und somit im September<br />

2017 provisorisch in<br />

Kraft treten lassen, ohne das<br />

Abkommen dem Nationalrat<br />

vorzulegen und<br />

sich dessen Zustimmung<br />

zu holen. Das<br />

sagt wohl alles zu<br />

seinem jetzigen<br />

verzweifelten<br />

Rundumschlag<br />

und seiner faktenbefreiten<br />

lemik.<br />

Po-<br />

Foto: <strong>EU</strong><br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Am Tisch der <strong>EU</strong> gab der damalige SPÖ-Kanzler Christian Kern (2.v.l.) st<br />

Von einem der auszo<br />

Als Bundeskanzler war SPÖ-Chef Christian Kern<br />

Seit die SPÖ von den Wählern im Oktober des Vorjahres auf die<br />

Oppositionsbank geschickt wurde, plagt sie auch ein heftiger Gedächtnisschwund.<br />

Krassestes Beispiel ist das Freihandelsabkommen<br />

CETA zwischen der <strong>EU</strong> und Kanada. Aus dem glühenden Verfechter<br />

Christian Kern wurde ein nicht minder vehementer Gegener.<br />

Ende September 2016 lag das<br />

mit Spannung erwartete Ergebnis<br />

einer SPÖ-Befragung unter<br />

Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern<br />

zum Freihandelsabkommens<br />

CETA vor. Rund sieben Prozent<br />

der SPÖ-Mitglieder - 14.400 Menschen<br />

und damit mehr als erwartet<br />

- sowie weitere 9.300 andere Bürger<br />

gaben ihrem Parteichef Christian<br />

Kern, der für CETA geworben<br />

hatte, einen kräftigen Korb.<br />

Musterschülerstatus wahren<br />

Doch Kern legte sich dennoch<br />

nicht fest, dass die SPÖ jetzt gegen<br />

CETA stimmen werde. Er hielt es<br />

da mehr mit Ex-SPÖ-Vizekanzler<br />

Hannes Androsch, der das Ergebnis<br />

vollkommen uminterpretierte: „Bei<br />

dem Ergebnis handelt es sich um<br />

eine massive Zustimmung. Wenn<br />

von 200.000 SPÖ-Mitgliedern nur<br />

14.000 dagegen stimmten, dann<br />

sind 186.000 dafür. Das ist eine<br />

qualifizierte Mehrheit.“<br />

Also hielt auch Kern weiter an<br />

CETA fest, weil – wie er es schon<br />

im Nationalrat betont hatte - die österreichische<br />

Volkswirtschaft „vom<br />

freien Handel profitiert hat und<br />

dieser einen Beitrag zum Wohlstand<br />

geliefert“ habe. Vor allem<br />

aber, weil er Österreich, oder besser<br />

die SPÖ, wieder einmal als Vorzugsschüler<br />

in Brüssel in der ersten<br />

Reihe sehen wollte.<br />

Bei einem Besuch in Eisenstadt<br />

im Oktober 2016 hatte er nämlich<br />

das Freihandelsabkommen mit Kanada<br />

als den „Lackmustest“ für die<br />

krisengeschüttelte <strong>EU</strong> bezeichnet:<br />

„Die <strong>EU</strong> muss sich entscheiden, ob<br />

sie ihr Stiefmütterchen-Dasein im<br />

globalen Wettbewerb beibehalten<br />

will. Da die meisten Länder für das<br />

Abkommen sind, muss sich Österreich<br />

politisch solidarisch verhalten.“<br />

Ein Nein Österreichs würde<br />

die Rolle der <strong>EU</strong> in der Welt massiv<br />

beeinträchtigen.<br />

„Der Umstand, dass der Kommissionspräsident<br />

letztlich CETA<br />

dem Europäischen Rat und damit<br />

den nationalen Regierungen und<br />

Parlamenten zur Entscheidung


Nr. 20 Freitag, 18. Mai 2018<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Foto: FPÖ<br />

Walter Rosenkranz<br />

FPÖ-Klubobmann<br />

ets den Musterschüler zum Freihandelsabkommen CETA zwischen der <strong>EU</strong> und Kanada ab.<br />

g, Musterschüler zu werden<br />

Feuer und Flamme für das Freihandelsabkommen mit Kanada<br />

überhaupt vorgelegt hat, war das<br />

größte und keineswegs selbstverständliche<br />

Zugeständnis der <strong>EU</strong><br />

an uns. Dementsprechend sorgsam<br />

muss man damit umgehen“, verteidigte<br />

Kern die die Mitgliedsländer<br />

entmündigende Vorgehensweise<br />

der <strong>EU</strong>-Kommission bei den Verhandlungen<br />

und der Entscheidung<br />

zur Annahme des Vertrages.<br />

Foto: <strong>EU</strong><br />

Uneingelöste Versprechen<br />

Und alles sei natürlich zum Besten<br />

und im Interesse Österreichs.<br />

Denn hätte die Koalition das von<br />

der Bevölkerung abgelehnte Abkommen<br />

zu Fall gebracht, hätte das<br />

nachhaltige Konsequenzen gehabt,<br />

behauptete Kern. In diesem Fall<br />

hätte sich die Bundesregierung bei<br />

anderen Fragen Zugeständnisse aus<br />

Brüssel „auf lange Sicht abschminken<br />

können“.<br />

14 Tage später, Ende Oktober<br />

2016, haben die <strong>EU</strong>-Staaten bei einem<br />

Gipfel in Brüssel dem Handelsabkommen<br />

CETA zugestimmt. Zu<br />

der Unterzeichnung des Vertrags<br />

reiste sogar der kanadische Premier<br />

Justin Trudeau extra nach Brüssel.<br />

Österreich hatte auf dem Gipfel<br />

seine Zustimmung beim <strong>EU</strong>-Mi-<br />

30. Oktober 2016: Die <strong>EU</strong>-Spitzen Jean-Claude Juncker und Donald<br />

Tusk unterzeichnen mit Kanadas Premier Trudeau das Abkommen.<br />

nisterrat deponiert. Genauer gesagt<br />

wurde die Zustimmung zur Unterzeichnung<br />

durch Bundeskanzler<br />

Christian Kern zur vorläufigen Anwendung<br />

der Teile unter <strong>EU</strong>-Kompetenz<br />

sowie das Ersuchen um<br />

Zustimmung des <strong>EU</strong>-Parlaments<br />

hinterlegt – ohne dass das heimische<br />

Parlament darüber entschieden<br />

hatte.<br />

Davor scheute Kern in Folge<br />

auch zurück, weil das Volksbegehren<br />

„Gegen TTIP, CETA und TiSA“<br />

Ende Jänner 2017 von 562.552 Österreichern<br />

unterschrieben worden<br />

war. In der Folge bröckelte auch in<br />

der SPÖ das Vertrauen gegenüber<br />

dem Parteichef.<br />

Die SPÖ-Europaabgeordneten<br />

holten extra ein Gutachten zum<br />

CETA-Vertrag und dem von Kern<br />

als Entschärfung verkauften „Beipackzetteln“<br />

ein. Das Ergebnis: Die<br />

zusätzlichen Erklärungen der Koalition,<br />

also die Kern‘schen „Beipackzettel“,<br />

seien „rein informativ“<br />

und für die Vertragspartner <strong>EU</strong> und<br />

Kanada „nicht bindend“. Im Klartexte:<br />

reine Augenauswischerei.<br />

Sein Versprechen vom Juni 2016<br />

„Wir müssen das in unserem Nationalrat<br />

abstimmen lassen, sonst können<br />

wir nicht zustimmen“, hat er<br />

wohl deswegen nicht eingelöst.<br />

Niemand will eine Verwässerung<br />

hoher europäischer Standards<br />

bei Lebensmitteln, im Sozial-<br />

oder Umweltbereich.<br />

Niemand will private Schiedsgerichte,<br />

die unter Umgehung der<br />

staatlichen Justiz entscheiden.<br />

Deshalb lehnte auch die FPÖ<br />

eine Ratifizierung des Freihandelsabkommens<br />

CETA mit Kanada<br />

in seiner ursprünglichen Fassung<br />

ab.<br />

Scheinheilige Kritik<br />

Die SPÖ hat dazu sogar ihre<br />

Parteimitglieder befragt, die zu<br />

88 Prozent dagegen waren. Der<br />

damalige Kanzler Kern hat dem<br />

Abkommen trotzdem am 18.<br />

Okotber 2016 auf <strong>EU</strong>-Ebene zugestimmt.<br />

Bereits im September<br />

2017 trat es in Österreich provisorisch<br />

in Kraft.<br />

Wenn sich Christian Kern<br />

und Genossen heute als die großen<br />

und wahren CETA-Gegner<br />

präsentieren, so ist dies äußerst<br />

scheinheilig.<br />

„Kern gibt grünes Licht für<br />

CETA“ titelte bereits 2016 der<br />

„Standard“, und Kern selbst sagte<br />

gegenüber der „Krone“, dass<br />

er CETA gegen die Mehrheitsverhältnisse<br />

im Parlament durchbringen<br />

wolle.<br />

Seitdem hat sich einiges geändert.<br />

Herr Kern ist jetzt nur noch<br />

Chef der größten Oppositionspartei,<br />

die FPÖ aber ist in der<br />

Regierung – und CETA wurde in<br />

wesentlichen Punkten entschärft!<br />

Unsere hohen Standards bleiben<br />

erhalten, die wichtige Infrastruktur<br />

(Wasser, Gesundheit etc.)<br />

wird auch künftig von Österreich<br />

kontrolliert, private Schiedsgerichte<br />

wurden verhindert.<br />

Dem Freihandelsabkommen<br />

CETA wurden die „Giftzähne“<br />

gezogen. Deshalb ist heute die<br />

FPÖ dafür und die SPÖ dagegen.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Jetzt wird es ernst mit der Ratifizierung<br />

von Ceta. Die FPÖ hatte<br />

das Freihandelsabkommen mit<br />

Kanada ursprünglich kritisiert,<br />

jetzt aber ihre Zustimmung nicht<br />

mehr verweigert. Dafür gibt es im<br />

wesentlichen drei gute Gründe:<br />

Ceta ohne Giftzähne<br />

Erstens: Ceta wurde von der<br />

ÖVP von Anfang an zur Koalitionsbedingung<br />

erklärt. Es bestand<br />

daher keine Möglichkeit<br />

mehr, Ceta zu verhindern, zumal<br />

das Abkommen bereits unter<br />

SPÖ-Bundeskanzler Christian<br />

Kern unterzeichnet worden war.<br />

Deshalb ist der Anti-Ceta-Aktionismus<br />

der Genossen völlig unglaubwürdig.<br />

Wegen Ceta in der Opposition<br />

zu bleiben, hätte eine Fortsetzung<br />

des rot-schwarzen Stillstands<br />

mit Geldverschwendung, Arbeitslosigkeit,<br />

Bildungsnotstand,<br />

Willkommenskultur und Genderwahnsinn<br />

bedeutet. Da ist ein<br />

ausgeglichenes Budget, eine restriktive<br />

Fremden- und Sicherheitspolitik<br />

und eine Gesellschaftspolitik<br />

mit Hausverstand wohl<br />

besser. Daher wundert es nicht,<br />

dass die Zufriedenheit mit der<br />

FPÖ-ÖVP-Regierung die höchste<br />

in ganz Europa ist!<br />

Zweitens: Dem Freihandelsabkommen<br />

wurden die Giftzähne<br />

gezogen: Trinkwasser, Sozialund<br />

Gesundheitswesen sowie<br />

Gerichtsbarkeit bleiben in nationalstaatlicher<br />

Zuständigkeit. Das<br />

Schiedsgericht wird ein ständiger<br />

Gerichtshof der <strong>EU</strong> und Canada,<br />

der mit Richtern besetzt ist und<br />

eine Rechtsmittelinstanz vorsieht.<br />

Drittens: Die Absage von<br />

US-Präsident Donald Trump an<br />

TTIP. Damit bleibt Ceta übrig.<br />

Und vor Kanada muss sich wirklich<br />

keiner fürchten.<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Simonis<br />

