Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
"Wir wollen mit der Sternfahrt die Debatte um die zukünftige Landwirtschaft in die<br />
Bevölkerung tragen", sagt Claudia Gerster vom Sonnengut in Dietrichsroda, einem Hof mit<br />
100 Hektar Ackerland und 30 Hektar Wiesen und Weiden. Weil sie auch zukünftig noch<br />
naturnah und nachhaltig Lebensmittel herstellen will, unterstütze sie die Aktion in Thüringen<br />
und in unserer Region. Doch sie gehört damit zu einer Minderheit unter den hiesigen<br />
Landwirten. Denn nur wenige sind in der ABL oder im BDM organisiert, die Mehrzahl im<br />
Bauernverband. Und der hält sich mit Äußerungen zu der Aktion zurück. "Wir müssen erst<br />
einmal abwarten, was in Brüssel herauskommt", sagt Bernd Schunke vom Kreisverband<br />
Sachsen-Anhalt Süd. "Es bringt nichts, gewachsene effektive Strukturen zu zerschlagen", lässt<br />
sich Hans Schulze vom Burgenlandkreisbauernverband entringen.<br />
Deutlich das Wort ergreift hin<strong>gegen</strong> eine Nicht-Bäuerin, Nicole Reppin vom Bund für<br />
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Bürgerinitiative Pro Weißenfels. Sie<br />
hat in Weißenfels die Aktion am Dienstag früh vor dem Tönnies-Schlachthof in Regie. In<br />
einer Videobotschaft will sie den Bauern den Protest <strong>gegen</strong> das Unternehmen mit auf den<br />
Weg nach Berlin geben. "Kleine und mittlere Strukturen sind gesund in der Kette der<br />
Lebensmittelproduktion", sagt sie. Der Schlachthof sei in seiner Größe ein Krebsgeschwür für<br />
die Landwirtschaft. Es laufe etwas schief, wenn ein Betrieb 20 000 Schweine täglich<br />
schlachten dürfe und für die Erweiterung noch Fördermittel erhalte. Ein überdimensionierter<br />
Schlachthof ziehe überdimensionierte Tierhaltung nach und Umweltschäden.<br />
HNA<br />
Bauern-Fahrt macht Halt in Witzenhausen<br />
Ihr Browser kann leider keine eingebetteten Frames<br />
anzeigen101.06.11|Witzenhausen<br />
Witzenhausen. Traktoren werden am Samstag, 4. Juni, <strong>gegen</strong> 18 Uhr den Marktplatz von<br />
Witzenhausen besetzen. Auf einer Sternfahrt von Wiesbaden nach Berlin wollen Bauern aus<br />
Hessen hier Station machen und in einer Kundgebung über ihre politischen Ziele informieren.<br />
„Wir haben es satt!“ lautet das Motto der Bauern-Sternfahrt auf vier Routen zum Kanzleramt<br />
in der Bundeshauptstadt, wo für einen Systemwechsel – „weg von der Industrialisierung der<br />
Landwirtschaft hin zur bäuerlich-ökologischen Landwirtschaft“ – demonstriert werden soll.<br />
Die Sternfahrt ist eine Aktion der bundesweiten Kampagne „Meine Landwirtschaft – unsere<br />
Wahl“. Am Samstag macht die in Wiesbaden gestartete Tour zunächst in Kassel Station, wo<br />
von 10 bis 16 Uhr auf dem Königsplatz ein „Markt der Initiativen“ veranstaltet wird“ Das soll<br />
es dann von 18 bis 20 Uhr auch in Witzenhausen geben.<br />
Nach einem Grußwort von Bürgermeisterin Angela Fischer (CDU) stehen Reden von<br />
Biolandbauer Hans-Jürgen Müller (Gut Fahrenbach), Heinfried Emden (Bundesverband<br />
Deutscher Milchviehhalter) und Henrik Maaß (Junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche<br />
Landwirtschaft) auf dem Programm. Zudem gibt es Unterhaltung durch eine Samba-<br />
Trommelband und Informationen zur Umkehr in der Landwirtschaftspolitik an mehreren<br />
Ständen. (sff)