Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
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TAZ NORD<br />
27.05.2011<br />
Agrarindustrie in Niedersachsen<br />
Sind so viele Euter<br />
Der Riesenkuhstall im niedersächsischen Barver wird jetzt nicht für 3.200 Milchkühe gebaut,<br />
sondern für 1.600. Eine Weide sehen die Tiere nie, die Molkereien und die<br />
Futtermittelindustrie profitieren. VON BENNO SCHIRRMEISTER<br />
Keimzelle des Protests: Auf dem Hof von Friedhelm Feldhaus im niedersächsischen Barver.<br />
Foto: dpa<br />
BREMEN taz | Keine 3.200 Stück Milchvieh, der größte Kuhstall Deutschlands wird in<br />
Barver nicht gebaut, das ist die Botschaft: Mit der soll wieder Ruhe einkehren im dünn<br />
besiedelten Ortsteil der Samtgemeinde Rehde im Landkreis Diepholz.<br />
Die Kuh sei vom Eis, wortspielt der Ortsteilbürgermeister, Entwarnung kommt aus dem<br />
Samtgemeinderat Rehde, und auch die Kreisverwaltung stimmt mit ein. Aber noch längst sind<br />
nicht alle beruhigt. "Die Sache hat doch einen Haken", befürchtet Bauer Friedhelm Feldhaus,<br />
"und der ist so groß, dass man ihn nicht sieht."<br />
Am Sonntag geht die bundesweite Proteststernfahrt <strong>gegen</strong> eine industrielle und für eine<br />
bäuerliche Landwirtschaft los, ein Arm in Rostock, einer in Hessen, einer in Marktoberndorf<br />
und einer in Greetsiel an der Nordsee.<br />
Bis 9. Juni soll sie dauern, das Kanzleramt ist das Ziel. Sie führt über die Hotspots der<br />
deutschen Agrarpolitik. Und Feldhaus Hof ist eine wichtige Etappe: Montag und Dienstag<br />
hält hier der Bauerntreck.<br />
Denn "Barver ist ein symptomatischer Ort geworden", sagt Ottmar Illchmann vom Bund<br />
deutscher Milchviehhalter (BDM). Ein Symptom dafür, dass die Agrar-Industrialisierung<br />
nach der Fleischproduktion nun auf die Milch übergreift, genau hier, im Gründlandgebiet mit<br />
den Einsiedlerhöfen. Einer davon gehört Feldhaus, und dessen Nachbar ist der Milchfabrikant<br />
Jörn Kriesmann, der die Anlage mit 3.200 Kühen bauen wollte.