SOZIALPOLITIK<br />

Neues Heimopferrentengesetz<br />

Grünes Licht gab der Sozialausschuss für die<br />

nächsten parlamentarischen Schritte zum Fünf-Parteien-Antrag<br />

bezüglich einer Novelle zum Heimopferrentengesetz.<br />

„Damit wird ein wichtiger Schritt<br />

gesetzt, den Kreis der Personen, die seit 2017 Anspruch<br />

auf die Rente haben, auszuweiten“, zeigte<br />

sich FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch<br />

(Bild) erfreut. Ziel des Antrags sei es, Lücken im<br />

Heimopferrentengesetz zu schließen.<br />

Foto: FPÖ<br />

UMWELTPOLITIK<br />

Biodiversität<br />

Zur Umsetzung der UNO-Biodiversitätskonvention<br />

(„Übereinkommen<br />

über die biologische Vielfalt“)<br />

hat die Bundesregierung jetzt das<br />

Protokoll von Nagoya dem Nationalrat<br />

zur Ratifizierung vorgelegt. Das<br />

Protokoll zielt auf die Sicherung der<br />

biologischen Vielfalt wie die nachhaltige<br />

Nutzung von Saatgut ab.<br />

Der Anwalt der österreichischen<br />

Steuerzahler<br />

Gudenus: „Koalition wahrt Interessen Österreichs – auch in Brüssel!“<br />

In der aktuellen Stunde am<br />

vergangenen Mittwoch gab es<br />

einen heftiger Schlagabtausch<br />

über die Europapolitik zwischen<br />

den Regierungsparteien und den<br />

Genossen in der Opposition.<br />

„Kollege Schieder spricht als<br />

Sozialdemokrat immer wieder von<br />

sozialer Sicherheit. Dabei hat gerade<br />

seine Partei die größte Armut in<br />

Österreich, nämlich in Wien, verursacht“,<br />

konterte der gschäftsführende<br />

FPÖ-Klubobmann Johann<br />

Gudenus auf den Angriff seines<br />

SPÖ-Amtskollegen Andreas Schieder.<br />

Österreich wird die Rechtswissenschaftlerin<br />

Katharina Pabel<br />

(Bild) für die ab Herbst vakante<br />

Richterstelle beim Europäischen<br />

Gudenus verteidigte die Europapolitik der Koalition.<br />

Verschiedene Konzepte<br />

Das Konzept der SPÖ laute lediglich,<br />

Armut in Österreich durch<br />

steigende Steuer- und Bürokratielast<br />

zu verursachen und weitere<br />

Probleme über eine unkontrollierte<br />

Einwanderung zu importieren, kritisierte<br />

der FPÖ-Klubobmann.<br />

„Uns Freiheitliche geht es ein-<br />

Gerichtshof (EuGH) nominieren.<br />

Der Hauptausschuss des Nationalrats<br />

hat heute einen entsprechenden<br />

Vorschlag der Regierung gebilligt.<br />

Pabel folgt damit der ehemaligen<br />

Justizministerin Maria Berger<br />

nach, die seit 2009 als österreichische<br />

EuGH-Richterin fungiert.<br />

Die Universitätsprofessorin für<br />

Öffentliches Recht ist seit 2015<br />

Dekanin der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Johannes Kepler<br />

Universität Linz und hat sich<br />

während ihrer wissenschaftlichen<br />

Laufbahn immer wieder auch mit<br />

Europarecht auseinandergesetzt.<br />

Der Beschluss erfolgte mit den<br />

zig darum, die österreichischen Interessen<br />

so zu vertreten, dass die<br />

Wähler und vor allem die österreichischen<br />

Steuerzahler zufrieden<br />

sein können“, stellte Gudenus klar.<br />

Koalition nominiert Richterin für EuGH<br />

Stimmen der Koalitionsparteien,<br />

die Opposition äußerte hingegen<br />

Vorbehalte.<br />

Kanzleramtsminister Gernot<br />

Blümel (ÖVP) begründete die Nominierung<br />

Pabels im Ausschuss<br />

unter anderem mit ihrer Expertise<br />

im Bereich des Europäischen<br />

Grundrechtsschutzes und der Menschenrechtskonvention.<br />

FPÖ-Klubobmann<br />

Walter Rosenkranz bemerkte<br />

Richtung Opposition, dass<br />

kontroversielle Äußerungen und<br />

Abweichungen vom Mainstream<br />

nicht per se etwas Negatives seien,<br />

wenn sie wissenschaftlich fundiert<br />

seien wie bei Pabel.<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen


Nr. 20 Freitag, 18. Mai 2018<br />

g<br />

Verstärkte Kooperation mit Kroation<br />

Kunasek-Besuch auch im Zeichen des wachsenden Flüchtlingstroms nach Bosnien<br />

