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Top agrar - Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung

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Nordkurier<br />

Artikel vom 01.06.2011<br />

"Der Fisch stinkt vom Kopf her"<br />

Alt Tellin/Neubrandenburg (sth).<br />

Nach wie vor besitzt der Investor rein rechtlich gesehen einen<br />

Freifahrtschein für den Bau der in der Gemeinde Alt Tellin<br />

geplanten großen Schweinezuchtanlage. Denn anscheinend hat das<br />

Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) in<br />

Neubrandenburg noch keinen endgültigen Bescheid auf dessen<br />

Widersprüche verschickt, mit denen die Auflagen für den Bau erst<br />

einmal ausgehebelt worden sind. Damit aber gilt bis auf Weiteres<br />

die von der Behörde angeordnete sofortige Vollziehbarkeit der<br />

Baugenehmigung, obwohl StALU-Chefin Christa Maruschke<br />

<strong>gegen</strong>über dem Nordkurier bereits vor zweieinhalb Wochen Abhilfe<br />

versprach. Passend dazu liefen in der vergangenen Woche<br />

Bauarbeiten auf dem Gelände an, wobei sich die Beteiligten streiten,<br />

ob das Ganze rechtlich tatsächlich als Baustart für die Stallanlage<br />

gilt.<br />

Unabhängig davon wird der Ruf nach Konsequenzen aus der<br />

jetzigen Situation immer lauter. "Wie sieht es mit der Übernahme<br />

von Verantwortung aus", fragt die Bürgerinitiative "Rettet das<br />

Landleben am Tollensetal" in ihrem jüngsten am Wochenende<br />

erschienenen Flugblatt. "Herr Backhaus ist verantwortlich für das<br />

StALU, Minister Seidel für die dort durchgeführten<br />

Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz."<br />

Denn nach Ansicht von Jörg Kröger von der BI kommen nur zwei<br />

Varianten in Frage: Entweder der von der Behörde sogar<br />

eingeräumte "Fehler" sei absichtlich passiert und wäre dann ein Fall<br />

für den Staatsanwalt oder es handele sich wirklich um ein Versehen.<br />

Auch dann seien Konsequenzen im Amt selber überfällig, ganz<br />

abgesehen von der Korrektur im Verfahren. "Der Fisch stinkt<br />

bekanntlich vom Kopf her", so der BI-Sprecher.<br />

Neue Nahrung bekommen die Vorwürfe durch eine öffentliche<br />

Aussage des rechtlichen Vertreters des Investors in der<br />

Gemeindevertretung Alt Tellin. Demnach hätte die Behörde schon<br />

längst reagieren können: "Unsere Begründung für den<br />

Widerspruchsbescheid liegt dem StALU seit Anfang April vor",<br />

erklärte dort Dr. Helmar Hentschke von einer Potsdamer Kanzlei.<br />

Amtsleiterin Maruschke war gestern nach Aussage ihres<br />

Vorzimmers nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Sie weilte<br />

demnach im Ministerium in Schwerin.<br />

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