Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Neue OZ online<br />
27.05.2011, 23:32 Fenster schliessen drucken<br />
Diesen Artikel finden Sie unter: http://www.noz.de/artikel/54536027/nach-ehec-nunauch-gefluegelpest-mehr-tote--betriebe-in-niedersachsen-gesperrt<br />
Ausgabe: Neue Osnabrücker Zeitung<br />
Veröffentlicht am: 27.05.2011<br />
Nach EHEC nun auch Geflügelpest: Mehr Tote – Betriebe in<br />
Niedersachsen gesperrt<br />
hab/kj/fho/ra Osnabrück<br />
hab/kj/fho/ra Osnabrück. Für Verbraucher, Bauern und Lebensmittelbranche ist es<br />
kein gutes Frühjahr. Der EHEC-Darmkeim verdirbt Appetit und Geschäfte, die<br />
Geflügelpest hat aus Ostwestfalen inzwischen Niedersachsen erreicht, und die<br />
Landwirte leiden obendrein unter der Trockenheit. „Der Trend ist dramatisch“, sagte<br />
Bauernpräsident Gerd Sonnleitner in einem Interview mit unserer Zeitung.<br />
In Glandorf und Melle (Landkreis Osnabrück) sowie in Wietzen (Kreis Nienburg) wurden<br />
gestern drei landwirtschaftliche Betriebe wegen des Verdachts der Geflügelpest vorläufig<br />
gesperrt. Die Höfe waren nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums<br />
in den letzten Wochen mit insgesamt 115000 Küken aus einem Zuchtbetrieb in Ostwestfalen<br />
beliefert worden, in dem die mildere Variante der Geflügelpest ausgebrochen ist. Ob die<br />
Bestände in Niedersachsen getötet werden müssen, sollen Untersuchungen bis heute ergeben.<br />
Unterdessen zeichnen sich Spannungen zwischen den Landesregierungen in Hannover und<br />
Düsseldorf ab. Die Niedersachsen behaupten, die Geflügelpest habe in NRW bereits drei<br />
Wochen „geschwelt“; dadurch sei eine Weiterverbreitung begünstigt worden. Das<br />
Agrarministerium in Düsseldorf bestreitet dies.<br />
Nach dem Dioxin-Skandal Anfang des Jahres könnte es derzeit für die Bauern besonders in<br />
Norddeutschland kaum schlimmer kommen – zumal der EHEC-Keim sich weiter rasant<br />
verbreitet. Bislang sind deutschlandweit vermutlich rund 1000 Menschen wegen des EHEC-<br />
Erregers erkrankt, davon mehr als 200 in Niedersachsen. Sechs Patienten sind bislang an den<br />
Folgen einer EHEC-Infizierung gestorben. Mehrere Menschen schweben immer noch in<br />
Lebensgefahr. Außer in Deutschland ist der Darmkeim nun auch in Dänemark, Schweden und<br />
Österreich festgestellt worden.<br />
Zu allem Übel bringt die Trockenheit die Landwirte in ungeahnte Schwierigkeiten.<br />
Bauernpräsident Sonnleitner sprach in unserer Zeitung von einem dramatischen Trend. „Bei<br />
Getreide könnte es auf leichten Standorten zu einem Ausfall von bis zu 30 Prozent kommen.<br />
Bundesweit ist im Durchschnitt ein Fünftel der Getreideernte in Gefahr“, so der