Verteidigungsminister Mario Kunasek betont bei seinem Besuch<br />

in Zagreb die Zusammenarbeit im Rahmen der Zentraleuropäischen<br />

Verteidigungskooperation. Dies auch im Hinblick auf den wachsenden<br />

Flüchtlingsstrom ins Nachbarland Bosnien-Herzegowina.<br />

Parlament 7<br />

Vergangenen Montag besuchte<br />

Verteidigungsminister Mario Kunasek<br />

seinen kroatischen Amtskollegen<br />

Damir Krstičević in Zagreb.<br />

Dass es sich dabei bereits um den<br />

zweiten bilateralen Kontakt handelt,<br />

unterstreicht die Wichtigkeit<br />

der regionalen Kooperation, wie<br />

Kunasek betonte: „Kroatien ist ein<br />

wichtiger Partner im Rahmen der<br />

Central European Defence Cooperation<br />

(CEDC). Gleichzeitig verbinden<br />

uns auch bewährte und erfolgreiche<br />

Projekte wie in der Alpinausbildung<br />

und der Schulung von Spezialeinsatzkräften.<br />

Diesen Weg der regionalen<br />

Zusammenarbeit wollen wir<br />

künftig weitergehen.“<br />

Der österreichische Verteidigungsminister<br />

informierte seinen<br />

Amtskollegen Krstičević auch über<br />

die Schwerpunkte des kommenden<br />

<strong>EU</strong>-Ratsvorsitzes Österreichs zur<br />

gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.<br />

Ziel sei es, die Südosteuropa-Strategie<br />

der <strong>EU</strong> mit Leben<br />

zu erfüllen, um die Region widerstandsfähiger<br />

und krisenfester zu<br />

machen.<br />

Die CEDC sei ein guter Rahmen,<br />

um die Staaten Südosteuropas vor<br />

einem <strong>EU</strong>-Beitritt an <strong>EU</strong>-Standards<br />

heranzuführen, betonte Kunasek,<br />

wobei Kroatien hier eine wesentliche<br />

Rolle einnehmen könnte.<br />

Flüchtlingsstrom nach Bosnien<br />

Wie wichtig das ist, zeigt die<br />

Zunahme des Einwandererstroms<br />

nach Bosnien-Herzegowina. Heuer<br />

kamen in den ersten vier Monaten<br />

bereits mehr „Flüchtlinge“<br />

Christian Hafenecker ist<br />

zweiter Generalsekretär<br />

Kunasek und Amtskollege Krsticevic setzen auf Kooperation.<br />

ins Land als im gesamten Vorjahr.<br />

Bosnien habe keine Möglichkeit,<br />

die Migranten aufzuhalten, erklärte<br />

Staatssicherheitsminister Dragan<br />

Mektić gegenüber dem bosnischen<br />

TV-Sender „N1“. Rund 50.000<br />

von ihnen befänden sich auf dem<br />

Weg von den griechischen Inseln<br />

in Richtung Bosnien. Ausgelöst<br />

habe die Karawane das griechische<br />

Höchstgericht, das deren Unterbringung<br />

im Rahmen des <strong>EU</strong>-Türkei-Abkommens<br />

auf den Inseln für<br />

nichtig erklärt hatte.<br />

Zensur gegen FJ-Film<br />

durch Kinobetreiber<br />

Foto: Foto: Bundesheer/Pusch<br />

Die Frage rund um die Bestellung<br />

eines neuen FPÖ-Generalsekretärs<br />

war spannend bis zuletzt.<br />

Schließlich ging nach eingehenden<br />

Beratungen in Präsidium und<br />

Vorstand der Freiheitlichen kurz<br />

vor 21.00 Uhr in Vösendorf der<br />

Nationalratsabgeordnete Christian<br />

Hafenecker als Nachfolger von<br />

Marlene Svazek in dieser Funktion<br />

hervor, die sich auf ihre Funktion<br />

als Klubobfau im Salzburger landtag<br />

konzentrieren will.<br />

Hafenecker wurde auf Vorschlag<br />

von FPÖ-Obmann HC Strache<br />

einstimmig bestellt. Er wird diese<br />

Funktion neben dem bisherigen Generalsekretär<br />

Harald Vilimsky ausüben.<br />

„Ich bedanke mich bei Marlene<br />

Svazek, die die Aufgabe als<br />

Generalsekretärin exzellent erfüllt<br />

hat“, streute Hafenecker seiner Vorgängerin<br />

Rosen.<br />

HC Strache begründete seinen<br />

Vorschlag und die Aufgabenteilung:<br />

„Er ist neben Harald Vilimsky<br />

der perfekte Generalsekretär<br />

und wird sich um die inhaltliche<br />

Arbeit in der Partei kümmern.“<br />

Der neue zweite Generalsekretär.<br />

Der 37-jährige Familienvater aus<br />

dem niederösterreichischen Kaumberg<br />

im Bezirk Lilienfeld konnte<br />

schon früh politische Erfahrung in<br />

seiner Heimatgemeinde sammeln,<br />

ehe er dann im Bezirk und schließlich<br />

im Landtag die Freiheitlichen<br />

vertrat. 2013 wurde er zunächst in<br />

den in Bundesrat berufen und nach<br />

der Wahl im Oktober zog er als Abgeordneter<br />

in den Nationalrat ein.<br />

Die politischen Schwerpunkte<br />

des Absolventen der Fachhochschule<br />

Campus Wien sind die<br />

Bereiche Verkehr, Infrastruktur,<br />

Landesverteidigung, Petition und<br />

Bürgerinitiativen. Seit 2013 ist er<br />

Verkehrssprecher im Parlament.<br />

Foto: FPÖ<br />

Am 1. Mai startete die Freiheitliche<br />

Jugend (FJ) ihre Kampagne<br />

„Jugend fördern statt Zuwanderung<br />

fordern“, mit der auf den Fachkräftemangel<br />

hingewiesen werden soll.<br />

Hierbei wird Kritik am rot-grünen<br />

Modell geübt, das diesen Mangel<br />

durch Einwanderung lösen wollte.<br />

„Die Einwanderungsphantasien<br />

haben erwartungsgemäß nicht<br />

den gewünschten Erfolg gebracht,<br />

vielmehr sind dadurch auch viele<br />

Probleme importiert worden“,<br />

zeigte Oberösterreichs FJ-Landesobmann,<br />

Bundesrat Michael Raml,<br />

auf: „Wir setzen auf unsere Jugend<br />

statt auf Einwanderung. Wir müssen<br />

die beste Ausbildung für junge<br />

Menschen sicherstellen und durchaus<br />

auch das Image von Lehrberufen<br />

aufpolieren.“<br />

Zu der gestarteten Kampagne gehört<br />

auch ein Kinospot, der in verschiedenen<br />

oberösterreichischen<br />

Kinos ausgestrahlt wird. Lediglich<br />

die Kinobetreiber „Cineplexx“ und<br />

„Megaplexx“ weigerten sich, den<br />

Kurzfilm auszustrahlen. „Anscheinend<br />

fürchten sich Kinobetreiber<br />

mittlerweile schon derart vor drohenden<br />

Aufschreien und Boykotten<br />

durch linke Organisationen, dass<br />

sie einer einseitigen Meinungsdiktatur<br />

von vornherein nachgeben“,<br />

vermutet Raml.<br />

FPÖ-Landesparteisekretär Erwin<br />

Schreiner kritisierte, dass die<br />

Meinungsfreiheit jetzt mit zweierlei<br />

Maß gemessen werde: „An dem<br />

Kinospot der freiheitlichen Jugend<br />

sei nichts Verwerfliches festzustellen.<br />

Daher wundert es mich, dass<br />

eine Ausstrahlung nicht stattfindet.<br />

Die Bürger sind mündig genug,<br />

sich selbst nach Ansehen des Filmes<br />

eine Meinung zu bilden.“<br />

Zensurierter Kinospot.<br />

Foto: Facebook/FJ-OÖ


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

„Klimaschützer“ leben<br />

wenig umweltfreundlich<br />

Sind Menschen, die den Klimawandel<br />

ernst nehmen, eher bereit,<br />

etwas dagegen zu unternehmen als<br />

Klimawandel-Skeptiker? Nein, zumindest<br />

ergab dies eine Studie der<br />

Universität Cornell und der University<br />

of Michigan. Gemäß dieser<br />

sind diejenigen, die über den<br />

Klimawandel „sehr besorgt“ sind,<br />

weniger auf Recycling und andere<br />

umweltfreundliche Verhaltensweisen<br />

bedacht als Skeptiker der globalen<br />

Erwärmung.<br />

Die einjährige Studie, die in der<br />

April-Ausgabe des „Journal of<br />

Environmental Psychology“ veröffentlicht<br />

wurde, unterteilt 600<br />

Teilnehmer in drei Gruppen, die<br />

sich nach ihrem Grad der Besorgnis<br />

über den Klimawandel richten:<br />

„sehr besorgt“, „vorsichtig besorgt“<br />

und „skeptisch“.<br />

„Der Glaube an den Klimawandel<br />

prognostizierte die Unterstützung<br />

der Regierungspolitik zur<br />

Bekämpfung des Klimawandels,<br />

aber zeigt sich dann im Allgemeinen<br />

nicht in einem individuellen,<br />

FÜR ÖSTERREICH IM <strong>EU</strong>-PARLAMENT<br />

Martin Schulz: Sieger<br />

sehen anders aus<br />

Man glaubt es kaum: In der<br />

SPD mehren sich die Stimmen,<br />

Martin Schulz für die Europawahl<br />

2019 als „Spitzenkandidaten“ für<br />

die Europäischen Sozialdemokraten<br />

in Stellung zu bringen. Schulz<br />

war von 2012 bis 2017 Präsident<br />

des Europaparlaments. Die meiste<br />

Zeit davon im trauten Gemauschel<br />

mit <strong>EU</strong>-Kommissionschef<br />

Jean-Claude Juncker, gegen den<br />

er 2014 als „Spitzenkandidat“<br />

angetreten war.<br />

Dann wechselte er in die deutsche<br />

Bundespolitik, wurde im<br />

Jänner 2017 SPD-Chef und ver-<br />

Foto: youtube.com<br />

suchte sich bei den Bundestagswahlen<br />

als Kanzlerkandidat der<br />

SPD. Schulz scheiterte grandios<br />

– mit dem schlechtesten Ergebnis<br />

der SPD der Nachkriegsgeschichte.<br />

Eine Koalition mit der<br />

Merkel-CDU, die er zunächst<br />

ausgeschlossen hatte, war genau<br />

das, was er schließlich befürwortete.<br />

In der Regierung, in die<br />

er zuvor nicht eintreten wollte,<br />

wollte er dann Außenminister<br />

werden. Im Februar dieses Jahres<br />

war es vorbei mit der Irrlichterei.<br />

Schulz trat nach nur einem<br />

Jahr als SPD-Chef wieder ab.<br />

Abgesehen davon, dass alleine<br />

schon die Idee des europäischen<br />

„Spitzenkandidaten“ in den<br />

<strong>EU</strong>-Regeln nirgends vorgesehen<br />

ist und dieser von den Bürgern<br />

auch gar nicht gewählt werden<br />

kann: Schulz als Kandidat<br />

ist alles andere als Spitze. Der<br />

mögliche Versuch, den Verlierer<br />

und Wortbrecher so noch einmal<br />

ins Europaparlament zu hieven,<br />

wird scheitern. Denn: Sieger sehen<br />

anders aus.<br />

selbstberichteten, umweltfreundlichen<br />

Verhalten“, urteilt die Studie.<br />

Der ehemalige US-Vizepräsident<br />

Al Gore, ein führender Klimaschützer,<br />

steht seit langem unter<br />

Beschuss. Gore soll in seiner<br />

Villa in Nashville jährlich 21 Mal<br />

mehr Kilowattstunden Strom verbrauchen<br />

als der durchschnittliche<br />

US-Haushalt, ergab eine Studie des<br />

„National Center for Public Policy<br />

Research“ 2017. Allein sein Swimmingpool<br />

verbraucht so viel Strom<br />

wie sechs Einfamilienhäuser.<br />

Umweltsünder Al Gore.<br />

Foto: IDF<br />

Weshalb wurde vor<br />

der Staat Israel geg<br />

Bereits 1947/48 verhinderte islamischer Extremis<br />

Israel, die einzige funktionierende Demokratie im arabischen Raum, feiert sei<br />

sehene Palästinenserstaat scheiterte bisher an den Interessen der arabische<br />

Israle feierte diese Woche das 70-jährige Bestehen. Die Errichtung<br />

des arabischen Teilstaats, der Bestandteil des Teilungsbeschlusses<br />

der Vereinten Nationen vom 29. November 1947 war, scheiterte bereits<br />

damals an islamistischem Extremismus und der Uneinigkeit der<br />

arabischen Länder über das Schicksal der palästinensischen Araber.<br />

Nachdem David Ben Gurion am<br />

14. Mai 1948 die Gründung des<br />

Staates Israel verkündet hatte, griffen<br />

Stunden später die Armeen der<br />

arabischen Nachbarländer Israel<br />

an. Dieser erste Nahostkrieg kostete<br />

rund 6.000 Juden das Leben, ein<br />

Prozent der damaligen jüdischen<br />

Bevölkerung Israels, und er führte<br />

zur Flucht und Vertreibung von<br />

hundertausenden Arabern aus Palästina.<br />

Der Staat Israel überlebte, nicht<br />

aber das arabische Palästina. Denn<br />

nach diesem Krieg herrschte bis<br />

1967 Jordanien über das Westjordanland<br />

und Ägypten über den Gazastreifen.<br />

Mit diesem Krieg wurde<br />

die Errichtung des arabischen<br />

Teilstaats, der Bestandteil des Teilungsbeschlusses<br />

der Vereinten<br />

Nationen vom 29. November 1947<br />

war, verhindert.<br />

Fehlentscheidung der Liga<br />

Vor dem Teilungsbeschluss hatte<br />

die UNO ein United Nations Special<br />

Committee on Palestine (UNS-<br />

COP) im Juni und Juli 1947 nach<br />

Palästina entsandt, um sich direkt<br />

ein Bild über die Situation zu machen.<br />

In der UNSCOP vertreten<br />

waren Australien, Guatemala, Indien,<br />

Iran, Jugoslawien, Kanada, die<br />

Niederlande, Peru, Schweden, die<br />

Tschechoslowakei und Uruguay.<br />

Während die jüdische Seite kooperierte,<br />

verweigerte die arabische<br />

Seite auf Betreiben des Muftis von<br />

Jerusalem, Amin el-Husseini, jede<br />

Der Antisemitismus und Islamismus de<br />

verhinderte die Bildung eines Staates d


Nr. 20 Freitag, 18. Mai 2018<br />

g<br />

70 Jahren nur<br />

ründet?<br />

mus die Gründung eines Palästinenserstaates<br />

n 70-jähriges Bestehen. Der ebenfalls im UN-Teilungsplan von 1947 vorgen<br />

Nachbarn. internen Zwisten und der Radikalisierung der Palästinenser.<br />

Zusammenarbeit. Mit dem vorgelegten<br />

Teilungsplan waren die arabischen<br />

Länder, wenn schon nicht<br />

einverstanden, dann lehnten sie<br />

zumindest 1947 noch ein militärisches<br />

Eingreifen ab. So auch die<br />

Mehrheit der Araber in Palästina,<br />

hatten doch Zehntausende Arbeit<br />

in den jüdisch dominierten Wirtschaftsbereichen<br />

gefunden.<br />

Aber deren Stimmen zählten<br />

nicht, hatte doch die Arabische<br />

Liga 1946 dem Mufti das alleinige<br />

Vertretungsrecht der palästinensischen<br />

Araber eingeräumt, obwohl<br />

sie wussten, dass dessen Bünds<br />

Nazi-Verbündeten Amin el Husseini<br />

er arabischen Palästinenser.<br />

Foto: Bundesarchiv<br />

nis mit Hitler eine Provokation<br />

für die jüdischen Siedler darstellte.<br />

Wie schon zwischen 1936 und<br />

1939 räumte der Mufti politische<br />

Gegenspieler aus dem Weg wie<br />

etwa seinen Cousin Fawzi Darwish<br />

Husseini oder den Gewerkschaftsführer<br />

Sami Taha, die der<br />

Zwei-Staaten-Lösung zusprachen.<br />

Islamisten wollten Krieg<br />

Der Mufti hatte sich in seinem<br />

ägyptischen Exil mit Hassan<br />

al-Banna zusammengetan, dem<br />

Führer der radikalislamistischen<br />

Muslimbruderschaft. Beide lehnten<br />

einen jüdischen Staat ab und mobilisierten<br />

für den Dschihad gegen<br />

die Juden in Palästina.<br />

Im Dezember 1947 marschierten<br />

in Kairo anlässlich einer Konferenz<br />

der Arabischen Liga 100.000 Moslembrüder<br />

auf. In der Folge ließ<br />

die Arabische Liga Freiwillige für<br />

Dschihad-Einsätze ausbilden und<br />

steuerte auf den Krieg im Folgejahr<br />

zu.<br />

Nach der Niederlage setzte der<br />

jordanische König Amin el-Husseini<br />

als Mufti ab, und die ägyptische<br />

Regierung verbot die Muslimbruderschaft.<br />

Es waren die arabischen<br />

Führer, die einen arabisch-palästinensischen<br />

Staat 1947 zerstörten –<br />

und bis heute wenig Interesse an einem<br />

solchen zeigen.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Gratulation an Israel<br />

Außenpolitik 9<br />

Vizekanzler HC Strache und Außenministerin<br />

Karin Kneissl gratulierten Israel zum<br />

70. Jahrestag seiner Staatsgründung. Israel<br />

werde in Österreich immer einen Freund und<br />

Dialogpartner haben, denn dieses Land sei<br />

durch die gemeinsame Geschichte untrennbar<br />

mit Europa verbunden, erklärten Vizekanzler<br />

und Außenministerin. Bei sprachen<br />

auch den Konflikt mit den Palästinensern an<br />

und brachten ihre Hoffnung auf eine tragfähige<br />

Verhandlungslösung zum Ausdruck: „Wir<br />

müssen uns dessen bewusst sein, dass für<br />

eine dauerhafte Entwicklung Israels als demokratischer Staat eine Aussöhnung<br />

mit den Palästinensern unabdingbar bleibt.“<br />

Mehr Schutz für Landwirte<br />

Foto: bmeia.gv.at<br />

Die deutsche Landwirtschaftsministerin<br />

Julia Klöckner (CDU) will Tierschützer, die<br />

sich unerlaubt Zugang zu Ställen verschaffen,<br />

härter bestrafen. Sie kündigte eine Gesetzesverschärfung<br />

noch in dieser Legislaturperiode<br />

an: „Die Sache ist ganz klar: Einbruch<br />

ist Einbruch. Auch Tierrechtler müssen sich<br />

an Gesetze halten!“ Es sei Aufgabe des Staates,<br />

Landwirte zu belangen, die ihre Tiere<br />

schlecht hielten. Bisher gehen Aktivisten, die<br />

sich Zugang zu Ställen verschaffen und dort<br />

heimlich filmen, oft straffrei aus, wie zuletzt in Sachsen-Anhalt, als Tierschützer<br />

in eine Schweinezuchtanlage eingedrungen waren.<br />

Italiens Wahlsieger vor<br />

Koalitionsbildung<br />

Am 4. März haben die Italiener<br />

ein neues Parlament gewählt. Jetzt<br />

scheint sich unter den beiden Wahlsiegern,<br />

der Lega Nord und der<br />

„Fünf-Sterne-Bewegung“, doch<br />

eine Einigung auf eine Koalition<br />

abzuzeichnen.<br />

Eine grundsätzliche Einigung<br />

sei über das Regierungsprogramm,<br />

noch nicht aber über den Namen<br />

des Regierungschefs getroffen worden.<br />

„Fünf-Sterne“-Chef Luigi di<br />

Maio versicherte, dass es sich um<br />

einen „politischen“ und nicht um<br />

einen parteiunabhängigen Premier<br />

handeln werde. Jedoch soll dieser<br />

weder der Lega Nord noch der<br />

Fünf-Sterne-Bewegung angehören.<br />

Sowohl Lega-Chef Matteo Salvini<br />

als auch Di Maio erklärten<br />

sich bereit, auf das Premieramt zu<br />

verzichten, um die Bildung einer<br />

Regierung zu ermöglichen. „Wir<br />

haben das Regierungsprogramm<br />

bestimmt. Der Name des Premiers<br />

wird von den Chefs der beiden Parteien<br />

entschieden“, bemerkte Lega-Senator<br />

Gianmarco Centinaio.<br />

Foto: Lega<br />

Unterdessen siegte die Lega bei<br />

der Bürgermeisterstichwahl vergangenes<br />

Wochenende in Udine.<br />

Ihr Kandidat Pietro Fontanini setzte<br />

sich in der Stichwahl mit 50,3<br />

Prozent der Stimmen gegen den<br />

Mitte-links-Kandidaten Vincenzo<br />

Martines durch. Der Sieg in Udine<br />

bestätigt die Popularität der Partei<br />

in der Region Friaul-Julisch Venetien.<br />

Hier war am 29. April der Lega-Kandidat<br />

Massimiliano Fedriga<br />

zum neuen Präsidenten der norditalienischen<br />

Region gewählt worden.<br />

Salvini in Italiens Regierung?<br />

Foto: NFZ


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

MAI<br />

26<br />

Die FPÖ Simmering lädt am<br />

Samstag, dem 26. Mai 2018, zu ihrem<br />

Grätzelfest in den Herderpark<br />

(1110 Wien). Beginn: 14.30 Uhr.<br />

MAI<br />

26<br />

Der RFJ und die FPÖ St. Florian<br />

laden am Samstag, dem 26. Mai<br />

2018, zur Fußballortsmeisterschaft<br />

auf dem Sportplatz Pramhof, 4782<br />

St. Florian/Inn. Beginn: 13.00 Uhr.<br />

Anmeldung bis spätestens 20. Mai<br />

2018 bei Daniel Selker (0676 / 821<br />

273 945) oder Harald Wintersteiger<br />

(0664 / 253 06 10).<br />

MAI<br />

30<br />

Die FPÖ Landstraße lädt am<br />

Mittwoch, dem 30. Mai 2018, zu<br />

ihrem Stammtisch ins Bezirksparteilokal<br />

(Am Modenapark 8-9,<br />

1030 Wien). Landtagsabgeordneter<br />

Armin Blind wird über den „Bericht<br />

aus der Volksanwaltschaft“<br />

referieren. Beginn: 19.30 Uhr.<br />

JUNI<br />

5<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt am<br />

Dienstag, dem 5. Juni 2018, zum<br />

Bezirksteilstammtisch Stadlau ins<br />

Gasthaus Selitsch (Konstanziagasse<br />

17, 1220 Wien). Beginn: 19.00 Uhr.<br />

JUNI<br />

6<br />

Grätzelfest der<br />

FPÖ Simmering<br />

Fußballturnier in<br />

St. Florian/Inn<br />

Stammtisch der<br />

FPÖ Landstraße<br />

Bezirksteilstammtisch<br />

in Stadlau<br />

Stammtisch der<br />

FPÖ Simmering<br />

Die FPÖ Simmering lädt am<br />

Mittwoch, dem 6. Juni 2018, zu<br />

ihrem Stammtisch ins Gasthaus<br />

„Auszeitstüberl“ (Grillgasse 20,<br />

1110 Wien). Referent: NAbg. Gerhard<br />

Deimek. Beginn: 19.00 Uhr.<br />

LESER AM WORT<br />

Defizitkassen<br />

Fast dachte ich, die Diskussion<br />

über eine Zusammenlegung der<br />

Krankenkassen werde allmählich<br />

verebben. Da aber gibt die WGKK<br />

Anlass, das Thema wieder ins Licht<br />

der Öffentlichkeit zu rücken. Die<br />

Wiener Kasse ist eine chronische<br />

Defizitkasse und überrascht damit,<br />

dass sie jetzt die Ärztehonorare üppig<br />

auffettet. Bei der Gelegenheit<br />

konnte man auch wieder hören,<br />

dass das mit der Selbstverwaltung<br />

und wirtschaftlicher Führung nicht<br />

das ist, was man sich als Ökonom<br />

vorstellt. Da gibt es nämlich einen<br />

Ausgleichsfonds, in den die gut<br />

wirtschaftenden Kassen einzahlen<br />

und aus dem die Defizitkassen entnehmen.<br />

Fast ein Abbild der <strong>EU</strong>.<br />

Jürgen Jauch, Linz<br />

Rote Neustarts<br />

Es ist geradezu grotesk, den wievielten<br />

„Neustart“ die SPÖ ankündigt.<br />

Was helfen alle Neustarts,<br />

wenn sich das Programm der SPÖ<br />

nicht ändert? Das Programm be-<br />

schränkt sich auf Kritik an der Regierung,<br />

auf Ausbau der Förderungen<br />

für arbeitsferne Migranten, auf<br />

die alte Parole „Zahlen sollen die<br />

Reichen“ – wobei mit „reich“ der<br />

Mittelstand gemeint ist, der fleißig<br />

arbeitet und Steuern bezahlt.<br />

Man muß sich nur die Privilegien<br />

der Genossen anschauen, die sich<br />

in der Partei hochgedient und die<br />

jeden Kontakt zur Basis verloren<br />

haben. Siehe Herrn Fischer, der<br />

laut Medien 22.400 Euro Pension<br />

kassiert und dazu noch jede Menge<br />

„Zusatzleistungen“ abkassiert.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Ahnungslos<br />

Es sollte wirklich niemand mehr<br />

wundern, dass Gutmenschen, Kirchenvertreter<br />

und politische Akteure<br />

sogar ein Problem damit haben,<br />

wenn Straftäter abgeschoben werden<br />

und sie ihre Verantwortungslosigkeit<br />

dann auch noch durch<br />

heuchlerische Unwissenheit entschuldigen<br />

und rechtfertigen wollen.<br />

Darüber lachen nicht einmal<br />

mehr die Hühner! Das ist nichts<br />

anderes als eine zweifelhafte Ausrede,<br />

weil Unwissenheit derartige<br />

Verantwortungslosigkeit niemals<br />

rechtfertigen kann.<br />

Christian Stafflinger, Linz<br />

Dialogverweigerer<br />

Nur keinen Dialog eingehen.<br />

scheint die Devise diverser Schein-<br />

moralisten zu sein. Irgendwie ist<br />

diese Haltung erbärmlich. Peinlich<br />

auch die Köhlmeier-Klatscher, die<br />

anlässlich einer Gedenkfeier in der<br />

Hofburg eine Hasspredigt mit einer<br />

stehenden Ovation dankten. Ein<br />

Arik Brauer dagegen erkannte die<br />

zweckentfremdete Vorgangsweise<br />

eines sogenannten „Schriftstellers“<br />

und reichte HC Strache die Hand.<br />

Ich ziehe demütig den Hut vor Ihm.<br />

Alois Neudorfer, Vöcklabruck<br />

Themaverfehlung<br />

Gedenkfeiern sollten dazu dienen,<br />

die Hände versöhnlich zu reichen.<br />

Leider werden unsere Gedenkstunden<br />

2018 von Hass überschattet.<br />

Ein Herr Köhlmeier, angeblich ein<br />

Star-Autor, durfte ungehindert seine<br />

böse Abneigung gegenüber der<br />

FPÖ bei der Gedenkveranstaltung<br />

„gegen Gewalt und Rassismus“ in<br />

der Hofburg ausleben. Was für ein<br />

Widerspruch zum Thema!<br />

Dagmar Leitner, Lieboch<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Auslandsjahresbezug € 73,-<br />

Foto: NFZ<br />

BESTELLSCHEIN<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9<br />

E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

Jahrespreis € 30,-<br />

Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />

Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />

Die Bestellung gilt bis auf schriftlichen Widerruf, der entweder per E-Mail oder Postweg erfolgen muss.<br />

Die Einzahlung erfolgt mittels Erlagschein, der Ihnen halbjährlich (bei Jahresabo jährlich) zugeschickt wird.<br />

Bankverbindung: PSK, IBAN: AT55 6000 0000 0185 5450<br />

Bestellungen auch per E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Zinner<br />

JUNI<br />

6<br />

Bezirksteilstammtisch<br />

Kaisermühlen<br />

Die FPÖ Donaustadt lädt am<br />

Mittwoch, dem 6. Juni 2018, zu ihrem<br />

Bezirksteilstammtisch in Kaisermühlen<br />

ins Gasthaus „Vorstadtwirt“<br />

(Schüttaustraße 64, 1220<br />

Wien). Beginn: 19.00 Uhr.<br />

Name:<br />

(Vor- und Zuname, bitte in Blockschrift ausfüllen)<br />

Anschrift:<br />

(Postleitzahl, Ort, Straße, Hausnummer, Türnummer)<br />

Mitglied in FPÖ-Landesgruppe*:<br />

Datum: Geburtsdatum: Unterschrift:<br />

Bitte geben Sie uns für Rückfragen Ihre E-Mail oder Telefonnummer bekannt**:<br />

* Bitte nur ausfüllen, wenn Sie Mitglied einer FPÖ-Landesgruppe sind. Wir wollen damit mögliche Doppelzusendungen vermeiden.<br />

** Wir erhalten von der Post in regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen diese überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich behandelt.


Nr. 20 Freitag, 18. Mai 2018<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Ludwigs letztes Aufgebot<br />

einer gescheiterten SPÖ<br />

Wiener Freiheitliche werden Ludwig nicht zum Bürgermeister wählen<br />

Wer im Vorfeld der Präsentation<br />

von Michael Ludwigs<br />

neuer Stadträte-Riege auf Veränderung<br />

gehofft hat, wurde gestern<br />

bitter enttäuscht. „Der SPÖ-<br />

Chef hat lediglich alte Gesichter<br />

auf neue Posten gesetzt“, analysiert<br />

Johann Gudenus<br />

In der dienstägigen Pressekonferenz<br />

mit Landesparteisekretär<br />

Toni Mahdalik untermauerte der<br />

geschäftsführende FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Gudenus seine Bedenken<br />

am neuen „Team-Ludwig“:<br />

„Ludwig will den Wienern dadurch<br />

eine Verbesserung vortäuschen. In<br />

Wahrheit wird aber der Kurs der<br />

Willkommens-Klatscher, Utopisten<br />

und Träumer fortgesetzt.“<br />

Fortsetzung des alten Kurses<br />

Mit dieser fadenscheinigen Umstrukturierung<br />

beweise Ludwig,<br />

dass sein Versprechen, eine Veränderung<br />

für Wien schaffen zu<br />

Hälfte der Schüler spricht nicht Deutsch<br />

Aktuelle Statistiken für Wiens<br />

Schulen besagen, dass 51 Prozent<br />

aller Schüler in ihrer Freizeit nicht<br />

Deutsch sprechen. Dies sei ein weiterer<br />

Beweis für das völlige Versagen<br />

aller Integrationsbemühungen<br />

der rot-grünen Stadtregierung,<br />

zeigte sich FPÖ-Bildungssprecher<br />

Maximilian Krauss schockiert.<br />

„Es ist ein Gesamtbild, das Wiens<br />

Schulen zeichnet: kaum Deutsch,<br />

sinkende Lernerfolge, dafür steigende<br />

Gewalt“, erklärte Krauss die<br />

Ergebnisse der rot.grünen „Integrationspolitik“.<br />

Jahrelang habe man<br />

bei allen Problemen weggesehen<br />

und alle, die sie aufgezeigt haben,<br />

diffamiert, anstatt vernünftige Forderungen<br />

wie etwa „Deutsch vor<br />

Ein Selfie des SPÖ-Machtanspruchs mit überholter Politik.<br />

wollen, reine Wahlkampf-Taktik<br />

sei, betonte Gudenus. Denn trotz<br />

des massiven Integrationsversagens<br />

halte er an Integrationsstadtrat<br />

Jürgen Czernohorszky fest und<br />

hole mit dem ehemaligen Wiener<br />

Flüchtlingskoordinator Peter Hacker<br />

einen zusätzlichen Befürworter<br />

dieser verfehlten Willkommenskultur<br />

in das Regierungsteam. Auch<br />

Peter Hanke als Nachfolger von Finanzstadträtin<br />

Renate Brauner sei<br />

Schuleintritt“ oder das Kopftuchverbot<br />

an Schulen umzusetzen.<br />

Das Nicht-Handeln habe dazu geführt,<br />

dass sich Missstände etablieren<br />

konnten.<br />

Gerade jetzt, wo dank der freiheitlichen<br />

Handschrift in der Bundesregierung<br />

endlich wichtige<br />

Maßnahmen umgesetzt werden,<br />

stellt sich das rote-grüne Wien vehement<br />

gegen diese positiven Reformen,<br />

wonach etwa die Integration<br />

nicht mehr als freiwillige<br />

Geste des Großmutes des Gastlandes,<br />

sondern als Verpflichtung<br />

der Einwanderer angesehen werden<br />

soll, betonte Krauss: „Nach<br />

dem Wechsel im Bund ist auch ein<br />

Wechsel in Wien dringend nötig!“<br />

nicht das Gelbe vom Ei, sei dieser<br />

doch Brauners rechte Hand bei der<br />

Schuldenpolitik der vergangenen<br />

Jahre gewesen.<br />

„Egal, wann es eine Neuwahl<br />

geben wird, SPÖ-Chef Michael<br />

Ludwig hat den Vertrauensvorschuss<br />

der FPÖ verspielt, weshalb<br />

er mit keiner einzigen Stimme unsererseits<br />

bei der Bürgermeisterwahl<br />

rechnen kann“, kündigte Toni<br />

Mahdalik an.<br />

Krauss kritisierte ignorierte Missstände<br />

an Wiens Schulen.<br />

Foto: SPÖ Wien/ Markus Sibrawa<br />

Foto: NFZ<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Bei manchen sogenannten Promis<br />

fragt man sich, wieso sie prominent<br />

geworden sind.<br />

Ich könnte jetzt den Haller-Poldi<br />

aus der Paniglgasse zitieren<br />

oder den Professor Meisner vom<br />

Keplerplatz oder auch die Lotte<br />

Karlstein am Stubenring. Die und<br />

viele andere fragen sich, warum<br />

manche so umschwärmt werden.<br />

Warum sie so berühmt geworden<br />

sind.<br />

Promis, falsch und echt<br />

Ist es womöglich Geschmackssache?<br />

Oft ist es nur Gewohnheit.<br />

Irgendein talentloser Kerl hat<br />

Vitamin B zu jemandem im Radio<br />

oder in einer Redaktion, wird<br />

dadurch gefördert, man gewöhnt<br />

sich langsam an die Person, es<br />

vergeht ein Jahr, und schon ist der<br />

Unbegabte bekannt. Leistung ist<br />

nicht das Kriterium.<br />

Da fällt mir ganz zufällig einer<br />

ein, der Michael Köhlmeier heißt.<br />

Er erzählt alte Sagen, verwendet<br />

dafür ein paar neue Worte, und<br />

schon wird er als „Künstler“ bezeichnet.<br />

Auch schon was.<br />

Jetzt aber hat er einen neuen<br />

Ruf. Als Hetzer. Als Nazi-Verharmloser.<br />

Als Verleumder der<br />

Freiheitlichen. In einer Gedenkfeier<br />

des Parlaments hat er sich<br />

als Aufwiegler vorgestellt. Grauslich.<br />

Gut hätte es ihm getan, hätte er<br />

sich am handschüttelnden Arik<br />

Brauer ein Beispiel genommen.<br />

Der ist allerdings wirklich ein<br />

Künstler.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

KÄRNTEN<br />

Unbürokratische Hilfe<br />

Eine rasche unbürokratische Hilfe<br />

für die Opfer der heftigen Unwetter<br />

vom Samstag Abend forderte<br />

Kärntens FPÖ-Obmann Gernot<br />

Darmann: „Die SPÖ-ÖVP-Regierung<br />

darf hier keine Zeit verlieren.<br />

Den Betroffenen im Lavanttal muss<br />

jede Unterstützung gewährt werden.“<br />

Der Lavanttaler Abgeordnete<br />

Harald Trettenbrein erwartet sich<br />

vor allem vom neuen Gemeindereferenten<br />

Daniel Fellner und<br />

vom Straßenbaureferenten Martin<br />

Gruber entsprechende Initiativen,<br />

insbesondere für die schwer betroffene<br />

Gemeinde Preitenegg.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Lehrberuf Pflege<br />

Die FPÖ nimmt einen<br />

erneuten Anlauf<br />

für die Schaffung<br />

eines Lehrberufes<br />

im Pflegebereich,<br />

um künftig genügend<br />

gut<br />

qualifizierte<br />

Pflegekräfte<br />

zu haben, erklärte Klubobmann<br />

Herwig Mahr: „Denn in den kommenden<br />

Jahren werden in Oberösterreich<br />

alleine im stationären<br />

Altenpflegebereich mehr als 700<br />

zusätzliche Pflegekräfte benötigt.“<br />

TIROL<br />

Obdachlosenhiilfe<br />

Herwig Mahr<br />

Für den Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Markus Abwerzger<br />

muss sich die Landesregierung<br />

ihrer sozialpolitischen Verantwortung<br />

stellen: „Es kann nicht<br />

sein, dass die Notschlafstelle am<br />

Schusterbergweg wieder geschlossen<br />

wird. Die Tiroler Sozialen<br />

Dienste GmbH steht im Eigentum<br />

des Landes, daher muss die<br />

Obdachloseneinrichtung endlich<br />

ganzjährig geöffnet sein.“ Abwerzger<br />

konkretisierte, dass es in Tirol<br />

nur Obdachloseneinrichtungen in<br />

Innsbruck und seit kurzem eine in<br />

Lienz gebe. Die FPÖ fordere daher<br />

seit Jahren Einrichtungen auch in<br />

den Bezirken, betonte Abwerzger:<br />

„Diese Forderung wurde von der<br />

schwarzgrünen Landesregierung<br />

nie umgesetzt. Ich hoffe daher auf<br />

die neue Soziallandesrätin Gabriele<br />

Fischer, dass sie nun entsprechende<br />

Initiativen setzt.“<br />

Foto: FPÖ Oberöstetrreich<br />

Foto: NFZ<br />

ÖVP schwenkt im Burgenland bei<br />

Grenzsicherung auf FPÖ-Kurs ein<br />

Jetzt will auch Volkspartei eine Fortsetzung der Grenzkontrollen<br />

Zufrieden nimmt die FPÖ<br />

Burgenland zur Kenntnis,<br />

dass nach der SPÖ jetzt auch die<br />

ÖVP auf den Kurs der FPÖ zur<br />

Grenzsicherung einschwenkt ist.<br />

Es habe einige Zeit gedauert,<br />

bis die Macht des Faktischen zu<br />

einem Umdenken bei der ÖVP in<br />

der Frage der Grenzkontrollen geführt<br />

habe¸ zeigte sich der Landesparteisekretär<br />

der FPÖ Burgenland,<br />

Christian Ries, erfreut: „Endlich<br />

steht nach der SPÖ auch die ÖVP<br />

in dieser Frage geschlossen hinter<br />

der Linie der Freiheitlichen.“<br />

KÄRNTEN<br />

BURGENLAND<br />

Roter Förderungspfusch<br />

„Die Experten bestätigen jetzt<br />

die FPÖ-Kritik am SPÖ-Wohnbauförderungspfusch,<br />

wonach das<br />

neue Gesetz massive Nachteile gerade<br />

für kleine Häuslbauer bringt“,<br />

erklärte der Kärntner FPÖ-Parteichef<br />

Gernot Darmann zur Kritik<br />

von Energieberatern. Demnach<br />

würden durch das neue Gesetz der<br />

SPÖ-Förderpfusch lässt Häuslbauer<br />

leer ausgehen.<br />

Foto: NFZ<br />

Nach SPÖ jetzt auch ÖVP von Sinn der Grenzkontrollen überzeugt.<br />

Zugang zu Fördergeldern deutlich<br />

schwieriger und die beliebten Einzelsanierungen<br />

nicht mehr bezahlt<br />

werden.<br />

Die FPÖ habe von Anfang an<br />

kritisiert, dass mit der neuen Wohnbauförderung<br />

die wichtigsten Einzelförderungen<br />

Fenstertausch, Dacherneuerung<br />

und Einbau einer<br />

Wärmepumpe abgeschafft wurden<br />

und nur noch umfangreiche Sanierungen<br />

gefördert werden, erinnerte<br />

Darmann: „Und das trifft vor allem<br />

die kleinen Häuslbauer mit geringeren<br />

finanziellen Mitteln, die sich<br />

nur kleine Sanierungen leisten können!“<br />

Darmann erinnerte auch daran,<br />

dass der von der FPÖ geforderte<br />

schnelle Direktzuschuss für Häuslbauer<br />

mit viel zu viel Bürokratie<br />

überfrachtet wurde und Interessenten<br />

abschreckt: „Aber statt dessen<br />

hat SPÖ-Wohnbaureferentin Gabriele<br />

Schaunig-Kandut den sozialen<br />

Wohnbau für Asylanten und subsidiär<br />

Schutzberechtigte geöffnet!“<br />

Foto: NFZ<br />

Meinungsumschwung<br />

Der neue türkise Anstrich dürfte<br />

der ÖVP jetzt auch im Burgenland<br />

zu neuem Tatendrang verholfen haben.<br />

Schließlich war die Einsicht<br />

zur Notwendigkeit von Grenzkontrollen<br />

seitens der ÖVP Burgenland<br />

nicht immer gegeben. 2014 sah die<br />

ÖVP nämlich keine Notwendigkeit<br />

zu temporären Kontrollen. Damit<br />

unterstützte sie die Untätigkeit<br />

der damaligen Bundesregierung<br />

und setzte auf medienwirksame<br />

„Show-Kontrollen“.<br />

Einige Monate später wurden<br />

die österreichischen Grenzen überrannt,<br />

was so die illegale Einwanderung<br />

tausender, vorwiegend<br />

gewaltbereiter junger Männer ermöglichte.<br />

„Bei manchen dauert es<br />

eben länger, bis sie sich eingestehen,<br />

dass die Forderungen der FPÖ<br />

besser für das Land sind.“<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Aus für Doppelstaatsbürgerschaft.<br />

Erstes Urteil zu<br />

Doppelpass<br />

Nunmehr liegt zum ersten Mal<br />

eine Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts<br />

punkto türkischer<br />

Doppelstaatsbürgerschaften<br />

vor. Konkret sind zwei Türken, die<br />

ihre doppelte Staatsbürgerschaft,<br />

die türkische und die österreichische,<br />

behalten wollten, vor Gericht<br />

abgeblitzt. Den Betroffenen<br />

wird nunmehr die österreichische<br />

Staatsbürgerschaft aberkannt. Ihre<br />

Beschwerde wurde abgewiesen, es<br />

besteht jedoch noch die Möglichkeit<br />

einer außerordentlichen Revision<br />

beim Verwaltungsgerichtshof<br />

sowie eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof.


Nr. 20 Freitag, 18. Mai 2018<br />

g<br />

Länder 13<br />

SALZBURG<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Marlene Svazek<br />

FPÖ-Landesparteiobfrau Salzburg<br />

Foto: FF Pisenddorf<br />

Die FPÖ setzt sich für die Erstellung einer Verkehrssicherheits-App unter Einbindung der Bürger ein.<br />

Mehr Miteinander auf<br />

Salzburgs Straßen<br />

FPÖ-Reindl fordert Kampagne für mehr Sicherheit im Straßenverkehr<br />

Die Zahl der Verkehrsunfälle<br />

steigt in Salzburg stetig. Die<br />

FPÖ fordert daher eine App, um<br />

die Bürger effizienter auf Gefahren<br />

aufmerksam zu machen.<br />

„Salzburg braucht wieder eine<br />

nachhaltige Verkehrspolitik und<br />

mehr Miteinander auf Salzburgs<br />

Straßen. Die Verbesserungen des<br />

öffentlichen Verkehrs, des Individualverkehrs<br />

und des Radverkehrs<br />

müssen auf Augenhöhe umgesetzt<br />

werden. Es gilt also, intelligente<br />

Verkehrslösungen zu schaffen, die<br />

ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer<br />

im Auge behalten“, betont<br />

FPÖ-Stadtobmann Andreas Reindl.<br />

Vor allem gehe es aber auch darum,<br />

den Verkehr in Salzburg zu<br />

beruhigen, gefährliche Situationen<br />

zwischen Auto- und O-Busfahrern,<br />

Fußgängern und Radlern zu entschärfen.<br />

Breit angelegte Kampagne<br />

Als ersten Schritt möchte die<br />

Stadt-FPÖ eine breit angelegte Sicherheitskampagne<br />

ins Leben rufen.<br />

„Wir wollen dabei das Magistrat<br />

Salzburg, die Verkehrspolizei<br />

und die Salzburg AG ins Boot holen“,<br />

erklärte Reindl. Ziel muss<br />

sein, mehr Bewusstsein, Aufklä-<br />

Pendler in Geiselhaft<br />

„Gefühlte tausende Stunden habe<br />

ich im Stau zur Arbeit nach Wien<br />

verbracht. Und wie mir ergeht es<br />

nach wie vor täglich unzähligen<br />

Pendlern aus dem Bezirk Gänserndorf“,<br />

ärgert sich der FPÖ-Verkehrssprecher<br />

Dieter Dorner über<br />

den Stillstand beim Lobautunnel.<br />

Jahrelang sei der Bau durch die<br />

rot-grüne Wiener Stadtregierung<br />

und mit Einsprüchen grüner Verhinderer<br />

aufgehalten worden. Er selbst<br />

habe sich bereits im Wahlkampf<br />

für den Ausbau des hochrangigen<br />

Straßennetzes in der Ostregion<br />

eingesetzt und der Lobauquerung<br />

oberste Priorität zugemessen, betonte<br />

Dorner: „Als Landtagsabgeordneter<br />

halte ich Kontakt mit<br />

den zuständigen Referenten im<br />

Verkehrsministerium und mit den<br />

Fachreferaten im Land Niederösterreich.<br />

Die Bewohner des Marchfeldes<br />

können im Hinblick auf den<br />

raschen Bau des Tunnels mit der<br />

Unterstützung der Freiheitlichen,<br />

unserem Verkehrssprecher im Parlament,<br />

Christian Hafenecker, und<br />

natürlich mit Verkehrsminister<br />

Norbert Hofer rechnen.“<br />

rung und Sensibilisierung im Straßenverkehr<br />

zu schaffen.<br />

Die wichtigsten Partner seien jedoch<br />

die Verkehrsteilnehmer, die<br />

Bürger der Stadt Salzburg selbst.<br />

Denn im Rahmen der Kampagne<br />

sollten nicht nur Veranstaltungen<br />

mit Mitarbeitern der Verkehrsabteilung,<br />

der Salzburg AG und Verkehrspolizei<br />

und Plakataktionen<br />

durchgeführt werden, sondern auch<br />

Anreize für proaktives Handeln gesetzt<br />

werden. „Wir stellen uns die<br />

Entwicklung einer App vor, in der<br />

die Bürger selbst über Gefahrenpotentiale<br />

aufklären“, betonte Reindl<br />

abschließend.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Dieter Dorner: Lobautunnel muss<br />

endlich gebaut werden.<br />

Foto: FPÖ Niederösterreich<br />

Wie herausfordernd es ist, Entscheidungen<br />

zu treffen, wird einem<br />

erst in einer Beziehung so<br />

richtig bewusst. Plötzlich geht es<br />

nicht mehr nur um eigene Bedürfnisse,<br />

sondern um den respektvollen<br />

Umgang.<br />

Dreierbeziehung<br />

Nicht das lauteste Wort entscheidet,<br />

sondern die gemeinsame<br />

Vertrauensbasis. Handelt<br />

es sich um fundamentale Entscheidungen<br />

wie beispielsweise<br />

eine kostspieligen Anschaffung,<br />

wird abgewogen, verhandelt und<br />

schlimmstenfalls brechstangenchirurgisch<br />

entschieden. Ja, und<br />

da geht es oftmals sogar so weit,<br />

dass nur einer der Partner mit<br />

dem Ergebnis tatsächlich zufrieden<br />

ist. Auf der Suche nach dem<br />

richtigen Weg.<br />

Doch meidet man Augenhöhe,<br />

entscheidet man sich für einen<br />

schwachen Partner. Oder zwei,<br />

wie ÖVP-Landeshauptmann Wilfried<br />

Haslauer jetzt. Zwei, die sich<br />

in den Staub werfen, devot abnicken<br />

und geradezu umfallen. Was<br />

von großen Ankündigungen bleibt,<br />

sind symbolische Gesten. Schließlich<br />

geht es um schnelle, unkomplizierte<br />

Ergebnisse. Ohne Diskussion,<br />

Widerstand steht nicht zur<br />

Debatte, Zugeständnisse werden<br />

gefordert. Ein Monat ist ein enges<br />

Zeitfenster für ein Übereinkommen.<br />

Ja, aber wer hier kaufmännisch<br />

denkt, pflegt selten ehrbare<br />

Absichten.<br />

Letztendlich bleibt es nämlich<br />

doch eine Sache von Persönlichkeit,<br />

zumal sich nur ein starker<br />

Mensch für einen starken Partner<br />

entscheidet. <strong>Keine</strong> Machtdemonstrationen<br />

oder Ellbogentänze, sondern<br />

die Suche nach dem besten<br />

Ergebnis. Denn es geht um eine<br />

gemeinsame Zukunft und nicht um<br />

den kleinstmöglichen Widerstand.


• •<br />

ZUSCHRIFTENAN:<br />

OÖ-Krone-Redaktion Wohin,<br />

Khevenhü lerstraße 31,<br />

Postfach 8 0,4021 Linz;<br />

sekretariat-linz@kronenzeitung.at<br />

LINZ<br />

Landestheater 0800/218 000:<br />

Schauspielhaus: „A tentäter (Assa<br />

sins“), Musical vonStephen Sondheim,<br />

19.30 Uhr.<br />

LINZ<br />

BAD ISCHL<br />

WELS<br />

WELS<br />

Sadlo, 19 Uhr.<br />

LINZ<br />

Foto: Harald Dostal<br />

ANZEIGE<br />

Foto: Chris Ko ler<br />

Foto: LR Toni K.<br />

14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Hanno Settele<br />

@HannoSettele<br />

Journalisten, die ihre Lebensaufgabe<br />

im Bashing der einen bzw.<br />

der Verherrlichung einer anderen<br />

Person sehen, sollten Pressesprecher<br />

werden. Journalisten,<br />

die dazu noch glauben, dadurch<br />

„das Richtige“ zu tun, sollten<br />

eine Religionsgemeinschaft<br />

gründen.<br />

11.05.18 23:24<br />

Medienbehörde weist Wrabetzs<br />

Online-Expansion des ORF ab<br />

Behörde verweigert ORF YouTube-Kanal und Unterhaltungsplattform<br />

Die Medienbehörde Komm-<br />

Austria verweigert dem gebührenfinanzierten<br />

Staatssender<br />

den Ausbau seines Online-Auftrittes.<br />

Daher Religionskrieg statt sachlicher<br />

Diskussion in den Medien.<br />

Peter Rabl<br />

@RablPeter<br />

Halte die jahrelange Schönrederei<br />

solcher und vieler anderer<br />

Integrationsprobleme durch<br />

Wiens Rot-Grün für das ungleich<br />

größere Problem.<br />

GEFÄLLT MIR<br />

HC Strache<br />

14.05.2018<br />

Ein großer Dank an die Ermittler!<br />

Kriminelle Asylwerber haben bei<br />

uns nichts verloren. Wir werden<br />

alles daran setzen, dass sie aus<br />

Österreich abgeschoben werden!<br />

3.215 Personen gefällt das.<br />

11.05.18 10:23<br />

Die rot-grüne Religionsgemeinschaft<br />

hält am Unfehlbarkeitsprinzip<br />

fest, wie Bürgermeister Häupl.<br />

WHATSAPP<br />

Das Asylparadies hat geschlossen.<br />

Mit der FPÖ zieht der Rechtsstaat<br />

wieder in Österreich ein.<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

Linz ist anders: Während in<br />

Wien Rot-Grün Verkehrsprojekte<br />

seit Jahren verhindert, Stichwort:<br />

Lobautunnel, wird<br />

im rot-blauen Linz<br />

gehandelt. So sind<br />

knapp zwei Jahre<br />

nach dem Abriss<br />

der Eisenbahnbrücke<br />

die Vergabeverfahren<br />

für den<br />

LINZ EXTRA Mi twoch, 16. Mai 2018 LINZ EXTRA<br />

Seite 25<br />

Seite 24 Mi twoch, 16. Mai 2018<br />

WOHIN<br />

H<strong>EU</strong>TE<br />

OBERÖSTERREICH<br />

MITTWOCH, 16. MAI<br />

THEATER/MUSICAL<br />

Linzer Ke lertheater, Hauptplatz<br />

21: „Die Nervensäge“, Komödie<br />

vonFrancis Veber, 19.30 Uhr.<br />

Theater Phönix,Wiener Straße 25:<br />

„Die Kehrseite der Medai le“, Komödie<br />

vonFlorian Ze ler, 19.30 Uhr.<br />

KONZERTE<br />

Brucknerhaus, Großer S al: Rudolf<br />

Buchbinder –5.Konzert im B ethoven-Sonatenzyklus,<br />

Frühlingsfestival,<br />

Begi n um 19.30 Uhr.<br />

Kurpark: Konzert der Salonkape le<br />

Bad Ischl zur Saisonerö fnung (bei<br />

Schlechtwe ter in der Trinkha le),<br />

Begi n um 19.30 Uhr<br />

Landesmusikschule, Sal Concerto:<br />

Konzert der Klavierkla sen von<br />

Joha na Male-Kamml und Christine<br />

Neudorfer und der Gesangskla se<br />

vonMa thias Helm, 18.30 Uhr.<br />

Stad theater: Kammersymphonie<br />

Berlin, Jürgen Bruns (Dirigent) und<br />

Florian Feilmair (Klavier), 19.30 Uhr.<br />

KABARETT<br />

Sparka se, Ringstraße 27, Eingang<br />

He senstraße, 3. Stock: „Vo nix<br />

kummt nix!“, Kabare t mit Claudia<br />

FÜR KINDER<br />

Wi sensturm, Kinderbibliothek-<br />

KiBuLela 02.03: „Die Bremer Stadtmusikanten“,<br />

Kinderbuchlesung mit<br />

Verena Mi ter, 16 Uhr.<br />

TIPP DES TAGES<br />

Museumsbesuch<br />

Das We ter ist derzeit<br />

ideal für einen Besuch<br />

im Linzer Schlo smuseum,<br />

wo momentan<br />

die Schau „Zwischen<br />

den Kriegen 1918-<br />

1938“ zu sehen ist.<br />

Österreichische Firmen erhielten „grünes Licht“ Bau ab<br />

„Eisenbahnbrückeist<br />

Knapp zwei Jahre nach dem Abriss der Eisenbahnbrücke<br />

sind die Vergabeverfahren für den Bau fixiert. „Das<br />

Ergebnis einer Volksbefragung mit 68 Prozent Zustimmung<br />

für einen Neubau kann umgesetzt werden“, freut<br />

sichSP-StadtchefKlausLuger. VonderLinzerVPhagelt<br />

es jedoch Kritik an Planung, Vergabe und Kosten.<br />

Jetzt ist es fix: Die Bietergemeinschaft<br />

MCE-Po r-<br />

Strabag hat sich gegen vier<br />

andere Bewerber durchgesetzt<br />

und den Zuschlag für<br />

die E richtung der neuen<br />

Für ein Projekt in dieser<br />

Dimension haben wir in<br />

Lichtgeschwindigkeit<br />

geplant.AbMi te Juni<br />

beginnendie Bauarbeiten.<br />

Markus Hein, FPÖ-Verkehr stadtrat<br />

„Hol’ dir die Frische<br />

heim!“,heißt es ab 18. Mai<br />

beim von der „Krone“ präsentierten<br />

Marktfrühling.<br />

Bis 23. Juni gibt es auf den<br />

zehn Linzer Märkten to le<br />

Veranstaltungen. Es werden<br />

Mark taschen sowie<br />

3450 Tagetes-Stöckerln,<br />

wie sie Bernhard<br />

Baier und Anke<br />

Merkl von der<br />

städtischen Abteilung<br />

Wirtschaft<br />

halten, verschenkt.<br />

„Freiwild“ zog inArkade Aus für „La Storia“<br />

Boutique schließt nach<br />

sechs Jahren die Pforten<br />

„Es war keine leichte Entscheidung,<br />

aber jetzt bin ich<br />

froh, da s es raus ist“, sagt<br />

Katrin Kirchmayr. Nach<br />

sechs Jahren schließt die<br />

Linzerin ihr Geschäft „La<br />

Storia“. Ende Juni ist die<br />

Boutique, in der es italienische<br />

Damenmode gibt, in<br />

der Altstadt nahe dem Landhaus<br />

Geschichte. „Ich freue<br />

Eisenbahnbrücke erhalten.<br />

Ab Mi te Juni wird gebaut.<br />

„Ab Herbst 2020 wird die<br />

Brücke für den Verkehr frei<br />

sein“, freut sich SP-Bürgermeister<br />

Klaus Luger.<br />

Das Angebot liegt bei<br />

rund 58,1 Mi lionen Euro,<br />

wobei Arbeiten der Linz AG<br />

imWert von 1,1Mi lionen€<br />

abgezogen wurden. DieKostenschätzung<br />

imApril 2018<br />

lag a lerdings bei 54,3 Millionen€–also<br />

2,7 Mi lionen<br />

Euro niedriger. Für solche<br />

Eventualitäten wurde ein<br />

Polster von fünf Mi lionen €<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

mich auf eine neue berufliche<br />

Herausforderung und<br />

darauf, mehr Zeit für meine<br />

Familie zu haben“, sagt<br />

Kirchmayr, die Mu ter eines<br />

Sohnes ist. Auf Wachstumskurs<br />

ist dagegen die Trachten-Manufaktur<br />

„Freiwild“.<br />

Die Niederöste reicher erö<br />

fneten in der Arkade in der<br />

Innenstadt ein Geschäft.<br />

Der Zeitplan für die Brücke<br />

wurde wenige Tage nach<br />

der Volksbefragung von<br />

drei auf knapp vier Jahre<br />

nachgebessert.<br />

Martin Hajart,ÖVP-Klubobma n<br />

beschlo sen. Laut VerkehrsstadtratMarkus<br />

Hein (FPÖ)<br />

ist er noch immer dick:<br />

„Durch die Fixpreisbindung<br />

in denersten zwölf Monaten<br />

gibt estrotz höherer Kosten<br />

noch immer einen Polster<br />

von vierMi lionenEuro!“<br />

VP-Klubchef Martin Hajart<br />

hatda jedoch Bedenken:<br />

„Es kommen aber noch Umsatzsteuer<br />

sowie einige Leistungen,<br />

die im Bauauftrag<br />

AUS DER STADT<br />

Hessenpark-Umbau<br />

Der He senpark wirdnun<br />

doch umgebaut.ImAusschu<br />

s stimmte die ÖVP<br />

einem Abänderungsantrag<br />

(die WC-Anlage<br />

bleibt auf ihrem Standort)<br />

zu und ist nun mit der<br />

SP wieder auf einer Linie.<br />

Die Abänderung kam den<br />

Grünen zu kurzfristig. Sie<br />

wo len noch o fene Fragen<br />

klären.<br />

Juni Stadtchef Luger ist überzeugt:<br />

2020 fertig!“<br />

nicht inkludiert sind, dazu.“<br />

Doch nicht nur die Kosten<br />

bereiten ihm Sorgen. „Einen<br />

fahlen Beigeschmack“ hat<br />

für ihn auch die Aufsicht der<br />

Stahlbauarbeiten durch Johann<br />

Stranzinger und Wolfgang<br />

Kirchmair. „Stranzinger<br />

trat schonimVorfeld der<br />

Volksbefragungmit Gutachten<br />

zumAbri s derBrücke in<br />

Erscheinung“,soHajart.<br />

Bau in Mauthausen auch<br />

unter Dach und Fach<br />

Bei einer anderen Brückenbauste<br />

le geht nun auch<br />

etwas weiter: Die NÖ-Landesregierung<br />

hat für die Sanierung<br />

der Donaubrücke in<br />

Mauthausen 945.000 €freigegeben.<br />

Oberöste reich<br />

zahlt für die Arbeiten im<br />

Sommer1,065 Mi lionen€.<br />

krone_ceta.qxp_Layout 1 16.05.18 09:55 Seite 3<br />

Linz<br />

Schluss mit ungesundem<br />

Mittagessen am Arbeitsplatz<br />

Kebab, Schnitzel, Burger<br />

& Co. – heimische Büros<br />

sind geprägt von ungesundem<br />

Essen: Wie eine aktuelle<br />

Rio Mare Studie zeigt, ernähren<br />

sich zwei Dri tel der<br />

berufstätigen Öste reicher<br />

in der täglichen Mi tagspause<br />

ungesund. 69 %der Befragten<br />

gaben an, das sie<br />

daran gerne etwas ändern<br />

würden und ihren täglichen<br />

Lunch gesünder gestalten<br />

wo len.<br />

In der Praxi stößt Österreich<br />

dabei aber auf a ltägliche<br />

Hürden: Vor a lem der<br />

fehlende Zugang zu gesundem<br />

Essen ist ein entscheidendes<br />

Argument für den<br />

schne len, aber ungesunden<br />

Mi tagste ler.<br />

Rio Marere tet<br />

deinen Lunch<br />

Rio Mare, der öste reichischen<br />

Marktführer* für Dosenthunfisch,<br />

hat es sich<br />

zur Aufgabe gemacht, den<br />

Kein Ausbau des Onlineangebots finanziert mit ORF-Gebühren.<br />

Konkret hatte der ORF mit einem<br />

der Anträge um die Genehmigung<br />

zur Erweiterung seines Angebotes<br />

in „Sozialen Medien“ um<br />

einen YouTube-Kanal angesucht.<br />

Auf dem sollten Sendungen angeboten<br />

werden, die aufgrund gesetzlicher<br />

Beschränkungen derzeit auf<br />

der eigenen Online-Videoplattform<br />

„ORF TVthek“ nicht länger als<br />

sieben Tage bereitgestellt werden<br />

können.<br />

Die Behörde stellt aber fest,<br />

dass eine exklusive Kooperation<br />

des ORF mit YouTube andere,<br />

vergleichbare Unternehmen diskriminieren<br />

würde und damit dem<br />

ORF-Gesetz widerspräche.<br />

Bezahlplattform abgelehnt<br />

In einem zweiten Antrag unterbreitete<br />

der ORF der KommAustria<br />

den Vorschlag für einen „Öffentlich-rechtlichen<br />

Abrufdienst“ mit<br />

Unterhaltungsschwerpunkt, womit<br />

der ORF einen gebührenfinanzier-<br />

Johann Stranzinger wirdnach der alten Eisenbahnbrücke(l.) auch die neue Brückebegutachten<br />

Lunch in den öste reichischen<br />

Büros zu re ten: Bis<br />

zum 25. Mai 2018 können<br />

Sie unter www.riomare-rettetdeinenlunch.at<br />

von Ihrem<br />

täglichen, ungesunden Leid<br />

beim Mi tagstisch berichten.<br />

Die zehn kreativsten<br />

Einreichungen werden mit<br />

einem sommerlichen 3-<br />

Gänge-Menü im Wert von je<br />

600 Euro vom Rio Mare Profikoch<br />

belohnt – und das<br />

Ganze direkt an Ihrem<br />

Arbeitsplatz.<br />

Zudem verlost Rio Mare<br />

unter a len Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern 100 gesund-köstliche<br />

„Rio Mare<br />

Lunch-Pakete“ im Wert von<br />

je 15 Euro.<br />

Detai lierte Informationen<br />

zur Kampagne unter:<br />

www.riomarere<br />

tetdeinenlunch.at<br />

*Nielsen, Fischkonserven<br />

inkl. H+L, Marktanteil, MAT<br />

12/18<br />

Foto: MarcMimram Architecte<br />

12 I WienHeute<br />

Feuerwehr-Einsatz in der City<br />

Lockerer Dachziegel<br />

fiel vom Stephansdom<br />

Gestern ließ der Stephansdom „Haare“:<br />

Wie ein Leserreporter berichtete, krachte<br />

ein Dachziegel auf den Stephansplatz. Die<br />

Feuerweh rückte an und sicherte die Ste le<br />

ab. Verletzt wurde zum Glück niemand<br />

Seit Jahren steigt die Gewalt an<br />

Schulen. Dieser Fall brachte den<br />

Stein ins Rollen: Anfang Mai erschütterte<br />

die Messerattacke eines<br />

Schülers (16) auf einen Kollegen<br />

(14) am Poly in Währing.<br />

Der Stadtschulrat lud gestern<br />

zum runden Tisch – aus Polizei-,<br />

Parteien-, Religions-, Schüler-,<br />

Lehrer- und Elternvertretern. Geplante<br />

Maßnahmen:<br />

■ „Das Thema ,Gewalt an der<br />

Schule‘ muss endlich anhand von<br />

Fakten diskutiert werden“, so<br />

Stadtschulratschef Heinrich<br />

Himmer. Mit der Polizei sollen<br />

erstmals die Daten zu Gewaltdelikten<br />

an Schulen erfasst werden.<br />

Sie wird „Bevollmächtigte für Daseinsvorsorge“<br />

Häupl: Kritik an Brauners neuem<br />

Posten ungerecht, Lob für Ludwig<br />

Warum erst jetzt? Stadt setzt erste<br />

Schritte gegen Gewalt an Schulen<br />

D<br />

er „Runde Tisch gegen Gewalt an Schulen“ im Stadtschulrat beschloss<br />

erste Maßnahmen. Gewaltdelikte an Schulen sollen polizeilich<br />

erfasst werden, ein neues Leitsystem für Suspendierungen kommt.<br />

Neubau fixiert, berichtet die<br />

„KronenZeitung“ und zitiert<br />

FPÖ-Verkehrsstadtrat Markus<br />

Hein: „Für ein Projekt in dieser<br />

Dimension haben wir in<br />

Lichtgeschwindigkeit<br />

geplant. Ab<br />

Mitte Juni beginnen<br />

Heinz-Christian Strache<br />

Vizekanzler, FPÖ-Obmann<br />

Stadtschulratschef Heinrich Himmer (l.)<br />

Freie Plätze bei<br />

Abnehm-Kurs<br />

Das WGKK-Programm<br />

„Enorm in Form“ bietet<br />

Sport-Kurse, Diät-Beratung<br />

und ärztliche Betreuung für<br />

übergewichtige Kinder (10 bis<br />

14 Jahre). Für den Herbst-<br />

Kurs gibt es noch freie Plätze.<br />

Info: wgkk.at/enorminform<br />

Wie berichtet ist Noch-Finanzstadträtin Brauner (SPÖ) künftig<br />

für Daseinsvorsorge und Kommunalwirtschaft zuständig. „Versorgungsposten“,<br />

unkt die Opposition. „Das hat sich Renate<br />

nicht verdient“, so Noch-Stadtchef Häupl zur APA. Das Team<br />

seines Nachfolgers Ludwig sei ein „geglückter Vorschlag“<br />

■ Ein Leitsystem für Suspendierungen<br />

kommt. Beim zeitlich begrenzten<br />

Ausschluss eines Schülers<br />

(bis zu vier Wochen) sollen<br />

Eltern, Polizei oder Jugendamt direkt<br />

kontaktiert werden. 42 Suspendierungen<br />

gab es im April.<br />

■ Zwei Broschüren für Lehrer,<br />

Eltern und Schüler sollen Infos –<br />

etwa über Anzeige-Rechte und<br />

-Pflichten – geben. Lehrer seien<br />

oft verunsichert, was erlaubt ist.<br />

„Wir möchten den Lehrern den<br />

Rücken stärken“, so Himmer.<br />

Schon jetzt gibt’s einen Kontakt-<br />

Polizisten für jede Schule. Nächster<br />

runde Tisch: im Herbst<br />

ihren „Kriterienkatalog<br />

für private<br />

Kindergärten“<br />

vorgelegt,<br />

berichtet „Heute“. Im<br />

Gegensatz zu SPÖ-Bürgermeister<br />

Häupl der kopftuchtragende Mädchen<br />

für eine „Bereicherung“ des<br />

Stadtbildes hält, will die FPÖ der<br />

Entwicklung mit strikten Integrationsvorgaben<br />

für Kindergärten entgegentreten.<br />

Gutes Deutsch, kein Kopftuch: FPÖ für strenge KiGa-Regeln<br />

FPÖ-Klubchef<br />

Toni Mahdalik<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

die Bauarbeiten.“<br />

Als Reaktion auf die<br />

Zustände in islamischen<br />

Kindergärten<br />

hat die Wiener FPÖ<br />

ten Bezahldienst einführen möchte.<br />

Die Finanzierung soll sich aus<br />

Abo-Gebühren, Gebühren für Einzelabrufe<br />

und aus dem ORF-Programmentgelt<br />

zusammensetzen.<br />

Die KommAustria bezweifelte das<br />

Finanzierungskonzept und befürchtete,<br />

dass hier übermäßig ORF-Programmentgelt<br />

verwendet werde<br />

und lehnte auch diesen Antrag ab.<br />

von Gerda Mackerle<br />

„Die Islamisierung Wiens<br />

muss gestoppt werden“, fordert<br />

die Wiener FPÖ. Die Subventi-<br />

onspolitik der rot-grünen<br />

Rathauskoalition sei<br />

„brandgefährlich“, so<br />

Wiens FPÖ-Klubobmann<br />

Toni Mahdalik.<br />

„Entsprechende Anträge“<br />

in der heutigen<br />

Sondersit-<br />

zung des Gemeinderats sollen<br />

dem künftigen Bürgermeister<br />

Michael Ludwig (SPÖ) „die<br />

Chance geben, dieser fehlgeleiteten<br />

Förderungspolitik ein<br />

Ende zu setzen“.<br />

Konkret beantragen<br />

die Blauen heute unter<br />

anderem einen „Kriterienkatalog<br />

für private<br />

Kindergärten“. Inhalt:<br />

Foto: Denise Auer<br />

Betreuungspersonal muss über<br />

gutes Deutsch verfügen. Trägt<br />

das Personal Kopftuch, sollen<br />

Förderungen gestoppt werden.<br />

Und die Betreuer müssen unterschreiben,<br />

„dass der österreichische<br />

Rechtsstaat über jeglichen<br />

religiösen Vorschriften steht“.<br />

Weiters beantragt die FPÖ, in<br />

allen Pflichtschulen Deutsch als<br />

Pausensprache zu verordnen<br />

Wir kümmern uns um Österreich!<br />

Das Freihandelsabkommen CETA wurde<br />

am 18.10.2016 vom damaligen<br />

SPÖ-Bundeskanzler Christian<br />

Kern besiegelt. Dies lässt sich leider<br />

nicht mehr rückgängig machen.<br />

Aber was wir erreichen konnten,<br />

haben wir erreicht, nämlich deutliche<br />

Verbesserungen im Vertragswerk<br />

zugunsten Österreichs. Und wir haben<br />

sichergestellt, dass unsere hohen Qualitätsstandards<br />

wie z. B. im Lebensmittelbereich<br />

oder in der Daseinsvorsorge<br />

garantiert bleiben.<br />

Auch private Schiedsgerichte als Paralleljustiz<br />

kommen nicht in Frage.<br />

Foto: Helmut Graf<br />

Foto: NFZ


Nr. 20 Freitag, 18. Mai 2018<br />

g<br />

Geständnisse eines Revolutionärs<br />

Die unendliche Geschichte österreichischen Bürokratieselbstverständnisses – Teil 2<br />

Und ich kam durch mein Hinterfragen<br />

drauf, dass der damals größte<br />

Arbeitgeber die Österreichischen<br />

Bundesbahnen waren. Die hatten<br />

zu dieser Zeit 80.000 Angestellte<br />

und ebensoviele Pensionisten.<br />

Ich stellte mir vor, diese Menschen<br />

fürs Gehaltskonto gewinnen<br />

zu können. Gelänge mir das, wäre<br />

das für alle Arbeitgeber Österreichs<br />

ein nicht zu übersehendes Beispiel.<br />

Pensionistenwerbefahrt<br />

Bei der Eisenbahnergewerkschaft<br />

sprach ich vor. Am Margaretengürtel<br />

empfing mich Herr Wuchterl,<br />

ein umgänglicher Mensch. „Ja,“,<br />

sagte er, „wann S’ glauben? Sie<br />

können ja ruhig ein paar Seminare<br />

mit ein paar Pensionisten machen.“<br />

Das war ein Anerbieten. Mit<br />

seiner Hilfe wurden einflussreiche<br />

Pensionisten ausgesucht. Etwa<br />

vierzig, grad soviel wie in einen<br />

Autobus hineingehen.<br />

Ich stellte ein Programm zusammen.<br />

Es sollte natürlich attraktiv<br />

sein. Nicht nur fade Vorträge über<br />

das Girokonto, auch gesellschaftliche<br />

Zusammenkünfte.<br />

Ich fuhr mit der ersten Gruppe<br />

(dass es nicht die letzte sein würde,<br />

war mir klar) nach Eisenstadt. Jeder<br />

ÖBB-Pensionist bekam ein Einzelzimmer,<br />

die Dauer der Exkursion<br />

war für drei Tage angesetzt.<br />

Alles Automatisch...<br />

Erster Tag: Frühstück. Dann<br />

ein kleiner, humorvoller Beitrag<br />

übers Geld. Mittagessen. Ruhepause.<br />

Eine Persönlichkeit aus dem<br />

Sparkassensektor mit den Vorteilen<br />

eines Kontos. Mit Diskussion.<br />

Abendessen.<br />

Zweiter Tag: Frühstück. Ein Ausflug<br />

nach Neusiedl. Mittagessen.<br />

Weitere Fahrt nach Rust. Weinkost.<br />

Tamburizza-Kapelle, Tanz. Rückfahrt.<br />

Abendessen.<br />

Dritter Tag: Jetzt kam ich dran.<br />

Lob des Kontos. Herrschaften, das<br />

Konto ist ein kostenloser Buchhalter<br />

für Sie. Daueraufträge. Sie<br />

brauchen sich nicht mehr um regelmäßige<br />

Zahlungen zu kümmern.<br />

Zins. Versicherungsbeiträge. Ratenzahlungen.<br />

Alles automatisch.<br />

Frühlingsfest der FPÖ Rudolfsheim-Fünfhaus<br />

Foto: SSK München<br />

Als das Gehaltskonto das Lohnsackerl ersetzte.<br />

Und kostenlos. Und übersichtlich.<br />

Und ohne Angst vor Terminverlust.<br />

... alles geheim<br />

Dauereinzugsaufträge. Kontoauszüge,<br />

auf denen alles klitzeklein<br />

festgehalten ist. Auch regelmäßige<br />

Überweisungen auf ein Sparbuch.<br />

Damals 3 ½ Prozent. Bei halbjähriger<br />

Bindung 4, bei ganzjähriger<br />

Bindung 4 ½ Prozent.<br />

Überziehungsmöglichkeiten,<br />

Feuilleton 15<br />

Zinsen dafür erträglich. Zinsen auf<br />

dem Girokonto übrigens ¾ Prozent.<br />

Lächerlich, aber immerhin.<br />

Bedenken waren zu beseitigen.<br />

Nein, der Ehepartner erfährt nichts<br />

von den Sonderzahlungen, die bei<br />

den ÖBB zahlreich waren und die<br />

der Kontobesitzer nicht gern preisgab,<br />

legte er doch stets nur den Gehaltsstreifen<br />

mit den normalen Bezügen<br />

vor...<br />

hw.<br />

Fortsetzung folgt<br />

KULTURRING BRIGITTENAU<br />

Porzellanmanufaktur und Porzellanmuseum Augarten<br />

Der Kulturring Brigittenau lädt Sie am<br />

Donnerstag, 24. Mai 2018 um 11:30 Uhr<br />

sehr herzlich zur Führung ein.<br />

Treffpunkt ist um 11:15 Uhr beim Eingang Obere Augartenstraße 1,<br />

1020 Wien.<br />

Kosten: € 14,-/ermäßigt € 12,- pro Person<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!<br />

Im Anschluss findet ein gemütlicher Ausklang bei Kaffee und Kuchen<br />

im Cafe-Restaurant Augarten statt.


16 Neue Freie Zeitung<br />

Einladung zum<br />

außerordentlichen Landesparteitag<br />

der Vorarlberger Freiheitlichen – FPÖ<br />

Termin: Freitag, 8. Juni 2018<br />

Beginn: 15.00 Uhr<br />

Ort: Ramschwagsaal, Nenzing, Ramschwagplatz 1<br />

FPÖ-Bildungsinstitut AKTUELL<br />

Das FPÖ-Bildungsinstitut informiert über aktuelle Themen.<br />

Diesmal: Die DSGVO<br />

<br />

Achtung! Nicht nur für Unternehmer wichtig, sondern auch für Funktionäre und<br />

Mandatare, die Aussendungen und Einladungen verschicken:<br />

Ab 25. Mai 2018 ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verbindlich anzuwenden. Sie regelt<br />

den Umgang mit personenbezogenen Daten, z.B. die Art und Weise, wie Sie Kunden- bzw. Mitgliederdaten<br />

speichern und verarbeiten dürfen. Die Verordnung gilt für Parteien genauso wie für Unternehmen.<br />

Bei Verfehlungen drohen hohe Strafen, im Extremfall bis zu 20 Millionen Euro!<br />

Es geht um jede Art von personenbezogenen gespeicherten Datensätzen.<br />

Überprüfen Sie rechtzeitig Ihre gespeicherten Daten und treffen Sie Maßnahmen, diese technisch<br />

und organisatorisch anzupassen. Stellen Sie sicher, dass Sie zukünftig ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten<br />

führen, implementieren Sie datenschutzrechtliche Voreinstellungen und ernennen Sie,<br />

wenn Sie mit sogenannten „sensiblen Daten“ umgehen, einen geschulten Datenschutzbeauftragten!<br />

Wenn Sie noch nicht vorgesorgt haben, informieren Sie sich rechtzeitig!<br />

Wir empfehlen die Homepage der Datenschutzbehörde:<br />

www.dsb.gv.at und die praktische Checkliste und das Muster-<br />

Verarbeitungsverzeichnis auf den Seiten der WKO: www.wko.at

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